Mittagessen
in einer grossen Kantine. Ich bin an einem Seminar, dessen Teilnehmer nun in
grosser Zahl in den Ess-Saal strömen und sich in Gruppen an die grossen Tische
setzen. Wo soll ich mich setzen? Ich bin unschlüssig, als man mir von einem der
Tische winkt und laut zuruft, ich solle doch dort Platz nehmen. Ich bin fast
etwas verlegen und fühle mich geschmeichelt, dass man Wert auf meine
Gesellschaft legt und sich so um mich sorgt. Eine Frau sagt, es sei für mich
sicher angenehm, zu ihnen zu sitzen, weil ich so auch spanisch hören könne.
Dabei kenne ich doch das Spanische kaum. Die Küche ist bescheiden, es werden
nur drei Essen angeboten. Eine Bedienerin trägt die Teller herbei und zeigt die
Speisen. Es gibt Fisch, Kartoffeln mit Fleisch oder Teigwaren. Da ich gerne die
Teigwaren sehen möchte, stellt sie einen Teller vor mich hin. Es ist eine Art
Muschel aus Teig mit einer Füllung und viel dicker weisser Sauce. Die Frau
öffnet mit ihren Fingern die Teigmasse und zeigt mir den Inhalt. Ich erwarte
schon, dass sie nun ihre verschmierten Finger abschleckt, sie putzt ihre Hand
aber mit einem weissen Tuch, dass sie mitführt. Ich entscheide mich trotz
dieser wenig einladenden Präsentation für die Teigwaren, da die anderen Speisen
auch nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Man sagt mir, dass kaum jemand
Fisch wünsche.
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