Dann
ein Küstenpfad entlang einer Steilküste. Ich bin alleine unterwegs in Italien
und möchte eine Etappe zurücklegen, die etwa eine Stunde Wanderzeit braucht und
zu einer kleinen Ortschaft führt. Ich verpasse aber diese Abzweigung und muss
nun viel weiter gehen, einige Stunden wird das dauern. Ich gerate auf einen
schmalen, in die Uferfelsen gehauenen Pfad, auf dem ich sehr vorsichtig sein
muss, um nicht abzustürzen. Rechts von mir, in etwa zehn Metern Tiefe, schäumen
die Wellen über Felsen hinweg. Endlich komme ich zum nächsten Einschnitt, der
nun zu einer kleinen Stadt führt. Der Weg führt aber noch durch ein Felsentor
und steht etwa dreissig Zentimeter unter Wasser. Ich muss Schuhe und Socken
ausziehen, um weiterzukommen. Auch andere Wanderer sind dazu gezwungen, junge
Leute, die sehr schön singen und wohl zu einem Chor gehören. Im Städtchen ziehe
ich auf einer Piazza die Schuhe wieder an und frage einen auf einer Bank
sitzenden alten Herrn nach dem Namen des Ortes. Sassella, sagt dieser. Ich
sollte nun weiter, nach einem Ort im Süden, und hoffe auf eine
Verkehrsverbindung. Gibt es hier Busse oder eine Bahn? Im Notfall, denke ich,
könnte ich auch ein Taxi nehmen. Ich wage aber nicht, danach zu fragen, denn
der Ort im Süden ist ja klein und unbekannt und weit weg, ich würde mich
lächerlich machen und einen verwirrten Eindruck hinterlassen, wenn ich danach
fragen würde.
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