Freitag, 8. Juli 2022

Ich bin mit einer Reisegruppe, einem Weiterbildungs-Seminar, in einem osteuropäischen Land, es könnte Rumänien oder Bulgarien sein. Wir gehen durch eine Art Regierungsviertel, mit repräsentativen Bauten und Hochhäusern. Helikopter fliegen unablässig herum, es sind wohl Minister oder hohe Beamte. Wir lächeln über diese Unvernunft und sagen zueinander, dass dies in der Schweiz ganz unmöglich wäre. Zwischen den Gebäuden hat es grosse Baustellen mit Kranen und Gerüsten, auf denen sich die Bauarbeiter aber vergnügen. Wie Akrobaten schwingen sie an elastischen Seilen hin und her, hoch hinauf und wieder hinunter. Einer landet kopfvoran auf dem Boden und kann sich geschickt auf den ausgespreizten Fingern auffangen. Später werden wir in Gruppen aufgeteilt, und ich treffe unerwartet einen guten alten Bekannten, der in verschiedenen hohen Funktionen gearbeitet hat und jetzt offenbar als Dozent auftritt. Er ist überrascht, mich zu sehen, und fragt, in welcher Gruppe ich sei. Eins, sage ich. Um was geht es, was wird von uns verlangt? Es scheint, dass wir ausgebildet werden, um in Zukunft Kurse für das Top-Management zu leiten. Das ist attraktiv, sagt mein Bekannter, der Stundenlohn liege zwischen 500 und 7000 Franken. Ich bin irgendwie überrascht, dass ich in diese Gesellschaft geraten bin und nun solche Aufgaben erfüllen soll. Vom Stoff her dürfte das kein Problem sein, denn ich bin klug und selbstbewusst. Aber wie steht es mit meinem Auftreten? Mein Bekannter sagt, ich müsse auf jeden Fall noch zu einem Modeberater und mich besser anziehen. Jetzt bin ich, das sehe ich selber, schlecht angezogen. Ich trage einen älteren, schon etwas komisch wirkenden Anzug und eine gar nicht dazu passende Krawatte.


Keine Kommentare: