Grosse,
unbekannte Stadt, italienisch, aber ohne markante Wahrzeichen. Ich bin
beruflich dort, und jetzt, in der freien Zeit, unterwegs mit Bekannten. Wir
spazieren ziellos herum. In einem Park fallen Schüsse, Menschen fliehen über
einen grossen Platz. Wir entfernen uns auch und kommen über kleine Strassen und
Plätze in Wohnviertel. Auf einem Markt verkauft ein Händler Manchego-Käse in
einer offenbar charakteristischen Fladenform. Warum wird hier spanischer Käse
verkauft, fragen wir. Der Händler antwortet auf deutsch und erklärt uns, dass
es ein ganz besonderer Käse sei, sehr schmackhaft und daher sehr begehrt. Wir
sagen, wir seien unterwegs und entschuldigen uns, dass wir nicht kaufen können,
der Käse würde sicher verderben. Wir gehen weiter. Ich stelle fest, dass ich
meine Jacke irgendwo liegen gelassen habe und eile zurück, verliere aber damit
den Anschluss an die Gruppe. Die Jacke finde ich nicht, aber einen jungen Mann,
der einen Schlüsselbund gefunden hat. Ineichen, ruft er, Ineichen. Dieser Name
steht offenbar auf einer kleinen Marke. Aber ein Ineichen erscheint nicht. Dann
komme ich zu drei Frauen, die sehr schön singen, mittelalterliche Gesänge, in
altem Französisch. Sind es grosse Künstlerinnen? Sie brechen ab und ich höre
sie berndeutsch reden. Ich wage daher, sie anzusprechen. Sie hätten ein hohes
Niveau, sage ich, sie seien sicher grosse Künstlerinnen. Sie lachen und sagen,
sie seien nur drei Freundinnen auf Reisen. Ich suche weiter meine Jacke. Jetzt
hat ein anderer Manchego-Käse gekauft und bietet ihn zum Probieren an. Auch ich
erhalte ein kleines Stück und bin entzückt von der Qualität. Andere schneiden
sich selber Stücke aus dem Fladen, in Ermangelung eines Messers mit den
Fingernägeln. Später durchstreife ich wieder enge Gassen, die mit sonderbar
geformten Steinen nur schwer begehbar sind. Ich gerate auf ein Schiff oder
einen Helikopter, der sich von den Steinen löst und wegrollt. Nur mit Mühe kann
ich mich befreien. Ich suche den Weg zurück zum Hotel, dieses scheint aber weit
weg zu sein. Ich komme zu einem grossen Platz, auf dem eine Kunstinstallation
steht, eine sonderbare Kirche in verkleinertem Massstab, etwa drei Meter hoch
und zehn Meter lang und breit. Sie leuchtet in verschiedenen Farben.