Samstag, 13. Januar 2024

 

Veranstaltung, Seminar in Brüssel. Etwas Kunstgeschichtliches, das ich nicht unbedingt besuchen müsste. Warum habe ich mich nur angemeldet? Das Seminar hat offensichtlich grossen Erfolg. Viele haben sich angemeldet und erscheinen nun in einer grossen Eingangshalle, in der an einem Desk Unterlagen abgegeben werden. Ich bin einer der ersten, die ankommen, und will mir im Seminarraum einen guten Platz sichern. Ich fahre mit dem Lift hoch, finde aber den Raum nicht. War es nicht die Zimmernummer 221 oder 225? Zwei Putzfrauen, die ich im Lift antreffe, wissen von nichts. Es ist ein grosses Gebäude, eine Schule mit vielen Zimmern. Ich fahre also wieder ins Erdgeschoss und suche in den Unterlagen, die abgegeben worden sind, nach der Zimmernummer. Sie ist aber nicht zu finden. Nur in den Unterlagen, die ich per Post bekommen habe, war sie zu finden. Auch andere Teilnehmer irren herum und finden das Zimmer nicht. Ich gehe zum Desk und frage dort eine durch viele ankommende Leute überlastete Dame, die ich mitten im Gespräch mit einem Teilnehmer unterbreche. Sie nennt die Zimmernummer nicht, sondern kommt mit mir, um das Zimmer zu zeigen. Es befindet sich im 1. Untergeschoss, hat aber eine Fensterfront und Ausgänge gegen einen weiten, baumlosen Park. Eine Italienerin zeigt mir Dokumente, sie ist entsetzt darüber, dass der Rückflug nach Rom 720 Euro kosten wird. Damit hat sie nicht gerechnet. Der Raum, in dem das Seminar stattfinden soll, ist ein langgezogenes Rechteck, aber zu klein für die 200 Teilnehmer. Verschiedene Stühle stehen herum, jeder kann einen nehmen und sich irgendwo setzen. Ich erwische auch einen Stuhl und trage ihn in eine Ecke, wo ich zwar ungestört sitzen kann, mich aber auch nicht mehr bewegen, weil jetzt viele andere ihre Stühle hinstellen. Es sind vermutlich viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Beamte aus allen Ländern. Vorne links von mir, weit weg, steht ein Rednerpult mit einem kleinen Bildschirm. Wenn dort etwas präsentiert werden sollte, was eigentlich bei einem kunstgeschichtlichen Seminar zu erwarten wäre, würden es viele nur schlecht sehen können. Vor mir haben sich Baslerinnen und Basler gesetzt. Zwei schöne Frauen küssen sich intensiv. «Da bin ich ja unter lauter Schweizer geraten», sage ich und beginne, mit den Baslern zu schwatzen. Wird es hier eine Lüftung haben? Es wird beim nun vollbesetzten Saal sofort sehr schlechte Luft geben. Ich werde gewiss nicht an allen Sitzungen teilnehmen, sondern in den nächsten drei Tagen auch Brüssel besuchen. Einer hält jetzt, weiter vorne, einen Ipad hoch und zeigt demonstrativ ein Computerspiel. Auf dem touchscreen bewegt er mit seinem Finger Figuren.

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