Dienstag, 18. Januar 2022

Ich bin beim Zahnarzt, ein Zahn sollte geflickt werden, was offenbar einen komplizierten Eingriff bedeutet. Die Arztgehilfin stellt die Stühle so um, dass ich noch besser liegen kann, und sagt, die Behandlung finde in drei Stufen statt. Zuerst müsse mir der Kiefer gebrochen werden. Ich bin nun verunsichert und frage mich, ob das alles nötig ist. Aber die Behandlung beginnt. Der junge Zahnarzt legt beide Arme um meinen Kiefer und erzielt so eine Hebelwirkung. Links fühle ich nichts, aber rechts knirscht es nun und bricht. Schmerzen fühle ich keine. Die erste Behandlungsstufe ist damit vorbei. Jetzt aber erscheint ganz unerwartet eine alte Freundin, eine kleine, schlanke Frau, die vor vielen Jahren den Kontakt mit mir abgebrochen hat. Sie ist dem Zahnarzt offenbar auch bekannt, er sagt, er kenne sie vom Studium her. Sie macht auf ihre gewohnte, sehr direkte Art ihre Witze. Mit wem ist sie wohl nicht bekannt? Als Studentin hatte sie ein freches Maul und einen unwahrscheinlich grossen festen Busen, der ihr allgemeine Aufmerksamkeit und Bekanntheit verschaffte. Jetzt ist sie offensichtlich noch immer mit allen Leuten so verbunden, dass sie überall erscheinen kann, auch in einer Zahnarztpraxis. Wir schwatzen in altem Stil ungeniert drauflos. Ich würde es allerdings vorziehen, wenn die Behandlung weiterginge, denn es ist nun schon drei Uhr, und um vier Uhr hätte ich einen Termin in der Stadt, wo ich einen Vortrag in einer Anwaltkanzlei besuchen sollte.

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