Mittwoch, 5. Oktober 2022

Ich bin auf einer mehrtägigen Reise, die irgendwo im Ausland von Ort zu Ort führt, jetzt in einem etwas vernachlässigten älteren Hotel in einem kleinen Städtchen am Meer. Meine Gesellschaft besteht aus verschiedenen alten Bekannten, aber auch aus Leuten, die ich nicht kenne. Es ist später Abend, am nächsten Morgen reisen wir weiter. Ich bin müde und möchte schlafen, es kommen aber noch drei Bekannte auf mein Zimmer, das recht gross ist, ganz mit Holz ausgekleidet, das vom Alter dunkel geworden ist. Soll ich euch etwas anbieten, sage ich, ich könnte euch einen Tee machen. Nicht nötig, sagt ein Freund, ich habe selber einen Tee mitgebracht. Er zeigt eine Kanne. Später gehen sie, ich sehe noch, wie unter einer anderen Zimmertür eine Mutter ihre Tochter, die offenbar noch nicht ins Bett will, mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt und ins Zimmer stösst. Ruhe habe ich aber noch nicht. Ein Unbekannter kommt vorbei und interessiert sich für mein Zimmer, vor allem auch für die Aussicht und die Beweglichkeit des Zimmers, mit dem man nämlich auf der Höhe des Stockwerkes hin und her fahren kann. Fährt man nach rechts, wird die Aussicht schöner, man sieht dann nicht nur den ungepflegten Garten, sondern auch ein Stück des Meeres. Dann muss ich zudem noch mein altes Auto auf einen anderen Parkplatz stellen. Ich tue das und nehme dabei auch schon zwei gepackte Koffer mit. Die Koffer nehme ich aber dann doch wieder ins Hotel zurück, wobei ich Schwierigkeiten habe, mein Zimmer wieder zu finden. Zimmerschlüssel gibt es nicht, alle Zimmer stehen offen. Ich verwechsle die Stockwerke und komme in ein anderes Zimmer, das, wie ich an den herumliegenden Kleidern sehe, schon von einem Gast belegt ist. Ich stelle hier meine schweren Koffer ab und gehe auf die Suche nach meinem Zimmer. In den engen Korridoren finde ich es nicht gleich. Zur Reception zu gehen und nach meiner Zimmernummer zu fragen, macht keinen Sinn, weil dort zu dieser späten Zeit niemand mehr ist. Schliesslich finde ich mein Zimmer und will nun noch die Koffer holen. Diese sind aber, zu meinem Schrecken, verschwunden. Kein Mensch ist zu sehen, und niemand kann mir sagen, was mit den Koffern geschehen ist. Ich habe nur wenige Kleider am Leibe und muss nun vielleicht mit diesen für den Rest der Reise auskommen, was sehr schwierig sein wird.


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