Ich
bin Ratsmitglied, in einem kleinen lokalen Parlament, sich in einem Schulhaus
versammelt hat. Als Arbeitsplätze dienen uns altmodische Pulte, an denen sonst
die Schüler sitzen. Die Post hat man uns, mangels geeigneter Fächer, einfach
auf den Boden gelegt. Dort liegen nun Geschenksendungen von Firmen, die sich um
unser Wohlwollen bemühen. Es sind, wie wir sofort sehen, bescheidene Gaben. In
durchsichtige Plastikumschläge eingepackt, finden wir zum Beispiel einige
kleine Tücher oder eine ganze Reihe von dunkelfarbigen dicken Socken. In einer
Ecke aber ergibt sich ein Gedränge. Ratskollegen bedeuten mir, dass ich doch
auch sofort dorthin gehen solle, dort verteile nämlich die Nationalbank
freizügig Goldmünzen, was dann doch etwas anderes sei als diese Socken. Ich
tadle meine Kollegen und sage, sie würden doch immer gleich ein Geschrei
machen, wenn ein Politiker auch nur ein Tüchli bekäme, und jetzt würden sie
Goldmünzen entgegennehmen.
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