Mittwoch, 9. August 2023

 

Ich bin auf einer Heimreise mit dem Velo und viel Gepäck. Meine Gattin sitzt auf dem Gepäckträger mit Katzenkörben, Taschen, Koffern und einem in Säcken verpackten Zelt. Wir sind in der Nähe von Baden und sollten noch nach Winterthur. Es regnet plötzlich stark und ich entscheide mich für einen Halt bei einem Haus, in dem entfernt Verwandte und weitere Bekannte wohnen, auch Arbeitskollegen. Ich will nur schnell Hallo sagen, erkläre ich, und in fünf Minuten weiterfahren. Es ist nämlich bald Abend, und im Dunkeln will ich nicht mehr fahren. Wir gehen hinein und werden sofort in viele Gespräche verwickelt. Ein alter, verlotterter Onkel hat etwas verfasst, irgendeine Prozessschrift, und will, dass ich diese schnell durchlese und korrigiere. Er will mich auf sein Zimmer im Dachstock führen, was ich aber ablehne, weil ich vermute, dass er dort noch anderes mit mir vorhaben könnte. Ausserdem hat er ja kluge Mitbewohner, unter anderem wohnt auch die Somma Sapienza hier, etwas gealtert und nicht mehr so überwältigend schön und rätselhaft wie in früheren Zeiten. Gerne würde ich erfahren, was sie macht, in komme aber nicht dazu, denn sie hält sich im Hintergrund. Mit Mühe befreien wir uns und wollen wieder losfahren. Es seien noch hundert Kilometer zu fahren, also etwa drei Stunden, erkläre ich. Mit dem Auto wären es nur 45 Minuten, erwidert man mir. Mit dem Velo also ungefähr das Dreifache oder sogar weniger, sage ich, denn ich würde oft nicht weniger schnell fahren als die Autos, die ja meistens Tempo 30 einhalten müssten. Jetzt muss das Velo wieder beladen werden, was gar nicht mehr geht. Unsere zwei Katzen hatten wir frei laufen lassen, und sie haben schön gewartet, wie Hündchen, und freuen sich, dass wir wieder kommen. Was sollen wir nun machen? Einen Teil des Gepäckes hier lassen und später holen? Oder soll die Gattin mit den Katzen den Zug nehmen?

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