Mit
der Dame, die als Nachfolgerin meinen Dienst übernommen hat, bin ich in Basel
unterwegs. Wir kommen gut miteinander aus, obwohl sie einen ganz anderen
Führungsstil pflegt, und unternehmen jetzt, vor zwei Veranstaltungen, einen
Rundgang durch den Bereich des Münsters, der aus mehreren alten Gebäuden
besteht. In zwei Stunden werden wir hier mit unseren Abteilungen gemeinsam
einen Event haben, mit einer Führung durch einen Fachmann. Ich habe selber
schon einen kleinen Führer gekauft und erkläre meiner Kollegin einige wichtige
Gebäude. Ich bin ganz gesprächig und freundlich, vielleicht in übertriebenem
Ausmass. Ob sie überhaupt diese Häuser kenne, frage ich sie, und füge hinzu,
sie sei doch schon viel in Basel gewesen und habe auch schon hier gelebt. Nein,
lacht sie, sie kennt diese Bauten nicht. Ich kann mich nun wichtig machen und
erkläre ihr, dass ein bescheidenes altes Haus das alte Ratshaus sei, in welchem
man noch das Zimmer des Bürgermeisters Wettstein sehen könne. Ausserdem gebe es
ein Fenster, das Goethe-Fenster heisse, weil dort Goethe hinausgeschaut habe
und dabei von Tischbein porträtiert worden sei. Ich erwähne ganz
selbstverständlich Tischbein, obwohl ich annehme, dass sie ihn nicht kennt. Ich
leite eine andere Abteilung und habe dort ein wichtiges Arbeitsinstrument
entwickelt, über das ich noch heute an einer grossen Veranstaltung mit vielen
Politikern und auch Regierungsmitgliedern etwas sagen sollte. Ich habe mich
noch nicht vorbereitet und denke, dass ich aus dem Stegreif nur wenige Sätze sagen
werde, weil mein Thema schliesslich nur am Rande der Konferenz behandelt wird.
Eine Powerpoint-Präsentation wäre vielleicht sehr erwünscht, ich habe aber
keine vorbereitet. Es handelt sich um ein neues Programm, das die Suche nach
Dokumenten in revolutionärer Weise verbessert. Was für eine Abteilung ich leite
und warum ich diese Entwicklung gemacht habe, weiss ich als Träumender nicht.
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