Mittwoch, 27. Dezember 2023

 

Irgendwo im Freien, in einem Park. Leute gehen vorüber. Ich sitze auf einer Bank, auf mir, auf meinem Schwanz, eine junge Frau, nicht besonders schön, aber doch interessant. Wir lieben uns, obwohl mir die Frau völlig unbekannt ist und ich eigentlich gehofft hatte, einer anderen Frau zu begegnen. Es scheint, dass in dieser Weltgegend, in der ich mich befinde, solche Begegnungen nicht unüblich sind. Die Passanten gehen jedenfalls vorbei, ohne stehen zu bleiben, zumal wir ja teilweise angezogen sind. Die Frau trägt eine Bluse, die vorne offen steht. Ich sehe über mir ihre schönen, aber etwas schlaffen Brüste und die länglichen weissen Nippel. Mit dem Finger will ich der Frau noch mehr Vergnügen bereiten. Sie beugt sich vor und steckt mir einen Nippel in den Mund. Ich sauge glücklich daran, es kommt mir sofort.

Samstag, 16. Dezember 2023

 

Mit der Gattin unterwegs, mit einem Mietauto. Wir kommen in eine grosse alte italienische Stadt, zuerst in die Vororte und durch eine lange Allee, eine breite Strasse mit beidseits wunderbar blühenden Bäumen. Wir staunen, denn es ist ja Mitte Oktober. Die weissen Blüten sind berühmt und nur für wenige Tage zu sehen. Dann intensiver Verkehr, wir fahren aber trotz fehlender Erfahrung auf Geratewohl drauflos und kommen sicher in die Innenstadt. Dort sind wir zu Fuss unterwegs, gehen durch enge Gassen mit hohen Häusern aus rotem Backstein und geraten in ein weitläufiges Gebäude, aus dem wir nur mit Mühe wieder den Ausgang finden. Dieser führt auf einen grossen Platz mit einer mächtigen Kirche. Wie wir jetzt sehen, waren wir in einem ehemaligen Prämontratenserkloster. Vor uns steht die riesige Klosterkirche, und gleich neben uns befinden sich, in die Mauer eingelassen, berühmte mittelalterliche Skulpturen von Engeln. Eigentlich sollten wir hier viele Photos machen, haben aber den Photoapparat dummerweise nicht zur Hand. Später bin ich noch alleine unterwegs und komme zu einer langen Strasse, in deren Mitte sich ein endlos sich hinziehender Markt befindet. Das Angebot ist riesig, die Auslagen sind dicht gedrängt und lassen nur einen schmalen Weg frei. Im Abschnitt, durch den ich mich mühsam bewege, werden nur Kleider angeboten, Herrenhemden und in grossen Mengen weisse Spitzentücher, Schale und Schleier. Esswaren finde ich leider nicht, sie werden wohl in einem anderen Abschnitt des Marktes zu finden sein. Ich werde meiner Frau von diesem Markt erzählen und ihn sicher nochmals mit ihr besuchen.

Mittwoch, 13. Dezember 2023

 

Es ist Abend, die zahlreiche Familie ist zuhause und wartet hungrig auf die Mutter, die ein Nachtessen bringen soll. Mir fällt ein, dass sie ja gesagt hat, wir könnten zum Zvieri die Linzertorte essen, vom Coop. Ich hole sie und beginne sie zu verteilen. Da ich kein Messer habe, breche ich sie auseinander, was sehr unregelmässige Stücke ergibt, die dankbar entgegengenommen werden. Ich selber habe mir auch einen Brocken genommen und beisse ihn an, verteile aber weiter. Jemand meint, auch das Stück, von dem ich schon abgebissen habe, sei noch zu haben, Man nimmt es mir aus den Händen und isst es gierig. Jetzt allerdings hören wir, dass die Mutter mit dem Nachtessen nach Hause kommt. Was wird sie sagen, wenn sie uns jetzt mit der Linzertorte sieht.

Montag, 11. Dezember 2023

 

Zuerst bin ich unter Bluesmusikern, beeindruckt von einer grossartigen Begleitband, mit welcher jeder Sänger sofort Erfolg haben könnte, dann bei einer Band, die probt. In der Band ein junger Sänger, schmales krankes Gesicht, scheu, still, blond, voller Pickel, aber ein grosses Genie, man sagt ihm, er solle doch eine Coverversion einer anderen Band aufnehmen, das wäre gewiss grossartig. Er kennt das komplizierte Stück nicht, man spielt ihm deshalb eine Platte vor. Er will nur wenige Ausschnitte hören, das genügt ihm, dann kann er es verarbeiten und auf eine wunderbare neue Art reproduzieren.

Donnerstag, 30. November 2023

 

Hotel in den Alpen, fünf Sterne. Wir stehen auf dem Parkplatz und sehen, wie sich ein älterer Herr und seine Dame zu einem sehr eleganten weissen Privatflugzeug begeben, das dort neben anderen teuren Autos steht. Zuerst bringen sie ihre Gepäckstücke in einem kleinen Kofferraum unter, der sich im Heck des Flugzeugs befindet. Dieser kann nicht abgeschlossen, sondern nur mit stilvollen Lederriemen gesichert werden. Dann steigen sie ins Flugzeug, das vier bequeme weisse Ledersessel aufweist, die nebeneinander liegen. Einer davon ist der Sitz des Piloten. Da wir auch abreisen, sagen wir im Spass zueinander, dass die uns doch mitnehmen könnten, wobei das aber möglicherweise gefährlich wäre, denn so alte Herren würden manchmal mit ihren Flugzeugen abstürzen.

Sonntag, 26. November 2023

 

Es ist Weihnachtszeit, ich bin an einer Zusammenkunft von Arbeitskollegen, die in der grossen Wohnung eines der höheren Chefs stattfindet. Dieser ist ein sehr kluger Herr mit überaus feinen Umgangsformen und bekanntlich seiner Bedeutung entsprechend in der Übeklasse eingereiht. In einem sehr grossen Wohnraum steht bereits ein Weihnachtsbaum. Es ist keine Tanne, sondern ein exotisch aussehender Baum, von dem nur die Krone verwendet worden ist. Er beansprucht viel Platz. Ich erkundige mich nach dem Namen dieses seltsamen Baumes und erfahre, dass es ein Farn ist. Dann nimmt die Veranstaltung ein Ende, alle verabschieden sich und wünschen einander frohe Festtage. Das geht so schnell, dass es mir nicht gelingt, mich von allen zu verabschieden, was vielleicht negativ vermerkt werden könnte, weil ich ja auch zu den Vorgesetzten gehöre. Immerhin kann ich mich vom Generalsekretär verabschieden, einem ganz harmlosen, unscheinbaren Menschen, der mich nie plagt und kaum weiss, was ich arbeite. Er sagt mir, dass man ja gar nicht sehe, dass meine Frau schwanger sei. Ich bin ganz überrascht und merke, dass ich diese Schwangerschaft fast vergessen habe. Und dabei wird ja die Geburt in wenigen Wochen erfolgen! Auch meine Frau scheint diese Schwangerschaft ganz vergessen zu haben, denn sie trinkt ja wie gewohnt ihren Wein und wird diesen auch in den kommenden zehn Tagen trinken, in denen wir noch in Italien in den Ferien sein werden.

Sonntag, 19. November 2023

 

Grössere Gesellschaft, in einem Obergeschoss, einem Saal oder Kino. Mit dabei auch eine ehemalige Filmschauspielerin und Geliebte von Fellini. Sie erweist sich aber nicht als ehemalig, sondern als noch immer begehrt, denn jetzt wird die Ankunft von Fellini angekündigt, der nicht etwa, wie wir glaubten, gestorben ist, sondern noch lebt. Er ist in die Schweiz gereist und wird bald eintreffen. Ich gehe hinunter zum Empfang. Mehrere Limousinen fahren vor. Leute steigen aus, einige seltsame Gestalten, wohl Filmfiguren, unter ihnen auch, sofort an seinem grossen charakteristischen Kopf erkennbar, Fellini. Er ist gross und kräftig, aber doch sehr alt. Ausgestiegen ist auch ein merkwürdiges Wesen, affenartig, halb Mensch, halb Tier, das mir anzeigt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Jemand sagt, dass es vielleicht der Katheder sei, das scheint aber nicht der Fall zu sein. Ich gehe nun neben Fellini hinein, ich könnte mit ihm reden, finde aber keine passenden Worte. E arrivato Zampano? Das wäre dumm. Oder soll ich sagen, dass ich einen seiner Filme siebenmal hintereinander gesehen habe? Aber welcher Film war das? Fellini geht jetzt eine breite Treppe hinauf, die Schauspielerin stürzt ihm entgegen. Eine grosse Liebe.

Montag, 13. November 2023

 

Ein guter Bekannter, ein vornehmer Herr aus guter Gesellschaft, hat ein dickes, 800-seitiges Buch gewonnen und zeigt es mir einigermassen ratlos. Den Autor kennt er nur vage, es ist der umstrittene deutsche Politiker Sarazin. Er werde es nicht lesen, sagt er, dieser «Srasin» sei kein guter Autor. So schlecht kann es doch nicht sein, sage ich, Sarazin sei doch ein Sozialdemokrat. Ich merke jetzt, dass ich Sarazin bisher immer banausenhaft falsch ausgesprochen habe. Die Basler Patrizier, unter denen es Dutzende von berühmten Sarasins gibt, sprechen diesen Namen als «Srasin» aus. Ich bin wieder mal beschämt.

Samstag, 4. November 2023

 

In einem zweiten Traum bin ich alleine auf dem Heimweg und gehe unabsichtlich neben einer Unbekannten her, bei der ich mich für dieses Missgeschick entschuldige. Dann komme ich an einem schäbigen Vorstadthaus vorbei, das grosse, von Vorhängen verschlossene Fenster und eine schmale Eingangstür besitzt. Es ist ein Nachtklub, offenbar aber auch ein Lokal, in dem sich die Psychosekte trifft. Ich höre schönen Gesang, etwas indisches. Eine jüngere Frau, eine Single, robust, alternativ, erfahren und gewiss mit allen sexuellen Praktiken vertraut, läutet an der Türe und wird eingelassen. Ich bin versucht, auch selber hineinzugehen, wage das dann aber doch nicht und gehe weiter. Plötzlich sind wieder die gruseligen «Mönche» um mich und bedrohen mich erneut. Sie verlangen Spenden. Hundert Franken wären genehm, sagen sie. Ich bekäme sodann einen Spenderausweis.

Samstag, 28. Oktober 2023

 

Wir besuchen ein Zirkuszelt, in dem eine bulgarische Truppe auftreten soll, ein Orchester und Tänzer. Das Zelt erweist sich aber als Behausung einer revolutionären Liebessekte, die von einem alten hässlichen verschrobenen Wirrkopf angeführt wird. Den Wänden entlang gibt es Massenlager, die von roten durchsichtigen Vorhängen halbwegs verdeckt werden. Hier schlafen offensichtlich die Sektenmitglieder. Es sind wenige junge Männer und viele dicke alte Frauen. Ich stelle einige Fragen, was gar nicht geschätzt wird. Schreckliche Kerle, widerwärtige Gestalten, offensichtlich Psychopathen, halten mich an und nehmen drohende Kampfpositionen ein und führen auch Schläge aus, verletzen mich aber nicht. Meine Gruppe, in der sich auch eine Ständerätin befindet, steht ratlos herum. Ich frage die Dame, was ich machen soll und warum wir nicht vom CIA beschützt werden. Sie weiss keine Antwort. Wir gehen hinaus und gehen durch ein wüstes Gelände voller Trümmer und Erdlöcher. In der Ferne aber ist das Weisse Haus zu sehen. Und plötzlich ist auch Trump bei uns. Er verletzt sich am Fuss, als er mit mir über die Trümmer steigt und dabei mit mir zusammenstösst. Er wird aber nicht ungehalten, sondern zeigt mir eine Geschwulst, die er nun dank dem Stoss zurechtrücken kann. Warum haben wir keinen Schutz gehen diese aufsässigen Sektierer? Man sagt uns, der Geheimdienst habe im Weissen Haus Stellung bezogen. Den Anführer sehen wir jetzt weggehen, in die Stadt, wie wir hören. Er ist nun angezogen wie ein Geschäftsmann und sieht unscheinbar aus.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

 

Eine unserer Katzen ist aus dem Fenster gefallen, aus dem 3. Stockwerk in den Innenhof. Sie ist verletzt und muss operiert werden. Sie wird aber falsch behandelt und kann sich weiterhin kaum bewegen. Der Oberarzt erscheint, der leider nicht anwesend gewesen war, weil er dummerweise auf der Autobahn in einem Stau steckengeblieben war, der von einer Massenkarambolage verursacht worden war. Er sagt, es hätten zwei kleine, künstliche Knochenteile eingesetzt werden müssen.

Samstag, 21. Oktober 2023

 

Schlafzimmer, eine Türe, ein grosses Fenster, ein Bett. Ich sitze mit Kindern und einem Bekannten auf dem Bett, als eines der Kinder entsetzt und verängstigt «Die Schlange!» ruft. Wir wissen alle, dass es diese Schlange gibt. Sie lebt in unserem Haus und schaut uns manchmal durch den Türspalt an. Eine grosse, dicke grüne Schlange, gewiss zwei Meter lang! Jetzt befindet sie sich zu unserer Überraschung beim Fenster. Um dorthin zu gelangen, musste sie unter unserem Bett hindurch kriechen. Das ist neu und unheimlich. Was will das Tier? Ist es gefährlich, greift es uns an? Die Schlange richtet sich auf, hebt ihren breiten grünen Kopf und faucht uns an, entschliesst sich aber sogleich zum Abzug und ringelt und schlängelt sich wieder zur Türe. Dort liegt aber unsere schwarze Katze. Wir befürchten sehr, dass sie dieser Katze etwas antun könnte. Katze und Schlange nehmen sich aber nicht zur Kenntnis, die Schlange verschwindet.

Dienstag, 17. Oktober 2023

 

Ich bin in einem ICE-Zug auf der Heimreise von einer ethnologischen Exkursion, von der ich in zwei Reisetaschen verschiedene Fundstücke nach Hause bringe, ziemlich gruselige Sachen von primitiven Urwaldbewohnern, noch blutige Kultobjekte und zwei Schrumpfköpfe. Die beiden Gepäckstücke befinden sich über meinem Kopf in der Ablage. Ein Herr im Nebenabteil hat sie mir freundlicherweise dort verstaunt, ich selber bin dazu nicht in der Lage, da ich meinen rechten Arm nicht so hoch heben kann. Einmal bin ich kurz weg, auf der Toilette. Bei der Ankunft hilft mir wieder der Herr, der selbst noch mehr Gepäckstücke hat als ich. Ich muss aber feststellen, dass die Reisetaschen geöffnet worden sind. Jemand hat die Reisverschlüsse geöffnet und herausgenommen, was ihm gerade in die Hände kam. Geld hat er nicht erwischt, aber einige Teile des ethnologischen Materials, vor allem auch die Schrumpfköpfe und ein blutiges Messer. Eine Aussentasche ist völlig geleert worden. Ich bin sehr überrascht und frage mich, wie das geschehen konnte. Hat niemand diesen Diebstahl bemerkt? Auch der Herr, der mir hilft, hat nichts gesehen. Ich entschuldige mich bei ihm, dass ich ihm leider mit seinem Gepäck nicht helfen kann. Was soll ich nun weiter unternehmen? Vielleicht sollte ich zur Bahnpolizei geben und den Vorfall melden.

Mittwoch, 11. Oktober 2023

 

Ich bin im Ausland, auf einem Bahnhof, in dem ein etwas altmodischer Zug abfahrtbereit ist. Er sollte jetzt abfahren, er muss sogar abfahren, weil er unbedingt bestimmte Zeiten einhalten muss. Es rennen aber noch Schüler herbei, eine grosse Gruppe, die noch einsteigen will. Ich sehe zu und hoffe, dass der Zugführer entgegen den Vorschriften noch mit der Abfahrt zuwartet. Die Aufregung ist gross, denn das Einsteigen ist nur bei einer einzigen schmalen Türe möglich. Drei Schüler mussten unbedingt noch aufs WC und sind in der Bahnhoftoilette verschwunden. Jetzt erscheint der Zugführer. Er schreit: «Fermeture!» und verschliesst die Türe und eine andere, rechteckige Öffnung. Die Abfahrt wird nun sogleich erfolgen, aber ohne die drei Kleinen, die sich noch auf der Toilette befinden. Was wird jetzt mit ihnen geschehen? Die Begleitpersonen sind alle eingestiegen und haben gar nicht bemerkt, dass noch drei Kinder auf die Toilette gegangen sind.

Samstag, 7. Oktober 2023

 

Grosse, unbekannte Stadt, italienisch, aber ohne markante Wahrzeichen. Ich bin beruflich dort, und jetzt, in der freien Zeit, unterwegs mit Bekannten. Wir spazieren ziellos herum. In einem Park fallen Schüsse, Menschen fliehen über einen grossen Platz. Wir entfernen uns auch und kommen über kleine Strassen und Plätze in Wohnviertel. Auf einem Markt verkauft ein Händler Manchego-Käse in einer offenbar charakteristischen Fladenform. Warum wird hier spanischer Käse verkauft, fragen wir. Der Händler antwortet auf deutsch und erklärt uns, dass es ein ganz besonderer Käse sei, sehr schmackhaft und daher sehr begehrt. Wir sagen, wir seien unterwegs und entschuldigen uns, dass wir nicht kaufen können, der Käse würde sicher verderben. Wir gehen weiter. Ich stelle fest, dass ich meine Jacke irgendwo liegen gelassen habe und eile zurück, verliere aber damit den Anschluss an die Gruppe. Die Jacke finde ich nicht, aber einen jungen Mann, der einen Schlüsselbund gefunden hat. Ineichen, ruft er, Ineichen. Dieser Name steht offenbar auf einer kleinen Marke. Aber ein Ineichen erscheint nicht. Dann komme ich zu drei Frauen, die sehr schön singen, mittelalterliche Gesänge, in altem Französisch. Sind es grosse Künstlerinnen? Sie brechen ab und ich höre sie berndeutsch reden. Ich wage daher, sie anzusprechen. Sie hätten ein hohes Niveau, sage ich, sie seien sicher grosse Künstlerinnen. Sie lachen und sagen, sie seien nur drei Freundinnen auf Reisen. Ich suche weiter meine Jacke. Jetzt hat ein anderer Manchego-Käse gekauft und bietet ihn zum Probieren an. Auch ich erhalte ein kleines Stück und bin entzückt von der Qualität. Andere schneiden sich selber Stücke aus dem Fladen, in Ermangelung eines Messers mit den Fingernägeln. Später durchstreife ich wieder enge Gassen, die mit sonderbar geformten Steinen nur schwer begehbar sind. Ich gerate auf ein Schiff oder einen Helikopter, der sich von den Steinen löst und wegrollt. Nur mit Mühe kann ich mich befreien. Ich suche den Weg zurück zum Hotel, dieses scheint aber weit weg zu sein. Ich komme zu einem grossen Platz, auf dem eine Kunstinstallation steht, eine sonderbare Kirche in verkleinertem Massstab, etwa drei Meter hoch und zehn Meter lang und breit. Sie leuchtet in verschiedenen Farben.

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Fremde Stadt, unattraktiv, wie ausgestorben. Ich bin am späten Abend noch mit einer kleinen Gruppe von Studenten unterwegs und verpasse die letzte Möglichkeit, mit dem Bus zu meiner Unterkunft zu fahren. Es ist ein Uhr in der Nacht. Ich bin in einer Art Militärdienst und sollte unbedingt am Morgen um sechs Uhr wieder dort antreten. Die Unterkunft befindet sich 20 Kilometer entfernt in «Worb». Ich sehe Taxis und frage nach dem Preis einer Fahrt. Es würde 500 Franken kosten, sagt der Taxifahrer. Ich bin verwundert und frage, wie dieser Preis zustande kommen würde. Es sei der Nachttarif, und der sei 25 Franken pro Kilometer. Diesen Preis können wir niemals bezahlen. Meine Bekannten, die nicht unbedingt noch in dieser Nacht nach «Worb» müssen, verabschieden sich und finden vermutlich noch irgendwo eine Unterkunft. Auch ich könnte in der Stadt noch einen Schlafplatz finden, in einer mir bekannten Wohngemeinschaft wäre sich noch ein Plätzchen zu finden, gewiss ein gebrauchtes, aber nicht benutztes Bett. Damit wäre aber eine rechtzeitige Rückkehr nicht möglich. Ich beschliesse daher, obwohl ich sehr müde bin, zu Fuss zu gehen, was drei oder vier Stunden Marsch bedeutet. Einige wenige Autos fahren vorbei. Vergeblich versuche ich Autostopp zu machen. Dann wird der Weg schmal und unübersichtlich und führt durch grosse Häuser und Fabrikanlagen. Ich stosse noch auf Leute und frage sie nach dem Weg. Es stellt sich heraus, dass ich mich geirrt habe und in eine ganz falsche Richtung laufe, nämlich nach «Seuzach». Man sucht eine Karte, um mir den Weg zu erklären, findet aber nur Europakarten und altertümliche Schweizerkarten, auf denen die Strassen, die ich benützen sollte, gar nicht eingezeichnet sind. Meine Lage wird immer schwieriger und aussichtslos. – Ich erwache und bin sehr erleichert, dass ich mich zuhause in meinem eigenen Bett befinde. 

Sonntag, 1. Oktober 2023

 

Die Queen ist bei uns, zuhause, die Queen Elisabeth, sie trinkt Whisky mit uns. Wir zeigen ihr die Flasche, sie hat neunzig Franken gekostet, es ist ein teurer Whisky. Sie kennt diese Marke nicht, lobt aber so sehr, dass wir eine zweite Flasche holen und ihr als Geschenk anbieten. Sie lehnt es zuerst ab, offensichtlich nur der Form halber, denn auf eine zweite Aufforderung hin nimmt sie die Flasche wortlos entgegen. Wir fragen sie, ob das stimme, dass ihre Mutter abends gerne ein Gläschen Whisky getrunken habe. Diese Frage nimmt sie aber nicht gut auf, sie ist gewiss etwas unhöflich und deplaziert.   

Samstag, 30. September 2023

 

Ich gewinne ganz überraschend in der Deutschen Lotterie. Ich sitze vor dem PC und sehe die Website, auf der die richtigen Ziffern zu sehen sind. Ich habe, ganz zufällig, dreizehn Fussballspiele und eine vierstellige Zusatzzahl richtig vorausgesagt. Die Zusatzzahl ist 1551. Auf dem Bildschirm regnet es Sterne, offenbar nur bei mir, dem Gewinner, und eine Ziffer erscheint, die sich laufend erhöht und bei etwas über zwei Millionen stehenbleibt. Das ist aber nur eine erste Schätzung der Gewinnsumme, die noch bedeutend höher sein soll. Ist es wirklich wahr, dass ich gewonnen habe? Ich weiss gar nicht, was ich jetzt machen und sagen soll.

Mittwoch, 27. September 2023

 

Sehr wichtiges Spiel, Fussball, eine grosse Entscheidung, die auf einem besonderen Feld unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, seltsamerweise auch ohne dass ich die Mitspieler sehe. Auch den Gegner sieht man nicht, ich erhalte als Sturmspitze dreimal hintereinander weite Zuspiele von unbekannten Mitspielern, die ich sogleich weiterleite, in die Richtung, in der ich das Tor vermute. Ich sehe das Tor erst, als der Ball darauf zuschiesst. Ich ziele richtig, der Ball rollt am Ende immer ins Tor, ins leere Tor, denn die Gegner sind nicht zu sehen, die scheinen irgendwie schon vorher ausgespielt worden zu sein. Gleich dreimal ergibt sich diese Situation, und dreimal lenke ich den Ball ins Tor. Irgendwelche oberen Instanzen bedeuten mir, dass ein so unwahrscheinliches Spiel und eine solche Leistung noch nie dagewesen seien.

Sonntag, 24. September 2023

 

Ausflug, Wanderung, in kleiner Gruppe. Der Weg führt über Felder in ein Dorf, das über einem Fluss liegt. Es sollte gemäss einem Führer unterwegs noch Sehenswürdogkeiten geben, wir finden aber keine. Jetzt geht es bergab, hinunter zum Fluss. Weil der Weg steil ist, gehe ich über ein weniger steiles Bord hinauf zu einer Treppe, diese ist aber von einem Stacheldraht-Zaun umgeben. Da ich nicht zurück kann, weil mir der Abstieg über den steinigen Abhang zu gefährlich erscheint, muss ich unter dem Stacheldraht durchkriechen. Von unten ruft man, dass der Freddy Quinn da sei. Ich wundere mich, sehe dann aber, dass es ein Schiff ist, das vorbeifährt und den Namen des Sängers trägt.

Freitag, 22. September 2023

 

Dann ein mehrtägiger Anlass in Zürich, an dem ich beruflich Verpflichtungen erfüllen muss. Ein Tag geht zu Ende, es ist 18 Uhr und ich möchte den Zug nehmen nach Winterthur, um dort zu übernachten. Es ergeben sich aber dauernd ganz dumme Zwischenfälle, die mich festhalten. Einmal eine komplizierte Geschichte mit Türen und Schlüsseln, dann Diskussionen mit Mitarbeitern, die eigentlich putzen sollten, aber herumsitzen und sogar spielen, eine Art Börsenspiel, wie sie sagen. Dann gehe ich aus dem Haus, aber aus Versehen nur mit einem Unterleibchen bekleidet. Ich muss wieder hinauf, über die breiten Treppen in dem grossen, alten, repräsentativen Haus, das an ein Universitätsgebäude erinnert. Wo sind nur die Kleider hingekommen? Schliesslich ist es 23.15 Uhr, als ich aus dem grossen Gebäude trete, das sich am Stadtrand von Zürich befindet und nicht mit Tram oder Bus erreichbar ist. Wenn ich jetzt, mit Gepäck, zu Fuss zum Bahnhof gehe, dauert das eine halbe Stunde. Züge nach Winterthur gibt es dann vielleicht nicht mehr. Ein Taxi wäre nötig, ich habe aber kein Handy, um eines herbeizurufen. Sollte ich jetzt vielleicht in einem Hotel übernachten? Das wäre möglich, man würde mir diese Spesen sicher vergüten. Ich habe aber keine Wäsche und kein Rasierzeug bei mir und sollte in Winterthur ja auch noch der Katze zu essen geben. Die Kollegen verlassen jetzt auch das Haus und wollen noch etwas essen gehen.

Freitag, 15. September 2023

 

Riesiges Flugzeug, fast schon ein Raumschiff. Ich fliege mit einem Enkelkind und einem Bekannten nach Amerika. Beim Start fahren wir an einem beschädigten Flugzeug vorbei, das kürzlich beim Andocken die Nase eingedrückt hat und jetzt repariert wird. Der Unfall hat Aufsehen erregt und gibt zu kleinen Bedenken Anlass. Könnte uns das auch passieren? Doch wohl kaum! Nach einer Stunde fliegen wir über Venedig hinweg, mit grosser Geschwindigkeit, aber in geringer Höhe. Wir stehen auf, treten vor ein riesiges Fenster und sehen die Stadt unter uns vorbeiziehen. Dann folgt das offene Meer, es ist nicht etwa die Adria, sondern schon der Atlantik. Wir erwarten das Nachtessen und machen noch einen Rundgang durch das grosse Flugzeug, das mehrere Stockwerke hat, die über kleine Treppen miteinander verbunden sind. Ich muss aufpassen, damit ich nicht stürze. Mein Bekannter gibt dem Kind die Hand und führt es.

Freitag, 8. September 2023

 

Dann wieder einmal ein Traum, in welchem die Bremsen eines Autos schlecht funktionieren. Das Auto kann manchmal recht gut angehalten werden, manchmal aber rollt es bis zum Stillstand noch viele Meter weiter. Ich sollte es natürlich in die Garage bringen, muss aber jetzt mit Tochter und Enkeln in die Ferien fahren. Wir starten in einer Tiefgarage. Der Schwiegersohn wird noch aufgehalten und wird uns später mit seinem eigenen Auto folgen. Wir treffen uns spätestens am Zoll, sagt man mir. Soll ich der Tochter sagen, dass die Bremsen schlecht funktionieren? Ich will nun aus der Tiefgarage fahren, finde aber einen Druchgang versperrt durch Einkaufswagen. Die Bremse funktioniert, aber ich kann nicht verhindern, dass ich noch gegen die Wägelchen stosse. Auch die Rückwärtsfahrt gelingt, weil es hinten etwas freien Raum gibt. Ich muss aussteigen und sie wegschieben. Nun kann ich losfahren. Wird es möglich sein, stets so vorsichtig zu fahren, dass wir nicht wegen den defekten Bremsen verunfallen?

Montag, 4. September 2023

 

Ich bin in einem Gefängnis, habe aber Ausgang und muss um acht Uhr am Morgen wieder pünktlich zurückkommen. Es ist kurz vor acht, ich sehe schon, dass ich zuspät kommen werde. Andere rennen an mir vorbei und erreichen noch die bewachte Eingangstüre. Es ist eine normale breite Glastüre wie bei einem normalen Bürogebäude. Da Zuspätkommende streng bestraft werden, haben die Gefangenen unter sich eine Absprache getroffen. Da Invalide jederzeit das Gebäude verlassen können, gehen jeweils einige kurz nach acht hinaus, wobei sie die Türe dann offenlassen und die zuspät Eintreffenden so in einem günstigen Moment noch hindurchschlüpfen können. Es gibt sogar Gefangene, die sich als Invalide ausgeben und auf einem Bein an Krücken aus dem Gebäude treten, obwohl sie gesund sind. Ich versuche also, unentdeckt hinein zu gehen, werde aber von einem herbeieilenden Aufseher gesehen und festgehalten. Ein weiterer Wachtmann kommt herbei, und beide führen mich ab. Sie bringen mich in eine Art Waschküche, am Boden liegen Lederriemen und Handschellen. Sie bestrafen mich aber nicht mit Schlägen, sondern mit einem Bad, wie sie sagen. Sie füllen einen Waschtrog mit Wasser und werden nun wohl meinen Kopf ins Wasser halten. Dreimal, sagt der Aufseher. Was aber wird dreimal geschehen? Wie lange wird man mich hineintauchen? Bis zur Bewusstlosigkeit? Ich erwarte ruhig die kommenden Dinge.

Donnerstag, 31. August 2023

Ich besuche ein Lokal, in dem viele Alternative verkehren. Seit langem war ich nicht dort gewesen, jetzt aber bin ich auf der Suche nach einer lieben Bekannten, die ich vielleicht hier antreffen kann. Ich finde aber andere Gesellschaft, unbekannte Frauen lächeln mich an uns weisen auf die freien Plätze neben ihnen. Zuerst sind es zwei rassige blonde Weiber, die mir winken. Sie sind nicht mehr ganz jung, auch nicht unbedingt schön, im Halbdunkel wirken sie aber durchaus attraktiv. Ich gehe an ihnen vorbei und setze mich an einen anderen, freien Tisch. Jetzt erscheint eine ganze Schar junger Frauen, in ihrer Mitte eine Frau mit grossem Blumenstrauss. Sie kommen offensichtlich von irgendeiner Feier. Einige von ihnen setzen sich an meinen Tisch. Ich will verschwinden und ihnen Platz machen, sie aber sagen, ich könne ruhig bleiben. Zwei von ihnen suchen sofort Kontakt mit mir, berühren mich und lassen sich berühren. Sie sehen sehr klug und interessant aus und benehmen sich, als wäre es für sie ganz wunderbar, wenn sie mich erobern könnten. 

Dienstag, 29. August 2023

Ich erhalte, vermittelt durch meinen Schwiegersohn, ein Stellenangebot. Ich sollte in einem grösseren Schwimmbad die Leitung übernehmen. Aber was soll das? Was hätte ich wohl zu tun? Das Bad hat gewiss nicht viele Angestellte, und ich müsste wohl selber manchmal die Aufsicht über den Badebetrieb übernehmen, was in meinem Alter doch kaum mehr möglich ist. Ich habe keinerlei Erfahrung als Bademeister. Warum dieses Angebot kommt, ist mir ein Rätsel.

Sonntag, 27. August 2023

Ich bin allein unterwegs, auf einer Wanderung in den Bergen. Ein schmaler Pfad führt hinab, weit unten ist die Ebene zu sehen, die ich erreichen will. Der Pfad ist steinig und führt an manchen Stellen steil bergab. Ich bin schlecht ausgerüstet und trage nur Sandalen. Der Abstieg wird mir zu beschwerlich, ich entschliesse mich, zur Bergstation zurückzugehen. Ein Auto erscheint, ein offensichtlich Verrückter will hier auf diesem Wanderweg den Berg hochfahren. Der Weg führt an einer Stelle durch einen Felsspalt und ist dort kaum einen Meter breit. Es gelingt dem Lenker, auch dieses Hindernis zu bewältigen, indem er das Auto seitwärts kippt und nur auf zwei Rädern fährt. Er verliert aber dabei ein Tier, einen Löwen. Dieser verfolgt mich nun auf dem Aufstieg. Als ich mich einmal hinsetze, versucht er, mich an den Füssen zu packen.

Samstag, 19. August 2023

Ich bin Pilot und fliege mit einem grösseren Passagierflugzeug nach Südosteuropa, wohin genau, weiss ich gar nicht, es könnte Serbien oder auch Rumänien sein. Unter uns ist eine flache Landschaft mit vielen Kanälen und kleinen Flüssen zu sehen, die mir unbekannt ist. Wir sollten doch jetzt über die Alpen fliegen, sage ich, hier sieht es aber aus wie in Holland. Später komme ich in Schwierigkeiten und muss notlanden, in einem riesigen Schwimmbad. Das geht recht gut, das Flugzeug ist gut zu lenken und setzt fast wie ein Helikopter auf. Jetzt befinde ich mich aber in einer grossen, etwa hundert Meter langen Schwimmhalle, an deren Ende die Decke offen ist. Ich müsste nun starten, sofort Vollgas geben und das Flugzeug steil aufrichten, um durch die Lücke in der Decke wegzufliegen. Das sollte möglich sein. Ich weise alle Badenden aus der Halle und sage den Leuten, der Abflug sei dringend nötig. In Zürich-Kloten weiss man nicht, wo ich mich befinde und geht vielleicht schon von einem Unfall aus. Im übrigen befinden sich im Flugzeug rund hundert Passagiere, die gewiss ungeduldig sind. Ich versuche einen Start, muss ihn aber abbrechen. Jetzt kommt der Bürgermeister des Ortes, empfängt uns sehr freundlich und organisiert einen Apero. Wo sind wir denn eigentlich, frage ich ihn. In Pirmasens, sagt er, und lacht. Wir schliessen Freundschaft und wollen uns später wieder besuchen. Schliesslich kann ich wirklich wegfliegen, das Flugzeug stand plötzlich wieder auf einem freien Feld.

Dienstag, 15. August 2023

Wir haben unseren Nachbarn, mit denen wir sonst nicht viel Kontakt haben, in einer kleinen Angelegenheit geholfen. Es hat uns kaum Zeit und keine Mühe gekostet. Der alte Herr aber bringt uns Patisserie vorbei, und zwar sehr grosse, dicke Schnitten, die er in der Stadt bei einem bekannten Geschäft gekauft hat, das ich nur vom Hörensagen her kenne. Es sind keine feinen Süssigkeiten, wie sie in den Confiserien zu kaufen sind, sondern eher ländliche, alternative Gebäcke, wie sie vielleicht Bäuerinnen im Berner Oberland zu backen pflegen. Wir haben nun für mindestens drei Tage zu essen und werden kaum damit fertig werden.

Mittwoch, 9. August 2023

 

Ich bin auf einer Heimreise mit dem Velo und viel Gepäck. Meine Gattin sitzt auf dem Gepäckträger mit Katzenkörben, Taschen, Koffern und einem in Säcken verpackten Zelt. Wir sind in der Nähe von Baden und sollten noch nach Winterthur. Es regnet plötzlich stark und ich entscheide mich für einen Halt bei einem Haus, in dem entfernt Verwandte und weitere Bekannte wohnen, auch Arbeitskollegen. Ich will nur schnell Hallo sagen, erkläre ich, und in fünf Minuten weiterfahren. Es ist nämlich bald Abend, und im Dunkeln will ich nicht mehr fahren. Wir gehen hinein und werden sofort in viele Gespräche verwickelt. Ein alter, verlotterter Onkel hat etwas verfasst, irgendeine Prozessschrift, und will, dass ich diese schnell durchlese und korrigiere. Er will mich auf sein Zimmer im Dachstock führen, was ich aber ablehne, weil ich vermute, dass er dort noch anderes mit mir vorhaben könnte. Ausserdem hat er ja kluge Mitbewohner, unter anderem wohnt auch die Somma Sapienza hier, etwas gealtert und nicht mehr so überwältigend schön und rätselhaft wie in früheren Zeiten. Gerne würde ich erfahren, was sie macht, in komme aber nicht dazu, denn sie hält sich im Hintergrund. Mit Mühe befreien wir uns und wollen wieder losfahren. Es seien noch hundert Kilometer zu fahren, also etwa drei Stunden, erkläre ich. Mit dem Auto wären es nur 45 Minuten, erwidert man mir. Mit dem Velo also ungefähr das Dreifache oder sogar weniger, sage ich, denn ich würde oft nicht weniger schnell fahren als die Autos, die ja meistens Tempo 30 einhalten müssten. Jetzt muss das Velo wieder beladen werden, was gar nicht mehr geht. Unsere zwei Katzen hatten wir frei laufen lassen, und sie haben schön gewartet, wie Hündchen, und freuen sich, dass wir wieder kommen. Was sollen wir nun machen? Einen Teil des Gepäckes hier lassen und später holen? Oder soll die Gattin mit den Katzen den Zug nehmen?

Freitag, 4. August 2023

 

Sehr hoher Berg, gewiss ein Viertausender. Eine Sesselbahn führt in drei Etappen hinauf, die unteren beiden gut ausgebaut, die oberste ziemlich altmodisch und klapprig. Ich fahre hinauf mit alten Schulkollegen und anderen Bekannten. Oben gibt es keine Aufenthaltsräume oder Terrassen, wir müssen uns nahe beim spitzigen Gipfel im Sand niederlassen. Es hat keinen Schnee, sondern feinen Sand, in dem ich mir nun ein Sitzgelegenheit schaffe. Die Aussicht ist grossartig, der Aufenthalt aber ungemütlich und keineswegs ungefährlich. Man könnte ohne weiteres über tausend Meter hinabstürzen. Weiter unten, auf einem Felsvorsprung, starten Deltasegler. Auf der anderen Bergseite führt ebenfalls eine Bahn wieder hinab. Ich benütze sie, zusammen mit Kollegen, mit der Absicht, dann wieder hinaufzufahren und die anderen Bahnen für den Heimweg zu nehmen. Die Fahrt hinab aber ist unangenehm, ich sehe nichts, weil wir eng gedrängt sitzen und uns gut festhalten müssen. In der Mittelstation wären wir gerne ausgestiegen, was aber nicht geht. Wir kommen weiter hinunter, in eine seltsame Welt, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Einem von uns fallen alle Sachen zu Boden und rollen herum. Eine Angestellte ist nicht mit unserem Verhalten zufrieden. Ich sage ihr, entschuldigend, dass einer von uns eben Musiker sei. Sie sei auch Musiker, sagt sie ungehalten. Dann fahren wir wieder hinauf, obwohl die Zeit nun knapp wird. Es ist vier Uhr am Nachmittag, und wir hoffen, dass die Bahnen auf der anderen Bergseite noch fahren, wenn wir oben ankommen. Wenn alles gut geht, werden wir genau um sechs Uhr, wenn die Bahn schliesst, wieder unten ankommen.

Mittwoch, 2. August 2023

Montag, 31. Juli 2023

Wir sind mit unserer Familie in England, unter Leuten. Meine achtjährige Enkelin, stets zu allerlei Scherzen aufgelegt, imitiert die Engländer, vor allem Menschen aus der Unterschicht. Sie macht grobe Karikaturen aus ihnen, was allgemeine Heiterkeit hervorruft. Sie kneift sie Augen zu engen Schlitzen zusammen und schwatzt drauflos. Ich befürchte aber, dass nicht alle diese Spässe verstehen und beleidigt sein könnten.

Mittwoch, 26. Juli 2023

Totale Desorganisation, beruflich wie privat. Ich bin in Räumlichkeiten, die gleichzeitig Büro und Wohnung sind. Vieles sollte erledigt werden, ich unternehme aber wie immer wenig bis nichts, sitze herum und bin auch gar nicht richtig angezogen. Der Gemeindepräsident erscheint und sagt, er müsse mit mir reden. Er gehe schon in den «Bären» und warte dort auf mich. Ich bin besorgt darüber und frage mich, was er mir wohl sagen wird. Habe ich meine Pflichten verletzt? Wird er mir Fehler vorwerfen? Das kann sehr wohl möglich sein, denn ich habe mir bei meinen Tätigkeiten immer viele Freiheiten herausgenommen. Besprochen werden könnte vielleicht auch eine neue Stelle, die ich bei einem Architekten antreten könnte. Dieser ist bekannt dafür, dass er sehr viel fordert, vor allem auch viele Überstunden, die er jeweils nicht ausbezahlt. Ich ziehe mich rasch an und gehe hinaus. Es regnet stark, ich nehme aber keinen Regenmantel oder Schirm, denn der «Bären» ist ja gleich gegenüber. Oder doch nicht? Ich finde ihn nicht und renne auf der Suche durch die engen mittelalterlichen Strassen einer fremden Stadt, wobei ich ganz durchnässt werde. Schliesslich kehre ich zurück und sehe den meinen Ratskollegen vor dem «Bären» stehen, der sich wirklich nur wenige Meter von meiner Haustür befindet, von mir aber nicht erkannt worden ist, weil er sein Aussehen verändert hat. Der Gemeindepräsident hat den «Bären» bereits wieder verlassen, ist aber keineswegs ungehalten über meine Verspätung. Es stellt sich heraus, dass es um eine Kleinigkeit geht. Die Wirtin hat in zwei Fällen die Preise erhöht. Ein Kaffee soll jetzt nicht mehr 4.20 Franken, sondern 4.50 Franken kosten, und auch beim Bier gibt es einen Aufschlag. Man könne nichts dagegen machen, sagt der Gemeindepräsident, müsse es aber im Dorf entsprechend kommunizieren. Das kann ich problemlos übernehmen. Ich bin erleichtert, dass die vielen anderen Probleme nicht zur Sprache kommen und wohl auch gar nicht wahrgenommen worden sind.

Sonntag, 23. Juli 2023

Es ist zwei Uhr am Morgen. Ich sollte, mit meinem Auto, von Zürich aus zwei Kollegen nach Hause bringen. Der eine, blind, wohnt in Genf und sollte nach Genf, der andere will mitkommen und kann bei der Rückkehr in der Nähe von Zürich abgesetzt werden. Die Fahrt nach Genf wird natürlich mindestens zwei Stunden dauern, und die Rückfahrt wird sich verzögern, weil in einem Genfer Spital, der Miséricorde, noch unbedingt ein Medikament abgeholt werden muss. Ich fahre los, in der Hoffnung, trotz fehlendem Schlaf heil wieder nach Hause zu kommen. Ich sollte nun die Autobahn erreichen, fahre aber bei der Auffahrt falsch und gerade auf einen Weg, der der Autobahn entlang führt und immer schmaler wird. Links von mir hat es zunächst Gebüsch, dann eine Mauer. Der Weg wird nun fast unpassierbar für ein Auto und ist zudem schief geneigt. Auf der rechten Seite hat gibt es keine Ausweichmöglichkeit, eine Mauer von zwei Metern Höhe stützt den Weg. Schliesslich hat dieser ein Ende, wir stehen still auf einem Mauervorsprung. Rückwärts zu fahren ist unmöglich. Wir müssen jetzt warten, bis wir von einem Kran oder Helikopter befreit werden. Wir steigen aus und klettern über die Mauer hinunter auf eine Wiese, wobei wir dem blinden Kollegen helfen müssen.

Sonntag, 16. Juli 2023

Ich muss mithelfen bei medizinischen Tests. Eine Ärztin bringt, in kleinen Spritzen, Blutproben, die sie in Vertiefungen auf rechteckigen Plättchen tropfenweise deponiert. Ich sollte diese Plättchen mittels Klebeetiketten kennzeichnen. Es geht jeweils nur um kleine, fünfstellige Zahlenfolgen, die ich von einer Vorlage abschreiben und auf die Etiketten übertragen muss. Die beiden ersten Ziffern werden von den folgenden drei durch einen Leerschlag abgetrennt. Auf jede Etikette kommen zwei solche Zahlenfolgen, die aber doppelt hingeschrieben werden müssen. Ich bin ungeschickt und schreibe zuerst eine Zahl nur einmal, die zweite dann dreimal. Die Ärztin wird nicht ungeduldig, sondern sagt ganz ruhig, ich solle doch einfach eine der dreifach hingeschriebenen Zahlen durchstreichen und die erste Zahl nochmals hinsetzen.

Dienstag, 11. Juli 2023

Für einmal ein Alptraum. Eine Frau mit einem Pfeilbogen schiesst aus etwa fünfzig Metern Distanz auf mich. Ich bewege mich aber schnell hin und her, vor einer Holzwand. Die Pfeile schlagen dort ein und bleiben stecken. Ein Pfeil schlägt genau dort ein, wo ich vor einer halben Sekunde noch stand. Nun taucht ein junger Mann auf, der ebenfalls beschossen wird, ganz aus der Nähe. Er hat einen kleinen Knallkörper in den Händen und wirft ihn, auf meine Aufforderung hin, der Schützin in ihr weites Kleid, wo er explodiert. Das macht die Frau erst recht böse. Auf Schweizerdeutsch schreit sie, dass ich jetzt an der Reihe sei. Sie kommt näher und zielt aus wenigen Metern Distanz auf mich. Ich kann nicht mehr ausweichen und wehre mich mit einem Fusstritt. Ich protestiere: Das isch e Hiirichtig! Ich erwache, den Fuss gegen die Wand gestellt, und weiss zunächst nicht, wo ich bin. Dann aber wird dies klar, und ich bin glücklich, mich wiederzufinden, zuhause, im Schlafzimmer.

Montag, 10. Juli 2023

Cosima ist unerwartet zurückgekehrt und wird nun nochmals ein Jahr bei mir arbeiten. Wir tun so, als ob alles in bester Ordnung wäre und reden nicht über die alten Zeiten, die zehn Jahre zurückliegen. Ich verhalte mich völlig korrekt, sie ist schüchterner als je zuvor. Dann aber genügt ein Blick, um klar zu zeigen, dass die alten Verhältnisse noch keineswegs vergessen, sondern noch sehr lebendig sind. Eine Veranstaltung findet statt, an der auch Soldaten aus der Schweiz und aus Frankreich teilnehmen. Sie sind in schönen Paradeuniformen. Auch ein Kollege, ein junger Mann, den ich im Verdacht habe, dass er versucht, sich Cosima anzunähern, erscheint in einer ihm für diese Veranstaltung offenbar bewilligten, sehr pompösen Uniform mit goldigen Tressen und Epauletten. Dies erstaunt mich, da er doch gegenüber dem Militär sehr kritisch eingestellt ist. Warum erscheint er jetzt als eine Art von Kriegsheld? Dann wird die Marseillaise gesungen, mit grosser Inbrunst. Allons enfants de la Patrie, le jour de gloire est arrivé! Ich äussere mich kritisch und sage, das töne ja sehr schön, aber wenn sie einen Schweizer Soldaten sehen würden, würden sie davonrennen. 

Freitag, 30. Juni 2023

 

Wir sind in einem kleinen englischen Landhotel und gehen dort durch den hinteren Ausgang in den Garten. Gleich bei der Türe hat es links und rechts eine dichte und hohe Bepflanzung, es sieht aus wie in einem Treibhaus oder Dschungel. Ein seltsamer Schrei ist zu hören. Es ist eine Eule, die uns aufmerksam mit ihren Katzenaugen beäugt, ein sehr schönes, grosses Tier, das wir sogleich fotografieren. Auf der anderen Seite des Ganges entdecken wir sogar noch eine zweite Eule, etwas besser versteckt im Gehölz. Später, im Garten des Restaurants, tragen Gäste mehrere Eulen, grosse und kleine, auf ihren Armen herum, auch Kinder wagen das. Es scheint, dass das Hotel diese Eulen als Haustiere hält, und sie ganz zahm und zutraulich sind.

Dienstag, 20. Juni 2023

 

Serbien. Ich verliere auf einer Reise meine Tasche mit allen Dokumenten. Sie taucht wieder auf, aber ziemlich zerstört. Der Pass ist verbrannt, nur noch kleine Teile sind übrig. Ich muss daher zu Schweizer Botschaft fahren und so wohl oder übel den alten Peugeot benutzen, dessen Bremsen defekt sind. Eine gefährliche Fahrt führt über Kreuzungen und steile Strassen in eine Felsenlandschaft. Hier steht aber kein Botschaftsgebäude, aber in den Felswänden sind einige mit schweren Läden versehene Fensterchen zu sehen. Ich klopfe an ein solches Fenster, worauf sich der Laden einen Spaltbreit öffnet und eine Frauenstimme fragt: Haben Sie ein Problem? Ja, sagt ich, und zwar ein grosses. Dann zeigt sich, dass ich hier am richtigen Ort bin und ich die nötige Hilfe bekomme. Später bin ich bei Literaten eingeladen, wir sprechen über die serbische Literatur. Ich drücke mich dabei schlecht aus und wähle nicht die richtigen Worte. Man versteht, dass ich alles in Serbien «grob» und «teuer» finde, und ist beleidigt. Ein komischer Kerl regt sich sehr auf und wird beinahe tätlich, kann aber beruhigt werden.

Sonntag, 11. Juni 2023

 

Ein Umbau hat stattgefunden, unsere Büros sind umgestaltet und renoviert worden. Während der Bauzeit waren wir alle im homeoffice, kehren jetzt aber zurück an die alten Arbeitsplätze. Es herrscht aber ein schreckliches Durcheinander. Die Büros sind nicht angeschrieben und kaum benutzbar. Ich treffe meinen Stellvertreter, der sich zunächst entschuldigt für den seltsamen uralten Anzug, den er trägt, und mich dann zu seinem Zimmer führt, in welchem auch für mich ein Platz vorgesehen ist. Arbeiten kann man aber zurzeit sicher nicht, das Zimmer ist gross, hat aber einen leicht abschüssigen Boden aus Erde und Bauschutt, und die alten Büromöbel stehen alle an einem Haufen. Hinzu kommt, dass sich gleich im Raum nebenan die Toilette befindet, für Damen und Herren, aber ohne Lüftung nur durch Seitenwände von unserem Arbeitsraum getrennt. Man wird es hören und riechen, wenn die Toilette benutzt wird. Lampen und elektrische Anschlüsse fehlen. Mein Stellvertreter sagt, dass wir uns mit diesen Gegebenheiten abfinden müssten, unser Vorgesetzter habe dies gesagt. Er selber sei fast nie im Büro, wir könnten es gut miteinander teilen. Ich sage, dass das Büro auch nicht viel benützen und meistens zuhause arbeiten wolle. Vorschriften oder Kontrollen dazu gibt es nicht, es kann so jeder tun und lassen, was er will. Aber wie und was gearbeitet werden soll, ist nicht zu sehen und völlig unklar. Es scheint, als wäre man oben, in den Regionen der Geschäftsleitung, mit derart wichtigen Fragen beschäftigt, dass man sich nicht um uns kümmern kann und will und daher auch keinen Wert auf irgendwelche Leistungen legt.

Dienstag, 6. Juni 2023

 

Grosser Aufenthaltsraum, Art von Festhalle, einzelne Tische sind aufgestellt, lange Bänke, Stühle, viele Leute sitzen herum, darunter auch Bekannte. Was genau los ist, ist unklar, irgendein Anlass soll demnächst stattfinden. Geredet wird über ein Konzert von Dylan, das gestern stattfand. Da erscheint Dylan selber, im Gedränge erkennen ihn nur wenige, zumal er sehr alt ist und auch sehr klein, nur etwa einen Meter gross. Er schweigt und geht ziellos herum, ein scheinbar verwirrter, eigensinniger Sonderling. Man versucht, ihm zu helfen und schafft ein elektronisches Piano herbei und auch eine Begleitung mit Synthesizer, so dass er sich betätigen kann. Er singt nun tatsächlich etwas und spielt auf dem Piano unbekannte Lieder, vielleicht etwas Neues, das ihm gerade eingefallen ist. Die Leute staunen. Warum ist er überhaupt da, fragt man sich. Er konnte offenbar nicht wegfliegen, sagt man, wegen den Corona-Massnahmen. Später beginnt eine Art von Abschlussfeier unserer Gymnasialklasse. Man stellt die Stühle entlang der Wände auf, wobei längst nicht alle einen Platz finden. Ich gehe weiter herum, zusammen mit einem Kameraden, der mit Mädchen aus einer Mädchenklasse zu streiten beginnt und unsanft weggewiesen wird. Diese Klasse muss aber dann selber verschwinden, und ich finde schliesslich auch einen Platz, um meinen Stuhl hinzustellen. 

Donnerstag, 1. Juni 2023

 

Traum von einem Dreier. Es ist sieben Uhr am Morgen, ich habe nur zwei Stunden geschlafen und bin aber schon unterwegs, habe viel vor, gehe mit der schönen M. zur schönen T., die in einem grossen alten Wohnhaus in vierten Stock wohnt. Dort, so wurde vereinbart, würde es einen Dreier geben. Im zweiten Stock befindet sich ein Saal, in dem eine Sitzung mit Abgeordneten stattfindet. Was das für ein Parlament sei, fragen wir einen Weibel. Dieser lacht und sagt, es sei doch der Nationalrat, den sollte ich doch kennen. Ich sage, dass ich hier schon lange nicht mehr dabei bin und jetzt niemanden mehr kennen würde. Ich hätte ja auch keinen Badge mehr. Man werde sofort ein anderer Mensch, wenn man den Badge abgeben würde. Dann gehen wir hinauf, geraten aber nochmals in eine Versammlung, an der wir nun teilnehmen müssen. Auch T. ist erschienen und sitzt in einiger Entfernung. Unsere Abmachung gilt weiterhin, der Zeitpunkt dafür zögert sich aber hinaus. M. sitzt neben mir, unsere Ellbogen berühren sich. Von T. erhalte ich nun einen Zettel, auf dem, in sehr schöner Handschrift, zu lesen ist: «Es ficht mich nicht an, wenn ihr euch vergewaltigt vorkommt.» Nach Schluss der Sitzung gehen die beiden Frauen noch auf die Toilette, ich gehe schon hinauf in den vierten Stock. 

Montag, 29. Mai 2023

 

Vorzeit, grosser See, breiter Fluss. Wir sind in einem primitiven Boot unterwegs mit unserem «Volk», das aus etwa sechzig Menschen besteht. Wir werden verfolgt von einem anderen Schiff, auf dem sich Krieger befinden. Wir kommen aber schneller voran und können einen Vorsprung gewinnen. Wir erreichen den Ausfluss des Sees und fahren nun weiter auf dem Strom. Wir haben nur wenig Vorräte bei uns, und insbesondere keinen Zucker, der uns jetzt beim Kaffee fehlt. Wir fahren später in einen ruhigen Seitenarm des Flusses und machen dort Halt. Wir hoffen, dass uns die Verfolger aus den Augen verloren und die Suche aufgegeben haben. Ein Bote unterrichtet uns über ihren Standort, der ganz in der Nähe ist. Es könnte also doch zu einem Kampf kommen, bei dem wir es sehr schwer hätten.

Donnerstag, 25. Mai 2023

 

Ein Lager, Mischung aus Schule und Militär. Früh am Morgen ist gemäss dem Tagesbefehl Abmarsch zu einem Bauernhof in den Bergen. Ein Bauer wird die Teilnehmer hinaufführen. Etwa zwanzig sind angetreten, marschbereit, mit hohen Schuhen, guter Kleidung und voll gepacktem Rucksack. Ich stehe daneben, noch überhaupt nicht vorbereitet, in Turnschuhen und Trainingsanzug. Sollte ich vielleicht mitgehen und meine Sachen später holen? So wüsste ich wenigstens den Weg. Sehr weit soll es nicht sein. Ich bleibe aber nicht alleine zurück, sondern in bester Gesellschaft. Im Kantonnement liegen noch immer viele Kameraden auf ihren Liegestellen. Ich zähle sie, es sind gegen zwanzig Leute. Ich teile ihnen mit, dass die anderen schon weg sind. Das beschäftigt sie aber in keiner Weise. Wie es nun aber weitergehen soll, bei diesem Ungehorsam, ist nicht klar.

Dienstag, 23. Mai 2023

 

Wir sind in einem grossen Opernhaus und haben einen Platz oben im ersten Rang, wo es viele Sitzreihen gibt. Die Aufführung ist zu Ende, und es gibt vom ganzen Haus sehr grossen Beifall, der nicht enden will. Die Sänger kommen viele Male auf die Bühne und geben schliesslich deutlich zu verstehen, dass sie jetzt gerne nach Hause gehen würden. Ein berühmter Sänger, der eine der Hauptrollen hatte, kommt alleine nochmals auf die Bühne, hat aber schon die Kleidung angezogen, mit der er auf seinem Motorrad wegfahren will, und trägt seinen Helm in der Hand. Der Beifall endet nun, und alle strömen zu den Garderoben. Wir sind weit von den Ausgängen entfernt und werden wohl längere Zeit warten müssen, bis wir unsere Mäntel erhalten.

Freitag, 19. Mai 2023

 

Ich bin beim Hand-Orthopäden in der Praxis zur Konsultation. Man ist nicht zufrieden mit dem Heilungsprozess und schlägt mir eine besondere Therapie vor. Ich sollte in der Küche beim Kochen helfen und erhalte dafür eine permanente Kontrolle und Pflege. Ich bin erstaunt über diesen Vorschlag und begebe mich in die Küche gleich im Nebenzimmer. Dort sind andere Angestellte versammelt, und ein etwas dubioses Individuum, ein Koch, fragt mich, ob ich kochen könne. Das kann ich natürlich nicht. Ich sage, dass ich höchstens Spaghetti machen könne, was eine gewisse Heiterkeit auslöst. Dann müsste ich eben bei ihm kochen lernen, meint er. Der Vorschlag gefällt mir gar nicht, ich suche nach Ausreden für eine Absage.

Montag, 15. Mai 2023

 

Wir sind umgezogen, haben eine neue, seltsam verwinkelte Wohnung an einer kleinen Gasse in einer spanischen Altstadt. Wir wohnen im ersten Stock, ein schmaler Laubengang trennt uns von der Gasse, die so schmal ist, dass wir in den gegenüber liegenden Fenstern die alten Frauen sehen, die neugierig das Geschehen verfolgen. Ob das gut kommen wird, wenn man sich auch in die Badezimmer sieht? Auch unsere Tochter wohnt mit uns, wir treffen ihren neuen Freund in der kleinen Küche an, wie er eine Omlette zubereitet, eine Bombadilla, wie er sagt. Wir sehen ihn zum erstenmal. Wird er auch hier mit uns leben? Er ist um einiges älter als die Tochter, ein bescheidener Mensch, wohl ein Handwerker. Später kommt die Tochter hinzu, man erklärt mir, dass es eine ecuatorianische Spezialität sei. Das gefällt mir nicht besonders, ich werde davon aber gerne essen, falls er wieder einmal eine macht. Vielleicht ist sie ja ganz schmackhaft. Wird es angenehm sein, in dieser Wohnung zu leben? Ist sie nicht unbequem und zu lärmig? Die Gasse scheint recht ruhig zu sein, ohne Verkehr, nur einmal fährt ein Auto vorbei. Das Badezimmer habe ich noch nicht gesehen, ich weiss gar nicht, wo es ist. Dann trete ich hinaus auf die Laube uns sehe, dass sie am Ende einen Ausgang hat, der zu einem schmalen Weg führt, auf dem man auf der Ebene des ersten Stockwerkes zwischen hohen Mauern und an Türmen vorbei in einen anderen Teil der Altstadt gehen kann. 

Dienstag, 9. Mai 2023

 

Hotel am Meer, tief unten der Strand mit Felsen und hohen Gezeiten. Könnte in der Bretagne sein. Die Flut kommt, ich gehe wieder die in den Felsen gehauenen Treppen hinauf. Andere bleiben noch, unter ihnen auch ein unvorsichtiger Knabe, der jetzt auf den Felsen festsitzt und wohl bald von den hohen Wellen überspühlt werden wird. Ich gehe weiter hinauf, sollte aber pissen. Ich mache das, auf den Stufen der Treppe, die ohnehin bald vom Meer gewaschen werden werden. Dabei fällt mir ein Schuh ins Wasser und wird beinahe weggeschwemmt. Ich kann ihn aber noch erreichen und herausfischen.

Sonntag, 7. Mai 2023

 

Ich bin unterwegs, auf einer Straße in der Nähe unseres Hauses und trage einen Schirm in den Händen, den ich vor einigen Wochen gefunden hatte. Er lag in der kleinen Parkanlage, an der ich immer wieder vorbeikomme. Ein Paar geht vorbei, die Frau sagt zu ihrem Mann, das das doch der Schirm sei, den er verloren habe. Ich gerate in Verlegenheit und zeige den Schirm, dessen Griff beschädigt ist. Der Mann besieht sich diesen Griff und sagt, das sei tatsächlich sein Schirm. Ich übergebe ihn ihm und entschuldige mich und sage, der Schirm sei während mehreren Tagen bei einem Bänkli gelegen, und so hätte ich ihn eben genommen. Wo er denn wohne, frage ich den Mann. Gleich hier sagt er, also nur zwei Häuser weiter weg von meiner Wohnung. So sind wir ja Nachbarn sage ich. Wir verabschieden uns freundlich, beinahe hätten wir noch Duzis gemacht.

Samstag, 29. April 2023

 

Postenlauf. Ich bin alleine unterwegs und muss an jedem Posten Fragen beantworten, die mir Punkte eintragen können. Ich komme zu einem Posten, an dem zwei alte Kolleginnen sitzen. Ich habe es eilig, und sage, sie sollten mir bitte die Fragen stellen, zuerst jene, die viele Punkte einbringen. Sie wollen mit mir aber zuerst über kommende Ferien reden, und K. fragt, wieviel Zeit es benötige, um in einer spanischen Stadt alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die mit einer bestimmten «reina» zu tun hätten. Ich kenne diese Stadt und sage, dass man dafür zwei Stunden brauche. Jetzt mischt sich aber E. ein. Sie lacht, weiss es wie immer besser und sagt, man müsse dafür mehrere Tage aufwenden. Ich erwidere, ich hätte nur an die Hauptsehenswürdigkeiten gedacht. Sie erklärt, es gebe doch unter anderem mehrere Brücken, die man sehen müsse, und diese würden weit auseinanderliegen.

Mittwoch, 26. April 2023

 

Ich bin in London, mit der ganzen Familie. Ein Grossanlass findet statt, der 100. Geburtstag der Queen wird gefeiert. Ein riesige Parade soll stattfinden, viele Strassen sind abgesperrt. Die Enkelkinder werden in eine eigens geschaffene Spielgruppe gegeben, wo sie beaufsichtigt werden und in mehreren grossen Räumen herumrennen können. Seltsamerweise ist auch die Queen in einem angrenzenden Zimmer und wartet dort reich gesschmückt auf den Beginn der Parade, an der sie teilnehmen muss. Die Kinder dürfen sogar zu ihr gehen, wagen aber nicht, mit ihr zu reden. Frau und Töchter nehmen vor dem Gebäude auf einer der kleinen Tribünen Platz, die überall aufgestellt worden sind. Ich befinde mich auf der anderen Seite der Strasse und kann wegen den Absperrungen nicht mehr zurück. Ich habe wegen den Feierlichkeiten meinen feinen schwarzen Anzug angezogen, den ich aber jetzt ablegen will, weil ich im Gedränge stehe und den Umzug nur von weitem verfolgen kann. Weil es zu regnen beginnt, wird der Beginn um eine Stunde verschoben. Ich gehe daher in einen alten, etwas heruntergekommenen Pub, und steige eine enge Treppe hinauf ins erste Stockwerk. Dort ziehe ich in einem Nebenraum den schwarzen Anzug aus, was ohne weiteres möglich ist, weil ich ja darunter einen leichten grauen Anzug trage. Eine Dame, die offensichtlich mit dem Fest und mit den Hofangelegenheiten befasst ist, erklärt mir aber, dass ein dunkler Anzug nötig sei, falls ich wieder auf die Strasse gehe. Das ist aber vielleicht nicht nötig, denn im Pub hat ein altmodisches, offenbar defektes Fernsehgerät, auf dem wir den Festumzug sehen könnten, wenn es denn in Betrieb genommen werden kann. Ein Mann versucht, ihn zu reparieren, was ihm aber nicht gelingt. Unter dem Fernseher hat es noch eine grosse Musiktruhe, die er jetzt öffnet, weil dort vielleicht die Ursache des Defektes zu finden ist. Es kommen aber alles uralte Apparate zum Vorschein, eine komplizierte Radiostation und Tonbandgeräte, die wohl noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen und gewiss seit langem nicht mehr verwendet werden.

Montag, 24. April 2023

 

Wir sind mit Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zu einer Jahresend-Veranstaltung unseres Ministeriums. Man sagt mir, dass einer meiner Mitarbeiter in der Zeitschrift «DU» einen Aufsatz über die Aussenpolitische Kommission publiziert habe. Das ist ungewöhnlich und überrascht mich, es könnte zudem auch unliebsame Auseinandersetzungen geben. Wir kommen alle in einen grossen Saal, wo ein Essen serviert werden wird. Es hat viele grosse Tische, an allen sitzen aber bereits kleinere Gruppen. Wir müssen uns daher aufteilen und uns zu unbekannten Leuten setzen. Ich kann mich nicht entscheiden, gehe unschlüssig herum und suche einen möglichst nicht völlig uninteressanten Platz. Erträglich wäre der Abend, wenn ich mich zu einer meiner Lieblingskolleginnen setzen könnte, ich sehe aber keine von ihnen.

Freitag, 14. April 2023

 

Warum hat er keine Berater, die ihm sagen, dass er sich für seinen Auftritt nicht so schminken lassen sollte? Schottet ihn seine Entourage ab und sagt ihm nur, was er gerne hört? Unser Bundesrat und Aussenminister hat sich für einen Auftritt so markant und übertrieben schminken lassen, dass er nun aussieht wie Graf Dracula. Und nun redet er davon, dass er auch am nächsten Mittwoch, wenn er nach Brüssel reist, sich so vorbereiten will.

Dienstag, 11. April 2023

 

Die Schweiz spielt gegen Italien ein wichtiges Spiel um die Qualifkation für die Fussball-Weltmeiserschaft. Es steht kurz vor Schluss 2:2, als unser Torhüter Sommer einen harmlosen Ball über die Torlinie gleiten lässt. Das ist nun eine grosse Katastrophe, die Konsequenzen haben wird. Mit der WM-Qualifikation ist es nun vorbei. Muss jetzt Sommer, bei all seinen unbestreitbaren Verdiensten, abgelöst und zum Beispiel durch Bürki ersetzt werden? Oder ist das Missgeschick entschuldbar, war der Ball ganz einfach nicht zu halten, weil er Effet hatte oder durch eine Unebenheit des Terrains abgelenkt worden ist?

Freitag, 7. April 2023

 

Forschungsvorhaben, mit Datensätzen, alles zunächst auf Papier. Ich lasse den Stapel von einer guten, braven Sekretärin kopieren, was sehr schnell geht. Der Kopierer zeigt an, dass es 800 Seiten sind. Was sollen wir jetzt damit anfangen? Die Daten einfach so zu publizieren geht nicht, 800 Seiten ohnehin sind zuviel. Man müsste also komprimieren und zusammenfassen. Wie das aber gemacht werden kann, ist unklar. Die Daten betreffen Gemeinden oder Bezirke oder Wahlkreise in Norddeutschland. Es fehlen aber die sozioökonomischen Angaben, und diese erst könnten unsere Forschung interessant machen. Und wie steht es mit der Zuverlässigkeit unserer Daten? Wir haben sie nicht selber erfasst, sie stammen aus älteren Datensammlungen und sind vermutlich veraltet.

Mittwoch, 5. April 2023

 

Leute sind in einem Saal versammelt, eine Volksabstimmung findet statt, für deren Durchführung ich zuständig bin. Das Verfahren ist kompliziert. Ich muss allen ein kleines gelbes Taschenbuch austeilen, von der Grösse der Reclam-Bände. Dort sind im hinteren Teil die Abstimmungsfragen enthalten. Ja und Nein kann man stimmen, indem man kleine Rechtecke ankreuzt. Zur Identifikation muss man die AHV-Nummer angeben. Das sorgt für Unruhe, weil viele diese Nummer nicht auswendig kennen und den Ausweis natürlich nicht dabei haben. Vorne im Saal sitzt der alte Parteipräsident Hubacher, dem ich im Spass sage, er solle dann ja richtig abstimmen. Für mich ist eine der Abstimmungen für einmal sehr wichtig, es geht um Nachbarschaftsfragen, die mich direkt betreffen.

Samstag, 1. April 2023

 

Mittagessen in einer grossen Kantine. Ich bin an einem Seminar, dessen Teilnehmer nun in grosser Zahl in den Ess-Saal strömen und sich in Gruppen an die grossen Tische setzen. Wo soll ich mich setzen? Ich bin unschlüssig, als man mir von einem der Tische winkt und laut zuruft, ich solle doch dort Platz nehmen. Ich bin fast etwas verlegen und fühle mich geschmeichelt, dass man Wert auf meine Gesellschaft legt und sich so um mich sorgt. Eine Frau sagt, es sei für mich sicher angenehm, zu ihnen zu sitzen, weil ich so auch spanisch hören könne. Dabei kenne ich doch das Spanische kaum. Die Küche ist bescheiden, es werden nur drei Essen angeboten. Eine Bedienerin trägt die Teller herbei und zeigt die Speisen. Es gibt Fisch, Kartoffeln mit Fleisch oder Teigwaren. Da ich gerne die Teigwaren sehen möchte, stellt sie einen Teller vor mich hin. Es ist eine Art Muschel aus Teig mit einer Füllung und viel dicker weisser Sauce. Die Frau öffnet mit ihren Fingern die Teigmasse und zeigt mir den Inhalt. Ich erwarte schon, dass sie nun ihre verschmierten Finger abschleckt, sie putzt ihre Hand aber mit einem weissen Tuch, dass sie mitführt. Ich entscheide mich trotz dieser wenig einladenden Präsentation für die Teigwaren, da die anderen Speisen auch nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Man sagt mir, dass kaum jemand Fisch wünsche.

Mittwoch, 29. März 2023

Man überträgt mir eine neue Aufgabe. Ich soll Aufseher werden über die Schulen der Solothurner Salesianer.

Montag, 20. März 2023

Wir werden der Spionage verdächtigt, werden verfolgt, fliehen, verstecken uns, zusammen mit einem Kollegen. Wir wissen, dass wir uns nichts Ernsthaftes haben zu Schulden kommen lassen. Was man uns allenfalls zur Last legen kann, wäre Irreführung der Behörden. Diese Behörden verfolgen uns nun, eine grosse Zahl von Agenten in Zivil ist hinter uns her. Die Jagd endet in einem riesigen venezianischen Palast voller enger Korridore, Treppen und Zimmer. Man stellt uns am Ende in einer sehr sehenswerten Kapelle, einer herrlichen byzantinischen Krypta. Man konfrontiert mich mit dem ebenfalls festgenommenen Kollegen, worauf wir, da man uns ja nichts Schwerwiegendes vorwerfen kann, die Tat zugeben. Was wird man schon mit uns machen? Es bleibt den Herren gewiss nichts anderes übrig, als uns wieder laufen zu lassen. Jetzt erscheinen aber junge kräftige Leute, die meinen Kollegen wegführen, zu Boden werfen und auf grausame Art zu plagen beginnen. Man erklärt uns, dass man mit ihm eine Rechung zu begleichen habe, er hätte sich vor kurzem ebenso verhalten und Leute aus dem Kreis, der uns verhaftet hat, gefoltert. Uns behelligt man nicht, man verdächtigt uns glücklicherweise nicht der Komplizenschaft als Folterknecht. Wir kommen am Ende sogar frei, laufen weg, kümmern uns nicht mehr um den Kollegen, mit dem uns nichts weiter verbindet. Wir laufen über breite Strassen, sehen, dass überall Feuer brennen. Vieles ist im Fluss, vieles läuft, wir aber sind in Freiheit, können wieder machen, was wir wollen. Warum hat man uns mit soviel Aufwand verfolgt, fragen wir uns.

Samstag, 18. März 2023

Grosser Wolkenbruch, Überschwemmung. Die Strasse vor unserem Haus hat sich in ein Flüsschen verwandelt, das rasch ansteigt. Jetzt hat es schon das Niveau des Erdgeschosses erreicht und wird bald in die untere Wohnung eindringen. Die Nachbarn haben nicht vorgesorgt. Sie hätten, mit einigen Balken auf der Türschwelle, das Wasser aufhalten können.

Sonntag, 12. März 2023

Ich habe mich zum Sterben entschlossen und mich der betreffenden Dienststelle angemeldet. Man zeigt mir das Vorgehen, das eher einer Hinrichtung gleichkommt. Der Klient muss in einer Art grosser Tasche hinknien, auf ein darin ausgebreitetes Badtuch, das auf alten Zeitungen liegt. Der Exekutor nimmt darauf ein schweres grosses Rad und schlägt dem Klienten damit den Kopf ab. Das sei etwas brutal, sagt ein Beamter lächelnd, aber völlig schmerzlos. Als Termin wird der 4. Juli festgesetzt. Es bleiben mir somit noch zwei Tage. Mein Entschluss steht trotz dieser ungewöhnlichen Prozedur fest.

Montag, 6. März 2023

Kleine Gesellschaft, kluge Leute, aber meiner Meinung nach nicht so belesen wie ich es bin. Man spricht von Goethe und Kleist. Ich mische mich ein und rede, ohne wirklich etwas davon zu verstehen, von vielen Gemeinsamkeiten, die es zwischen den beiden geben würde. Ich erwähne dabei vor allem ihre «Helden», den Faust und den Achill (in der «Penthesilea»), was natürlich, wie ich nach dem Erwachen denke, völlig unsinnig ist.

Samstag, 4. März 2023

Mit Bekannten bin ich auf dem Heimweg. Wir hatten eine Tagung an einem Ort in den Alpen. Er liegt zwischen hohen Bergen an einem See. Wir wohnen alle in einer kleinen Stadt am Ende dieses Sees und wandern nun am Abend zurück. Unterwegs aber sehen wir hoch oben am Berg überhängende Felsen, ganze Wände, die abzubrechen drohen. Sie brechen auch wirklich ab und stürzen und rollen nun auf uns zu. Wir gehen schnell zurück und weichen so dem Bergsturz aus. Einzelne Felsbrocken fliegen aber auch wie Geschosse über und neben uns in den See, treffen uns aber nicht.

Montag, 20. Februar 2023

Es ist eine Tagung festgesetzt worden. an der die Zukunft der sozialdemokratischen Partei diskutiert werden soll, die in der letzten Zeit viele Wahlen verloren hat. Eine Viertelstunde vor Beginn ist aber noch niemand gekommen, nur der Parteipräsident erscheint, ein älterer Herr, der wenig Einfluss hat und niemanden zu begeistern versteht. Er ist ratlos und traurig, dass kaum jemand gekommen ist. Schließlich ist aber doch eine kleine Gruppe da, einige Stühle sind besetzt. Der Parteipräsident hat außerdem auch noch Herr Blocher eingeladen, in der Hoffnung, dass damit noch mehr Genossen an diese Tagung kommen. Neben den Tischen stehen viele Kartonschachteln, die gefüllt sind mit Eingaben und Ideen, die aus der ganzen Schweiz eingetroffen sind. Was wollen wir aber jetzt damit anfangen? Wir können diese Eingaben unmöglich alle lesen und verarbeiten. Es herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Jetzt erscheint der alte Blocher. Er schweigt und scheint verärgert über das für seine Begriffe viel zu kleine Publikum. Wir fühlen uns unwohl. Unser Präsident ist ein lieber Mensch, der es allen recht machen will und gute Absichten hat, aber völlig erfolglos agiert. Was soll Blocher jetzt hier sagen? Uns etwa Ratschläge geben? Unser Misserfolg müsste ihn ja eigentlich freuen.


Donnerstag, 16. Februar 2023

Ich bin in Winterthur, wo ich vorübergehend wohne, hinter dem Technikum auf der Wildbachstrasse, Bekannte reden mit mir, alte Männer, Dorfbewohner. Eine Katze läuft mir zu, rot und grau gesprenkelt. Ich nehme sie zu mir, muss aber später auf den Zug, nach Zürich. Ich komme später zurück und will nun einen Platz für sie finden. Ich trage sie zurück zur Wildbachstrasse, wo sie aber sogleich zielbewusst wegspringt, zu einer grossen Wiese, auf welche andere Katzen liegen. Sie weiss offenbar, dass sie dort zuhause ist. Die Katzen erhalten dort Futter und leben in einer Art Katzenasyl. Ich treffe die Bekannten wieder, einer von ihnen ist ein Bauer, der gleich anschliessend an das Katzenasyl Felder besitzt. Er weiss aber nichts von diesen Katzen und ist erstaunt, als ich ihm davon erzähle. Wie heisst er nur? Ich kenne ihn seit langem, aber sein Name ist mir entfallen, was mir peinlich ist, denn hier begrüsst und verabschiedet man sich immer mit dem Namen. Heisst er vielleicht Gerber?

Freitag, 10. Februar 2023

Grosser Konzertsaal. Ich bin grössenwahnsinnig und will, ohne Klavierspielen zu können, ein Klavierkonzert geben, eine Sonate von Skrjabin spielen. Das Konzert wurde angekündigt als ein Konzert von Horowitz. Ich betrete die Bühne und verneige mich vor dem nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum, was mir freundlichen Applaus einträgt. Niemand scheint zu bemerken, dass ich gar nicht Horowitz bin. Sehe ich nicht auch fast so aus, ein alter, weisshaariger Herr? Ich setzte mich an den Flügel und versuche einige Töne anzuschlagen. Skrjabin ist ja, denke ich, ganz einfach zu spielen, es gibt bei ihm Passagen, die jedes Kind spielen kann. Und ich könnte doch einfach nur solche Passagen spielen. Aber mit welchem Ton beginnen? Und vielleicht dazwischen auch manchmal einen ganz tiefen Ton anschlagen? Ich beginne ganz vorsichtig, bemerke aber nach wenigen falschen Tönen, dass der Flügel blockiert. Kein Ton ist mehr herauszubringen. Ich stehe auf und erkläre dem Publikum, dass wegen eines unerklärlichen Defektes das Konzert nicht stattfinden könne. Das Publikum, kaum hundert Personen, verschwindet, ohne weiter zu protestieren. Niemand verlangt das Eintrittsgeld zurück. Ich höre aber, wie man allgemein sagt, das sei doch gar nicht Horowitz. Der Direktor des Kultur- und Kongresszentrums, der auch im Publikum sass, kommt einigermassen entsetzt auf mich zu und will mit mir die Angelegenheit besprechen.  

Dienstag, 31. Januar 2023

Eine Veranstaltung findet statt, in einem grossen alten herrschaftlichen Gebäude, in welchem Verwaltungen untergebracht sind. Ich befinde mich in meinem Büro, einem richtigen Saal, den ich ganz alleine bewohne. In einem anderen Saal findet ein Seminar statt, das auch von zwei alten Klassenkameraden besucht wird, die kurz bei mir vorbeischauen. Einer von ihnen gibt mir ein Inhaltsverzeichnis zurück, das er in meinem Auftrag kontrolliert hat. Wir schwatzen kurz. Dann gehe ich mit ihnen in den Saal, in welchem die Veranstaltung stattfindet. Dort gibt es aber Unruhe. Gleich zu Beginn hatte ein Gewerkschafter das Wort ergriffen und eine längere politische Stellungnahme vorgelesen. Der Vorsitzende, ein braver, ruhiger Wissenschafter, gerät in Verlegenheit und weiss nicht so recht, wie er reagieren soll. Schliesslich verweist er auf ein Reglement, das in diesem Hause politische Propaganda untersagt. Er bedauert, dass es zu diesem Zwischenfall gekommen ist und weist darauf hin, dass man doch guten Willen gezeigt habe, indem man die Veranstaltung, die eigentlich nur für ein ausgewähltes Publikum bestimmt gewesen sei, auch für breitere Kreise geöffnet habe.

Samstag, 21. Januar 2023

 

Unser Dienst fährt auf seinem jährlichen Ausflug nach Frankfurt, Ich habe diesen Ort vorgeschlagen, weil dort eine Ausstellung über die Band Velvet Underground zu sehen ist. Niemand in meinem Dienst kennt diese Band, ich aber denke, dass man sich doch am Ende für sie interessieren könnte. Wir besuchen die Ausstellung. Ich bin sehr enttäuscht, weil es eine eigenwillige und völlig abwegige Inszenierung ist. Die Band kommt gar nicht vor, dafür aber die Impressionen und Gedanken einer unbekannten Künstlerin, die als Kuratorin gewirkt hat. Wir sehen blinkende Apparaturen und hören seltsame Gedichte, die wie Dada-Produktionen wirken. Auf völlig unverständliche, wirre Worte folgt immer wieder ein «balla balla balla». Unser Ausflug droht zu einem völligen Fehlschlag zu werden. Ich überlegt, was wir denn sonst noch in Frankfurt tun könnten. Sollte ich vielleicht eine Stadtführung machen? Ich weiss aber so gut wie nichts über die Stadt. Eine alte Reichstadt, das hätte ich allenfalls sagen können.

Donnerstag, 19. Januar 2023

Präsident Kennedy kommt zum angekündigten Besuch. Ein grosser schwarzer verdunkelter Bus hält vor unserem Haus, in welchem sich gewiss auch Begleitpersonen und Sciherheitsleute befinden. Ich eile die Treppe hinunter, um ihn zu begrüssen. Er kennt unser Land gut, liebt es und spricht schweizerdeutsch. Eine Türe führt vom Treppenhaus aus in einen kleinen schäbigen Saal, wo sich einfache Leute zu einer Versammlung zusammengefunden haben, vielleicht geht es um Familiengärten oder sowas. Kennedy will auch diese kurz begrüssen, obwohl sie ihn nicht erwartet haben und sehr erstaunt sind, ihn zu sehen. Sein Eintritt in den Saal verzögert sich, weil er sich zuerst noch zwischen zwei hohen Stellwänden hindurchschlängeln muss. Alles in allem ein eher seltsamer und unnötiger Auftritt. Ich warte mit einem seiner Berater im Treppenhaus. Es ist ein berühmter, einflussreicher Herr, der sehr hässlich ist und ein ganz zerknittertes Gesicht hat. Sein Name will mir nicht in den Sinn kommen, und ich finde auch kein Thema, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Samstag, 7. Januar 2023

Wir fahren mit hoher Geschwindigkeit an kleinen Felsformationen vorbei, mit der Eisenbahn, in sehr unbequemer und gefährlicher Lage, sitzend auf einem schmalen Band, das aussen den Wagons entlang läuft, man muss die Beine anziehen und sich mit beiden Händen festhalten, damit man nicht in die Tiefe stürzt, es sind Teile der Appenzeller Kreuzberge, in denen wir früher klettern gegangen sind, ein einziges Mal, bei welchem Schnee das vermutlich gefährliche Abenteuer verhindert hat, wir übernachteten in einer Alphütte, hatten etwas Dummes gekocht, von welchem wir in der Nacht Durchfall erhielten, es gab keine funktionierenden Toiletten, wir mussten hinaus, in den Schnee, und dort kacken, in tiefer Nacht und grosser Kälte, diese Kreuzberge rasten jetzt an uns vorbei, seltsam klein und ungefährlich, aber auch unerreichbar, der Zug hielt nicht, eilte weiter, kam zum Luganersee, raste dort dem Ufer entlang, wieder hielten wir uns nur mit grosser Mühe fest, der Zug war ziemlich eigensinnig, kam am Ende vom Geleise ab und raste über die Seefläche, in einem abgekürzten Verfahren direkt auf die Stadt Lugano zu, das konnte unmöglich gut gehen, das entsprach nicht den physikalischen Gesetzen, der Zug sank ein, wurde langsamer, stand am Ende still, der ganze vordere Teil mit vielen Menschen tief im Wasser, ein weiterer Teil auch wieder mit vielen Menschen war zwar untergetaucht, kam aber wieder an die Oberfläche, voller halbwegs ertrunkender Menschen, das Ende des Zuges aber, die Wagen, an die wir uns festgeklammert hatten, tauchten nicht unter, sondern liefen auf Grund und standen dort sicher und ruhig, sodass wir auf unsere Rettung warten konnten.

Dienstag, 3. Januar 2023

Wir sollten nach New York fliegen, es ist zwölf Uhr, wir sind aber noch zuhause, nichts ist gepackt, nichts vorbereitet, das Flugzeug fliegt um zwei Uhr, es ist ganz unmöglich, diesen Flug noch zu erreichen, diese Tatsache lähmt uns, wir tun gar nichts mehr, es hat keinen Sinn, wenn wir jetzt pressieren, wir überlegen uns, ob wir uns noch duschen sollten, denken, dass es vielleicht einen anderen Flug gibt, um fünf Uhr, das wäre vielleicht möglich. Wir fragen die Mutter, ob sie abklären könnte, ob es zu einem späteren Zeitpunkt einen Platz gibt, das ist allerdings unwahrscheinlich, aber fragen kann man ja immer alles.