Montag, 20. März 2023

Wir werden der Spionage verdächtigt, werden verfolgt, fliehen, verstecken uns, zusammen mit einem Kollegen. Wir wissen, dass wir uns nichts Ernsthaftes haben zu Schulden kommen lassen. Was man uns allenfalls zur Last legen kann, wäre Irreführung der Behörden. Diese Behörden verfolgen uns nun, eine grosse Zahl von Agenten in Zivil ist hinter uns her. Die Jagd endet in einem riesigen venezianischen Palast voller enger Korridore, Treppen und Zimmer. Man stellt uns am Ende in einer sehr sehenswerten Kapelle, einer herrlichen byzantinischen Krypta. Man konfrontiert mich mit dem ebenfalls festgenommenen Kollegen, worauf wir, da man uns ja nichts Schwerwiegendes vorwerfen kann, die Tat zugeben. Was wird man schon mit uns machen? Es bleibt den Herren gewiss nichts anderes übrig, als uns wieder laufen zu lassen. Jetzt erscheinen aber junge kräftige Leute, die meinen Kollegen wegführen, zu Boden werfen und auf grausame Art zu plagen beginnen. Man erklärt uns, dass man mit ihm eine Rechung zu begleichen habe, er hätte sich vor kurzem ebenso verhalten und Leute aus dem Kreis, der uns verhaftet hat, gefoltert. Uns behelligt man nicht, man verdächtigt uns glücklicherweise nicht der Komplizenschaft als Folterknecht. Wir kommen am Ende sogar frei, laufen weg, kümmern uns nicht mehr um den Kollegen, mit dem uns nichts weiter verbindet. Wir laufen über breite Strassen, sehen, dass überall Feuer brennen. Vieles ist im Fluss, vieles läuft, wir aber sind in Freiheit, können wieder machen, was wir wollen. Warum hat man uns mit soviel Aufwand verfolgt, fragen wir uns.

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