Ich
bin auf einer Heimreise mit dem Velo und viel Gepäck. Meine Gattin sitzt auf
dem Gepäckträger mit Katzenkörben, Taschen, Koffern und einem in Säcken
verpackten Zelt. Wir sind in der Nähe von Baden und sollten noch nach
Winterthur. Es regnet plötzlich stark und ich entscheide mich für einen Halt
bei einem Haus, in dem entfernt Verwandte und weitere Bekannte wohnen, auch
Arbeitskollegen. Ich will nur schnell Hallo sagen, erkläre ich, und in fünf
Minuten weiterfahren. Es ist nämlich bald Abend, und im Dunkeln will ich nicht
mehr fahren. Wir gehen hinein und werden sofort in viele Gespräche verwickelt.
Ein alter, verlotterter Onkel hat etwas verfasst, irgendeine Prozessschrift,
und will, dass ich diese schnell durchlese und korrigiere. Er will mich auf sein
Zimmer im Dachstock führen, was ich aber ablehne, weil ich vermute, dass er
dort noch anderes mit mir vorhaben könnte. Ausserdem hat er ja kluge
Mitbewohner, unter anderem wohnt auch die Somma Sapienza hier, etwas gealtert
und nicht mehr so überwältigend schön und rätselhaft wie in früheren Zeiten.
Gerne würde ich erfahren, was sie macht, in komme aber nicht dazu, denn sie
hält sich im Hintergrund. Mit Mühe befreien wir uns und wollen wieder
losfahren. Es seien noch hundert Kilometer zu fahren, also etwa drei Stunden,
erkläre ich. Mit dem Auto wären es nur 45 Minuten, erwidert man mir. Mit dem
Velo also ungefähr das Dreifache oder sogar weniger, sage ich, denn ich würde
oft nicht weniger schnell fahren als die Autos, die ja meistens Tempo 30
einhalten müssten. Jetzt muss das Velo wieder beladen werden, was gar nicht
mehr geht. Unsere zwei Katzen hatten wir frei laufen lassen, und sie haben
schön gewartet, wie Hündchen, und freuen sich, dass wir wieder kommen. Was
sollen wir nun machen? Einen Teil des Gepäckes hier lassen und später holen?
Oder soll die Gattin mit den Katzen den Zug nehmen?
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