Samstag, 7. Januar 2023

Wir fahren mit hoher Geschwindigkeit an kleinen Felsformationen vorbei, mit der Eisenbahn, in sehr unbequemer und gefährlicher Lage, sitzend auf einem schmalen Band, das aussen den Wagons entlang läuft, man muss die Beine anziehen und sich mit beiden Händen festhalten, damit man nicht in die Tiefe stürzt, es sind Teile der Appenzeller Kreuzberge, in denen wir früher klettern gegangen sind, ein einziges Mal, bei welchem Schnee das vermutlich gefährliche Abenteuer verhindert hat, wir übernachteten in einer Alphütte, hatten etwas Dummes gekocht, von welchem wir in der Nacht Durchfall erhielten, es gab keine funktionierenden Toiletten, wir mussten hinaus, in den Schnee, und dort kacken, in tiefer Nacht und grosser Kälte, diese Kreuzberge rasten jetzt an uns vorbei, seltsam klein und ungefährlich, aber auch unerreichbar, der Zug hielt nicht, eilte weiter, kam zum Luganersee, raste dort dem Ufer entlang, wieder hielten wir uns nur mit grosser Mühe fest, der Zug war ziemlich eigensinnig, kam am Ende vom Geleise ab und raste über die Seefläche, in einem abgekürzten Verfahren direkt auf die Stadt Lugano zu, das konnte unmöglich gut gehen, das entsprach nicht den physikalischen Gesetzen, der Zug sank ein, wurde langsamer, stand am Ende still, der ganze vordere Teil mit vielen Menschen tief im Wasser, ein weiterer Teil auch wieder mit vielen Menschen war zwar untergetaucht, kam aber wieder an die Oberfläche, voller halbwegs ertrunkender Menschen, das Ende des Zuges aber, die Wagen, an die wir uns festgeklammert hatten, tauchten nicht unter, sondern liefen auf Grund und standen dort sicher und ruhig, sodass wir auf unsere Rettung warten konnten.

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