In einem alten Gebäude in grossen Hallen und Gängen ein Massenlager für die vielen Teilnehmer eines Anlasses. Ich kenne niemanden, nur die Somma Sapienza, die auch alleine hier ist und froh ist, dass ich neben ihr schlafen will. Es hat unzählige Teilnehmer, die sich für die Nacht vorbereiten und ihre persönlichen Sachen deshalb am Boden ausbreiten. Decken oder Matratzen hat es nicht, aber so viele Teilnehmer, dass wir alle sehr eng beieinander liegen müssen, Körper an Körper. Ich könnte, wenn ich wollte, noch nach Hause fahren, was aber beschwerlich wäre. Es gibt keine Organisation, jeder sucht sich jetzt einen Platz. Einer legt seine Tücher neben uns und geht dann kurz weg, da kommt ein anderer und belegt diesen Platz, obwohl wir ihn darauf hinweisen, dass er schon belegt sei. Neben uns auch ein hoher Stapel mit Kisten, der schwankt und auf uns fallen könnte. Er fällt tatsächlich um, aber auf die andere Seite. Es entsteht eine grosse Unordnung, an Schlaf ist noch lange nicht zu denken. Die Somma Sapienza steht nochmals auf und geht weg, sucht noch irgendetwas. Ich gehe ihr nach, verliere sie aber und finde sie nicht wieder. Sie bleibt verschwunden. Ich gehe hinaus, in die kleine Stadt und will dort bis zum Morgen bleiben. Den Schlaf kann ich ja später nachholen, wenn ich wieder bei den Eltern bin. Ich hatte selber Gepäck, das ich irgendwo deponiert hatte und nun nicht mehr finden kann. In der Stadt hat es eine berühmte Kathedrale, sie ist sehr eigenartig, auf grossen Mauerflächen finden sich viele Lilien, Symbole der französischen Monarchie. Wir hätten diese Kathedrale besuchen und dort sicher ruhige Momente haben können.
Mittwoch, 28. Dezember 2022
Sonntag, 25. Dezember 2022
In
einem Traum, der mir nur teilweise in Erinnerung bleibt, steht ein Künstler
oder Schausteller auf einem kleinen Podium vor uns, neben ihm angebunden ein
zahmer Rabenvogel. Dieser kann sich aber von seinen Fesseln befreien und fliegt
über eine Mauer in einen Garten. Der Besitzer klettert über die Mauer und kann
ihn wieder einfangen. Jetzt zeigt er ihn uns und zieht ihm aus dem prächtigen
Gefieder drei lange Federn aus, die er nun den Anwesenden überreichen will. Ich
hoffe, auch eine zu erhalten.
Mittwoch, 21. Dezember 2022
Ich
bin mit einer Kollegin verabredet. Wir wollen uns in einem verlassenen alten
Gebäude treffen, um dort in aller Heimlichkeit Liebe zu machen, wobei es keine
Tabus geben kann. Meine Kollegin will die Sache noch attraktiver machen und hat
eine ältere Dame mitgebracht, die auch mitmachen will. Es sei für sie das erste
Mal, sagt sie, dass sie sowas mache, sie sei aber bereit dafür. Wir suchen nun
einen Raum, in dem wir uns einschliessen können, finden aber nur eine kleine
Kabine, in der wir uns kaum bewegen können. Es sind im übrigen auch noch
Putzfrauen an der Arbeit, die uns misstrauisch betrachten und uns sicher hören
würden. Wir gehen daher weiter, hinaus in den Garten, wo meine Kollegin das
Interesse an unserem Vorhaben verliert und weggeht. Ich bleibe mit der älteren
Dame allein. Da sie nun irgendwie Lust bekommen hat und auch ich erregt bin,
setzt sie sich hin, und ich dringe in sie ein, was aber für beide zu keinem
befriedigenden Resultat führt.
Dienstag, 13. Dezember 2022
Alter
Wohnort, in der Vorortsgemeinde. Ich bin allein zu Hause, mit einem
undefinierbaren Bekannten (solche kommen manchmal in meinen Träumen vor). Es
ist 21 Uhr, und ich sollte noch kurz ins Amt. Dort ist zu dieser Zeit alles
gesichert und abgeschlossen. Es gibt aber, und das ist eigentlich unbegreiflich,
zwei Orte, wo Schlüssel versteckt sind. Diese sind allen zugänglich. Jetzt
kommen allerdings Besucher, zwei Frauen und mehrere kleine Kinder. Es sind
Nachbarn, die ich bisher nicht kennengelernt habe. Sie finden, wir sollten uns
doch bekannt machen. Eine der jungen Frauen ist sehr schön und streckt ihren
kleinen Tierkörper gleich am Boden aus. Jetzt kann ich nicht mehr weg, zumal
noch Handwerker erscheinen, die in der Küche etwas ersetzen müssen. In meinem
Ohr hat es viel Ohrenschmalz, der mich stört. Ich kann ihn mit dem Finger
herausnehmen, der Finger wird ganz gelb. Ein Kleinkind bedrängt mich und will
ihn abschlecken. Ich ziehe den Finger weg und sage zu ihm: Das isch das
Grusigschte wott chasch ässe! Die junge Frau, am Boden liegt und kurz eingeschlafen
war, sieht die Szene und sagt zu mir: Das meini au. Dann füllt sich die Wohnung
weiter, meine ganze Familie erscheint mitsamt den Enkelkindern, die mich laut
und stürmisch begrüssen.
Montag, 5. Dezember 2022
Ich
bin im Militärdienst. Es ist später Nachmittag, wir haben frei und stehen vor
der Kaserne herum. Bald werden wir wieder zum Dienst antreten müssen. Der
Kommandant erscheint persönlich und sorgt dafür, dass alle wieder in die Kaserne
zurückkehren. Ich gehöre zu einer anderen Einheit, muss also jetzt nicht
einrücken. Ein Bekannter von mir, mit dem ich ein interessantes Gespräch
geführt habe, sollte jetzt auch gehen. Oder könnte er auch draussen bleiben?
Wir stehen bei einem unübersichtlichen, seltsamen Gebäude, hinter dessen
Wänden man sich gut verbergen könnte, wenn man nur wollte. Mein Freund bleibt
stehen, der Kommandant geht herum und sieht ihn nicht. Noch könnte er
hervortreten und ohne weiteres zu seiner Truppe gehen. Der Kommandant kommt
jetzt näher, mein Freund duckt sich und versteckt sich nun wirklich, auch auf
meinen Wink hin. Der Offizier sieht mich, fragt mich, ob alle weg seien. Ich
lüge und sage ja. Da wird er misstrauisch, schaut genauer nach und entdeckt den
jungen Mann. Das ist jetzt ein gravierendes Ereignis, ein schwerwiegender Bruch
der Disziplin und des Vertrauens. Der Offizier, kein böser Mensch, ist schwer
enttäuscht und fast etwas erschüttert von unserem Verhalten. Er bedeutet uns,
ihm zu folgen. Was wird jetzt mit uns geschehen, welche Bestrafung ist denkbar?
Sie könnte streng sein. Auf der anderen Seite der Grenze, das wissen wir,
würden wir als Deserteure erschossen. Ich fühle mich sehr unbehaglich. Sollte
ich den Herrn Hauptmann bitten, mit uns zu reden und unsere Entschuldigungen
anzuhören? Eine böse Absicht hatten wir nicht. Ohne es wirklich zu wollen,
haben eine Riesendummheit begangen, die doch vielleicht nur mit einer milden
Strafe erledigt werden kann.
Mittwoch, 30. November 2022
Ich
sollte wegfahren, mit einem mir kaum bekannten «Unternehmer», bei dem ich
arbeite. Es sind zwei Fahrten nötig, nach Büren an der Aare. Bei einer sollte
ich mitfahren, bei der zweiten ein anderer Mitarbeiter. Wir sollten in einen
kleinen, aber mit Gepäck überfüllten Personenwagen einsteigen, was sehr
kompliziert ist, weil er so parkiert ist, dass sich die Türen kaum öffnen
lassen. Etwas ist noch vergessen worden, und wir müssen nochmals ins
Fabrikgebäude zurück. Dort sehe ich zu, wie ein Kollege den «Unternehmer»
schnell und ohne dass es dieser bemerkt, mit einem südamerikanischen Gift in
Berührung bringt. Ich kenne dieses Gift von einem früheren Mord, eine winzig
kleine Menge führt sofort zum Tod und lässt sich nachher nicht nachweisen. Dem
Mann wird sofort schlecht, er wankt und muss sich setzen. Ich will die Polizei
anrufen, habe aber kein Handy. Fraglich ist auch, ob die Polizei rasch
erscheinen kann, denn es ist sechs Uhr am Morgen, und wir befinden uns in einer
kleinen Gemeinde, ohne eigenen Polizeiposten. Ich sage dem «Unternehmer», er
solle selber die Polizei anrufen und sie sofort kommen lassen. Es solle sagen,
dass es einen «Verdacht auf Giftmord» gebe. Jetzt muss ich aufpassen, dass ich
nicht selber noch zum Opfer werde, denn der Mörder ist noch unter uns, wie
immer ganz unverdächtig beschäftigt. Seltsam ist, dass er mich bei seinem
Anschlag zuschauen liess. Er ging offenbar davon aus, dass ich mit dem Mord
einverstanden sei und wie er davon profitieren werde. Wenn er jetzt bemerkt,
dass ich die Polzei rufen will, muss ich sehr aufpassen, dass er mich nicht
auch noch beseitigt.
Montag, 21. November 2022
Grosse
Parklandschaft, mit See, in dem auch gebadet werden kann. In der Mitte eine
grössere, flache künstliche Insel, auf der offenbar nicht geredet werden darf.
Ich weiss das nicht und redet laut mit einer Begleiterin, die auf der anderen
Seeseite steht. Jetzt erscheint eine Priesterschaft, die uns zur Rechenschaft
ziehen will. Wir haben schwer gegen heiligen Gebote verstossen. Ich sehe, wie
meine Begleiterin gepackt und gefesselt wird. Ich rufe laut nach der Polizei,
obwohl es hier wohl gar keine Polizei gibt. Ich muss fliehen, renne weg und
komme in seltsame Verwaltungsgebäude, in ein Gewirr von Räumen, die zu einer
Bibliothek gehören. Man verfolgt mich, kann mich aber nicht mehr finden. Ich
gelange in ein kleines Zimmer, in welchem Angestellte und Studenten fleissig an
der Arbeit sind. Ich setze mich dort, man lässt mich in Ruhe und wird mich hier
wohl nicht mehr behelligen.
Dienstag, 15. November 2022
Dann
sind wir in einer Wohnung, aus der wir noch heute wegziehen sollten. Wir müssen
sie räumen und dazu noch reinigen. Für den Umzug steht nur unser Auto zur
Verfügung, was niemals genügen wird. Allein für die Bücher müssten wir mehrmals
hin und her fahren. Dann verlieren wir viel Zeit mit einer neuen Bekannten,
einer jungen, neugierigen Schwarzen, die sich als vielleicht etwas zu
zugänglich erweist, wir kommen nämlich schnell in eine verfängliche Situation
und haben sogar Sex. Als wir damit fertig sind, ist die junge Frau etwas
verlegen und sagt, es sei etwas zu früh, sie hätte es lieber nicht so schnell
schon soweit kommen lassen. Jetzt ist es aber passiert und weiter keine
Katastrophe. Dann wollen wir mit dem Umzug beginnen, meine Frau erscheint aber
jetzt und will noch einen Ausflug machen, meine Sorgen wegen der Räumung der
Wohnung teilt sie nicht.
Sonntag, 6. November 2022
Einmal
sind wir mit dem Auto unterwegs und werden ständig frech überholt, und zwar,
wie es uns scheint, mit unerlaubt grosser Geschwindigkeit. Wir sind doch in
einer Stadt, und die Geschwindigkeit ist bestimmt begrenzt, auf 60 oder 50,
sagen wir zu unserer Gattin, die uns begleitet. Sie sagt, ich müsse eben sehen,
wie schnell ich fahren würde, ich würde viel zu langsam fahren, mit 40. Ich
kann das kaum glauben, denn ich habe den Eindruck, schnell zu fahren.
Samstag, 5. November 2022
Eine
Tagung, ein Seminar in einem Hotel. Ich habe mich zurückgezogen in mein Zimmer
ganz oben unter dem Dach. Es hat Auseinandersetzungen gegeben, die Stimmung war
schlecht. Jetzt erscheint eine grosse schlanke Frau und wirft sich auf mein
Bett. Sie ist nicht unschön, aber nicht mehr ganz jung, hochrot, erregt, sagt
aber kein Wort. Was ist los? Die Türe zum Zimmer steht halb offen, ich höre,
wie jemand die Treppe hinauf kommt. Ich stehe auf, schliesse die Türe und sage,
dass er ja anklopfen könne, wenn er etwas von uns will. Ich ergreife die Hand
der Besuchherin und will sie trösten. Wie kommt es, dass wir, nach wenigen
Stunden des Beisammenseins, derartige Probleme haben und die Emotionen so
hochgehen?
Dienstag, 1. November 2022
Ein
Familienabend findet statt, in einem Saal mit Bühne und lustigen Produktionen.
Vorher aber sind wir noch unterwegs, auf einem Ausflug mit drei Kindern. Auf einem Turm, auf den
geländerlose Wege führen, stürzen zwei der Kinder in die Tiefe. Wir hätten
diesen Unfall vermeiden können und machen uns grosse Vorwürfe. Das dritte Kind,
ein Knabe, gehorcht uns nicht und ist so übermütig, dass es ebenfalls abstürzt.
Wie wollen wir das nun den Eltern mitteilen, die ihre Kinder erwarten und mit
ihnen den Unterhaltungsabend besuchen wollen. Wir kommen zunächst noch in
labyrithische alte Gebäude, in denen Arbeitskollegen von uns, unter ihnen auch
mein Vorgesetzter sonderbaren undefinierbaren Arbeiten nachgehen. Wir grüssen
sie und gehen weiter, ohne ihnen von den schrecklichen Unfällen zu berichten.
Wohin aber müssen wir eigentlich gehen? Wir kennen uns in dieser Stadt, in der
wir doch aufgewachsen sind, nicht mehr aus. Der Saal soll sich irgendwo auf dem
Weg vom Bahnhof nach Töss befinden. Wir ziehen nun einfach einmal los, aufs
Geratewohl, wobei es zu regnen beginnt wir bald völlig durchnässt sein werden,
wenn wir den Saal nicht bald finden. Wird man den Abend absagen, wenn die Leute
erfahren, dass drei Kinder gestorben sind?
Montag, 31. Oktober 2022
Ich
will einen Kurs besuchen, eine Analyse der eigenen Person. Seltsame
Gesellschaft, alles etwas Gestörte, so scheint es, nicht über allen Zweifel
erhaben auch die drei Kursleiter. Es sind insgesamt etwa 12 Personen, die den
Kurs besuchen und zu Beginn das Kursgeld von 70 Franken bezahlen. Älteres
Schulgebäude, Holzbau, drei Tage soll der Kurs dauern. Zu Beginn sagt der
Hauptkursleiter, ein älterer Philosophentyp, wer keine psychoanalytische
Ausbildung habe, solle bitte den Kurs verlassen. Ich bin unsicher. Soll ich
sagen, ich hätte eine solche Ausbildung? Und wenn sie mich fragen, wo und wann,
sagen, ich hätte während meines Studiums, also vor fast 50 Jahren, Vorlesungen
bei Rothschild gehört? Würde das genügen? Was ist überhaupt eine
psychoanalytische Ausbildung? Und warum ist sie für diesen Kurs nötig? Es ist
offenbar ein strenger Kurs, denn jetzt kommen Teilnehmer vorbei, die soeben
einen dreitägigen Kurs absolviert haben. Sie sehen ganz zerstört aus, stehen
alle schweigend herum. Ich zweifle jetzt am Nutzen des Kursbesuches und will
mich abmelden. Die Kursleiter sitzen alle an einem Tisch und verspeisen einen
Imbiss. Ich will fragen, ob ich das Kursgeld oder einen Teil davon zurückerhalten
könnte. Muss aber zuerst noch auf die Toilette, eine kleine, versteckte,
schlechte Toilette, auf der schon ein Kind sitzt und nicht weg will. Alles in
allem also ein misslungenener Versuch, zu einem besseren Verständnis des
eigenen Ichs zu kommen. Da werde ich doch besser, denke ich, wieder katholisch
und gehe auf eine mehrtägige Wallfahrt, ein solches Angebot gäbe es nämlich
auch. Ich erwache und überlege, ob es in diesem alten Haus noch eine andere,
freie Toilette geben könnte, vielleicht in einem oberen Stockwerk. Da fällt mir
ein, dass ich ja in meiner Wohnung bin und dort die zwei Toiletten sicher frei
sind. Ich stehe auf und mache ein Bisi.
Freitag, 28. Oktober 2022
Dann
komme ich in ein mehrstöckiges, neues Bürogebäude irgendwo im Ausland, es
könnte in Brüssel sein. Ich möchte einen guten Kollegen besuchen, der hier im
vierten Stockwerk arbeitet. Im Eingangsbereich, vor dem Lift, stehen vier junge
Frauen, eine wird dabei von den anderen heftig beschimpft. Geht’s noch? sage ich,
recht energisch, worauf es still wird. Die Frauen sind aber jetzt beleidigt und
wenden sich mir zu. Ich bin froh, dass der Lift kommt und ich mich entfernen
kann. Im vierten Stock möchte ich möglichst schnell zu meinem Kollegen, sehe
aber, dass es weite Korridore mit sehr vielen Büros hat. Da ich seine
Büronummer vergessen habe, will ich bei einem Concierge fragen, der etwas
abseits in einer vornehmen Loge sitzt. Er gehört aber nicht zum Hausdienst,
sondern zu einer Anwaltskanzlei oder Unternehmensberatung, die hier ihre Büros
hat. Er ist ungehalten und kann mir keine Auskunft geben. Ich bin beunruhigt
und fürchte mich vor einer Reaktion der vier Frauen. Etwas später sehe ich sie
tatsächlich, sie kommen sehr aggressiv auf mich zu. Ich erwarte eine Ohrfeige.
Eine blonde Schönheit fragt, was mir denn eingefallen sei, wieso ich mich so
schlecht benommen hätte. Ich sage, dass ich nur habe Frieden stiften wollen.
Wieso denn? Warum? rufen sie und werden plötzlich freundlicher. Sie lächeln und
nähern sich nun lächelnd, jetzt scheint sich sogar ein gutes Verhältnis
anzubahnen.
Mittwoch, 19. Oktober 2022
Weiter
Strand, ich sehe draussen einen Surfer, der sich sehr ungeschickt und
anfängerhaft verhält. Er steht eigentlich auf Skis und wird von hinten von den
Wellen erfasst. Nur mühsam kann er sich gegen einen Sturz wehren, und
unaufhaltsam wird er weiter ins Meer hinausgetragen. Ich bin dieser Surfer,
sehe ihm aber vom Strand aus zu. Was soll er machen? Nach einer Seerettung
rufen? Es ist nirgends ein Schiff zu sehen. Jetzt aber nähert sich ihm ein
anderer Surfer. Sie sprechen miteinander, worauf der Helfer vom Brett steigt
und mir zeigt, dass das Meer hier nur etwa einen Meter tief ist, man also ohne
weiteres vom Brett springen und zu Fuss ans Ufer zurückgelangen kann. Der
Meeresboden freilich ist steinig, und die Rückkehr ans Ufer daher kein
besonderes Vergnügen.
Montag, 17. Oktober 2022
Wir
haben in einem Restaurant einen schönen, seltenen Wein getrunken und möchten
nun die interessante Etikette von der Flasche ablösen und mit nach Hause
nehmen. Sie lässt sich zu unserer Überraschung ganz leicht entfernen. Wir
hatten das nicht erwartet, weil die Etiketten seit Jahrzehnten immer gut
befestigt sind und sich trotz einiger Versuche nie mehr ablösen liessen. Nur in
einem Fall ist uns dies gelungen, vor wohl etwa fünfzig Jahren, als wir in San
Gimignano einen Noah-Wein tranken und die Etikette zur Freude der erstaunten
Gattin leicht und mit einem kühnen Handgriff von der Flasche lösten. Es war
dies eine hochinteressante Etikette, die eine mittelalterliche Darstellung
zeigte, auf welcher der betrunkene Noah zu sehen war, der mit aufgedecktem
Schamteil vor seinen entsetzten Töchtern am Boden lag. Der Wein, den wir jetzt
getrunken hatten, hatte auch irgendwie mit der Noah-Geschichte zu tun, freilich
viel weniger explizit. Es scheint aber, dass uns die Ablösung so gut gelungen
ist, weil es sich um die gleiche Thematik gehandelt hat und sich eben
Noah-Etiketten immer ablösen lassen, zumindest von uns.
Mittwoch, 12. Oktober 2022
Auf
einer Reise trinken wir Wein. Die Etikette erinnert uns an eine andere, über
die wir vor bald fünfzig Jahren gestaunt haben, weil auf ihr der betrunkene
Noah zu sehen war, dessen Scham von seinen Töchtern ausgedeckt wird. Wir haben
damals nicht nur über die Etikette gestaunt, sondern auch über meine
Geistesgegenwart und meine Fähigkeit, diese Etikette rasch und unbeschädigt von
der Flasche abzulösen. Dieses Kunststück ist mir seither trotz verschiedenen
Versuchen nie mehr gelungen, offenbar auch deshalb, weil sie mit besseren
Klebstoffen befestigt werden. Jetzt aber, bei dieser Etikette, auf der nicht
der benebelte Noah, sondern eine andere betrunkene Gestalt zu sehen ist,
gelingt mir dieses Kunststück zum zweiten Mal.
Mittwoch, 5. Oktober 2022
Ich
bin auf einer mehrtägigen Reise, die irgendwo im Ausland von Ort zu Ort führt,
jetzt in einem etwas vernachlässigten älteren Hotel in einem kleinen Städtchen
am Meer. Meine Gesellschaft besteht aus verschiedenen alten Bekannten, aber
auch aus Leuten, die ich nicht kenne. Es ist später Abend, am nächsten Morgen
reisen wir weiter. Ich bin müde und möchte schlafen, es kommen aber noch drei
Bekannte auf mein Zimmer, das recht gross ist, ganz mit Holz ausgekleidet, das
vom Alter dunkel geworden ist. Soll ich euch etwas anbieten, sage ich, ich
könnte euch einen Tee machen. Nicht nötig, sagt ein Freund, ich habe selber
einen Tee mitgebracht. Er zeigt eine Kanne. Später gehen sie, ich sehe noch,
wie unter einer anderen Zimmertür eine Mutter ihre Tochter, die offenbar noch
nicht ins Bett will, mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt und ins Zimmer
stösst. Ruhe habe ich aber noch nicht. Ein Unbekannter kommt vorbei und
interessiert sich für mein Zimmer, vor allem auch für die Aussicht und die
Beweglichkeit des Zimmers, mit dem man nämlich auf der Höhe des Stockwerkes hin
und her fahren kann. Fährt man nach rechts, wird die Aussicht schöner, man
sieht dann nicht nur den ungepflegten Garten, sondern auch ein Stück des
Meeres. Dann muss ich zudem noch mein altes Auto auf einen anderen Parkplatz
stellen. Ich tue das und nehme dabei auch schon zwei gepackte Koffer mit. Die
Koffer nehme ich aber dann doch wieder ins Hotel zurück, wobei ich
Schwierigkeiten habe, mein Zimmer wieder zu finden. Zimmerschlüssel gibt es
nicht, alle Zimmer stehen offen. Ich verwechsle die Stockwerke und komme in ein
anderes Zimmer, das, wie ich an den herumliegenden Kleidern sehe, schon von
einem Gast belegt ist. Ich stelle hier meine schweren Koffer ab und gehe auf
die Suche nach meinem Zimmer. In den engen Korridoren finde ich es nicht
gleich. Zur Reception zu gehen und nach meiner Zimmernummer zu fragen, macht
keinen Sinn, weil dort zu dieser späten Zeit niemand mehr ist. Schliesslich
finde ich mein Zimmer und will nun noch die Koffer holen. Diese sind aber, zu
meinem Schrecken, verschwunden. Kein Mensch ist zu sehen, und niemand kann mir
sagen, was mit den Koffern geschehen ist. Ich habe nur wenige Kleider am Leibe
und muss nun vielleicht mit diesen für den Rest der Reise auskommen, was sehr
schwierig sein wird.
Samstag, 1. Oktober 2022
Ich
bin allein unterwegs, in einer grossen spanischen Stadt. Ich komme zu einem
grossen Platz und sehe einen Demonstrationszug vorbeiziehen. Aus einer anderen
Strasse erscheinen ebenfalls unzählige Menschen. Darunter sind Gruppen von
jungen Leuten in weissen Kleidern und einer roten Halsbinde. Gemäss einem
offenbar hier gepflegtem Brauch kreisen sie Unbekannte ein, quälen und schlagen
sie heftig. Ich mache einen weiten Bogen um sie und versuche, ja nicht
aufzufallen. Auf einer Treppe, die zum Eingang eines grossen Gebäudes führt,
bleibe ich stehen und sehe dem Treiben zu. Ein Diplomatenwagen mit CD-Nummer
kurvt herum. Direkt vor uns findet eine etwas andere Darbietung statt. Zwei
Männer haben eine Frau gepackt, auf den Kopf gestellt und hochgehoben, die Frau
strampelt hilflos mit den Beinen. Dann wird sie wieder auf den Boden gestellt
und in Ruhe gelassen. Sie geht nun weg, mit einem der Männer. Sie sind beide
ähnlich gekleidet, ziemlich einfach und ärmlich, und sind offenbar ein Paar.
Der zweite Mann, kräftig und gross, sucht nun neue Leute, für weitere
Darstellungen dieser Art.
Donnerstag, 29. September 2022
Ich
muss eine grössere Prüfung ablegen, bei der unter anderem auch «Kunstschwimmen»
geprüft wird. Ich verstehe gar nichts davon und bin auch kein guter Schwimmer,
gehe also völlig unvorbereitet in die Prüfung, wobei ich davon ausgehe, dass
eine miserable Note in dieser Disziplin das Gesamtresulat nicht gross
beeinträchtigen kann. Die Prüfung dauert nur eine Viertelstunde, sie findet
gemäss Stundenplan in einer Schwimmhalle statt, und ich kann sie zusammen mit
einer jungen, muskulösen Studentin ablegen. Eine Expertin führt uns zunächst zu
einem kleinen Bassin, das nur etwa fünfzig Zentimeter tief ist und ziemlich
schmutziges Wasser enthält. Offenbar haben sich hier schon viele Prüflinge auf
das Examen vorbereitet. Die Expertin sagt, wir sollten uns jetzt bewegen. Sie
macht sich Notizen, und es gelingt mir, als altem Mann, einigermassen
kunstvolle Bewegungen auszuführen. Ob dieses Bassin das einzige sei, frage ich
sie. Nein, das grosse würden wir jetzt dann noch kennenlernen. Ein grosser
Vorhang deckt den Zugang zu ihm ab. Zehn Minuten sind jetzt vorbei. Ich bin
zuversichtlich, dass ich nun auch im grossen Bassin noch irgendetwas zeigen
kann, das mit viel Wohlwollen als Kunstschwimmen bezeichnet werden könnte. Ich
steige aus dem Bassin, wobei mich eine uralte dicke Frau, die eben auch
hineinsteigen will, heftig und unangenehm stösst. Ich kann auch noch schnell
duschen, was mich freut, weil ich so das Dreckwasser wegspülen kann und wieder
sauber bin.
Sonntag, 25. September 2022
Ein
schweres Busunglück. Ich befinde mich, zusammen mit der Familie, in einer
Bergregion bei einer kleinen Häusergruppe oberhalb einer grösseren Strasse. Wir
besteigen einen Bus, der hier oben seine Endstation hat. Die Fahrt hinunter ist
nicht ganz unproblematisch, denn die Strasse ist ganz ausserordentlich steil
und führt unten über eine Welle abrupt hinein in die Hauptstrasse. Der grosse
Gelenk-Bus ist zunächst fast leer, und wir haben keine Bedenken, die Fahrt zu
unternehmen. Dann aber steigen plötzlich noch sehr viele Leute ein, alles
Militärpersonen, die hier oben einen Kurs besucht hatten. Der Bus ist nun
überfüllt, und wir begeben uns, glücklicherweise, wie sich später herausstellt,
nach vorne zum Chauffeur. Der Bus fährt los und ist sofort viel zu schnell
unterwegs, der Chauffeur kann ihn auf der steilen Strasse nicht mehr bremsen.
Ich rufe «Vorsicht», weil unten ja noch eine Schwelle kommt. Diese bremst den
Bus abrupt und führt dazu, dass sich sein hinterer Bereich hoch in die Luft
fliegt und sich vom vorderen Teil löst. Hinten sind viele Fahrgäste, die nun
über unsere Köpfe fliegen und zerschmettert werden. Wir steigen aus und sehen
in einiger Entfernung den Trümmerhaufen. Was können wir tun? Hier zu helfen,
wäre gewiss eine schreckliche Arbeit. Ein Mann, offenbar auch jemand vom
Militär, winkt mir und anderen und sagt, jeder solle mit Schreibzeug und Papier
kommen, um die Namen der Toten und Verletzten aufzuschreiben, damit man
möglichst schnell die Angehörigen der Opfer informieren können. Ich muss auch
mitgehen, lasse meine Sachen am Strassenrand liegen und sage meiner Frau und
den Kindern, sie sollten auf jeden Fall hier auf mich warten.
Donnerstag, 22. September 2022
Lange
Fahrt durch ein nächtliches Wien in einem grossen, mit etwa zwanzig Leuten
besetzten Auto. Wir sollten zu einem Essen fahren in einem bekannten Lokal, das
«Falken» heisst. Wir finden es aber nicht, und die inkompetente Leitung unseres
Ausfluges, die aus zwei alten Arbeitskollegen besteht, fährt einfach irgendwie
zielos umher. Die beiden sitzen hinten und steuern auch von dort aus das Auto.
Ich sitze ganz vorne und befürchte Unfälle. Ein Fussgänger kann sich nur mit
einem Sprung vor uns retten, und jetzt wären wir beinahe über ein Bord auf eine
tiefer gelegene Strasse gestürzt. Wir halten an, ich möchte einen Stadtplan
kaufen, im Angebot hat es aber nur die verschiedensten Wanderkarten. Ich
entscheide mich für eine, es werden mir aber vier aufgedrängt. Wir aber haben
uns verirrt, kommen nicht mehr weiter. Für ein Nachtessen ist es jetzt zu spät,
wir finden aber ein Kaffeehaus und trinken dort alle einen Kaffee.
Samstag, 17. September 2022
Grosses
Schulzimmer. Eine Mathematikprüfung findet statt, eine erste, die sehr wichtig
ist für das Bestehen der Probezeit. Eine Lehrerin verteilt die Aufgaben, die
vielen Schüler sitzen still und schön verteilt je an einzelnen kleinen Tischen.
Es ist zehn Uhr, die Prüfung soll zwei Stunden dauern. Die Lehrerin übersieht
mich bei der Verteilung der Aufgaben. Ich muss ihr rufen, um sie zu bekommen.
Als ich sie endlich habe, sind die anderen schon fleissig an der Arbeit. Ich
aber finde mich bei den Aufgaben nicht zurecht. Es sind gar keine Mathematik-,
sondern eher Denksportaufgaben. Zu länglichen Zetteln, auf denen gegen zwanzig
Aufgaben stehen, haben wir auch Blätter mit Comics-Geschichten erhalten, die
vielleicht auch noch etwas mit den Aufgaben zu tun haben. Ich habe Mühe, die
erste Aufgabe zu verstehen und verliere viel Zeit damit. Es geht darum, aus
einem ersten Bild die Werte für die Buchstaben A bis F zu ermitteln, und mit
diesen Werten dann in einem zweiten Bild zwei Zahlen zu errechnen, die die
Lösung sein sollten. Also eine Art Algebra. Ich werde immer wieder abgelenkt
und bin, als die Pause kommt, noch immer bei dieser Aufgabe. Nach der Pause
herrscht grosse Unruhe im Saal, denn viele haben schon alle Aufgaben gemacht
und schwatzen jetzt und sitzen beieinander, gerade auch um meinen Platz herum.
Ich beschwere mich bei der Lehrerin, die mir erlaubt, mich an einen anderen Platz
zu setzen. Dort sind aber die Bedingungen auch nicht besser, wieder drängen
sich andere um mich herum und geben mir sogar Ratsschläge. Auf dem Weg zu
meinem Platz habe ich gesehen, dass die Lösungen, die für die erste Aufgabe
gefunden worden waren, nicht einheitlich sind. Bei manchen sah ich die Zahlen
23 und 25, dann 22 und 26 und schliesslich 29 und 30. Die Prüfung dauert nun
nur noch eine halbe Stunde. Man will mir helfen und zeigt mir einen alten
Apfel, der schon verfaulte Stellen aufweist. Auf diesem Apfel soll die Lösung
zu einer weiteren Aufgabe stehen, die schon viele abgeschrieben haben. Ich
betrachte den Apfel, finde aber keine Lösung darauf. Als die Lehrerin
hinzukommt, erklärt man ihr, der Apfel habe einen Wurm, man wolle sehen, ob er herauskomme. Die Sache wird immer aussichtsloser, es sieht so aus, als ob
ich kaum eine der Aufgaben richtig lösen kann. Ich deute dies der Lehrerin an.
Sie sieht meine Schwierigkeiten und sagt, dass man bei mir eine Lösung finden
und diesen Test einfach nicht zählen könnte.
Mittwoch, 14. September 2022
Grosse, unabsehbare Naturkatastrophe. Vor der prächtigen Südfassade unseres Regierungsgebäude sind nur schwarze Schlacken zu sehen, die alles bedecken, den Fluss unten im schmalen Tal und die Stadtteile gegenüber. Ein Teil der beliebten Terrasse vor dem Gebäude ist noch nicht von der lavaartigen Masse bedeckt. Dort versammeln sich nun die vielen Angestellten, die aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Es sind sogar Bänke aufgestellt worden, damit sich die Leute sitzend die Ausführungen anhören können, die jetzt ein hoher Beamter macht, der als Generalsekretär vorgestellt worden ist. Ich stehe weit hinten und verstehe kaum ein Wort. Man sagt mir, dass er Vorschläge für eine Auswanderung mache, nach Deutschland oder nach Frankreich, das sei möglich. Ich verlasse die Versammlung und gehe auf die andere Seite des Gebäudes, auf den grossen Platz, der jetzt menschenleer ist. Ein riesiges, seltsames Militärfahrzeug braust heran, dreht eine Runde und bleibt stehen. Es sieht aus wie ein kostbares Museumsstück aus der Zeit der ersten Autos, ist glänzend schwarz mit vielen goldenen Verzierungen, scheint aber doch sehr modern und leistungsfähig zu sein und über grosse Kräfte zu verfügen. Es könnte wie ein Bus viele Personen aufnehmen, soweit aber zu sehen ist, sind keine Passagieren an Bord. Es steigt niemand aus und niemand ein, und das Fahrzeug startet wieder mit grosser, geradezu gespenstischer Geschwindigkeit. Es scheint, als ob es noch ein Militär geben würde, das über beeindruckende, leistungsfähige Ausrüstungen verfügt, allerdings im Moment etwas verwirrt und desorientiert handelt.
Dienstag, 6. September 2022
Ein
junger Mann, klein und böse, mit einem gelben Pullover, verfolgt uns mit einem
Paket Dynamit in den Händen. Wir wissen, dass er einen Anschlag plant, mit
möglichst vielen Toten, wobei auch wir getötet werden sollten. Wir entkommen
ihm, in einem grossen, altertümlichen Universitätsgebäude, sind aber äusserst
besorgt. Dann sehen wir ihn wieder, am Ende eines langen Korridors. Wir warnen
alle, die wir antreffen, und so fliehen viele Menschen aus der ganzen Altstadt.
In grosser Unruhe und Angst rennen wir durch die engen Gassen hinaus in die
Vorstadt. Dann sehen wir, aus sicherer Distanz, die Explosion. Über der
Altstadt steigt eine grosse Rauchwolke auf. Hat er sich jetzt vielleicht auch
selber in die Luft gesprengt oder verfolgt er uns weiter?
Donnerstag, 1. September 2022
Spital.
Ich bin mit anderen zu Besuch in einem Krankenzimmer. Dort warten Patienten auf
Halsoperationen, die geplant sind, sich aber jetzt verzögern. Auch Cruella ist
erschienen, meine Arbeitskollegin, die aber hier gar nichts verloren hat und
niemanden kennt. Sie hat sich Zutritt verschafft, indem sie sich in einen
weissen Arztmantel hüllte und sich so als Ärztin ausgab. Sie faltet ihn
zusammen und übergibt ihn mir zum Halten. Ich gehe nach unten zu den Ärzten,
von denen mir einer bekannt ist, und frage, warum die Behandlungen noch nicht
begonnen hätten. Mein Bekannten und ein Kollege sitzen teilnahmslos und in
grosser Trauer da. Offenbar ist etwas ganz Schlimmes passiert. Sie hören ab
einem Tonband Aufzeichnungen von früheren Fällen, die offenbar auch sehr
tragisch ausgegangen sind. Ich bekomme mit, dass sich ein solcher Fall 1962
zugetragen hat, und verstehe nicht, dass nun soviele Jahrzehnte später noch
eine Bedeutung haben kann. Der Kollege, ein junger, sportlicher Herr, scheint
sich jetzt zu fassen. Als er den Mantel in meinen Händen sieht, springt er auf.
Was soll dieser rote Bändel, ruft er. Ich sehe erst jetzt, dass am Mantel auch
ein roter Bändel hängt, und sage, dass er einer Dame gehöre, die oben warte.
Der Arzt nimmt mir den Mantel weg und springt hinauf. Offenbar bedeutet dieser
rote Bändel Alarm und grosse Gefahr. Jetzt wird es, denke ich, oben eine
Katastrophe geben, denn der Arzt wird davon ausgehen, dass Cruella schwer krank
ist, und wird sie sofort isolieren wollen. Ob sich Cruella herausreden kann,
ist alles andere als sicher.
Dienstag, 30. August 2022
Mit einer Gruppe von Bekannten bin ich in einer fremden Stadt. In einer Gasse stossen wir auf Prostituierte, die in einem kleinen, gegen die Gasse offenen Raum ihre Dienste anbieten. Unter allen Augen werden die Freier auf Matratzen bedient. Wir treten hinzu, reden mit einer Frau, die uns ein Angebot macht. Sie ist aber unattraktiv und vermag uns nicht genug zu reizen. Man kann sich, wenn man will, auch eine andere wählen, die aber erst erscheinen wird, wenn man sich für einen Luftballon entscheidet, der herumschwebt. Auch dieses an sich nicht uninteressante Angebot schlage ich aus, weil ich vermute, dass es sich um eine ältere Frau handelt, die sich nicht zu zeigen wagt. Dann erscheint eine neue Liebesdienerin, nun eine grosse, schlanke, ganz nackte Schönheit, die sich hinlegt und die Männer erwartet. Jetzt kann ich nicht widerstehen, gehe zu ihr hin und werde handelseinig, obwohl die Frau darauf besteht, dass kein Präservativ verwendet wird. Es würden hier nie Präservative gebraucht, sagt man mir. Ich lege mich auf sie und will es, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, kurz machen. Küssen darf ich sie nicht, sagt sie, nur den Busen könne ich küssen, wenn ich wolle. Dieser ist spitz und kräftig und hat grosse Nippel, an denen wohl schon viele gesaugt haben. Ich kann nicht widerstehen und küsse diese weissen kleinen Gebirge, wenn auch nur flüchtig. Dass Leute, auch von meiner Gruppe, hinter mir stehen und zusehen, macht mir nichts aus. Die Sache ist schnell erledigt. Gerne würde ich mich nun gründlich waschen, daran ist aber bei diesen einfachen Verhältnissen nicht zu denken. Ich trete hinaus, gehe einige Schritte und kommt zu einem grossen Platz, auf dem noch kleine Schneehaufen liegen. Ich nehme Schnee auf und wasche mir so wenigstens die Hände. Ob ich jetzt vielleicht die Syphilis bekommen habe und enden werde wie Nietzsche?
Freitag, 26. August 2022
Äusserst
peinliche Geschichte. Ich habe ein Photobuch publiziert, in kleiner Auflage, so
ungefähr 40 Seiten, mit ganzseitigen Photos im A4-Format. Reisephotos, Natur,
Landschaften, Städte, Schweiz, dabei, im hinteren Teil, aber auch drei Photos
aus alten Busenmagazinen. Bin ich nicht Künstler, kann ich mir nicht diese
Freiheit herausnehmen? Diese Aufnahmen gehören doch auch zum Leben, sind
vielleicht ganz zentral. Drei Exemplare versende ich per Post an Freunde und
Freundinnen. Etwa zehn nehme ich mit, an einen Kindergarten-Nachmittag, wo ich
andere Familien mit ihren Kindern treffe. Mein Buch stösst auf Interesse, vor
allem die Kinder wollen es haben. Kaum habe ich sie verteilt, bekomme ich
Bedenken wegen den grossbusigen Schönheiten. Diese Aufnahmen werden die Kinder
verständnislos ansehen und die Eltern gewiss streng verurteilen. Die
Publikation hier zu verteilen, ist völlig daneben und ein schrecklicher Fehler!
Rasch ziehe ich die Bücher wieder ein, kaum jemand hat wohl die anstössigen
Bilder gesehen. Verbleiben noch die Exemplare, die ich verschickt habe. Auch
hier bin ich in Verlegenheit und befürchte keine gute Aufnahme.
Samstag, 20. August 2022
Eine
Filmwoche mit Schweizer Filmen findet statt. Die Leiterin ist desinteressiert und
überträgt mir die Verantwortung, obwohl ich Bedenken habe und sage, ich sei
doch gar nicht dafür qualifiziert. Es komme sicher nicht gut, wenn ich auch für
die Prämierung besorgt sein müsse. Ich hätte meine eigenen, ziemlich radikalen Kunstbegriffe,
die gewiss nicht mit denjenigen der Filmschaffenden übereinstimme. Sie erklärt dennoch,
dass ich die Leitung und auch die Jurierung übernehmen müsse. Ich gerate nun in
einige Verlegenheit, denke aber, dass ich meine eigenen scharfen Urteile
hintanstellen und mich nach dem Geschmack des Publikums richten werde. Ich
werde Preise nach dem Applaus vergeben, den die einzelnen Filme erhalten.
Sonntag, 14. August 2022
Mittwoch, 10. August 2022
Hermann,
der wilde, kämpferische, robuste Kamerad aus der Sekundarschule, ist jetzt ein
älterer Herr und befindet sich mit mir im Freien, auf einem Vorplatz einer
Sportanlage. Neben uns befinden sich zwei Rollstuhlfahrer. Hermann ist wie zu
alten Zeiten sehr aggressiv, geht erregt herum und vollführt Schläge in die
Luft. Er will mit mir boxen, ich weiche aber aus. Er sei schon früher immer so
gewesen sage ich. Er ist sehr erstaunt und kann das gar nicht glauben.
Dienstag, 9. August 2022
Warum
ich wohl immer von Frauen träume, die mir nie etwas sagten, sondern eher
Negative darstellten, von denen sich die wenigen positiven Erscheinungen dann
in ganz ausserordentlicher Weise abhoben? Nennen wir sie dieses Mal Vesta.
Unsere Berner Vesta ist Lehrerin. Ich bin Schüler und mit Kameraden im
Treppenhaus eines Schulhauses. Vesta erscheint und ist sehr böse und schimpft,
weil wir schlecht oder gar nicht geputzt haben. Später aber sitzt sie im
Freien, unter einem grossen Zeltdach, mit mir am Boden. Sie ist beinahe nackt
und lehnt sich gegen mich, ihr Busen schwebt nackt und weich über meiner
geöffneten Hand. Wir sind aber nicht allein, und es ist mir klar, dass ich ihn
auf keinen Fall anfassen darf. Ich frage sie, ob sie jetzt nicht mehr böse sei.
Sie sei doch nie böse, sagt sie lächelnd, und erinnert sich offenbar nicht an
die Szene, die sich vor kurzem abgespielt hat. Sie würde mich gerne treffen,
sagt sie sodann, immer am Donnerstagnachmittag würde es ihr gehen. Eine
seltsame Beziehung scheint sich da anzubahnen.
Samstag, 30. Juli 2022
Meine
Frau und ich besuchen eine Lesung. Der alte Pater Ludwig Kaufmann liest in
einem kleinen Saal mit freier Bestuhlung. Wir kommen spät und finden eben
gerade noch Platz, ich in einiger Entfernung von meiner Frau. Der Jesuitenpater
aber schläft ein, befallen von einem Unwohlsein. Er muss die Lesung abbrechen
und nach Hause. Da er in unserer Nähe wohnt, kümmert sich meine Frau um ihn und
begleitet ihn hinaus, zur Tramhaltestelle. Es ist aber später Abend, und die
Trams fahren nur noch selten. Wir kennen den berühmten Pater Kaufmann nicht
näher, sind aber jetzt glücklich, auf diese Weise seine Bekanntschaft zu
machen. Wir warten mit ihm auf das Tram, das erst in einer Viertelstunde kommen
wird. Ich mache auf dem weiten freien Platz einen kurzen Rundgang und sehe
dabei, dass ein schmaler Kanal, der normalerweise abgedeckt ist, quer über den
Platz führt. Auf dieser Wasserstrasse bewegt sich jetzt ein militärisches
Objekt, ein grosses gepanzertes Boot, das genau die Breite des Kanals hat und
lautlos vorübergleitet. Ich bestaune diese seltsame Erscheinung und werde von
einem energischen, übereifrigen Wachsoldaten angesprochen, der mich fragt, was
ich hier machen würde. Meine Antwort befriedigt ihn nicht, er erklärt, er müsse
mich verhaften, ich sei ein Spion. Ich verteidige mich und sage, er mache sich
lächerlich, ich sei doch ein ganz gewöhnlicher Passant. Er bleibt aber
hartnäckig und zeigt auf einen kleinen alten Säbel, den ich bei mir habe. Wieso
würde ich diese Waffe tragen? Ich sage, es sei ein Familienerbstück, das ich
zum Spass bei einem Nachtmarsch mit alten Schulkameraden mitgeführt hätte. Er
befiehlt mir, mitzukommen. Von meiner Frau kann ich mich nicht mehr
verabschieden, ich sehe nur noch, wie sie mit dem Pater das Tram besteigt. Der
Wachsoldat bringt mich zu einem Verwaltungsgebäude und befiehlt mir, im
Eingangsbereich zu warten. Ich warte, alleingelassen, aber niemand zeigt sich.
Ich bemerke eine in den Boden eingebaute Falltüre, die zu einer «Panzerhalle»
führen soll, offenbar einer streng geheimen Anlage, die sich mitten in der
Stadt befindet. Nach einer halben Stunde erscheinen endlich zwei elegante
ältere Herren in Zivil, vertieft in ein juristisches Gespräch. Ich halte sie auf
und erkläre ihnen meinen Fall. Sie sind erstaunt, besprechen sich auf
französisch und erklären, es liege ja nichts gegen mich vor, man müsse mich auf
jeden Fall sofort freilassen. Mein Wachsoldat ist verschwunden, es ist unklar,
wie es jetzt weitergeht.
Dienstag, 26. Juli 2022
Wir
erwarten Besuch, aus Amerika. Ein Freund meines kleinen Bruders, der in der
Schweiz aufgewachsen ist, aber jetzt in Amerika lebt und sich dort verheiratet
hat, kommt mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter in die Schweiz. Er wartet
auf uns auf einem kleinen Bahnhof, er sitze auf einer Bank beim Tunnelausgang,
sagt er uns am Telefon. Ich und mein Bruder kommen an, mit einem Zügli, und
finden ihn tatsächlich. Ein junger Mann, mit Rucksack und Gepäck. Wir treffen
ihn aber nur kurz, er geht sodann seine beiden Reisegefährtinnen holen und
kommt mit ihnen mit einem Auto, das irgendjemand zur Verfügung gestellt hat,
vor unserer Wohnung an. Es ist die Stadtwohnung, in der wir jetzt leben, vier
Zimmer und eine kleine Mansarde. Ich lebe dort, mit meiner Frau und meinem Bruder,
der aber sehr viel jünger ist als ich. Wie sollen wir nun den Besuch
unterbringen? Wir empfangen die Leute herzlich, stehen jetzt aber unschlüssig
im kleinen Gang. Die junge Frau ist eine «Bohnenstange», hager und fast etwas
hässlich. Wirklich hässlich ist aber die Mutter, ein lebhaftes altes Weib mit
grossen Zähnen. Wir haben nichts vorbereitet und dachten eigentlich, dass nur
ein Gast kommen würde. Wir haben eigentlich nur drei Betten, die alle benützt
werden, und ein kleineres Bett, das nur für ein Kind geeignet ist. Dort könnte
allenfalls mein Bruder schlafen. Mindestens zwei Personen müssen demnach audf
dem Boden schlafen, und gewiss alle Gäste in einem Zimmer. Wir gehen mehrere
Varianten durch, und ich bitte meinen Bruder, der die Einladung zu verantworten
hat, doch einer für ihn unbequemen Lösung zuzustimmen. Wie soll das gehen? Wir
fragen, wie lange sie denn bleiben möchten. Sie sagen drei Wochen. Und ob sie
viel reisen würden? Das wissen sie noch nicht. Das werden schwierige Wochen
werden! Wir sind etwas entsetzt, denn die Weihnachtszeit steht ja bevor und wir
haben zwei grössere Einladungen, die die ganze Wohnung in Anspruch nehmen
werden. Wo sollten sie denn essen, wo frühstücken, wo sich aufhalten? Meine
Gattin ist total überfordert, mein Bruder hat sich auch noch keine Gedanken
gemacht. Ich zeige ihnen jetzt die Wohnung, um ihnen einen Begriff von ihrer
Kleinheit zu geben, die sie wohl nicht erwartet haben. Ich zeige die beiden
Toiletten und bitte sie, die eine nicht zu benützen, da es nach dem Spühlen
sehr lange dauert, bis das Wasser für die nächste Spühlung wieder im Kasten
ist. Diese Toilette ist aber stark verschmutzt, die Schüssel ganz verspritzt
mit Gaggi. Der junge Mann sagt, er habe sie schon benutzt und leider Durchfall
gehabt. Ich versuche, zu spühlen, verschlimmere aber die Sache nur noch, indem
jetzt das braune Schmutzwasser überschwappt und auf den Boden läuft. Wer wird
das putzen? Die Gäste sehen nicht so aus, als ob sie sich an solchen
Hausarbeiten beteiligen könnten. Und ich sollte zur Arbeit gehen, bin schon
verspätet und will jetzt gehen.
Mittwoch, 20. Juli 2022
Besuch in einer grossen Wohngemeinschaft, geführt von einer Bekannten. In einem alten Haus leben auf drei Etagen in grossen Wohnungen mehrere «Kommunen». Man will mir unter anderem eine Frau vorstellen, ein sehr scheues Mädchen, das selten ausgehe und etwas Gesellschaft brauchen würde. Dazu, so stellt man sich vor, könnte ich geeignet sein. Das Mädchen ist aber ausgerechnet heute nicht da. Man ist höflich mit mir, aber auch zurückhaltend. Man erwarte eine Spende, sagt mir meine Bekannte, worauf ich 200 Franken hervorhole. Das sei etwas viel, sagt sie, und gibt mir aus ihrer eigenen Tasche 50 Franken zurück. Das sei sie mir sowieso schuldig, von früher her. Ich kann mich nicht daran erinnern und nehme die 50 Franken etwas verlegen entgegen. Weiter will man aber nichts mit mir zu tun haben. Man lässt mich spüren, dass ich hier ein Fremdkörper bin und beachtet mich nicht weiter. Ich gehe daher wieder weg.
Montag, 11. Juli 2022
Ich
bin mit einem alten Schulkameraden, dessen Name ich aber vergessen habe,
in einer Art Ferien. Wir sitzen draussen, vor einem grossen Restaurant, am
Strand. Es hat sehr viele Menschen, alle sitzen dicht gedrängt in mehreren
Reihen, wir vor einem kleinen Brunnen. Neben uns nehmen sechs ältere Herren
Platz, Schweizer, offenbar auch auf einer Reise, sehr gesetzte, vermutlich
gutsituierte Persönlichkeiten. Einer
beugt sich zu mir herüber und sagt, wir würden uns doch kennen, aus der Pfadi.
Er sei Pratzi. Ja, natürlich kenne ich ihn! Ich freue mich, ihn zu treffen und
sage, ich hätte mit ihm noch einiges zu besprechen. Ja, gerne, sagt er, spricht
aber wieder nur weiter in seinem Männerklub, wo es um juristische Fragen geht.
Einer der Herren, offenbar ein hoher Richter, erklärt, dass er heute keine
Hilfe mehr hätte bei der Auslegung von Gesetzen. Früher hätte er sich noch auf
die Ratsprotokolle der eidgenössischen Räte stützen können, heute sei das
unmöglich. Ich würde gerne dazu etwas sagen, wage es aber nicht, denn ich und
mein Kamerad gehören nicht in diese Gesellschaftsschicht. Später geht die
Gruppe ins Restaurant und fordert uns doch auf, mitzukommen, hier könnten auch
Pratzi und ich miteinander reden. Wir gehen mit, bevor ich mich aber setzen
kann, muss ich noch meine Perserkatze, die ich mitgeführt habe, aufs
Hotelzimmer bringen. Ich trage sie weg, erwische aber auf dem Weg zum nahen
Hotel noch die falsche Türe, gerate in die Küche des Restaurants und muss mich
dort bei der Wirtin entschuldigen.
Freitag, 8. Juli 2022
Ich
bin mit einer Reisegruppe, einem Weiterbildungs-Seminar, in einem
osteuropäischen Land, es könnte Rumänien oder Bulgarien sein. Wir gehen durch
eine Art Regierungsviertel, mit repräsentativen Bauten und Hochhäusern.
Helikopter fliegen unablässig herum, es sind wohl Minister oder hohe Beamte.
Wir lächeln über diese Unvernunft und sagen zueinander, dass dies in der
Schweiz ganz unmöglich wäre. Zwischen den Gebäuden hat es grosse Baustellen mit
Kranen und Gerüsten, auf denen sich die Bauarbeiter aber vergnügen. Wie
Akrobaten schwingen sie an elastischen Seilen hin und her, hoch hinauf und
wieder hinunter. Einer landet kopfvoran auf dem Boden und kann sich geschickt
auf den ausgespreizten Fingern auffangen. Später werden wir in Gruppen
aufgeteilt, und ich treffe unerwartet einen guten alten Bekannten, der in
verschiedenen hohen Funktionen gearbeitet hat und jetzt offenbar als Dozent
auftritt. Er ist überrascht, mich zu sehen, und fragt, in welcher Gruppe ich
sei. Eins, sage ich. Um was geht es, was wird von uns verlangt? Es scheint,
dass wir ausgebildet werden, um in Zukunft Kurse für das Top-Management zu
leiten. Das ist attraktiv, sagt mein Bekannter, der Stundenlohn liege zwischen
500 und 7000 Franken. Ich bin irgendwie überrascht, dass ich in diese
Gesellschaft geraten bin und nun solche Aufgaben erfüllen soll. Vom Stoff her
dürfte das kein Problem sein, denn ich bin klug und selbstbewusst. Aber wie
steht es mit meinem Auftreten? Mein Bekannter sagt, ich müsse auf jeden Fall
noch zu einem Modeberater und mich besser anziehen. Jetzt bin ich, das sehe ich
selber, schlecht angezogen. Ich trage einen älteren, schon etwas komisch
wirkenden Anzug und eine gar nicht dazu passende Krawatte.
Montag, 27. Juni 2022
Familienzusammenkunft.
Mütter und Tanten haben grosse Kuchen mitgebracht, die wir nun mit auf einen
Ausflug nehmen. Ich glaube nicht, dass wir alles essen können und frage, ob sie
damit eigentlich die ganze Stadt verwöhnen wollen. Es geht zu einem
Freizeitzentrum, das sich im obersten Stockwerk eines grossen Gebäudes
befindet. Wir fahren alle mit einem Lift hinauf in den 5. Stock. Dort geht es
zunächst in einen engen Raum und durch eine schmale Türe. Dann kommen wir in
ein grosses Zentrum, das sich wohl über mehrere Gebäude erstreckt. Es gibt
verschiedene Abteilungen, in denen Schulklassen Lehrwerkstätten besuchen
können, daneben auch ein grosses Selbstbedienungsrestaurant mit vielen langen
Tischen. Ein Schwager, ein sehr eifriger Handwerker und unermüdlicher Bastler,
erklärt mir, dass er zu seinem Velo unbedingt ein kleines Brett haben möchte,
das er aus Gründen, die ich nicht recht einsehen kann, am Gepäckträger
befestigen möchte. Ich sollte ihm bei der Beschaffung behilflich sein, habe
aber keine Ahnung, wie ich ihm helfen könnte. Ich verweise ihn auf die Lehrwerkstätte
für Schreiner, die es hier gibt. Dort könnte er sicher Brettchen aller Art
finden und sie selber zurechtschneiden. Das gefällt meinem Schwager aber nicht
so recht, er hatte gehofft, dass ich ihm helfen könnte. Jetzt versammelt sich
unsere Familie an einem langen Tisch, an welchem nun auch noch weitere Eltern
mit ihren Kindern Platz nehmen. Sie wurden, wie ich höre, ebenfalls eingeladen.
Auf dem Tisch stehen nun auch die Kuchen, worunter sich auch zwei lange Stollen
befinden. Angesichts der Gesellschaft, die sich jetzt versammelt hat, haben wir
keineswegs zuviel Gebäck mitgebracht. Einige Erwachsene sind zum Buffet
gegangen und stehen dort in der Schlange vor den Kaffeeautomaten. Ich frage
meine Frau, die sich schon gesetzt hat, ob ich ihr auch einen Kafi holen solle.
Freitag, 24. Juni 2022
Wir
besuchen in einem grossen Stadion eine Partie der Fussball-Weltmeisterschaft.
Alle haben Sitzplätze, wir einen Platz auf der hinteren Seite der Tribüne in
der untersten Reihe. Sehen kann man somit das Spiel nicht. Es hat aber noch
nicht angefangen, und wir hoffen, dass wir nach Spielbeginn irgendwo einen
besseren Platz finden können, vielleicht auf einer der Treppen. Der Modus
dieser WM ist kompliziert. Es gibt zwei Gruppen, ein Turnier mit den zehn
besten Mannschaften und ein Turnier mit 22 weiteren. Die besten zwei dieser 22
können dann auch noch in der oberen Gruppe mitspielen und haben somit noch
Chancen auf den Titel. Wir diskutieren untereinander über diesen Modus, als ein
Mann ohne Ticket durch die Kontrollen schlüpft. Er wird sofort verfolgt und
wieder hinausbefördert. Jetzt steht er aber uns gegenüber auf einem Gerüst und
bewirft uns mit Küchengeschirr, das er bei sich hatte. Zunächst sind es Teller,
denen wir ausweichen können und die neben uns zerschellen, dann einige Pfannen,
die ebenfalls keinen Schaden anrichten. Jetzt aber hat er noch drei grosse
Küchenmesser ausgepackt. Wenn er diese wirft, könnte es gefährlich werden. Wir
hoffen, dass jetzt die Sicherheitskräfte eingreifen, diese sind aber nicht zu
sehen.
Freitag, 17. Juni 2022
Ich
bin Ratsmitglied, in einem kleinen lokalen Parlament, sich in einem Schulhaus
versammelt hat. Als Arbeitsplätze dienen uns altmodische Pulte, an denen sonst
die Schüler sitzen. Die Post hat man uns, mangels geeigneter Fächer, einfach
auf den Boden gelegt. Dort liegen nun Geschenksendungen von Firmen, die sich um
unser Wohlwollen bemühen. Es sind, wie wir sofort sehen, bescheidene Gaben. In
durchsichtige Plastikumschläge eingepackt, finden wir zum Beispiel einige
kleine Tücher oder eine ganze Reihe von dunkelfarbigen dicken Socken. In einer
Ecke aber ergibt sich ein Gedränge. Ratskollegen bedeuten mir, dass ich doch
auch sofort dorthin gehen solle, dort verteile nämlich die Nationalbank
freizügig Goldmünzen, was dann doch etwas anderes sei als diese Socken. Ich
tadle meine Kollegen und sage, sie würden doch immer gleich ein Geschrei
machen, wenn ein Politiker auch nur ein Tüchli bekäme, und jetzt würden sie
Goldmünzen entgegennehmen.
Dienstag, 14. Juni 2022
Ich
schreibe eines meiner Gedichte ab, das in einiger Entfernung auf einem Zettel
an einer Mauer befestigt ist. Die Buchstaben sind klein und kaum zu lesen.
Mutti stört mich jetzt, sie will mir helfen, aber das will ich natürlich nicht.
Ich komme nicht weiter und muss die Arbeit nach etwa zehn Zeilen abbrechen.
Mutti selber arbeitet an einem Rätsel, das ebenfalls an der Mauer befestigt
ist. Dort ist eine lange Reihe von Grossbuchstaben zu sehen, die, in die
richtige Reihenfolge gebracht, einen Kurort im Jura ergeben sollen. Mutti wie
ich kommen nicht weiter. Der Name hat etwa fünfzehn Buchstaben, mit vielen H.
Mutti hat bereits die Buchstabenfolge HOH eingesetzt, was aber wohl nicht zu
einer Lösung führt. Ich bin ungehalten, sollte eigentlich etwas anderes machen.
Freitag, 3. Juni 2022
Ein
steinalter Herr geht vorbei, weisshaarig, soldatische Haltung, fester
Offiziersschritt, kerngesund, Bücher unter dem Arm. Es ist Ernst Jünger. Darf
man ihn vielleicht ansprechen? Hätte er Zeit für uns? Und was würden wir ihm
denn sagen? «Ich lese gerade sehr viel von Ihnen», könnte ich sagen, wüsste
aber dann keine Titel anzugeben und würde mich blamieren. Ist er es überhaupt?
Montag, 30. Mai 2022
Büro.
Sitzung mit den Kaderleuten. Ich bin nicht einverstanden mit einer neuen
Regelung, was mir sehr verübelt wird. Auch gute Kolleginnen und Kollegen haben
kein Verständnis für meine Intervention und gehen auf Distanz. Im Laufe des
Tages verschärft sich die Lage, ohne dass mich eine Schuld treffen würde.
Gewisse private Kontakte werden aufgebauscht zu einer Frauengeschichte. Ich
muss mich irgendwann ungeschickt verhalten haben, was mir nun als eine Art von
Stalking ausgelegt wird. Medienschaffende interessieren sich plötzlich für mich
und machen Photos, wollen eine Reportage schreiben über den «Casanova». Später
entsteht an einem Empfang ein Gedränge, ich stehe plötzlich ganz nahe bei der
schönen Personalchefin, dunkle grosse Augen, orientalischer Typus. Sie küsst
mich plötzlich heftig auf den Mund. Unsere oberste Chefin sieht das, kommt
hinzu und redet etwas von «Würde», die beachtet werden sollte. Jetzt braut sich
doch ein grösseres Gewitter zusammen, es wird gewiss schon morgen in mehreren
Zeitungen über mich berichtet werden. Es ist inzwischen schon spät geworden,
schon 19 Uhr, und ich wollte schon längst nach Hause gehen. Ich sollte
ausstempeln, finde aber meine Stempelkarte nicht. Ich suche sie in
verschiedenen Räumlichkeiten, von denen einige schon geschlossen sind. Die
Karte ist nicht zu finden, ich muss daher einen Handeintrag machen und gehe
hinaus. Vor dem Gebäude treffe ich nochmals Kollegen. Sie bedrängen mich mit
Fragen und sagen, so könne das nicht weitergehen. Ich verteidige mich und sage,
dass ich mir keiner Schuld bewusst sei und man jetzt viele Geschichten erfunden
habe. Sie sollen doch bitte einmal genau sagen, was sie denn gehört hätten. Sie
brechen aber die Unterhaltung ab und gehen weg. Wie soll es nun weitergehen? Da
man mich kaum einfach so entlassen kann, wird man mir wohl eine
Frühpensionierung nahelegen. Bis zu meiner Pensionierung sind es ohnehin nur
noch neun Monate.
Freitag, 27. Mai 2022
Bedrohliche, unklare Lage. Ich sitze auf einer Bank, in einem gedeckten Innenhof eines grossen, altertümlichen, mehrstöckigen Holzhauses. Jedes Stockwerk besitzt eine Galerie. Menschen sind nicht zu sehen. Etwas ganz Dummes und Böses ist geschehen, um was es aber geht, wird nicht deutlich. Jetzt gehen drei Frauen an mir vorbei, noch verhältnismässig jung, aber verhärmt und hässlich, mit Gesichtern, die aussehen, als ob sie Ohrfeigen erhalten hätten. Ich bin sehr grob und unfreundlich, mache ihnen Vorwürfe und sage, sie seien selber schuld an dem, was passiert sei, sie könnten sich nicht beklagen. Ich selber bin aber auch bedroht und sollte mich eigentlich verstecken, denn es werden bald irgendwelche Verfolger erscheinen. Ich gehe daher hinauf, in die oberen Etagen und suche einen Winkel, wo ich mich sicherer fühlen kann. Da das Haus an einem Steilhang steht, führt von einem oberen Stockwerk aus ein Ausgang ins Freie. Diesen Ausgang werde ich aber kaum benützen können, denn er führt an einem Haus vorbei, in dem, wie zu sehen ist, ein Mann mit Hausarbeiten beschäftigt ist, der zu meinen Gegnern gehört.
Donnerstag, 26. Mai 2022
Meine
Frau ist hochschwanger, so wie gleich mehrere Frauen in der Nachbarschaft. Ich
entschliesse mich, einen kurzen Besuch bei einer befreundeten Familie zu
machen, nur um mich zu erkundigen, wie es geht. Auch diese Frau ist
hochschwanger und zudem immer etwas kränklich und schon bald vierzig. Sie
öffnet die Haustür, ist im Nachthemd und eilt aufgeregt an mir vorbei ins
Freie, hinaus auf die verschneite Strasse. Ich rufe, dass sie doch bitte
aufpassen solle. Ihr Mann, mein Freund, erscheint im Anzug und muss sogleich
weg, an eine wichtige Sitzung. Das Kind sitzt hinten im Wohnzimmer, wie immer
still und brav. Es hat jetzt sogar, wie ich sehe, einen Hauslehrer, der ihm
Unterricht erteilt. Ich bleibe nur einen kurzen Moment und gehe dann gleich
wieder nach Hause. Weder Mann noch Frau beachten mich, beide haben den Kopf
ganz woanders. Der Schwangeren aber scheint es soweit gut zu gehen.
Freitag, 20. Mai 2022
Unser Haus in B. ist durch eine Gasexplosition total zerstört worden. Wir waren weg, kommen nun hinzu. Es sei klar, sagt man uns, dass die Explosion durch einen Überdruck in der Gasheizung ausgelöst worden sei. Die Aufsicht über die Heizung sei durch die Hausbesitzer vernachlässigt worden. Viele Leute stehen herum, die Nachbarn mit ernsten Gesichtern, denn auch ihre Häuser sind beschädigt worden. Da niemand im Haus war, ist wenigstens niemand verletzt worden. Aber im Haus nebenan ist eine alte Dame gestorben, vor Schreck, sagt man uns. Sie war allerdings schon sehr krank, und der Tod für sie wohl kein Unglück. Die Polizei ist da, Beamte, Untersuchungsrichter, die uns bedeuten, dass es für uns nicht gut ausgehen könnte. Wir würden gut daran tun, sofort einen Anwalt zu nehmen. Das Haus ist völlig zerstört, nur noch schwarze Mauern stehen da. Aller Hausrat ist offenbar verbrannt, an das Schicksal der beiden Katzen wagen wir nicht zu denken, sie sind sicher tot. Man wird einen Neubau erstellen müssen. Aber wie soll das gehen? Wer wird das bezahlen? Ein Herr, der unter uns gewohnt hat, steht herum und sagt kein Wort. Und die Nachbarn, die über uns gewohnt haben, sind vermutlich noch in der Stadt unterwegs. Sollen wir ihnen telefonieren?
Donnerstag, 19. Mai 2022
Wir
sind, mit unbestimmbaren Klassenkameraden, in einem Zug, der von Madrid nach
Barcelona fährt. Der Zug fährt sehr schnell, wir werden kräftig
durchgeschüttelt und befürchten ein Entgleisen. Einmal hören wir Schüsse. Man
sagt uns, dass hier, in einer menschenleeren kahlen Landschaft, Munition
vernichtet werde. Dann sind wir plötzlich ganz vorne im ersten Wagon und reden
weiter abschätzig über den schlechten Zustand der Strecke und der
offensichtlich vernachlässigten Eisenbahnen. Wir sehen erst später, dass wir ja
gleich hinter dem Zugführer stehen, der unsere Unterhaltung mitverfolgt und
auch verstanden hat. Wir entschuldigen uns bei ihm, in gebrochenem Spanisch,
und klopfen ihm auf die Schulter. Jetzt sehen wir, dass vor uns die Schienen
teilweise fehlen und der Zug daher mit hohem Tempo über die blosse Erde fahren
muss. Das sei doch unglaublich, sagen wir, es handle sich hier immerhin um die
Strecke Madrid-Barcelona, und diese Strecke sei modern ausgebaut worden. Der
Zugführer sagt, das sei so, es gebe eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, aber
diese sei auf mindestens auf sechs Monate hinaus ausgebucht. Freie Plätze gebe
es erst wieder im Herbst.
Mittwoch, 11. Mai 2022
Ich
fahre in einem Bus der städtischen Verkehrsbetriebe. Ich will zum Flughafen
Basel, um nach Frankfurt zu einem Dylan-Konzert zu fliegen. Auch andere
Fahrgäste reden darüber und wollen dies auch tun. Unter anderem ist auch eine
alte Liebe im Bus, mit einem kleinen jungen Freund. Sie verlässt ihn sofort,
als sie mich sieht und nähert sich mir in der alten, sehr vertraulichen Weise.
Ihr Freund zieht sich diskret und ohne zu grollen zurück. Jetzt wird der Weg
zum Flughafen besprochen, auch mit anderen Fahrgästen. Es ist nicht der normale
Basler Airport, sondern ein kleinerer lokaler Flugplatz. Man kann ihn, zu Fuss
erreichen, vom grossen Airport her, was aber etwa eine halbe Srunde dauert. Es
gibt aber auch eine Buslinie, die direkt zu ihm hinführt, die seltener befahren
wird. Am Bahnhofplatz – es ist der Bahnhofplatz Winterthur - müssen wir uns
entscheiden, Zeit dafür haben wir genug, der Abflug findet erst in drei Stunden
statt. Ich bin aber mit meiner alten Freundin in einem so vertraulichen
Gespräch begriffen, dass wir nicht bemerken, dass wir am Bahnhof angekommen
sind und alle aussteigen, die nach Frankfurt fliegen wollen. Mit einigem
Schrecken bemerken wir, dass wir nun mit der gleichen Buslinie in Richtung Töss
fahren. Jetzt müssen wir bei der nächsten Haltestelle, die lange nicht kommt,
aussteigen und zurückfahren, womit nun wirklich eine bedenkliche Verspätung
eintreten wird. Wenn es keine Busverbindung mehr gibt, die uns rechtzeitig zum
Flugplatz führt, gibt es keine andere Lösung, als mit einem Taxi zu fahren. Das
ist zwar teuer, aber für mich kein Problem. Es gibt also keinen Grund, sich
übermässig aufzuregen.
Freitag, 6. Mai 2022
Freitag, 29. April 2022
Mops,
ein Pfadikamerad, immer grosszügig, hat mir sein Auto ausgeliehen, damit ich
armer autoloser junger Mann auch mal fahren kann. Das Auto besitzt einen Radio,
eingebaut in die Stossstange, das man von innen und von aussen bedienen kann.
Es steht auf einem grösseren Parkplatz. Als ich zu ihm komme, steht es mit dem
Heck gegen das neben ihm parkierte Auto. Unklar ist, wer hier einen Fehler
gemacht hat. Habe ich es so parkiert und bin rückwärts gefahren? Es ist leider
Schaden entstanden. Die aufklappbare Hecktüre des Autos ist beschädigt worden,
das Fensterglas hat Sprünge bekommen und muss wohl auf meine Kosten ersetzt
werden. Es ist kein besonders teurer Wagen, ein VW, und ich beschliesse, eine
VW-Vertretung aufzusuchen. Ob sie an einem Samstagmorgen geöffnet ist? Als ich
einsteigen will, drängen sich drei Männer hinzu, mit einem Verletzten, der
offenbar am Bein operiert worden ist und jetzt unbedingt nach Hause gefahren
werden sollte. Der Verletzte steigt kommentarlos vorne rechts ein, die drei
jungen Männer setzen sich hinten in das kleine Mittelklassauto, das damit
beinahe überladen wird. Es sind Spanier. Ich fahre langsam, komme auf einen
Feldweg, auf dem vor uns ein Bub mit einem Hund geht. Ich kann ihm nicht
ausweichen, weil ich sonst auf eine nasse Wiese geraten würde, was bei dem
schwer beladenen Auto nicht gut enden könnte. Wir kommen zu einem Dorf, wo viel
Betrieb herrscht. Ein Fest ist im Gange, eine Musik spielt, es wird getanzt.
Die Begleiter steigen aus, tanzen eine Runde, amüsieren sich so sehr, dass sie
gar nicht mehr weiterfahren möchten. Auch der Operierte will bleiben und
einfach nur zuschauen. Ich warte, notgedrungen, und sollte doch zur VW-Garage
fahren.
Mittwoch, 27. April 2022
Altpfadfinder,
Zusammenkunft im Freien, es sind höhere Führer da, die ich bisher nicht gekannt
habe. Ich werde befragt und sogar auch angefeindet, man ist nicht mit mir
zufrieden, weil ich erst so spät beigetreten bin. Warum denn eigentlich noch
beigetreten? Ich will weg, was aber auch nicht geht, einer kommt mit mir zu
einer nahen Bahnstation, dort aber fahren keine Züge, wir sitzen dort herum,
auch andere erscheinen wieder.
Freitag, 8. April 2022
Ein
Abflug steht bevor, unsere Schulklassen verreist, fliegt in die USA. Ich und
ein Kamerad haben uns verspätet und sollten sofort aufbrechen, zum einem
Regionalflugplatz, der mit dem öffentlichen Verkehr nur schwer zu erreichen
ist. Zu Fuss wären es zehn Kilometer, das ist nicht zu schaffen, zumal auf den
kleinen Strassen zum Flugplatz noch ein Marathon-Laufwettbewerb stattfindet. Es
ist schon 14.30 Uhr, das Boarding ist sicher schon im Gange, denn der Abflug
sollte um 15.00 stattfinden. Wir fragen den Vater, ob er uns zum Flugplatz
fahren könnte, mit seinem Opel Kadett. Das ist möglich, wird aber auch seine
Zeit brauchen. Wir beeilen uns und haben die freilich nur schwache Hoffnung,
dass sich der Abflug verspätet.
Und
wieder Militär, wieder geht es um ein Abtreten. Ich bin an einem Kurs und wir
ordnen und reinigen wie üblich allerlei Utensilien, die wir wieder dem Zeughaus
abgeben müssen. Es ist Freitag, der Tag vor dem Abtreten. Wir haben viel Zeit
für diese Arbeiten und könnten eigentlich schnell damit fertig werden und schon
heute entlassen werden. Morgen, am Samstag, werden wir einfach nur noch einige
Stunden unbeschäftigt auf das Abtreten warten müssen. Ein Führer in einer sehr
gepflegten Pfadiuniform, mit verschiedenen Abzeichen und mehreren zweifarbigen
Pfeifenschnüren, übergibt mit einige Holzstangen, die ich für die Abgabe
reinigen soll. Am Samstagmorgen solle ich sie ihm wieder zurückgeben. Ich bin
froh über diesen Auftrag, der leicht zu erfüllen ist und mit dem ich mich nun
stundenlang beschäftige, um nicht für andere, unangenehmere Arbeiten in
Anspruch genommen zu werden. Am Samstag suche ich diesen Führer, habe aber
dummerweise sowohl seinen Namen wie sein Aussehen vergessen. Er hatte einen
seltsamen Pfadinamen. Ich frage Kameraden, ob sie diesen Herrn, der sowohl
Offizier wie Pfadi ist, kennen würden. Ja, sagen sie, er heisse «Pinder». Auf
dem weiten Vorplatz suche ich nun unter den vielen geschäftig herumeilenden
Soldaten diesen Herrn. Ich wage es, einen Offizier, der unbeschäftigt
herumsteht, nach Pinder zu fragen. Er lächelt und sagt sehr freundlich, er sei
ja Pinder. Dann zeigt er mir den Ort, wo ich die Stangen deponieren kann.
Donnerstag, 7. April 2022
Mittwoch, 30. März 2022
Ein
festlicher Empfang steht bevor, bei der portugiesischen Botschaft. Ich müsse
mich besonders festlich kleiden, sagt man mir, weil ich Mitglied eines hohen
Ritterordens sei. Woher aber denn die Kleider nehmen? Man weist auf einen alten
Schrank, in welchem sich das erforderliche Kostüm befinde. Ich finde es und
versuche, mich anzukleiden. Das erweist sich aber als sehr schwierig, weil es
sich um eine vielteilige, komplizierte Uniform handelt. Ich begreife jetzt,
warum die grossen Herren früher Diener hatten, die ihnen beim Ankleiden halfen.
Ich bin noch nicht fertig mit meinen Bemühungen, als sich schon die
Eingeladenen versammeln, um sich zur Botschaft zu begeben. Man hilft mir jetzt.
Ein älterer Herr bemüht sich um meine Schnallenschuhe, die seiner Meinung nach
noch nicht in Ordnung seien. Andere helfen mir mit den verschiedenen Westen.
Schliesslich sehe ich in dieser Uniform sehr gut aus, wirklich wie ein grosser
Aristokrat, und mache mich stolz auf den Weg zur Feier.
Freitag, 18. März 2022
Mit
Theodota auf dem Weg zu unseren Büros im Regierungspalast. Sie ist plötzlich
sehr zugänglich und hängt sich an mich, als wir über den Vorplatz gehen. Ich
bin etwas besorgt, weil wir von einem Fenster aus beobachtet werden, und ein
solche Vertrautheit gewiss Anstoss erregt. Im Gebäude angekommen, können wir
nicht mehr weiter an uns halten, sondern steigen ins Untergeschoss, wo sich
selten jemand aufhält. Wir legen uns hin, sie küsst mich leidenschaftlich, aber
etwas einfallslos, während ich sie mit der Hand befriedige. Liebe zu machen ist
nicht möglich, es fehlt uns ein Pariser, und ohne Pariser will ich es nicht
tun. Minutenlang streichle und knete ich ihr Geschlecht, das anzuschwillt und
sich schliesslich während einem langen Organsmus konvulsivisch bewegt. Niemand
sieht uns. Aber war bedeutet nun diese plötzliche Vertrautheit? Wie soll es mit
uns weitergehen?
Montag, 7. März 2022
Wir
sitzen in einem grossen Swissair-Flugzeug auf einem Fensterplatz. Einige
Minuten nach dem Start sehen wir plötzlich in nächster Nähe und auf der Höhe
des Fensters Bäume. Das kann nicht gut gehen, fliegen ist unter diesen
Umständen nicht mehr möglich, wir werden gewiss abstürzen. Das Flugzeug wird
durch die Bäume gebremst und kommt an einem Waldrand in luftiger Höhe in den
Baumkronen zum stehen. Es neigt sich um neunzig Grad zur Seite. Wir sehen unten
einen Bauernhof, wo wegen einem Anlass auch ein Kiosk geöffnet ist und Getränke
und Esswaren verkauft werden. Das Flugzeug senkt sich weiter und gleitet durch
die Äste langsam zu Boden. Es setzt, offenbar noch immer gesteuert durch erfahrene
Piloten, so weich auf, dass niemand zu Schaden kommt und schliesslich alle
Passagiere aussteigen können. Wir stehen herum und fragen uns, wie dieser
grosse Unfall nur hat passieren können. Man sagt uns, dass in der Pilotenkabine
festgestellt worden sei, dass zwei der drei Piloten nicht die erforderliche
Lizenz besessen hätten und das Flugzeug deshalb habe notlanden müssen. Gerne
hätten wir gefragt, warum man dies nicht vor dem Start festgestellt hat und
warum man denn nicht einfach nach Zürich-Kloten zurückgekehrt sei.
Sonntag, 27. Februar 2022
Sextraum.
Zuerst in einem kleinen Saal klassische Musik mit weissen Musikerinnen und
Musikern. Eine der Frauen interessiert sich sehr für mich, und auch andere
scheinen nicht unzugänglich zu sein. Wir nähern uns, es sieht vielversprechend
aus, eine sehr freizügige Atmosphäre scheint zu herrschen. Jetzt aber werden
wir unterbrochen, denn eine wilde Truppe von schwarzen Musikern, mit
Tänzerinnen und Sängerinnen, dringt in unseren Raum ein, alle verbrüdern sich,
springen ins Freie und ziehen rasch weg. Ich bin nicht schnell genug und
verliere den Anschluss. Hilflos irre ich mit einem Kameraden auf mir fremden
Strassen herum. Wo nur mögen die Künstler sein? Ich sehe einen Briefträger und
frage ihn, ob er die Truppe, die «Traktor» heisse, gesehen habe. Ja, sagt er,
sie sei einige Strassen weiter unten am Waldrand, auf einer Wiese. Wir machen
uns auf den Weg und hören schon von weitem den Lärm. Werden die Frauen dort, im
Freien, auch so zugänglich sein?
Samstag, 26. Februar 2022
Dylan
tritt auf, mit einigen Musikern. Wir sehen von hoch oben auf die kleine Bühne.
Wir sitzen auf einer weichen Matraze auf einem Gerüst, etwa zwanzig Meter über
der Bühne. Es ist nicht zu sehen, wie wir da wieder hinunterkommen, denn es
gibt keine Leiter, die die vier oder fünf kleinen Stockwerke verbinden, die je
etwa fünf Meter auseinanderliegen und auch nur aus einer Matraze bestehen.
Irgendwie muss es ja gehen, denken wir, sind aber froh, dass nicht gleich einen
Abstieg versuchen müssen, sondern noch das Ende des Konzertes abwarten können.
Dylan spielt unkonzentriert, mit Pausen, in denen unklar ist, wie es
weitergehen soll. Die wunderbare Band aber verhält sich hochprofessionell und folgt
immer sofort wieder seinen bizarren Einfällen. Dylan spielt auf eine
abgehackte, seltsame Weise Harmonika und geht sodann auch zu einem alten
Klavier und klimmert dort mit einer Hand auf den obersten Tasten herum. Eine
Melodie ergibt sich nicht daraus, aber grosse Kunst wird es doch wohl sein.
Donnerstag, 24. Februar 2022
Das
älteste der Enkelkinder hat Geburtstag. Als eines der Geschenke haben wir auch
sechs Hunderternoten vorbereitet, zusammengefaltet in drei Papierchen
vergepackt und mit einem Bändeli versehen. Zu meinem Entsetzen verliere ich aber
dieses Geld auf dem Weg durch den Garten zur Geburtstagsfeier. Ich gehe nun,
zusammen mit der kleinen Enkelin, den Weg zurück und suche verzweifelt die
Päckli. Sie müssen zu finden sein, denn ich weiss genau, welchen Weg ich
genommen habe. Eines wird gefunden, zweihundert Franken sind schon mal da. Aber
die anderen werden nicht gefunden. Habe ich mich vielleicht getäuscht und doch
nur ein Paket mitgenommen? Die Verzweiflung steigt. Es sind wirklich nur zwei
Hunderternoten zu finden. Einen Tag später fällt mir am frühen Morgen kurz vor
dem Aufstehen ein, dass ich doch noch im Keller nachschauen könnte. Dort hatte
ich die Noten eingepackt. Also los, rasch in den Keller. Es gibt dort für jeden
Mieter Abteile, die mit einem Schloss abgeschlossen sind. Ich finde tatsächlich
zweihundert Franken, die offen auf den vielen Kisten liegen, in denen wir
unsere alten Sachen verstaut haben. Und sofort auch, etwas versteckt, nochmals
zweihundert. Ein weiterer Mieter erscheint. Ich stecke die Noten schnell in
meine Hosentasche, halte sie aber fest umschlossen. Der mir unbekannte Mieter
besitzt das Kompartiment neben mir. Er hat es nicht abgeschlossen und sieht
nun, dass ich unseres wieder abschliesse. Er erkundigt sich, ob das sinnvoll
sei, den Keller abzuschliessen, das kleine Schloss könne doch sofort
aufgebrochen werden, und zudem habe man doch sicher keine Wertsachen im Keller.
Ich bin etwas verlegen und weiss keine Antwort. Der junge Mann fragt aber
weiter und erkundigt sich, wie man zu einem Schloss komme. Auch darauf weiss
ich keine Antwort. Sind sie nicht fast überall in den Läden zu kaufen? Ich muss
wieder hinauf in die Wohnung, es ist sieben Uhr, wir müssen alle aufstehen und
haben unsere Termine. Ich verabschiede mich eilig, der Mann stellt aber weiter
Fragen, die ich, schon im Treppenhaus, rufend weiter beantworte.
Samstag, 19. Februar 2022
Dann
zufälliges Treffen mit einigen Klassenkameraden. Ich berichte von einem
gemeinsamen Bekannten, von dem ich gehört habe, dass er seit sechs Monaten im
Spital ist und dem es gerade in diesen Tagen wieder sehr schlecht geht, wider
alles Erwarten. Er habe ein Problem mit einem Loch im Brustkorb, das sich nicht
schliesse. Ausserdem bietet sich hiermit die Gelegenheit, von einem E-Mail zu
sprechen, das ich geschrieben hatte. Ich befürchtete, dass ein für das nächste
Klassentreffen vorgesehenes Restaurant nicht zur Verfügung steht, weil es fast
immer ausgebucht ist, und unterbreitete Vorschläge für Alternativen.
Freitag, 11. Februar 2022
Mein Weg führt über eine breite Brücke über
einen grossen Fluss. Die Brücke ist nur für Fussgänger offen. Ich sehe, dass
sich Leute auskleiden, um zu baden, unter anderem eine sehr dicke Frau, die
sich nicht um Diskretion bemüht. Plötzlich werde ich von zwei Frauen verfolgt, sie
belästigen mich und drohen mir. Ich gehe schneller, überquere die Brücke und
komme auf einen grossen Platz, der gerade neu gestaltet wird. Er wird geteert,
und überall liegen grosse rauchende Haufen von heissem Teer. Die Frauen sind
verschwunden, aber vielleicht haben sie sich nur hinter den schwarzen
Teerhaufen versteckt und werden mich plötzlich überfallen. Wenn dies geschieht,
werde ich mich wehren müssen. Ich bin entschlossen, dies mit einigen heissen
Teerklumpen zu tun, die ich auflesen und gegen sie werfen könnte.
Montag, 31. Januar 2022
Sonntag, 30. Januar 2022
Wunderbarer
Traum! Man macht mich auf vom Grossvater gesammelte Briefmarken aufmerksam, die
im obersten Stockwerk herumliegen würden. Ich gehe hinauf und finde auf dem
Boden einen grossen Haufen schönster Marken. Einzeln, in Blöcken und ganzen
Bogen, gestempelt, ungestempelt, aus verschiedensten Ländern. Sie sind nicht
geordnet, sondern liegen am Boden, lose oder in Couverts und Umschlägen. Ich
weiss nicht, ob ich mich hier bedienen kann, nehme aber sofort eine Anzahl weg,
vor allem von jenen Marken, von denen es viele Doppel gibt. Besonders entzückt
bin ich über alte italienische und ungewöhnlich grosse amerikanische Marken,
die mir unbekannt sind. Daneben gibt es auch Schachteln mit alten Ansichtskarten,
die gewiss auch sehr gesucht sind und grossen Wert haben, zumal sie ja auch mit
Marken frankiert worden sind. Das alles wird vermutlich mir gehören, weil es
niemand anderer haben will. Wie soll ich aber diese Menge nur ordnen? Und
wieviele Alben würden sie füllen?
Freitag, 21. Januar 2022
Es
ist zwei Uhr am Nachmittag. Eine äussert besorgte Mutter ruft mich an und
fragt, wo ihre Kinder seien. Sie würden alle tief schlafen, oben in meinem
Zimmer, sage ich, dort hätten sie ein Zelt gebaut und würden darin
schlafen. Sie kann es fast nicht
glauben, und ich eigentlich auch nicht. Aber sie schlafen tatsächlich alle,
sieben Kinder, keines fehlt. Hinter mir liegen grosse Aufregungen. Es hatte
gestern ein Fest gegeben, mit vielen Kindern, das spätestens um Mitternacht
hätte beendet sein sollen. Einige Kinder gingen mit ihren Eltern nach Hause,
andere aber sagten, sie wollten bei uns schlafen, mit unseren Kindern. Die
Kleinen waren aber nicht zu bändigen, es gab ein grosses Hin und Her, Unruhe,
Versteckspiele, Geschrei. Ich hätte die Kinder ins Bett bringen sollen, aber
sie weigerten sich ujnd rannten die ganze Nacht und bis in den frühen Morgen
herum und blieben oft für längere Zeit unauffindbar, sodass ich schon glaubte,
sie würden wonanders schlafen. Die Mutter ist entsetzt, als sie dies hört und
will die Kinder sofort abholen. Ich sage ihr aber, dass wir sehr vorsichtig
sein müssten, die Kleinen nicht wecken und am besten nicht von den Ereignissen
der Nacht sprechen sollten. Nur so könnten wir die Kinder wieder in die
Normalität zurückholen. Es sei jetzt alles in Ordnung, sagen wir, sie solle nur
kommen und die Kinder abholen, wenn sie erwachen würden.
Dienstag, 18. Januar 2022
Ich
bin beim Zahnarzt, ein Zahn sollte geflickt werden, was offenbar einen
komplizierten Eingriff bedeutet. Die Arztgehilfin stellt die Stühle so um, dass
ich noch besser liegen kann, und sagt, die Behandlung finde in drei Stufen
statt. Zuerst müsse mir der Kiefer gebrochen werden. Ich bin nun verunsichert
und frage mich, ob das alles nötig ist. Aber die Behandlung beginnt. Der junge
Zahnarzt legt beide Arme um meinen Kiefer und erzielt so eine Hebelwirkung.
Links fühle ich nichts, aber rechts knirscht es nun und bricht. Schmerzen fühle
ich keine. Die erste Behandlungsstufe ist damit vorbei. Jetzt aber erscheint
ganz unerwartet eine alte Freundin, eine kleine, schlanke Frau, die vor vielen
Jahren den Kontakt mit mir abgebrochen hat. Sie ist dem Zahnarzt offenbar auch
bekannt, er sagt, er kenne sie vom Studium her. Sie macht auf ihre gewohnte,
sehr direkte Art ihre Witze. Mit wem ist sie wohl nicht bekannt? Als Studentin
hatte sie ein freches Maul und einen unwahrscheinlich grossen festen Busen, der
ihr allgemeine Aufmerksamkeit und Bekanntheit verschaffte. Jetzt ist sie
offensichtlich noch immer mit allen Leuten so verbunden, dass sie überall
erscheinen kann, auch in einer Zahnarztpraxis. Wir schwatzen in altem Stil
ungeniert drauflos. Ich würde es allerdings vorziehen, wenn die Behandlung
weiterginge, denn es ist nun schon drei Uhr, und um vier Uhr hätte ich einen
Termin in der Stadt, wo ich einen Vortrag in einer Anwaltkanzlei besuchen
sollte.
Samstag, 15. Januar 2022
Grosse Radrundfahrt mit Pösten, die zu besuchen sind. Unsere Klasse ist auch unterwegs, ein kleines Feld, ich an der Spitze. Bei einer Verzweigung sehe ich, dass hinter mir alle abzweigen, was aber sicher falsch ist. Ich bin nun allein unterwegs und werde mit ziemlicher Sicherheit die Rundfahrt gewinnen. Zunächst muss ich aber zu einem Posten kommen und dort einen Stempel oder sonst irgendeine Bescheinigung erhalten. Ich finde aber, in einem kleinen verwilderten Garten, nur einen alten Freund, der nichts von einem Wettkampf weiss, mir aber zusagt, meine Ankunft gegenüber den Wettkampfleitung zu bestätigen. Ich setze mich wieder aufs Velo und komme noch, in einer verwahrlosten Gegend mit alten Fabrikhallen, an einem schmutzigen Restaurant vorbei, das auf einer vielfarbigen Tafel Caledonian Food anpreist. Nie würde ich hier essen. Noch immer sind meine Kameraden nicht zu sehen. Ich fahre weiter, es geht nun in Richtung Ziel, das sich in der Nähe von Romanshorn befindet. Ich bin verunsichert und frage mich, ob ich nicht auch irgendwie falsch gefahren bin.
Dienstag, 11. Januar 2022
Grosses Festival, Openair, irgendwo in Russland. Ich will gehen, mit
meinen Bekannten, zurück in die Schweiz, finde aber meine abgelegten Schuhe
nicht. Man sucht unter den unzähligen Schuhen, zeigt mir manche, es sind aber
nicht die meinigen. Ein Paar würde mir sehr gut passen, sehr schöne Schuhe, die
genau die richtige Grösse haben. Soll ich sie nehmen, in der wohl richtigen
Annahme, dass ein anderer meine Schuhe genommen hat? Meine Bekannten sind schon
aufgebrochen, ich muss mich beeilen. Kinder kommen herbei, ziehen mich zu ihren
Spielsachen, unter welchen sich auch Schuhe befinden. Meine sind aber auch hier
nicht zu finden.
Montag, 3. Januar 2022
Ich
sitze allein in einem grossen Club, junge Leute sitzen herum, es ist
Nachmittag. Es ist nicht viel los, der Betrieb beginnt wohl erst am Abend. Eine
junge Frau setzt sich zu mir, recht nahe, eigentlich zu nahe. Wir reden belangloses
Zeug. Ich nehme ihre Offenheit als Einladung und berühre, eigentlich ohne
weitere Absichten, aber doch unanständig, ihr warmes, weiches Bein. Sie ist
entrüstet, steht sofort auf. Wenn ich amerikanischer Professor wäre, sage ich,
wäre ich jetzt sofort entlassen. Sie hat keinen Sinn für diese Bemerkung, geht
sofort wortlos weg und setzt sich weit weg von mir wieder hin. Jetzt erscheint
aber eine weitere junge Frau bei mir, dieses Mal eine sehr viel zugänglichere.
Wie schon ihre Vorgängerin ist sie kurzhaarig, sportlich, schlank und durchaus
hübsch, aber doch keine grosse Schönheit. Sie setzt sich nicht zu mir, sondern
recht eigentlich auf mich, die Beine so weit gespreizt, dass ich ihr Geschlecht
sehe. Ich könnte es berühren, halte mich aber doch zurück, weil dies vielleicht
doch wieder ein unverzeihlicher Bruch der hier geltenden Regeln sein könnte.
Wieder unterhalten wir uns gut. Ich sage, auf unsere Stellung anspielend, ich
müsste aufpassen, es könnten jederzeit Bekannte kommen, die mich so nicht sehen
sollten. Im Büro könnte dies zu uferlosem Geschwätz führen, und im übrigen sei
ich ja verheiratet und meine Frau könnte auch hier erscheinen. Es geschieht
demnach nicht viel, obwohl ich sexuell sehr erregt bin und auf weitere
Erlebnisse hoffe. Schliesslich kommen Bekannte meiner neuen «Freundin» vorbei,
unter ihnen auch meine erste Bekannte, für die meine jetzigen Aktivitäten aber
nicht anstössig zu sein scheinen. Sie brechen auf, haben irgendeinen weiteren
Termin, zu welchem auch meine jetzige Bekannte gehen muss. Sie löst sich von
mir, steht auf und geht ohne weitere Bemerkungen weg. Beim Weggehen sehe ich,
dass sie mir aus der Nähe sehr viel schöner erschien, als sie in Wirklichkeit
ist.
Sonntag, 2. Januar 2022
Kontrolle
beim Augenarzt, wie jedes Jahr. Die Untersuchung führt allerdings zu sehr
besorgniserregenden Befunden. Der Arzt sagt, eine sofortige «Spektroskopie» sei
nötig. Ich muss mich auf einen Schragen legen, und grosse Apparate werden
herbeigerollt, mit verschiedenen, an beweglichen Armen befestigten
Instrumenten. Er werde eine leichte Narkose machen, sagt der Arzt, nur für
wenige Minuten. Aus einem dünnen Schlauch wird meine Mundhöhle besprayt, was
sehr unangenehm ist, eine Narkose aber tritt nicht ein.