Donnerstag, 24. Februar 2022

Das älteste der Enkelkinder hat Geburtstag. Als eines der Geschenke haben wir auch sechs Hunderternoten vorbereitet, zusammengefaltet in drei Papierchen vergepackt und mit einem Bändeli versehen. Zu meinem Entsetzen verliere ich aber dieses Geld auf dem Weg durch den Garten zur Geburtstagsfeier. Ich gehe nun, zusammen mit der kleinen Enkelin, den Weg zurück und suche verzweifelt die Päckli. Sie müssen zu finden sein, denn ich weiss genau, welchen Weg ich genommen habe. Eines wird gefunden, zweihundert Franken sind schon mal da. Aber die anderen werden nicht gefunden. Habe ich mich vielleicht getäuscht und doch nur ein Paket mitgenommen? Die Verzweiflung steigt. Es sind wirklich nur zwei Hunderternoten zu finden. Einen Tag später fällt mir am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen ein, dass ich doch noch im Keller nachschauen könnte. Dort hatte ich die Noten eingepackt. Also los, rasch in den Keller. Es gibt dort für jeden Mieter Abteile, die mit einem Schloss abgeschlossen sind. Ich finde tatsächlich zweihundert Franken, die offen auf den vielen Kisten liegen, in denen wir unsere alten Sachen verstaut haben. Und sofort auch, etwas versteckt, nochmals zweihundert. Ein weiterer Mieter erscheint. Ich stecke die Noten schnell in meine Hosentasche, halte sie aber fest umschlossen. Der mir unbekannte Mieter besitzt das Kompartiment neben mir. Er hat es nicht abgeschlossen und sieht nun, dass ich unseres wieder abschliesse. Er erkundigt sich, ob das sinnvoll sei, den Keller abzuschliessen, das kleine Schloss könne doch sofort aufgebrochen werden, und zudem habe man doch sicher keine Wertsachen im Keller. Ich bin etwas verlegen und weiss keine Antwort. Der junge Mann fragt aber weiter und erkundigt sich, wie man zu einem Schloss komme. Auch darauf weiss ich keine Antwort. Sind sie nicht fast überall in den Läden zu kaufen? Ich muss wieder hinauf in die Wohnung, es ist sieben Uhr, wir müssen alle aufstehen und haben unsere Termine. Ich verabschiede mich eilig, der Mann stellt aber weiter Fragen, die ich, schon im Treppenhaus, rufend weiter beantworte.

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