Dienstag, 9. April 2024

 

Dann ein Küstenpfad entlang einer Steilküste. Ich bin alleine unterwegs in Italien und möchte eine Etappe zurücklegen, die etwa eine Stunde Wanderzeit braucht und zu einer kleinen Ortschaft führt. Ich verpasse aber diese Abzweigung und muss nun viel weiter gehen, einige Stunden wird das dauern. Ich gerate auf einen schmalen, in die Uferfelsen gehauenen Pfad, auf dem ich sehr vorsichtig sein muss, um nicht abzustürzen. Rechts von mir, in etwa zehn Metern Tiefe, schäumen die Wellen über Felsen hinweg. Endlich komme ich zum nächsten Einschnitt, der nun zu einer kleinen Stadt führt. Der Weg führt aber noch durch ein Felsentor und steht etwa dreissig Zentimeter unter Wasser. Ich muss Schuhe und Socken ausziehen, um weiterzukommen. Auch andere Wanderer sind dazu gezwungen, junge Leute, die sehr schön singen und wohl zu einem Chor gehören. Im Städtchen ziehe ich auf einer Piazza die Schuhe wieder an und frage einen auf einer Bank sitzenden alten Herrn nach dem Namen des Ortes. Sassella, sagt dieser. Ich sollte nun weiter, nach einem Ort im Süden, und hoffe auf eine Verkehrsverbindung. Gibt es hier Busse oder eine Bahn? Im Notfall, denke ich, könnte ich auch ein Taxi nehmen. Ich wage aber nicht, danach zu fragen, denn der Ort im Süden ist ja klein und unbekannt und weit weg, ich würde mich lächerlich machen und einen verwirrten Eindruck hinterlassen, wenn ich danach fragen würde.

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