Dienstag, 31. Dezember 2024
Sonntag, 29. Dezember 2024
Seltsame, gefährliche Abenteuer in der Art
einer Stummfilmkomödie, wie in den Filmen von Chaplin. Wir sind drei einfache
Leute, arme Arbeiter. Ein mächtiger Gangster vertreibt uns aus seinem
Herrschaftsbereich, wird aber am Ende selber vertrieben und versucht, ganz neu
anzufangen. Er gründet unter einem neuen Namen in einer anderen amerikanischen
Stadt eine Tanzschule, die sofort Erfolg hat. Wir wollen ihn nun überführen und
der Polizei ausliefern. Wir verkleiden uns und treten in seine Schule ein. Er erkennt
uns nicht. Einer von uns hinkt, kann aber jetzt das Hinken erstaunlich gut
verbergen. Der Dritte im Bunde ist ein grosser Kerl, der dem ehemaligen
Gangster eigentlich auffallen müsste, sich jetzt aber einen schwarzen
Schnurrbart angeklebt hat. Bei den Tanzübungen zwinkern wir uns zu. In einer
Ecke liegt ein dicker alter Köter, unser Verbrecher knuddelt ihn und fordert
die Schüler auf, dasselbe zu tun, der Hund habe dies gern. Wir weichen aus,
weil wir befürchten, dass uns der Hund erkennen und verraten könnte. Wie soll
eigentlich jetzt die Story enden? Wir wollen doch den Bösewicht der Polizei
übergeben. Dieser will nun eine öffentliche Darbietung vorbereiten. Er schleppt
ein riesiges blaues Tuch herbei, das sich im Tanzsaal aufbläht und einen Teil
der Kursbesucher bedeckt.
Montag, 23. Dezember 2024
Ich
bin, als alter Erdwissenschafter, allein unterwegs im Gebirge und treffe dabei
auf einen anderen Wanderer, einen Herrn im besten Alter, mit dem ich mich
längere Zeit sehr gut unterhalte. Es ist ein ruhiger, sehr verständiger und
naturverbundener Mensch, einfach gekleidet, in der Art der hier lebenden
Bauern. Er teilt meine Interessen und gibt mir auf meine Fragen kluge
Antworten. Wir verabschieden uns, ohne dass wir uns weiter bekannt gemacht
haben. Wenig später komme ich, in den Voralpen, zu einem grossen Bauernhof. Ich
kenne den alten Besitzer aus früheren Zeiten. Obwohl wir uns seit vierzig
Jahren nicht mehr gesehen haben, begrüsst er mich wie einen alten Freund. Ich
erkundige mich nach seinem Befinden. Es gehe ihm gut, sagt er, er arbeite noch
immer den ganzen Tag auf seinem Gut. Er weiss um meine Studien und lädt mich
ein, einige Tage bei ihm zu verbringen. Ich nehme das Angebot gerne an, zumal
jetzt auch der Wanderer erscheint, den ich im Gebirge getroffen habe. Er
begrüsst mich nicht, weil er die Unterhaltung, die ich führe, nicht
unterbrechen will. Aus der Ruhe und der Selbstverständlichkeit, mit der hier
gelebt wird, muss ich schliessen, dass es der Sohn des Hauses ist. Man führt
mich auf mein Zimmer und ruft mich später zum Essen. Zum Speisesaal führen
mehrere Türen. Eine würdige ältere Frau, die Haushälterin, zeigt mir, durch
welche Türe ich als Gast in den Speisesaal treten muss. Ich weiss schon und bin
darauf vorbereitet, dass beim Essen nur wenig gesprochen wird und eine sehr
alte, überaus vornehme, in weisses Linnen gekleidete Dame den Vorsitz führen
wird. Die Welt, in der ich mich hier bewege, ist eine Adalbert-Stifter-Welt.
Montag, 16. Dezember 2024
Ich
bin in einem Lager. Um was es geht, erfahre ich im Traum nicht. Mit vielen
Bürokollegen übernachte ich auf Matratzen in einem grossen Schlafsaal. Je zwei
Personen müssen sich eine Matratze teilen, was recht unbequem sein könnte. Man
sagt mir, dass ich mein Lager mit Patrick teilen müsse. Diesen Kollegen kenne
ich nicht sehr gut, es ist aber, soviel ich weiss, ein ruhiger, angenehmer
Mensch, der stets zuverlässig und gut arbeitet und auch wissenschaftliche
Interessen hat. Er ist noch nicht erschienen. Von seinen Kollegen erfahre ich,
dass er recht krank sei und viele Medikamente benötige. Später sehe ich ihn, in
einem Gang, und sage ihm, dass er mit mir eine Matratze teilen müsse. Er sagt
aber, dass er noch nicht wisse, ob er hier schlafe, es gehe ihm gar nicht gut.
Dienstag, 3. Dezember 2024
Sonntag, 24. November 2024
Ich bin mit einer Reisegruppe in einer Stadt in
der Türkei. Das Hotel haben wir schon verlassen, unser Reisebus fährt aber erst
in einer halben Stunde weg. Ich war noch auf der Toilette, wobei der Stuhlgang
wieder einmal etwas misslungen war, ein wenig Kacke blieb noch im Spalt
zwischen den Beinen, was mich nun den ganzen Tag etwas plagen könnte. Duschen
konnte ich im Hotel nicht mehr, aber da noch eine halbe Stunde Zeit bleibt,
könnte ich vielleicht in der Stadt in einem öffentlichen Bad noch schnell duschen.
Ich ziehe los und nehme noch meine Enkelin, ein kleines Mädchen, mit. In einer
engen Gasse finde ich ein Bad. Gleich bei der Eingangstüre befinden sich
Duschen. Ich will dem Kind, das draussen warten sollte, bis auf die Unterhosen
meine Kleider geben, nur die Hose und ein frisches weisses Hemd. Es ist aber
ängstlich und eigenwillig und möchte zurück zur Gruppe. Es geht schliesslich
weg, wobei ich nicht sicher bin, ob es den Weg zurück findet zum Platz, wo das
Hotel steht und der Bus wartet. Ich gehe mit den Kleidern in die kleine und
sehr einfache Badanstalt. Es gibt einige enge, offene Kabinen mit einem
Duschkopf, der hoch oben angebracht ist. Das Wasser spritzt daher auch aus den
Kabinen, es ist überall nass. Ich hatte gehofft, mich mit einem Schlauch
reinigen zu können. Wohin nun mit den Kleidern? Ich finde einen schmalen
Mauervorsprung, auf dem sie vielleicht trocken bleiben. Daneben ist gerade eine
Kabine frei. Aber werden meine Sachen dann nicht gestohlen? Dabei ist auch ein
Portemonnaie, in dem sich drei Schweizer Hunderternoten befinden! Jetzt
erscheint eine uniformierte Aufseherin und redet auf Türkisch auf mich ein. Ich
sage auf Englisch, dass ich nichts verstehen würde. Sie wechselt auf Englisch.
Ich verstehe sie auch so kaum, sie erklärt mir, dass ich nicht mit den Schuhen
hätte eintreten dürfen. Es stehe doch beim Eingang, dass beim Übertreten dieses
Verbotes eine Busse bezählt werden müsse. Eine weitere Frau kommt herbei, mit
einem Behälter, in den ich nun meine Sandalen abgeben sollte. Ich würde sie
zurückerhalten, wenn ich nach dem Duschen die Busse bezahlt hätte. Jetzt wird
alles kompliziert und schwierig werden! Ich muss mich sehr beeilen, wenn ich
rechtzeitig wieder zum Bus kommen will. Wie soll ich die Schuhe wieder
auslösen? Ich habe nur die Hunderternoten, die sie wohl kaum annehmen werden.
Die Busse wird vermutlich umgerechnet höchstens zehn oder zwanzig Franken
betragen, aber Herausgeld werden sie mir sicher nicht geben. Ich bin bereit, in
der Not, auch eine Hunderternote liegen zu lassen. Aber wie soll ich jetzt
duschen? Ich werde ganz nass werden und habe kein Badtuch bei mir, muss mich
also nass wieder anziehen.
Samstag, 23. November 2024
Die Finanzkontrolle braucht für eine besondere
Untersuchung zusätzliches Personal und hat mich ausgewählt. Das ist eine Ehre
für mich, ich übernehme gerne diesen Auftrag, obwohl er mich viele Überstunden
kosten wird. Ich erfahre an einer ersten Zusammenkunft des Teams, dass es viele
Befragungen geben wird, dies in einer Angelegenheit, bei welcher für externe
Experten leichtsinnigerweise 600 Franken ausgegeben worden waren. Ich sage,
dass bei uns, in unserer Abteilung manchmal ohne jeden Nutzen sehr viel mehr
ausgegeben werde, gerade kürzlich 80 000 Franken. Man lächelt, man weiss
das, deutet aber an, dass es hier nicht um das Geld gehe, sondern darum, einer
bedeutenden Persönlichkeit eines auszuwischen.
Freitag, 15. November 2024
Am
Rande einer Veranstaltung, abseits der grossen Events, habe ich mit einer
Gruppe von alten, armen, abgerissenen Musikern, die ich nicht kannte, sehr
schönen alten Bluegrass gespielt. Jetzt treffen wir uns erneut, wieder eher
zufällig. Alle schleichen wieder herbei, auch ein uralter, tauber Musiker
erscheint und muss sich sofort setzen. Wir werden jetzt ganz alte Weisen
spielen, sage ich, sehr langsame Stücke. Für diese Art von Bluegrass nenne ich
einen besonderen Namen, den ich aber nach dem Erwachen vergessen habe. Drei
Musiker verabschieden sich, sie haben irgendwo einen Auftritt, und so verbleibt
mir noch eine kleine Gruppe von vier Musikern.
Montag, 11. November 2024
Ich
sollte eine Rede halten zur Verabschiedung eines guten, aber stets etwas zu
unruhigen und schwatzhaften Kollegen. Man hat mich darum gebeten, weil ich ja
immer so witzig reden könne. Ich halte mich aber nicht für besonders witzig.
Was mir einfällt, erscheint mir eher banal. «Es gibt Leute, über die man sehr
wenig sagen kann», könnte ich meine Rede beginnen, «Es gibt aber auch andere,
über die es sehr viel zu sagen gibt.» Dieser Anfang würde gewiss schon für
einige Heiterkeit sorgen, gewiss auch beim Kollegen, den ich verabschieden
muss. Er ist nebenbei gesagt auch etwas eitel und hört es nicht ungern, wenn
man über ihn spricht.
Samstag, 9. November 2024
Donnerstag, 7. November 2024
Es
herrscht Wassermangel, alle haben Durst, in den Wasserleitungen kommt kein
Wasser mehr, und in den meisten Geschäften sind die Regale leer. Aber unser
überaus tüchtiger Schwiegersohn, der immer den schwierigsten Situationen
gewachsen ist, findet noch eine Lösung. Er geht «einkaufen» und kommt mit einem
voll beladenen Lieferwagen zurück. Er hat viele grosse, mit Wasser gefüllte
Bidons gefunden, die auf der Ladefläche aufgestapelt sind. Es sind vier Lagen
mit je etwa 20 Bidons, also rund 80 Behälter, die alle gewiss etwa 20 Liter
Wasser enthalten. Damit sind wir nun auf längere Sicht gut versorgt. Er erklärt
uns, dass er sich nicht vom Auto habe entfernen können, weil er sonst sofort
bestohlen worden wäre. Ein Bidon sei ihm so schon weggekommen.
Montag, 4. November 2024
Eine
grosse Versammlung findet statt, ein Gewaltherrscher hat uns in einem Stadion
versammelt. Jeder muss vortreten und sich der von ihm geschaffenen Ordnung
unterwerfen. Dazu genügt es, wenn man laut den eigenen Namen ruft. Ich mache
das auch. Man hat aber eigentlich von mir noch mehr erwartet. Irgendein mutiges
Statement! Ich bin jemand, auf den man hören würde und er vielleicht etwas
bewirken könnte. Man umringt mich jetzt und macht mir Vorwürfe, droht mir sogar
und sagt, dass ich jetzt nicht mehr mit ihrem schutz rechnen könne. Aber was
ist das für ein Schutz? Und warum erheben sie nicht ihre Stimmen?
Mittwoch, 30. Oktober 2024
Es
regnet. Ich bin mit zwei jungen Frauen auf dem Heimweg, die in einem Haus
gleich neben mir wohnen, je in einer eigenen Wohnung. Die beiden haben Schirme,
ich gehe neben ihnen im Regen. Einer der Schirme, ein gelber, gehört mir. Die
Frau, die diesen Schirm hält, will ihn mir zurückgeben, wenn ich mit ihr bis zu
ihrem Haus komme. Ich sollte aber auf die Toilette und sage, ich müsse zuerst
noch in meine Wohnung zurück, um zu sehen, was die Katzen machen. Die Frau
sagt, ich solle in diesem Fall doch später noch vorbeikommen und den Schirm
holen. Es bleibt offen, was sie damit meint. Es ist einiges möglich. Für mich
ergibt sich das Problem, dass die zweite Frau in der oberen Wohnung wohnt und
es sicher bemerken würde, wenn ich unten länger zu Besuch kommen würde. Es ist
ein älteres Haus, in welchem man gut hört, was in den anderen Wohnungen
geschieht.
Dienstag, 29. Oktober 2024
Ich
bin Torhüter, habe aber nur meine heutigen, sehr eingeschränkten Kräfte und
Möglichkeiten. Wenn ich den Ball in den Händen habe und mit dem Fuss ins Feld
schlagen will, fliegt er kaum zwanzig Meter weit. Die Spieler stehen aber in
Erwartung des Balles in der Platzmitte und in der gegnerischen Hälfte. Er
fliegt also nicht weit und kommt zu einem Gegner, der sich noch in der Nähe
befindet und ihn mit einem Kopfball über mich hinweg in Richtung Tor spediert.
Er trifft dort aber nur den Pfosten und rollt, zum Glück für mich, zu mir
zurück.
Freitag, 25. Oktober 2024
Dienstag, 22. Oktober 2024
Irgendein
Seminar oder Lager. Man spricht in den Pausen über einen Wettbewerb, in dem
nach dem Namen eines römischen Politikers gefragt wird. Es werden verschiedene
Ereignisse erwähnt aus den Jahren 102, 98 und 96 v. Chr., an denen neben diesem
Politiker auch ein Sulla beteiligt war. Ich bin der einzige, der hier eine
Antwort wissen könnte, und sage, es handle sich vermutlich um Marius. So genau
weiss ich es allerdings auch nicht. Dann gehen wir Fussball spielen. Ich bin
zuerst mit einem alten Klassenkameraden auf dem Platz, der viel weniger gut
spielt als ich, aber doch zumindest einmal von weitem sehr schön via Pfosten
ins leere Tor trifft. Als die anderen kommen, spiele ich den Ball Carlo zu, der
neben mir der beste Spieler ist. Er schiesst weit neben das Tor. Ich rufe ihm
zu, das Tor sei in der Mitte und nicht bei der Cornerflagge. Das ist grob, aber
mein gewohnter scharfer Spott. Ich bereue dies sofort und warte auf eine
Gelegenheit zu einer freundlichen Bemerkung.
Sonntag, 20. Oktober 2024
Fahrt in einem Reisebus durch eine
amerikanische Stadt. Wir kommen in eine Gegend, in in mehreren Strassen die
Hauswände mit Regalen verkleidet sind, auf denen sich Bücher befinden. Es ist,
als ob wir durch die Magazinräume einer riesigen Bibliothek fahren würden.
Unser Ziel ist in der Nähe dieses wunderbaren und interessanten Quartiers, ich
will es später besuchen. Neben mir sitzt eine junge Frau, klein, schön, kurze
blonde Haare, aber zurückhaltend. Es ergibt sich kein Gespräch. Ich wechsle
aber immerhin einige Worte mit einem anderen Reisegefährten, einem freundlichen
jungen Mann, der auf der anderen Seite des Mittelganges neben mir sitzt. Jetzt
spreche ich die Frau aber an wegen den Büchern, deren Präsentation mir doch
sehr ungewöhnlich erscheint. Für sie ist das aber kein Gesprächsthema. Ich
schäme mich wegen meinem schlechten Englisch und schweige. Als sie aber
plötzlich heftig zu weinen beginnt, frage ich sie, ob ihr nicht wohl sei. Nein,
sagt sie, sie habe von ihrer Schulzeit her ein Trauma, wegen einer sehr
strengen Lehrerin, und so müsse sie eben von Zeit zu Zeit heftig weinen. Es
gibt einen kurzen Halt, die Fahrgäste steigen aus und stehen in einer kleinen
Parkanlage mit weiter Aussicht. Die schöne Frau ist nun zugänglicher geworden,
sie liegt im Gras und hält mir ihre Beine entgegen. Ich darf ihre Füsse halten.
Sie flirtet mit mir und dem Burschen, der im Bus neben mir sass. Als sie in ihr
Englisch einige deutsche Worte mischt, frage ich sie, ob sie auch deutsch
spreche. Natürlich, lacht sie, sie sei Deutsche. Jetzt wird der Kontakt viel
leichter. Sie sitzt auf, hält sich an mir fest, wobei ihr T-Shirt und auch ihre
Hose so verrutschen, dass wir beide nicht mehr wissen, wohin wir schauen
sollten. Die Geschichte kommt mir so absurd vor, dass ich denke, es könnte eine
TV-Sendung sein, ein Spass, wo unter dem
Einsatz einer Schauspielerin junge Leute zum Narren gehalten werden.
Samstag, 19. Oktober 2024
Es ist wenige Minuten vor 17 Uhr. Ich stehe vor
einem grossen Verwaltungskomplex auf einem breiten Trottoir. Ich habe meine
Arbeit beendet, ein Kollege aber tritt sie erst an, in einer Abendschicht. Ich
sehe ihn, wie er zum Eingangsportal rennt. Er muss sich beeilen, denn es droht
ihm eine Busse, wenn er zuspät kommt. Es wird knapp. Ich schaue auf meine Uhr.
Er hat Glück, er erreicht den Eingang fünf Sekunden vor 17 Uhr. In meiner Nähe
steht auch ganz allein Frau von der Leyen, die den Vorgang mitverfolgt hat,
aber die Gehetzheit nicht versteht. Ich erkläre ihr, dass mein Kollege beim
Zuspätkommen eine Busse von 100 Franken hätte bezahlen müssen. Solche Strafen
seien nötig, denn sonst verlottere ja alles. Mutig geworden, füge ich hinzu,
dass sie doch solche Bussen auch in der EU einführen könnte. Dann gehe ich weg,
stolz und in bester Laune, denn jetzt habe ich doch eine überaus interessante
Geschichte zu erzählen. Ich komme in ein anderes, weitläufiges
Verwaltungsgebäude und sollte auf die Toilette. Ich finde eine, die durch eine
Doppeltüre zugänglich ist. Sie hat mehrere grosse Räume mit Pissoirs, aber in
einem Nebenraum nur wenige Kabinen. Ich suche eine solche auf, sie ist klein
und eng, die Klosetts sind neu, hellgrün, aber sehr unbequem. Die Brille ist
breit und lässt sich nur schwer hochklappen. Ich möchte im Stehen pissen und
kann nur mit Mühe verhindern, dass sie nicht wieder hinunterfällt.
Dienstag, 15. Oktober 2024
Mittwoch, 9. Oktober 2024
Mit Novella im Gebirge, eine Wanderung. Wir
kommen an den Rand einer tiefen Schlucht. Unser Weg führt über die Schlucht,
wobei eine schmale Lücke zwischen den Felsen zu überspringen ist. Das ist
ungefährlich, links und rechts geht es aber gut hundert Meter in die Tiefe. Wir
unterhalten uns über Sprünge in den Abgrund. Man könnte hier Selbstmord begehen
oder auch nur im Wahn in den Tod springen. Uns schaudert. Ich ergreife ihre
Hand, sie überlässt sie mir, hilfsbereit wie sie immer ist. Ich ziehe sie näher
zu mir. «Lass mich!» sagt sie sehr bestimmt. Wir kommen weiter, in
labyrintische Felsformationen und schliesslich in grössere Gebäude, dort in
einen grossen Saal, wo wie in einer Notunterkunft viele Kleidungsstücke und
Koffer auf dem Boden verteilt sind. Menschen sind nicht zu sehen, dann aber
erscheint eine Frau. In welcher Sprache könnten wir sie ansprechen? Vielleicht
auf Französisch? Wir sind ja in Griechenland, wo man, wie wir vermuten,
Französisch versteht.
Samstag, 5. Oktober 2024
In den Voralpen bin ich in den Skiferien. Bis
vor kurzem war ich viel auf den Pisten. Es hatte es viel Schnee, jetzt aber ist
er weg, nur noch Wiesen und nasse Erde sind zu sehen. Trotzdem bin ich auf den
Ski und gleite über die Wiesen hinunter, was sehr dumm ausssieht. Wanderer sind
unterwegs, die mir nun, an einer Einzäunung, die Viehweiden abgrenzt, raten,
die sehr schmutzig gewordenen Ski auf die Schulter zu nehmen und zu Fuss weiter
hinunter zu gehen. Die Skipiste ist abgesperrt und würde so steil
hinunterführen, dass man sie nicht begehen kann. Aber links von mir ist ein Weg
zu sehen. Ich frage, wohin dieser führt. Nach Zürich, antwortet mir ein
Wanderer und fügt lachend hinzu «nicht bis nach Winterthur». Ich sei doch ein
Winterthurer, meint er, das höre man am Dialekt. Er sei ja auch aus Winterthur,
habe aber dreissig Jahre in Afrika gelebt und wohne jetzt in Lausanne. Dann
beschreibt er mir die unvergleichliche Schönheit der Afrikanerinnen. Jeder
Körperteil sei schöner und viel kräftiger und voluminöser geformt als es
hierzulande der Fall sei.
Montag, 30. September 2024
Ich bin Marathonläufer. Ich nehme aber nicht an
dem in eineinhalb Stunden startenden Lauf teil, sondern renne, ausser
Konkurrenz, die Strecke ab. Das gelingt mir sehr gut, ich laufe schnell und
ermüde nicht. Die Strecke ist ausgeflaggt, und von Zeit zu Zeit sind bereits
auch schon Posten besetzt. Ich springe über ein weites Gelände, in der die sehr
zahlreichen Läufer eine breite Bahn vorfinden werden, gerate dann aber auch
durch ein Dorf, in dem es Treppenstufen und verwinkelte, enge Passagen gibt, in
der kaum zwei Menschen nebeneinander gehen können. Hier wird es unweigerlich zu
grossen Staus kommen. Eine Haustüre öffnet sich, eine ältere Anwohnerin
erscheint und grüsst mich. Ich sage ihr, dass hier demnächst wohl tausend
Läufer vorbeirennen würden. Sie ist sehr erstaunt und weiss von nichts.
Mittwoch, 25. September 2024
Unwirtliche Gegend, kaum bewohnt, Nacht. Ich
stehe mit drei Personen am Rande einer mehrspurigen Autostrasse, auf der nur
noch wenig Verkehr herrscht. Die Personen, die ich kaum kenne, wollen mit mir
zu meinem Auto zurückkehren, das in einer in etwa zehn Kilometer entfernten
Garage steht. Busse fahren um diese Tageszeit keine mehr, aber vielleicht
gelingt es uns, eines der wenigen vorbeifahrendes Taxis zu stoppen. Zu unserer
Überraschung ist dies gleich möglich. Das Taxi hält, es ist ein Sammeltaxi, das
gerade noch vier Plätze frei hat. Der Fahrer sagt, die Fahrt koste für jede
Person 250 Franken und will sofort aus einem Automaten entsprechende Tickets
ausdrucken. Diesen Preis wollen wir nicht bezahlen und wenden ein, dass wir ja
nur die kurze Strecke bis zur Garage fahren wollen. Widerwillig erklärt sich
der Fahrer bereit, uns ausnahmsweise für je zwanzig Franken mitzunehmen. Wir
fahren los, allerdings ergibt sich jetzt das Problem, dass wir dem Fahrer nicht
genau sagen können, wo die Garage zu finden ist. Was wir wissen, ist, dass
gleich neben der Garage noch eine Kirche steht. Wir hoffen, dass der Fahrer
trotz der schnellen Fahrt und der grossen Dunkelheit diesen Ort finden kann.
Freitag, 20. September 2024
Ich bin vor einem grossen Gebäude, einem
Schulhaus, aber auch einem Tanzlokal. Ich werde bedrängt und geplagt von einer
widerlichen Gestalt, einem bösartigen, kräftigen Mann, den ich irgendwie
unbeabsichtigt gereizt hatte. Er könnte mich schlagen, zieht es aber vor, mich
anderweitig zu quälen. Er will, dass ich lächerliche Fetisch-Artikel anziehe,
zuerst einen ledernen Schutz für den Unterarm, dann eine schwarze grosse Jacke.
Diese verschwindet aber, weil wir kurz abgelenkt worden sind. Vorübergehende Jugendliche
haben sie wohl gestohlen und sind mit ihr im Tanzlokal verschwunden. Wir gehen
zur Eingangstüre, mein Quälgeist geht hinein und sucht die Jacke. Er findet sie
nicht, nimmt aber zur Kompensation eine andere Jacke mit, eine schöne, aus
Leopardenfell und gewiss recht teuer. Er gibt sie mir, ich muss sie in meinem
weiten Mantel verstecken. Dann eilen wir weg, ich bin eigentlich unschuldig,
aber trotzdem verängstigt. Ich mache mich doch jetzt auch strafbar. Sind wir
beobachtet worden? Werden wir verfolgt und als Diebe festgenommen und bestraft?
Donnerstag, 29. August 2024
Samstag, 24. August 2024
Ich bin Schüler und spiele unvorsichtig und
gedankenlos mit Sprengstoff. Dieser besteht aus einer Masse, die wie ein Teig
geknetet und aufgeteilt werden kann. Ich experimentierte bisher immer mit
kleinen Kügelchen, die keinen Schaden anrichten konnten. Jetzt aber will ich es
mit einer etwas grösseren Masse versuchen und deponiere diese in der Kirche
Notre Dame. Sie explodiert nach einer Weile von selber und soll die Leute
erschrecken. Die Explosion ist aber gewaltig, die Wirkung ungeheuer, die
Kathedrale stürzt zusammen. Ich renne weg, muss nun sicher um mein Leben
fürchten. Ich komme zu einem Flussufer und überlege, ob ich mich nicht
ertränken sollte. Schon höre ich Verfolger. Ich gerate in einen Wald und werde
dort von einer Schulklasse gestellt. Ich kann mich aber wehren und renne wieder
weg. Inzwischen hat der Staatspräsident eine Ansprache gehalten. Ich hoffe,
dass die Kathedrale leer war und keine Menschen verletzt oder getötet worden
sind. Wie kann ich mich rechtfertigen? Es war ja kein Attentat gewesen, nur kindliche
Dummheit, nur ein mutwilliger Spass.
Donnerstag, 22. August 2024
Man hat mir den Auftrag gegeben, Besucher zu
empfangen, eine kleine Delegation mit zwei Parlamentspräsidenten aus
irgendwelchen europäischen Staaten, die nicht von grosser Bedeutung sind. Auch
ich nehme den Auftrag nicht besonders ernst und bereite mich nicht vor,
verspäte mich sogar beim Empfang und komme um zehn Minuten zu spät. Die
Delegation traf um 7.30 Uhr ein und musste sich alleine zurechtfinden, was ihr
offensichtlich gelungen ist. Als ich in mein sehr grosses Büro komme, das für
einen Beamten ungewöhnlich und unbequem ist und aus einem Saal besteht, mit
Tischen und Stühlen, sitzen die Besucher schon dort. Es sind aber nicht die
angekündigten Politiker, sondern eine grosse Gruppe verschiedenster Leute, die
offenbar ohne mein Wissen zu Vorträgen und einer Schulung eingeladen worden
ist. Die Stimmung ist gut, die Leute lachen, als ich sie mit launigen Worten
begrüsse. Ich entschuldige mich für die Verspätung und sage, sie hätten ja das
Zimmer auch ohne mich gefunden. Es sei für einmal ganz gut, dass ich ein so
grosses Zimmer hätte. Die erwartete Delegation war mehrsprachig
zusammengesetzt, jetzt sehe ich aber, dass offenbar alle deutsch sprechen. Ich
frage, ob jemand nicht deutsch sprechen würde. Niemand antwortet. Was soll aber
jetzt geschehen? Ich habe nicht die geringste Ahnung und bin froh, als einige
aufstehen und erklären, es sei Zeit für eine Pause und einen mir nicht
bekannten Ausgang nehmen, der in die Stadt führt. Ich hätte Kaffee und Gipfeli
vorgesehen, aber für später und in einer internen Cafeteria. Jetzt strömt die
ganze Gruppe in die Cafés in der Stadt. Ein höherer Beamter, der sich sonst um
diese Delegationen kümmert, erscheint und geht gleich wieder, ohne zu helfen.
Auch ein anderes Geschäftsleitungsmitglied eilt vorbei, unzuverlässig und von
Geschäften überhäuft wie immer. Ich gehe
den Besuchern nach. Die Türe, die sie geöffnet hatten, führt durch eine immer
engere Gasse und schliesslich durch einen Tunnel, der am Ende so eng wird, dass
man sich auf die Erde legen und kriechen muss. Die vielen Leute haben diesen
Durchgang geschafft, mir ist er aber zu beschwerlich, ich bleibe stehen.
Mittwoch, 21. August 2024
Ich
sitze an einem Tisch mit einigen anderen Herren, alle nicht mehr ganz jung,
aber offenbar in irgendwelchen Verwaltungen oder politischen Gremien tätig. Ich
beteilige mich an den Gesprächen, ohne dass ich besonders beachtet werde, und
bin schliesslich froh, dass das Gesprächsthema wechselt und ein Problem zur
Sprache kommt, zu dem ich nichts beitragen kann. Es geht um die
Verkehrserschliessung von Gümligen. Es ist unverständlich, wird gesagt, dass
noch immer kein Bus nach Günligen fährt. Fährt wirklich kein Bus nach Gümligen,
frage ich mich. Sie haben doch dort die Bahnstation, mit einer schnellen
Verbindung nach Bern, und von der Bahnstation aus fahren Busse in die einzelnen
Quartiere. Die Herren sind aber der Meinung, dass eine Busverbindung hergestellt
werden muss. Man fragt sich, ob die Verkehrsfachleute diese Frage überhaupt
schon einmal untersucht haben. Es braucht keinen Verkehrsfachmann, sagt ein
Herr, es braucht nur einen Elektriker.
Donnerstag, 15. August 2024
Gebirgige
Gegend. Ich bin als Amtsperson unterwegs zu einer sehr wichtigen Sitzung.
Begleitet werde ich von einem überaus klugen und tüchtigen Ratgeber, der viel
mehr weiss als ich und mich nun noch in wenigen Minuten briefen sollte.
Grundsätzlich ist klar, dass wir dem zur Diskussion stehenden Vorhaben
zustimmen sollten. Grundsätzlich ja, sagt mein Experte sehr ernsthaft, aber mit
acht Vorbehalten. Ich kenne diese Punkte nicht und werde wohl, da uns jetzt die
Zeit für die Vorbereitung fehlt, wohl am besten ihm das Wort überlassen. Ich
bin im übrigen sehr müde und habe schlecht geschlafen. Jetzt gehen wir über
einen grossen Platz, rechts von uns ist eine riesige Verbauung zu sehen, mit
der man sich hier gegen die Überschwemmungen eines Bergbaches schützt. Auch bei
unserer Sitzung wird es um ein Wasserkraft- oder Schutzprojekt gehen, aber auch
um etwas Theologisches. In einiger Distanz erscheinen Leute, die ebenfalls zur
Sitzung gehen. Auffällig ist ein grossgewachsener alter Herr mit einer für
Intellektuelle charakteristischen Baskenmütze. Wer ist denn das, fragt mein
Begleiter. Das ist der Papst, sage ich im Spass. Jedenfalls ein berühmter
Gutmensch, mit dem wir uns wohl auch auseinandersetzen müssen. Auch andere in
dieser Gruppe tragen seltsame Kopfbedeckungen, vielleicht könnten es Juden sein.
Montag, 5. August 2024
Freitag, 2. August 2024
Mit
der Dame, die als Nachfolgerin meinen Dienst übernommen hat, bin ich in Basel
unterwegs. Wir kommen gut miteinander aus, obwohl sie einen ganz anderen
Führungsstil pflegt, und unternehmen jetzt, vor zwei Veranstaltungen, einen
Rundgang durch den Bereich des Münsters, der aus mehreren alten Gebäuden
besteht. In zwei Stunden werden wir hier mit unseren Abteilungen gemeinsam
einen Event haben, mit einer Führung durch einen Fachmann. Ich habe selber
schon einen kleinen Führer gekauft und erkläre meiner Kollegin einige wichtige
Gebäude. Ich bin ganz gesprächig und freundlich, vielleicht in übertriebenem
Ausmass. Ob sie überhaupt diese Häuser kenne, frage ich sie, und füge hinzu,
sie sei doch schon viel in Basel gewesen und habe auch schon hier gelebt. Nein,
lacht sie, sie kennt diese Bauten nicht. Ich kann mich nun wichtig machen und
erkläre ihr, dass ein bescheidenes altes Haus das alte Ratshaus sei, in welchem
man noch das Zimmer des Bürgermeisters Wettstein sehen könne. Ausserdem gebe es
ein Fenster, das Goethe-Fenster heisse, weil dort Goethe hinausgeschaut habe
und dabei von Tischbein porträtiert worden sei. Ich erwähne ganz
selbstverständlich Tischbein, obwohl ich annehme, dass sie ihn nicht kennt. Ich
leite eine andere Abteilung und habe dort ein wichtiges Arbeitsinstrument
entwickelt, über das ich noch heute an einer grossen Veranstaltung mit vielen
Politikern und auch Regierungsmitgliedern etwas sagen sollte. Ich habe mich
noch nicht vorbereitet und denke, dass ich aus dem Stegreif nur wenige Sätze sagen
werde, weil mein Thema schliesslich nur am Rande der Konferenz behandelt wird.
Eine Powerpoint-Präsentation wäre vielleicht sehr erwünscht, ich habe aber
keine vorbereitet. Es handelt sich um ein neues Programm, das die Suche nach
Dokumenten in revolutionärer Weise verbessert. Was für eine Abteilung ich leite
und warum ich diese Entwicklung gemacht habe, weiss ich als Träumender nicht.
Dienstag, 30. Juli 2024
Ich
bin mit einer Gruppe unterwegs, undefinierbare Leute, undefinierbare Gegend,
recht weit ausserhalb der Stadt. Irgendein Seminar ist zu Ende gegangen. Wir
brechen nun auf und wollen noch ein Jazzkonzert besuchen, in einem kleinen
Konzertlokal auf dem Land, das wir mit einem Bus erreichen können, der sehr
selten fährt. Wir kommen zur Bushaltestelle und studieren die Fahrpläne. Diese
sind schwer zu lesen. Ein Bus wird sogleich kommen, um 13.14 Uhr, ein zweiter
dann um 13.18. Der erste Bus, das ist klar, fährt eine andere Linie, der zweite
aber könnte uns wohl zur gewünschten Haltestelle bringen. Am besten fragen wir
dann zur Sicherheit noch den Chauffeur. Den Namen des Klubs kennen wir nämlich
nicht genau, er könnte Muesmatt heissen, vielleicht aber auch ganz anders. Ich
werde jetzt abgelenkt, man lädt mich ein, in einem Kellergeschoss noch schnell
einige Archivräume zu besuchen. Dort gibt es aber nichts zu sehen und nichts zu
besprechen. Als ich zurückkomme, sind meine Kollegen verschwunden, sie haben offensichtlich
den zweiten Bus genommen. Jetzt fährt aber kein weiterer. Ich gehe zu einem
schönen und bekannten Viersternhotel, das sich in der Nähe befindet und in
welchem ich schon mit meiner Gattin übernachtet habe. Dort möchte ich mich an
der Reception erkundigen bezüglich des Jazzklubs, den sie hier sicher kennen.
In der Hoffnung, dass ich die Damen an der Reception nicht zu bemühen brauche,
studiere zunächst die aufliegenden Prospekte, finde aber keinen, der auf den
Klub und seine Veranstaltungen hinweist. Dann drängen mich andere Hotelgäste
von den Prospekten weg. Jetzt muss ich wohl oder übel an die Reception,
befürchte aber, dass ich mich dort lächerlich oder gar verdächtig mache, weil
ich den Namen des Klubs nicht angeben kann. Die berühmte Mühle Hunziken, die
sich auch in dieser Gegend befindet, ist es jedenfalls nicht. Und wie könnte
ich jetzt noch hinkommen? Kann ich vielleicht zu Fuss gehen?
Samstag, 27. Juli 2024
Ich
soll einer jungen Frau, die der in Ausbildung begriffenen Praxishilfe beim
Zahnarzt gleicht, eine Aufgabe erklären, die sie erhalten hat. Es geht um eine
Wanderung, die von Bern über Murten zu einer Stadt an einem See führt. Zum Weg
von Bern bis Murten gibt es keine Fragen, ab Murten muss eine einfache Rechnung
durchgeführt werden, eine Art von Dreisatz. Ich habe dazu den Lösungsweg
beschrieben, auf Blättern, die bereitliegen. Die junge Frau versteht sie aber
nicht und wünscht, zusammen mit ihrer Chefin und Betreuerin eine Erläuterung.
Diese soll nun stattfinden, am frühen Morgen, in meinem grossen Bett, was
einigen Aufwand bedeutet. Ich muss zuerst die Vorhänge und die Läden öffnen und
benötige Kissen, damit wir alle sitzen können. Die Chefin setzt sich ganz
aussen hin, gegen die Wand, die Praxishilfe sitzt in der Mitte, und ich nehme
auf der anderen Seite Platz, selbstverständlich mit gebührenden Abständen, die
wegen der Pandemie verlangt werden. Dann hole ich die Blätter mit der Lösung.
Ich verstehe nicht, warum ich jetzt alles nochmals erklären sollte. Habe ich
vielleicht Fehler gemacht und mich unklar ausgedrückt? Ich habe mir doch Mühe
gegeben und alles ganz einfach und leicht fassbar dargestellt.
Dienstag, 23. Juli 2024
Komische
Gesellschaft, unbekannte Menschen, irgendwo besteigen wir einen von Pferden
gezogenen Wagen. Eine Bäuerin lenkt, vorne sitzen ein Mann und ein Knabe, ich
sitze hinten, sehr unbequem. Eigentlich hätte man mich vorne sitzen lassen
sollen, ich bin doch älter als der Knabe. Jetzt geht es auf einem schmalen
Hohlweg steil bergab. Die Lenkerin muss den Wagen immer wieder mit der Bremse
stoppen, die Pferde könnten ihn nicht halten. Sie bremst abrupt, wenn der Wagen
zuviel Fahrt aufnimmt, was sehr unbequem ist. Ich stehe auf, damit ich mich
besser halten kann, und stehe schliesslich seitwärts draussen auf der Nabe.
Dann erreichen wir unser Ziel und halten uns in einem Schulraum auf. Warum wir
hieher gefahren sind, wird nicht klar. Ein Gespräch kommt nicht in Gang,
offenbar auch, weil man mir misstraut und ich Aussenseiter bin, mit Ansichten,
die man nicht teilt. Bei einer Bemerkung meinerseits über Probleme des
Gesundheitswesens unterbricht mich der Mann ärgerlich und sagt, es habe keinen
Sinn, mir zuzuhören. Dann wende ich mich dem Knaben zu. Morgen, sage ich,
beginnt doch wieder die Schule. Ja, sagt er. Um welche Schule es sich handelt,
wage ich nicht zu fragen, das wäre unhöflich und vielleicht verletzend, denn er
besucht wohl nur die Sekundarschule, während ich ja ans Gymnasium gehe und
somit etwas Besseres bin. Ob er gute Schulbücher habe, frage ich, worauf sich
auch der Mann einschaltet und wir uns für einmal einig sind: die Schulbücher
sind nahezu unbrauchbar. Ob ich auch so viele Schulbücher hätte, sagt der
Knabe. Ja, sage ich, aber ich hätte sie immer alle in der Schule und würde sie
nur nach Hause nehmen, wenn ich sie brauchen würde.
Donnerstag, 18. Juli 2024
Ich befinde mich in einem Dorf, etwas ausserhalb der Stadt, in der ich wohne. Ich kenne die Zugsverbindungen nicht und will mit dem Velo nach Hause fahren, was in weniger als einer Stunde möglich sein sollte. Ich fahre zunächst hinunter zum Flussufer, weil ich vermute, dass es dort sicher Wege gibt, die zur Stadt führen. Ich komme zu einem Campingplatz und frage dort Frauen, die unschlüssig herumstehen und mich sonderbar ansehen, nach dem Weg. Man erklärt ihn mir, und zeigt mir ein erstes Wegstück. Es ist ein Feldweg, schmal und nass, mit dem Velo nicht passierbar. Ich muss also wieder hinauf, ins Dorf, und dort nach einer Verbindung suchen. Es ist Abend, und ich werde mich nun sehr verspäten.
Freitag, 12. Juli 2024
Dienstag, 9. Juli 2024
Mit
Bekannten bin ich im Unterwallis, an einer Schulung oder einem Seminar, das ist
unklar. Ich gehe herum in einem grossen Raum, mit einem ruhigen, gediegenen,
gut aussehenden Mann von vielleicht vierzig Jahren, von dem alle wissen, dass
er sehr wohlhabend ist, und auch ein grösseres Erbe in Aussicht hat. Bei uns
ist auch eine junge Frau, klein, blond, hübsch, mittellos, aber anspruchsvoll
und voller Wünsche. Sie möchte reisen, lang und auf eine teure Art, und deutet
an, dass ich für sie durchaus in Frage käme. Sie wirft mir vor, dass ich ein
sehr zurückhaltender Mensch sei. Ich antworte, dass sich dies von einer Sekunde
auf die andere ändern könnte. Dann stellt sich die Frage nach einer
Übernachtungsmöglichkeit. Die junge Frau hat kein Geld für ein Hotelzimmer. Ich
sage, dass unsere Familie eine Ferienwohung bei Furkapass besitze. Sie ist aber
mindestes zwei Bahnstunden entfernt, so dass ich gar nicht den Vorschlag mache,
sie zu benützen.
Montag, 1. Juli 2024
Olympische
Spiele in Japan, Final über 100 Meter der Männer. Neben den fünf besten
Sprintern der Welt, alles keine Weissen, bin auch ich und ein Bekannter von mir
dabei. Ich bin in meinem fortgeschrittenen Alter und habe keine Ahnung, welche
Zeit ich über 100 Meter erreichen werde, vielleicht werde ich etwa eine Minute
brauchen, ich kann ja kaum mehr rennen. Mein Bekannter ist noch weniger
leistungsfähig als ich, ich bin somit sicher, dass ich nicht auf dem letzten
Platz landen werde. Ich befürchte aber, dass wir uns total lächerlich machen.
Die fünf Weltklasse-Athleten haben die Startplätze eingenommen, und alle haben
eine Laufbahn vor sich. Ich hingegen und mein Bekannter sind rechts aussen
platziert worden und müssen nach dem Start erst in die Bahnen einbiegen, was
sicher kein Problem sein wird, weil ja die anderen wohl schon zehn Meter weit
weg sein werden, bevor wir die ersten Schritte gemacht haben. Der Start
erfolgt. Es zeigt sich aber, dass neue, sehr komplizierte Regeln gelten. Es
geht gar nicht darum, 100 Meter zu laufen, sondern sich auf einem Spielfeld zu
bewegen, auf welchem verschiedene Fähnchen eingesteckt worden sind. Wir bewegen
uns dort, ziellos und zufällig. Die Auswertung ist sehr anspruchsvoll, die
Rangliste kann erst am nächsten Tag bekannt gegeben werden. Man sagt mir aber,
inoffiziell, dass ich gute Chancen hätte, die Konkurrenz zu gewinnen. Wir gehen
nun ins olympische Dorf zurück. Der Weg führt über einen weiten Platz, auf
welchem ein berühmtes Technologie-Unternehmen Werbung macht. Ein Herr steht vor
einem schmalen, quadratischen Gestell, etwa zwei Meter hoch, und bietet kleine
Geräte an, irgendwelche Wunderwerke, kaum grösser als eine Batterie, wie sie in
Photoapparaten oder Smartphones verwendet werden. Mein Bekannter nimmt ein solches
Ding entgegen, wir wissen aber nicht, wozu es verwendet werden kann.
Sonntag, 23. Juni 2024
Ich treffe meine Frau, meine alte Tante und
eine Arbeitskollegin meiner Frau in der Stadt. Ich begrüsse die Arbeitskollegin
mit ihrem Nachnamen, womit ich schlecht aussehe. Meine Frau ruft mir erstaunt
und fast etwas entrüstet «Ursula» zu, weil ich mit dieser Frau doch seit langem
per Du bin. Ich muss mich entschuldigen. Dann wollen die drei Frauen ein
bekanntes Dancing besuchen, das sich in einem Kellergeschoss befindet und über
eine enge Treppe erreicht werden kann. Ich steige mit ihnen hinab, Ursula aber
bedeutet mir, dass mein Besuch nicht erwünscht ist und schliesst recht
unhöflich die Eingangstüre vor meiner Nase. Ich gehe nun alleine durch die
Stadt. Am Himmel zeigt sich ein bedrohliches Wetterphänomen. Die dichte
Wolkendecke weist Löcher auf, durch die ganz ungewöhnliche rotgelbe
Lichterscheinungen zu sehen sind. Kündigt sich hier eine Katastophe an? Ich
fliehe, mit anderen Menschen, in das Bahnhofgebäude und suche in einem beinahe
leeren grossen Wartesaal Schutz. Ein grosser kräftiger Hund läuft frei herum,
offensichtlich ein Kampfhund. Ich fühle mich sehr unwohl, der gefährliche Hund
aber bleibt ruhig, legt sich hin, wälzt sich auf dem Rücken hin und her und
verschwindet am Ende. Irgendwie komme ich sodann nach Hause, es ist die
zweistöckige Wohnung, in der wir von 1973 bis 1994 gelebt haben. Ich sehe, dass
im Bett meiner Frau Exkremente liegen, kleine schwarze Kügelchen, die gewiss
nicht von den Katzen stammen. Ich überlasse das Putzen meiner Frau, die ja
demnächst auch nach Hause kommen wird, und gehe in mein Zimmer. Auch im Lavabo
entdecke ich Ungewöhnliches. Von der geplättelten Wand sind einzelne Platten
heruntergefallen, wobei sie in viele kleine quadratische Teile zersplittert
sind. Waren vielleicht Einbrecher im Haus? Es ist nun schon sechs Uhr am
Morgen. Eigentlich sollte ich um acht Uhr im Büro sein und könnte somit nur
noch höchstens eine Stunde schlafen. Ich beschliesse zu schlafen, ohne den
Wecker zu stellen. Ich kann es mir doch wohl leisten, für einmal erst gegen
Mittag im Büro zu erscheinen. Eine Ausrede ist leicht zu finden und wird gewiss
zu keinen weiteren Fragen führen.
Donnerstag, 20. Juni 2024
Unklare Situation, ich sitze mit Annetta und
zwei Arbeitskollegen irgendwo im Freien. Ein Ausflug oder eine Veranstaltung
ging soeben zu Ende. Ich bin müde und schlafe kurz. Als ich wieder erwache, ist
Annetta gegangen, hat mir aber in einem kleinen blauen Notizheft eine Nachricht
hinterlassen. Ich bin verunsichert und befürchte, dass es sich, wie dies
bereits schon einmal der Fall gewesen war, um eine grosse leidenschaftliche
Anklage handelt. Die Kollegen haben selbstverständlich, korrekt wie sie sind,
die Nachricht nicht gelesen und sehen mir nur erstaunt und etwas befremdet zu,
als ich das Heft öffne und zu lesen beginne. Ich sehe, dass es keine kurze
Nachricht ist, sondern ein Schreiben, dass sich über viele Seiten hinwegzieht.
Annetta erscheint wieder, sie hatte nur eine kurze Verpflichtung, etwas mit
Amerikanern, die sie hatte begrüssen müssen. Jetzt sitzt sie neben mir. Ich
sage, dass ich ihren Brief genau lesen wolle und ihr dann erst antworten könne.
Ja, mach das, sagt sie. Sie ergreift ganz unerwartet meine Hand und lässt sie
in der meinen ruhen, eine Vertraulichkeit, die ich niemals erwartet oder auch
nur erhofft hatte. Was wird wohl der Brief enthalten? Vielleicht nichts
Ungünstiges, vielleicht aber auch eine definitive Absage für immer und ewig.
Donnerstag, 30. Mai 2024
Strandbad
an einem grossen rasch fliessenden Fluss. Wir (drei Männer) sollten J. hüten, mein Enkelkind, das den ganzen Tag mit uns sein sollte. Sie schläft ein,
und wir vergessen sie ganz und gehen schwimmen. Wir werden dabei gegen unseren
Willen weit abgetrieben und können nur mit Mühe wieder das Ufer erreichen. Erst
jetzt erinnern wir uns an J. und erschrecken. Bis zum Strandbad, das
jetzt geschlossen wird, ist eine halbe Stunde Fussweg. Wir können nur hoffen,
dass sich das siebenjährige Kind Hilfe erhalten hat und irgendwo abgeliefert
worden ist. Und wie wollen wir unsere Unvorsichtigkeit den Eltern erklären, die
wir bald treffen sollten? Wir gehen in die Stadt und dort zum
Parlamentsgebäude, wo wir uns hätten treffen sollen. Dieses ist voller
Menschen, es herrscht grosses Gedränge. Wir gehen im Erdgeschoss und in der
ersten Etage in die Büros und hoffen, dass J. dort abgegeben worden ist.
Wir finden aber nur ihre Schwester, die zehn Jahre alt ist und ein eigenes
Programm hatte. Sie ist gestürzt und zeigt uns eine Wunde am Bein. Ausserdem
sagt sie, sie sei von einem Hooligan in den Rücken gestossen worden. Überall Unruhe
und Gedränge.
Donnerstag, 23. Mai 2024
Montag, 20. Mai 2024
Meine
Frau und ich haben gute Vorsätze gefasst und wollen einer Familie, bei welcher
die Frau vor zwanzig Jahren abrupt entschieden hat, den sehr freundschaftlichen
Verkehr mit uns abzubrechen, einen Osterfladen vorbeibringen. Sie sind, wie wir
wissen, nicht zuhause. Wir besitzen aber noch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung
und gehen hinein. Es ist die Wohnung in der Vorortsgemeinde, in der wir lange
gelebt haben. Von der Haustüre aus geht es eine Treppe hoch ins Wohngeschoss,
dann führt eine weitere Treppe ins Obergeschoss mit den zwei Schlafzimmern. Wir
deponieren den Kuchen, halten uns dann aber doch noch eine Weile in der Wohnung
auf und bringen einiges in Unordnung, was wir dann wieder an den richtigen
Platz stellen müssen. Dann gehen wir wieder zur Haustüre und ziehen auf der
Treppe die Schuhe an. Auch das geht langsam, obwohl wir jetzt befürchten
müssen, dass die Familie jederzeit heimkehren könnte. Sie kommen auch und sehen
uns auf der Treppe. Eine Überraschung, sage ich, freundlich. Sie gehen aber ohne
Gruss und ohne uns auch nur anzusehen die Treppe hinauf. Wir gehen hinaus,
wobei auch die Tochter, die mittlerweile auch schon vierzig Jahre alt ist,
hinauskommt und ein paar Worte mit uns redet, sehr vorsichtig, weil sie es
nicht mit der Mutter verderben will. Auf dem kleinen Weg, der zur Strasse
hinauf führt, bewegt sich ein sonderbares riesiges Insekt mit vielen spitzigen
schwarzen harten Stacheln, die sich ausbreiten. Es ist aber eine Pflanze, die
von einem grossen Käfer, der im Innern sitzt, bewegt und ausgespannt wird. Bei
einer weiteren, noch grösseren Pflanze, deren Blätter ausgebreitet sind, sehen
wir im Innern weitere Käfer, grosse, schwarze, gruselige Tierchen.
Donnerstag, 9. Mai 2024
Fremde
Stadt, ich bin irgendwo am Warten, mit zwei Unbekannten, einem Mann und einer
Frau, die im gleichen Hotel wohnen wie ich. Es herrscht grosse Langeweile. Ich
unterhalte deshalb die beiden mit Witzen, die ich ihnen auf einem Laptop zeige.
Sie sind makaber und gemein, eigentlich ganz ungeniessbar. Soll ich fortfahren,
frage ich. Sie sagen nichts, deuten aber mit den Daumen nach unten. Dann
schlafe ich ein. Als ich wieder erwache, ist es 16 Uhr. Noch immer befinden wir
uns in einem kargen, ungemütlichen Aufenthaltsraum. Wollen wir einen Rundgang
in der Stadt machen oder vielleicht etwas essen? Oder ins Hotel zurück? Es
herrscht allgemeine Unschlüssigkeit. Im Hotel die seltsame Bestimmung, man
solle, wenn man am anderen Morgen abreise, den Schlüssel spätestens um 2 Uhr am
Morgen bei der Reception in einen Korb legen. Es sind grosse, altertümliche
Schlüssel.
Montag, 29. April 2024
Ich verspotte einmal mehr einen Mitarbeiter,
der entschieden zu wenig arbeitet und seine Faulheit auch noch zelebriert und
geniesst. Jetzt aber wehrt er sich und sagt, er arbeite an einem schwierigen
und grossen Auftrag. Es geht um einen Skandal im Veterinäramt, das in der
Presse heftig kritisiert worden ist. Die Beamten des Amtes haben nun
protestiert und die Kritik zurückgewiesen. Mein Mitarbeiter zeigt mir diesen
Brief und auch ein gutes Dutzend Unterschriften der empörten Beamten, alle in
der zittrigen Schrift von alten Herren. In der Beilage senden die Beamten auch
Beweismaterial, ein ein Stück Fleisch, luftdicht verpackt. Es ist mir
unverständlich, warum mein Mitarbeiter diesen Auftrag entgegengenommen hat. Ich
staune über seinen verfehlten Eifer und erkläre, dass wir überhaupt nicht
zuständig seien für diese Angelegenheit, und hätten doch auch keinerlei
Möglichkeiten, dieses Fleisch zu untersuchen. Wir müssten den Auftrag sofort
weiterleiten.
Sonntag, 28. April 2024
Rom, Altstadt, gefährliche Gegend. Ich bin
alleine unterwegs, weit weg vom Hotel, und werde verfolgt. Ich finde einen
kleinen Markt und mische mich dort unter die Leute. Ich werde bestürmt,
gestossen, betatscht. Jemand bietet mir eine Frau an, oben, in einer Wohnung,
es ist womöglich seine eigene Frau. Mit Schrecken stelle ich fest, dass mein
Portemonnaie verschwunden ist. Ohne Portemonnaie bin ich verloren, alles Geld,
alle Ausweise und auch die Kreditkarte sind weg. Ich bin verzweifelt, suche
nochmals in allen meinen Taschen, finde aber nichts. Dann aber, o Wunder, sehe
ich das Portemonnaie auf einem Tisch zwischen den angebotenen Waren liegen. Ein
Knabe steht daneben. Hat er es gefunden, oder hat er es gestohlen und dann ein
schlechtes Gewissen bekommen? Ich nehme es entgegen, kontrolliere den Inhalt
und stelle fest, dass nichts fehlt. Auch das Geld ist noch da, viele Noten, in
Euro. Ich gebe dem ehrlichen Knaben zwanzig Euro. Dann will ich zurück zum
Hotel. Zu Fuss ist es viel zu weit, ich muss ein Taxi finden. Die Fahrt kann
teuer werden, und zudem kenne ich die genaue Adresse des Hotels nicht und habe
auch seinen Namen vergessen. Ich weiss nur, dass sich grosser Bahnhof in seiner
Nähe befindet. Die allgemeine Richtung kann ich auch angeben. Das Hotel liegt
im Norden von Rom. Ein Taxi ist aber vorderhand nicht zu finden.
Dienstag, 23. April 2024
Meine
Tochter fährt mit ihrer Familie mit dem neuen grossen BMW nach Spanien in die
Ferien. Er hat aber verschiedene Defekte und ist nicht leicht zu fahren. Wie
sie nach der Rückkehr erzählt, funktionierten auch die Bremsen nicht mehr, und
in einem engen Gässchen hatte sich eine sehr gefährliche Situation ergeben. Der
Wagen geriet beinahe in Brand und musste in eine Garage gebracht und dort
repariert werden. Das sei sicher sehr teuer gewesen, sage ich, und denke an
Kosten von 10000 Franken. Ja, sagt meine Tochter, es habe 64000 Franken
gekostet, der ganze vordere Teil des Wagens habe ersetzt werden müssen.
Donnerstag, 18. April 2024
Ich
bin an meinem alten Wohnort, an dem ich vor über fünfzig Jahren gewohnt habe.
Ich trete aus der Haustüre und gehe auf dem kurzen schmalen Weg zur
Lindbergstrasse. Drei Mädchen stehen dort. Wartet ihr auf die Amerikaner, frage
ich sie. Sie seien gelandet, sage ich. Ja, sagen sie, in der Türkei. Nein,
erwidere ich, auch hier. Es ist 19.28 Uhr. Ich gehe zurück in die Wohnung, um
die Tagesschau zu sehen, die in zwei Minuten beginnt. Dort wird sicher über
diese Landung berichtet. Es ist nämlich Krieg, und wir erwarten von den
Amerikanern eine entscheidende Hilfe. Vom Sportplatz des Schulhauses, das sich
in der Nähe befindet, höre ich laute Rufe und Geschrei.
Montag, 15. April 2024
Freitag, 12. April 2024
Es
ist ein Uhr am Morgen, es regnet, ich warte mit Bekannten an einer Haltestelle
in einer fremden Stadt. Ich sollte zurück nach Hause, es fährt aber wohl kein
Bus mehr. Zwei Unbekannte, seltsame Gestalten, streiten. Ich will schlichten,
gerate aber selber ins Visier. Einer von ihnen ist ein Elefant und hat einen
kleinen, lächerlich dünnen Rüssel. Mit einiger Mühe werde ich die beiden los.
Dienstag, 9. April 2024
Dann
ein Küstenpfad entlang einer Steilküste. Ich bin alleine unterwegs in Italien
und möchte eine Etappe zurücklegen, die etwa eine Stunde Wanderzeit braucht und
zu einer kleinen Ortschaft führt. Ich verpasse aber diese Abzweigung und muss
nun viel weiter gehen, einige Stunden wird das dauern. Ich gerate auf einen
schmalen, in die Uferfelsen gehauenen Pfad, auf dem ich sehr vorsichtig sein
muss, um nicht abzustürzen. Rechts von mir, in etwa zehn Metern Tiefe, schäumen
die Wellen über Felsen hinweg. Endlich komme ich zum nächsten Einschnitt, der
nun zu einer kleinen Stadt führt. Der Weg führt aber noch durch ein Felsentor
und steht etwa dreissig Zentimeter unter Wasser. Ich muss Schuhe und Socken
ausziehen, um weiterzukommen. Auch andere Wanderer sind dazu gezwungen, junge
Leute, die sehr schön singen und wohl zu einem Chor gehören. Im Städtchen ziehe
ich auf einer Piazza die Schuhe wieder an und frage einen auf einer Bank
sitzenden alten Herrn nach dem Namen des Ortes. Sassella, sagt dieser. Ich
sollte nun weiter, nach einem Ort im Süden, und hoffe auf eine
Verkehrsverbindung. Gibt es hier Busse oder eine Bahn? Im Notfall, denke ich,
könnte ich auch ein Taxi nehmen. Ich wage aber nicht, danach zu fragen, denn
der Ort im Süden ist ja klein und unbekannt und weit weg, ich würde mich
lächerlich machen und einen verwirrten Eindruck hinterlassen, wenn ich danach
fragen würde.
Donnerstag, 4. April 2024
Ein
alter Bekannter, ein Linker, der später Professor wurde, arbeitet als
Velomechaniker in einer kleinen Werkstätte. Ich bringe ihm mein Velo, das einen
«Platten» hat. Er wechselt sehr schnell den Reifen, und auch gleich, aus alter
Freundschaft, den Reifen am zweiten Rad, in dem nur etwas Luft gefehlt hat,
weil ich das Velo lange nicht benutzt hatte. Im übrigen sind wir in einen
kleinen Prozess verwickelt, in welchem mein Bekannter heute die
Verteidigungsrede halten muss. In der heutigen Ausgabe unserer Tageszeitung
hatte ich seltsamerweise eine kleine Anzeige gelesen, die, ohne Bezug auf
unsere Angelegenheit, die optimale Verteidigungsstrategie darlegt. Ich zeige
sie meinem Bekannten, der wie immer etwas unnahbar ist und sie kommenarlos
liest. Wir könnten demnach das Vorgehen eines afrikanischen Staates zum Vorbild
nehmen, der vor Gericht erfolgreich für die Rückgabe von gefangenen
Hadded-Rebellen gekämpft hatte. Bei der Verhandlung an einer Tagung der OAS
hätten die Russen schlecht ausgesehen und nicht einmal eine Karte Afrikas
erklären können.
Sonntag, 31. März 2024
Ich
treffe in einem dunklen engen Hausgang eine schöne junge Frau, die mich
anspricht und mir neugierig Fragen stellt. Ich schwatze gerne mit ihr und
erkundige mich nach ihrer Herkunft, da sie ungewöhnlich aussieht. Sie sagt, sie
gehöre zu einer sehr seltenen Gruppe von Menschen, von der es nur wenige gebe,
und verwendet dabei mir unbekannte Fachausdrücke. Bald erscheint aber ihr
Begleiter oder Gatte, und ich verliere den Kontakt, der mir zunächst sehr
vielversprechend erschien. Später findet im gleichen Gebäude, in dem sich auch
ein grosser Saal befindet, ein Fest statt. Auf einer weiten Tanzfläche tanzen
einzelne Frauen, sie führen seltsame Figuren aus, halbwegs wie indische
Tempeltänzerinnen, halbwegs wie verzückte Hippies, alle von einer fremdartigen,
interessanten Schönheit. Es herrscht eine entspannte, gute Stimmung. Ich fühle
mich wohl und werde ermuntert, doch auch zu tanzen.
Freitag, 29. März 2024
Donnerstag, 21. März 2024
Ich
bin an der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium. Es sind in einer Stunde viele
Rechenaufgaben zu lösen. Manche bestehen nur aus einer Frage, andere wieder
sind umfangreich. Ich verliere gleich bei der ersten Frage viel Zeit. Ich
verstehe kaum, worum es geht. Eine Anstalt oder Organisation wird beschrieben,
ein Schwimmbad oder ein Theater. Dann werden Kosten erwähnt und mögliche
Eintrittspreise. Ich sollte wohl verschiedene Fälle durchspielen, um zu sehen,
ob meine Annahmen zu richtigen Lösungen führen. Ich sollte Notizpapier
verwenden, habe aber keines mitgenommen. Es werden zehn Fragen gestellt, und
ich weiss auf keine eine Antwort, schreibe aber aufs Geratewohl einiges hin,
erwähne sogar Geschichten aus der griechischen Mythologie, immer in der
Hoffnung, dass dies die Lehrer so beeindrucken könnte, dass sie mir doch einige
Punkte geben würden. Jetzt sind schon zehn Minuten verstrichen. Ich gehe nun
über zu den kleineren Fragen, in der Hoffnung, dass die Lösungen einfacher sein
werden.
Dienstag, 19. März 2024
Mein Weg führt über eine breite Brücke über
einen grossen Fluss. Die Brücke ist nur für Fussgänger offen. Ich sehe, dass
sich Leute auskleiden, um zu baden, unter anderem eine sehr dicke Frau, die
sich nicht um Diskretion bemüht. Plötzlich werde ich von zwei Frauen verfolgt, sie
belästigen mich und drohen mir. Ich gehe schneller, überquere die Brücke und
komme auf einen grossen Platz, der gerade neu gestaltet wird. Er wird geteert,
und überall liegen grosse rauchende Haufen von heissem Teer. Die Frauen sind
verschwunden, aber vielleicht haben sie sich nur hinter den schwarzen
Teerhaufen versteckt und werden mich plötzlich überfallen. Wenn dies geschieht,
werde ich mich wehren müssen. Ich bin entschlossen, dies mit einigen heissen
Teerklumpen zu tun, die ich auflesen und gegen sie werfen könnte.
Sonntag, 17. März 2024
Schulhaus.
Viele Eltern haben sich versammelt, und alle Lehrer und Schüler sind da. Die
Einteilung der Schüler auf die zwei Sekundarklassen hat stattgefunden, ein
kompliziertes Verfahren, das mehrere Stunden in Anspruch genommen hat. Ich habe
Mühe, zu den Informationen zu kommen und gehe um 17 Uhr zur Schulleiterin, die
noch immer sehr beschäftigt ist. Sie ist kurz angebunden und sagt, es sei ja
alles bei der Türe angeschrieben. Ich finde dort sogar Zettel, die man
mitnehmen kann. Oben sehe ich zwei Namen von Lehrern, die ich aber schnell
wieder vergesse. Sie heissen vielleicht Eigenmann und Fröhnlicher oder so
ähnlich. Auf der Liste der Schüler finde ich mich auf dem ersten Platz, von den
anderen kenne ich keinen einzigen. Ich gehe weiter herum und hoffe, einen der
Lehrer zu sehen. Ich frage einen Herrn, der sehr wichtig tut und auffällt, ob
er ein Lehrer sei. Er antwortet nicht, fragt aber, wie denn meine Lehrer
heissen würden. Ich zeige ihm das Blatt. Dort drüben sei das Schulzimmer, sagt
er, ich solle dorthin gehen. Ich habe zwei Lehrer. Der eine gibt Unterricht in
«Sprache und Woke (Mathematik)», der andere in den übrigen Fächern. Warum ist
wohl woke ein Fach? Das will mir nicht so recht gefallen, ich könnte am Ende
noch Schwierigkeiten bekommen, weil ich diesbezüglich skeptisch eingestellt
bin.
Montag, 11. März 2024
Ich
spreche mit meiner Gattin über einen See hinweg, laut rufend, über den neuen
Papst, an dem ich im grossen Ganzen nichts auszusetzen habe. Wir haben Mühe,
uns zu verständigen und geraten beinahe in einen Streit. Ich komme sodann zu
konservativen katholischen Bekannten, die sich ebenfalls über den Papst
unterhalten. Ich weiss, dass sie ihm gegenüber sehr kritisch eingestellt sind
und sage, als sie mich fragen, was ich von ihm halte, vorsichtigerweise, er sei
gewiss ein frommer Mann. Sie aber sind entrüstet und sagen, er habe doch die
Ehe für alle zugelassen.
Donnerstag, 7. März 2024
Ich
habe auswärts übernachtet, irgendwo in der Nordwestschweiz, und sollte nun, am
Morgen, rasch wieder an meinem Arbeitsplatz sein, der sich in Winterthur
befindet. Man erwartet mich dort spätestens um halb neun Uhr. Die Informationen
über die Züge sind unübersichtlich. Ich verstehe sie falsch und steige
dummerweise in einen Zug ein, der nach Baden fährt. Jetzt werde ich mit
Sicherheit sehr viel später zur Arbeit kommen. Die Zugsverbindungen sind in
diesen Jahren noch schlecht, ich muss jetzt sehen, wie ich weiterkomme. Einer
jungen Frau ist, wie ich ihren Erkundigungen bei anderen Fahrgästen entnehme,
das gleiche Missgeschick passiert. Ich könnte ihr helfen, was ich aber nicht mache, weil sie für meine Begriffe sehr
unangenehm aussieht. Ich suche nun nach einer Verbindung nach Zürich. Nach
längerem Umherirren finde ich einen kleinen, fast unleserlichen und schwierig
zu verstehenden Fahrplan bei einer Treppe, die in ein Kellergeschoss führt.
Wenn ich ihn richtig lese, fährt erst in einer halben Stunde ein Zug nach
Zürich, wo ich dann sicher wiederum eine Wartezeit inkauf nehmen muss. Ich
werde wahrscheinlich nicht vor elf Uhr in Winterthur ankommen. Vor dem kleinen
Bahnhof stehen auch Busse. Einer von ihnen fährt nach Zürich, aber dort nur bis
zum Helvetiaplatz, von wo aus ich dann noch mit dem Tram zum Bahnhof fahren
müsste. Ich verzichte auf diese Busfahrt, weil ich annehme, dass diese
Verbindung noch langsamer ist als die Fahrt mit dem Zug.
Donnerstag, 29. Februar 2024
Ein
Symphoniekonzert findet statt, in einem grossen Konzertsaal, in welchem über
den Musikern der freie Himmel zu sehen ist. Es beginnt plötzlich stark zu
regnen, die Musiker spielen aber weiter und hoffen wohl, dass der Regen rasch
wieder aufhört. Er wird aber stärker, und es giesst wie aus Kübeln. Die Musiker
werden total durchnässt, geben noch immer nicht auf.
Montag, 26. Februar 2024
Ich
bin im Militärdienst, allein mit einem schweren alten Militärlastwagen auf
einer Waldwiese. Ich sollte mit ihm in die Kaserne zurückfahren, obwohl ich
kaum weiss, wie ich dieses Fahrzeug bewegen kann. Ich steige ein und finde
zumindest den Anlasser, einen Knopf, an dem ich ziehen muss. Der Motor springt
tatsächlich an. Das Lenkrad allerdings lässt sich nicht bewegen. Ich fahre
einige Meter rückwärts, aber die Räder bleiben in einer Stellung, die nur eine
Fahrt in einem engen Kreis erlauben würden. Ich steige wieder aus und hoffe,
dass mir Soldaten helfen können, die sich in einiger Entfernung auch mit
Fahrzeugen beschäftigen. Diese werden mir sicher helfen können, es braucht wohl
nur einen kleinen Eingriff, so wie bei den Personenwagen, bei denen ich diese
Blockierung kenne und beheben kann.
Freitag, 23. Februar 2024
Ich
muss, alleine, mit einem grossen Flugzeug, einem alten viermotorigen Kampfbomber,
von einem afrikanischen Wüstencamp nach Hamburg fliegen. Ich habe wenig
Erfahrung im Fliegen, weiss aber doch, wie man startet und abhebt. Aber wie
soll ich den Flughafen in Hamburg finden, und wie soll ich landen? Man traut
mir offensichtlich zu, dass ich den Auftrag erledigen kann. Das ist doch ziemlich
sonderbar.
Sonntag, 18. Februar 2024
Als
ich ins Bett gehen will und die Decke bewege, finde ich auf dem Leintuch ein
kleines dünnes Würmchen, das sich windet und dreht, sich aber damit nicht
fortbewegen kann. Ich hole ein Papiertaschentuch, um es aufzunehmen und zu zerdrücken.
Als ich zurückkomme, befindet sich an seiner Stelle ein Käfer, schwarz und
braun schillernd, mit langen Fühlern, von der Grösse eines Maikäfers. Es gibt
keine andere Lösung, als ihn zu töten, zumal meine Gattin ins Zimmer kommt und
sagt, sie habe soeben einen anderen Käfer dieser Art gefunden und zerdrückt.
Montag, 12. Februar 2024
Ein
Besuch kommt, aus Bulgarien, ein Herr, den wir nicht näher kennen, aber doch
irgendwie beherbergen und unterhalten sollten. Ich schlage ihm, anhand einer
Karte, unsere Standard-Schweizerreise vor, die wir jeweils mit Besuchen machen.
Also nach Murten, dann der Besuch einer alten Kirche, an einem anderen See
gelegen, dann Gruyère, Montreux, das Wallis hinauf bis zum Grimselpass,
eventuell auch mit einer Seilbahn hinauf zur Sicht auf den Aletschgletscher.
Dies alles mit dem alten Peugeot, dessen defekte Bremsen soeben geflickt und
kontrolliert worden sind. Wir fahren los, kommen zu einer breiten, mehrspurigen
Strasse, die in einer langen Kurve bergab führt. Schon nach wenigen Metern
merke ich, dass die Bremse wieder nicht funktioniert. Bremsen ist nur mit der
Handbremse möglich, was aber beim immer schnelle bergab fahrenden Auto nicht
viel bewirkt. Ich versuche noch zu wenden und fahre gegen die andere
Strassenseite, auf die Gegenfahrbahn, auf der glücklicherweise keine Fahrzeuge
entgegenkommen. Das nützt aber nichts, ich muss mit zunehmender Geschwindigkeit
weiterfahren. Weit unten wird die Strasse wieder flach, dort wäre ein Anhalten
möglich. Vorher aber gibt es leider eine Kreuzung, die zwar ohne Lichtsignale
auskommt, an der aber jetzt auf unseren Fahrbahnen die Autos angehalten haben
und den Weg für die von links und rechts kommenden Fahrzeuge freigeben. Ich
fahre nun mit grosser Geschwindigkeit auf diese Kreuzung zu.
Samstag, 10. Februar 2024
Ich
bin in Bulgarien zu Besuch, bei Freunden und Verwandten. Am letzten Tag nehme
ich in einem grösseren Raum Abschied von ihnen. Es ergibt sich eine
LGBTQ-Diskussion. Ich äussere mich sehr kritisch, weil ich annehme, hier unter
Menschen zu sein, die so denken wie ich und unsere westlichen Moden ablehnen.
Das ist aber nicht der Fall, man ist allgemein bestürzt und sogar empört. Eine
junge Dame, schön und interessant, die ich immer sehr bewundert habe, ohrfeigt
mich sogar, allerdings nicht heftig und mehr aus Spass. Ich sage ihr, dass ich
zu Sylvester wieder nach Sofia kommen und dann mit ihr feiern und tanzen werde.
Sie lächelt angewidert und wendet sich ab. Eigentlich wollte ich noch Einkäufe
machen, was aber jetzt nicht mehr geht, weil ich nun zum Flughafen fahren muss.
Man zeigt mir noch ein Buch, das hier jedermann gelesen hat, von einem
berühmten, streitbaren Autor, der sich sehr engagiert zu den Themen Frieden,
Abrüstung, Umwelt und Migration äussert. Ich sage, dass ich ihnen gerne Bücher
schicken würde, wenn sie es vielleicht in Bulgarien nicht erhalten könnten. Sie
hätten alle Bücher, sagen sie, und würden alles in ihren grossen Buchhandlungen
finden.
Donnerstag, 8. Februar 2024
Zweimal
hintereinander haben wir einen jungen Löwen in der Wohnung, als Haustier. Beim
ersten Löwen geht es gut, es gibt keine Probleme beim Zusammenleben mit den
beiden Katzen. Der zweite Löwe ist ein schwieriges, wildes Tier. Wir müssen die
Tiere ständig beaufsichtigen und den Löwen manchmal von den Katzen trennen und
in separaten Räumen unterbringen. Wir passen aber nicht gut genug auf. Der Löwe
erwischt eine der Katzen, packt sie beim Kopf und zerquetscht ihn. Dann
zerreisst er das kleine Tier. Ich beschliesse seinen Tod und will ihn
erschiessen, habe aber leider keine Pistole dafür. Ich hatte ja einst eine,
habe sie aber verkauft.
Montag, 29. Januar 2024
Ich
arbeite in einem bedeutenden Unternehmen in einem Grossraumbüro an einem
Schreibtisch direkt neben meiner Tochter, die in einer anderen Firma
beschäftigt ist. Eine junge Frau erscheint, äusserst selbstbewusst und
unhöflich. Sie steht stumm da und blickt zu mir. Ist das ihr Mann, sagt sie
sehr herausfordernd und böse zu meiner Tochter. Diese schweigt und kommt rasch
auf ihre Klage zu sprechen. Sie hat sich kürzlich über den Lärm beschwert, der
häufig aus einem der Sitzungszimmer zu hören ist. Die junge Frau muss nun ihre
strenge Haltung aufgeben und sagt, die Klage sei entgegengenommen worden. Man
sehe ein, dass hier die Arbeiten gestört würden und man werde daher Massnahmen
treffen, die verhindern würden, dass es weiter Störungen geben würde. Dann
verschwindet sie.
Samstag, 20. Januar 2024
Ich
bin, auf unbestimmbaren Wegen, mit einer alten Freundin liiert. Wir haben
Mittagspause, und zwar im Haus, in dem ich vor 65 Jahren gewohnt habe. Wir sind
alleine, was selten der Fall ist, und benützen dies, um Liebe zu machen. Wir
sind beide sehr erregt und fast am Ziel, als plötzlich drei freche wilde Buben
im Schlafzimmer stehen. Wir kennen sie, sie sind alle etwa zwölf Jahre alt und
aus der Nachbarschaft. Über ein kleines, offenes Küchenfenster sind sie ins
Haus eingedrungen. Ich werde sehr böse und erkläre, das sei ein Einbruch und
müsste der Polizei gemeldet werden. Ich nehme den Anführer energisch an der
Hand, zerre ihn aus dem Zimmer und will mit ihm auf den nahen Polizeiposten
gehen. Der Knabe weint und wehrt sich, muss aber mitkommen. Er soll jetzt eine
Lehre erhalten. Auch einer seiner Komplizen kommt mit. Der Polzeiposten
befindet sich etwas unterhalb unseres Hauses, an der Strasse, die hinauf ins
Breitequartier führt. Ob dort wohl jemand da ist? Es ist schon 14.30 Uhr, und
ich sollte doch eigentlich unbedingt im Büro sein, wo um diese Zeit wichtige
Arbeiten beginnen. Zudem konnte ich die Schuhe nicht anziehen und gehe nun in
den Pantoffeln. Beim Polizeiposten steht die Türe offen und wir gehen hinein.
Im grossen Empfangsraum sitzen hinter einer Theke mehrere Angestellte. Der
Polizist erscheint, er kennt den Übeltäter, der im Quartier schon einige
Missetaten begangen hat. Er ist aber milde gestimmt und will keine Strafen
verhängen, was wohl auch gar nicht möglich wäre. Er nimmt aus einem Gestell,
indem sich haufenweise Geschenke befinden, die die Polizei in der
Vorweihnachtszeit erhalten hat, für jeden Knaben zwei grosse Schokoladenstücke,
die in Gold- und Silberpapier verpackt sind. Er bringt sie den Buben, die
verschüchtert in einer Ecke sitzen, und spricht einige Ermahnungen aus. Was
haben wir da nicht wieder erlebt! Wir werden die verrückte Geschichte gewiss
verbreiten, unter dem Titel eines echten coitus interruptus. Meine immer sehr
lebhafte Freundin wird sie sicher ausführlich und laut lachend erzählen, sie
liebt solche Szenen.
Freitag, 19. Januar 2024
Ein
Fest findet statt, ein Silvesterabend, in verschiedenen grossen Zelten. In
einem von ihnen kann man auch schlafen. Ich finde dort eine Arbeitskollegin,
die hoch oben in der Wand eine schmale Liege gefunden hat und dort ruht wie auf
einem Grabmal in einer Kathedrale. Sie könnte herunterfallen, wenn sie sich im
Schlaf bewegen würde. Auch ich würde gerne in diesem Zelt übernachten, es ist
aber leer bis auf ein kleines Holzgerüst, wo man auch nur sehr unbequem und
gefährlich liegen könnte. Ich entschliesse mich nun, nach Hause zu gehen und
verabschiede mich von allen, die ich auf dem Weg durch die anderen Zelte
treffe. Allen gebe ich die Hand und wünsche ich alles Gute, ein gutes Nöis oder
auch einen guten Rutsch. Ich kenne längst nicht alle, aber alle kennen mich,
denn ich bin ein Chef. Dann komme ich vorbei an einem Zelt, aus dem Menschen
rasch hinausgehen und sagen, die Luft darin sei kontaminiert und gefährlich,
man dürfe sich nur kurz darin aufhalten. Es sei 22 Grad warm. Ich gehe hinein
und finde eine Ausstellung von Musikinstrumenten, Schallplatten und vielen CD,
kann aber keine gesundheitlichen Gefährdungen erkennen. Ich gehe hinaus und
komme im letzten Zelt noch zu einem Stand, an dem Backwaren angeboten werden.
Ich würde gerne ein Stück kaufen, für den Heimweg, sehe aber, dass die meisten
Kuchenstücke missraten sind und nicht zusammenhalten. Es gibt nur Bruchstücke,
kleine Möcken, die man nehmen kann, ohne zu bezahlen. Ich verzichte darauf und
verabschiede mich beim Ausgang auch noch vom dort stehenden Aufsichtspersonal.
Draussen wartet auf mich ein langer Weg durch eine kalte, menschenleere Stadt.
Samstag, 13. Januar 2024
Veranstaltung,
Seminar in Brüssel. Etwas Kunstgeschichtliches, das ich nicht unbedingt
besuchen müsste. Warum habe ich mich nur angemeldet? Das Seminar hat
offensichtlich grossen Erfolg. Viele haben sich angemeldet und erscheinen nun
in einer grossen Eingangshalle, in der an einem Desk Unterlagen abgegeben
werden. Ich bin einer der ersten, die ankommen, und will mir im Seminarraum
einen guten Platz sichern. Ich fahre mit dem Lift hoch, finde aber den Raum
nicht. War es nicht die Zimmernummer 221 oder 225? Zwei Putzfrauen, die ich im
Lift antreffe, wissen von nichts. Es ist ein grosses Gebäude, eine Schule mit
vielen Zimmern. Ich fahre also wieder ins Erdgeschoss und suche in den
Unterlagen, die abgegeben worden sind, nach der Zimmernummer. Sie ist aber nicht
zu finden. Nur in den Unterlagen, die ich per Post bekommen habe, war sie zu
finden. Auch andere Teilnehmer irren herum und finden das Zimmer nicht. Ich
gehe zum Desk und frage dort eine durch viele ankommende Leute überlastete
Dame, die ich mitten im Gespräch mit einem Teilnehmer unterbreche. Sie nennt
die Zimmernummer nicht, sondern kommt mit mir, um das Zimmer zu zeigen. Es
befindet sich im 1. Untergeschoss, hat aber eine Fensterfront und Ausgänge
gegen einen weiten, baumlosen Park. Eine Italienerin zeigt mir Dokumente, sie
ist entsetzt darüber, dass der Rückflug nach Rom 720 Euro kosten wird. Damit
hat sie nicht gerechnet. Der Raum, in dem das Seminar stattfinden soll, ist ein
langgezogenes Rechteck, aber zu klein für die 200 Teilnehmer. Verschiedene Stühle
stehen herum, jeder kann einen nehmen und sich irgendwo setzen. Ich erwische
auch einen Stuhl und trage ihn in eine Ecke, wo ich zwar ungestört sitzen kann,
mich aber auch nicht mehr bewegen, weil jetzt viele andere ihre Stühle
hinstellen. Es sind vermutlich viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Beamte
aus allen Ländern. Vorne links von mir, weit weg, steht ein Rednerpult mit
einem kleinen Bildschirm. Wenn dort etwas präsentiert werden sollte, was
eigentlich bei einem kunstgeschichtlichen Seminar zu erwarten wäre, würden es
viele nur schlecht sehen können. Vor mir haben sich Baslerinnen und Basler
gesetzt. Zwei schöne Frauen küssen sich intensiv. «Da bin ich ja unter lauter
Schweizer geraten», sage ich und beginne, mit den Baslern zu schwatzen. Wird es
hier eine Lüftung haben? Es wird beim nun vollbesetzten Saal sofort sehr
schlechte Luft geben. Ich werde gewiss nicht an allen Sitzungen teilnehmen,
sondern in den nächsten drei Tagen auch Brüssel besuchen. Einer hält jetzt,
weiter vorne, einen Ipad hoch und zeigt demonstrativ ein Computerspiel. Auf dem
touchscreen bewegt er mit seinem Finger Figuren.
Samstag, 6. Januar 2024
Ich muss, obwohl ich schon bald zwanzig Jahre
alt bin, an die schriftliche Ausnahmeprüfung des Gymnasiums. Es geht darum, in
einer zweistündigen Klausur einen Aufsatz zu schreiben. Ich habe gemischte
Gefühle, weil ich erwarte, dass die Aufsatzthemen schwierig sein könnten. Zu
meiner Umgebung sage ich, dass ein Thema zum Beispiel einfach nur «3x3» heissen
könne. Ich habe in einer Mappe alle erforderlichen Unterlagen, die Angaben über
die Prüfung, dazu auch Schreibzeug und Papier. Es ist 12 Uhr, die Prüfung beginnt
um zwei. Ich möchte noch etwas essen, in einer Mensa, die in der Nähe ist. Man
sagt mir aber, man wolle erst um ein Uhr essen gehen, um zwölf habe es zuviele
Leute. Um ein Uhr sollte ich aber schon bei der Schule sein, wo es einen
Empfang gibt und eine Einführung. Ich verspäte mich jetzt, plötzlich ist es ein
Uhr, und ich habe noch nichts gegessen. Zudem muss ich auch noch auf die von
vielen Leuten besuchte Toilette gehen. Dort finde ich zum Glück eine freie
Kabine, die aber ein Guckloch aufweist, durch das mir nun eine ältere Dame
erklärt, das sei eigentlich ihre Toilette, ich solle sie möglichst schnell
wieder freigeben. Ich verkacke mich, gehe hinaus in eine Duschanlage, wo ich
mich noch zu putzen versuche. Das gelingt nur teilweise und ist sehr unangenehm,
weil es hier keine Kabinen mehr gibt und man mich beobachtet und meine
Bemühungen kommentiert. Jetzt muss ich mich sehr beeilen, ich überquere auf der
Holzbrücke den Fluss und komme zum Gymnasium. Dort findet ein Sportanlass
statt. Ich habe meine Unterlagen verloren und muss mich nun nach dem Ort der
Prüfung durchfragen. Ich gehe zu einem Tisch, an dem Organisatoren sitzen, und
erkundige mich. Man zeigt auf einen Flügel des Gebäudes, dort finde die Prüfung
statt. Es ist jetzt zwanzig Minuten vor zwei, ich komme demnach noch
rechtzeitig, aber ohne Ausweise, ohne Schreibpapier und auch ohne Essen. Zudem
sehe ich doch wohl auch etwas lächerlich aus, denn ich trage, unnötigerweise,
Anzug und Krawatte.
Freitag, 5. Januar 2024
Im nächsten Traum wieder die Aufnahmeprüfung,
dieses Mal in einer anderen Version. Ich wohne an meinem alten Wohnort, bei
meinen Eltern. Die Prüfung findet am Morgen um 8 Uhr statt. Ich erwache
dummerweise erst um 7.30 Uhr. Das Gymi kann ich nun nicht mehr mit dem Velo
erreichen, das ich normalerweise für den Schulweg benütze. Zur Mutter sage ich,
sie soll ein Taxi bestellen. Das wird für meine Verhältnisse viel kosten, ist
aber der einzige Ausweg. Das Taxi braucht auch seine Zeit, es erscheint erst um
7.55 Uhr. Noch immer bin ich nicht bereit, ich rufe hinaus, man solle noch
einen Moment warten. Zwei junge Männer lachen und sagen, dann würden sie eben
noch einen Blues auflegen. Ich renne hinaus, das Taxi ist nicht mehr vor dem
Hauseingang, sondern einige Meter bergauf gefahren. Es ist ein seltsames
Gefährt, ein Cabriolet mit luxuriösen Ledersitzen und einem altmodischen
Seitenwagen. Noch immer besteht die Möglichkeit, rechtzeitig zum Gymnasium zu
gelangen, denn die Fahrt dauert ja nur wenige Minuten. Dabei stelle ich aber
mit Schrecken fest, dass ich meine Unterlagen zuhause liegen gelassen habe.
Donnerstag, 4. Januar 2024
Ich stehe mit mehreren Kollegen im Büro meines
Chefs, eines sehr korrekten Herrn, der stets Wert auf reibungslose
Arbeitsabläufe legt. Da entfährt mir ein lauter Furz. Es entsteht eine
peinliche Pause, einige bewegen sich diskret von mir weg. Ich murmele eine
Entschuldigung, weiss auch, dass meine Fürze meist harmlos sind und keinen
Gestank verbreiten. Mein Chef verzieht keine Miene und führt das Gespräch
weiter. Ich weiss, dass er diesen Faux-pas sehr dumm findet, aber doch auch,
wie andere unliebsamen Angelegenheiten, niemals zur Sprache bringen wird.