Mittwoch, 4. Oktober 2023

Fremde Stadt, unattraktiv, wie ausgestorben. Ich bin am späten Abend noch mit einer kleinen Gruppe von Studenten unterwegs und verpasse die letzte Möglichkeit, mit dem Bus zu meiner Unterkunft zu fahren. Es ist ein Uhr in der Nacht. Ich bin in einer Art Militärdienst und sollte unbedingt am Morgen um sechs Uhr wieder dort antreten. Die Unterkunft befindet sich 20 Kilometer entfernt in «Worb». Ich sehe Taxis und frage nach dem Preis einer Fahrt. Es würde 500 Franken kosten, sagt der Taxifahrer. Ich bin verwundert und frage, wie dieser Preis zustande kommen würde. Es sei der Nachttarif, und der sei 25 Franken pro Kilometer. Diesen Preis können wir niemals bezahlen. Meine Bekannten, die nicht unbedingt noch in dieser Nacht nach «Worb» müssen, verabschieden sich und finden vermutlich noch irgendwo eine Unterkunft. Auch ich könnte in der Stadt noch einen Schlafplatz finden, in einer mir bekannten Wohngemeinschaft wäre sich noch ein Plätzchen zu finden, gewiss ein gebrauchtes, aber nicht benutztes Bett. Damit wäre aber eine rechtzeitige Rückkehr nicht möglich. Ich beschliesse daher, obwohl ich sehr müde bin, zu Fuss zu gehen, was drei oder vier Stunden Marsch bedeutet. Einige wenige Autos fahren vorbei. Vergeblich versuche ich Autostopp zu machen. Dann wird der Weg schmal und unübersichtlich und führt durch grosse Häuser und Fabrikanlagen. Ich stosse noch auf Leute und frage sie nach dem Weg. Es stellt sich heraus, dass ich mich geirrt habe und in eine ganz falsche Richtung laufe, nämlich nach «Seuzach». Man sucht eine Karte, um mir den Weg zu erklären, findet aber nur Europakarten und altertümliche Schweizerkarten, auf denen die Strassen, die ich benützen sollte, gar nicht eingezeichnet sind. Meine Lage wird immer schwieriger und aussichtslos. – Ich erwache und bin sehr erleichert, dass ich mich zuhause in meinem eigenen Bett befinde. 

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