Mittwoch, 26. Juli 2023

Totale Desorganisation, beruflich wie privat. Ich bin in Räumlichkeiten, die gleichzeitig Büro und Wohnung sind. Vieles sollte erledigt werden, ich unternehme aber wie immer wenig bis nichts, sitze herum und bin auch gar nicht richtig angezogen. Der Gemeindepräsident erscheint und sagt, er müsse mit mir reden. Er gehe schon in den «Bären» und warte dort auf mich. Ich bin besorgt darüber und frage mich, was er mir wohl sagen wird. Habe ich meine Pflichten verletzt? Wird er mir Fehler vorwerfen? Das kann sehr wohl möglich sein, denn ich habe mir bei meinen Tätigkeiten immer viele Freiheiten herausgenommen. Besprochen werden könnte vielleicht auch eine neue Stelle, die ich bei einem Architekten antreten könnte. Dieser ist bekannt dafür, dass er sehr viel fordert, vor allem auch viele Überstunden, die er jeweils nicht ausbezahlt. Ich ziehe mich rasch an und gehe hinaus. Es regnet stark, ich nehme aber keinen Regenmantel oder Schirm, denn der «Bären» ist ja gleich gegenüber. Oder doch nicht? Ich finde ihn nicht und renne auf der Suche durch die engen mittelalterlichen Strassen einer fremden Stadt, wobei ich ganz durchnässt werde. Schliesslich kehre ich zurück und sehe den meinen Ratskollegen vor dem «Bären» stehen, der sich wirklich nur wenige Meter von meiner Haustür befindet, von mir aber nicht erkannt worden ist, weil er sein Aussehen verändert hat. Der Gemeindepräsident hat den «Bären» bereits wieder verlassen, ist aber keineswegs ungehalten über meine Verspätung. Es stellt sich heraus, dass es um eine Kleinigkeit geht. Die Wirtin hat in zwei Fällen die Preise erhöht. Ein Kaffee soll jetzt nicht mehr 4.20 Franken, sondern 4.50 Franken kosten, und auch beim Bier gibt es einen Aufschlag. Man könne nichts dagegen machen, sagt der Gemeindepräsident, müsse es aber im Dorf entsprechend kommunizieren. Das kann ich problemlos übernehmen. Ich bin erleichtert, dass die vielen anderen Probleme nicht zur Sprache kommen und wohl auch gar nicht wahrgenommen worden sind.

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