Freitag, 2. August 2024

 

Mit der Dame, die als Nachfolgerin meinen Dienst übernommen hat, bin ich in Basel unterwegs. Wir kommen gut miteinander aus, obwohl sie einen ganz anderen Führungsstil pflegt, und unternehmen jetzt, vor zwei Veranstaltungen, einen Rundgang durch den Bereich des Münsters, der aus mehreren alten Gebäuden besteht. In zwei Stunden werden wir hier mit unseren Abteilungen gemeinsam einen Event haben, mit einer Führung durch einen Fachmann. Ich habe selber schon einen kleinen Führer gekauft und erkläre meiner Kollegin einige wichtige Gebäude. Ich bin ganz gesprächig und freundlich, vielleicht in übertriebenem Ausmass. Ob sie überhaupt diese Häuser kenne, frage ich sie, und füge hinzu, sie sei doch schon viel in Basel gewesen und habe auch schon hier gelebt. Nein, lacht sie, sie kennt diese Bauten nicht. Ich kann mich nun wichtig machen und erkläre ihr, dass ein bescheidenes altes Haus das alte Ratshaus sei, in welchem man noch das Zimmer des Bürgermeisters Wettstein sehen könne. Ausserdem gebe es ein Fenster, das Goethe-Fenster heisse, weil dort Goethe hinausgeschaut habe und dabei von Tischbein porträtiert worden sei. Ich erwähne ganz selbstverständlich Tischbein, obwohl ich annehme, dass sie ihn nicht kennt. Ich leite eine andere Abteilung und habe dort ein wichtiges Arbeitsinstrument entwickelt, über das ich noch heute an einer grossen Veranstaltung mit vielen Politikern und auch Regierungsmitgliedern etwas sagen sollte. Ich habe mich noch nicht vorbereitet und denke, dass ich aus dem Stegreif nur wenige Sätze sagen werde, weil mein Thema schliesslich nur am Rande der Konferenz behandelt wird. Eine Powerpoint-Präsentation wäre vielleicht sehr erwünscht, ich habe aber keine vorbereitet. Es handelt sich um ein neues Programm, das die Suche nach Dokumenten in revolutionärer Weise verbessert. Was für eine Abteilung ich leite und warum ich diese Entwicklung gemacht habe, weiss ich als Träumender nicht.

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