Meine
Frau und ich haben gute Vorsätze gefasst und wollen einer Familie, bei welcher
die Frau vor zwanzig Jahren abrupt entschieden hat, den sehr freundschaftlichen
Verkehr mit uns abzubrechen, einen Osterfladen vorbeibringen. Sie sind, wie wir
wissen, nicht zuhause. Wir besitzen aber noch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung
und gehen hinein. Es ist die Wohnung in der Vorortsgemeinde, in der wir lange
gelebt haben. Von der Haustüre aus geht es eine Treppe hoch ins Wohngeschoss,
dann führt eine weitere Treppe ins Obergeschoss mit den zwei Schlafzimmern. Wir
deponieren den Kuchen, halten uns dann aber doch noch eine Weile in der Wohnung
auf und bringen einiges in Unordnung, was wir dann wieder an den richtigen
Platz stellen müssen. Dann gehen wir wieder zur Haustüre und ziehen auf der
Treppe die Schuhe an. Auch das geht langsam, obwohl wir jetzt befürchten
müssen, dass die Familie jederzeit heimkehren könnte. Sie kommen auch und sehen
uns auf der Treppe. Eine Überraschung, sage ich, freundlich. Sie gehen aber ohne
Gruss und ohne uns auch nur anzusehen die Treppe hinauf. Wir gehen hinaus,
wobei auch die Tochter, die mittlerweile auch schon vierzig Jahre alt ist,
hinauskommt und ein paar Worte mit uns redet, sehr vorsichtig, weil sie es
nicht mit der Mutter verderben will. Auf dem kleinen Weg, der zur Strasse
hinauf führt, bewegt sich ein sonderbares riesiges Insekt mit vielen spitzigen
schwarzen harten Stacheln, die sich ausbreiten. Es ist aber eine Pflanze, die
von einem grossen Käfer, der im Innern sitzt, bewegt und ausgespannt wird. Bei
einer weiteren, noch grösseren Pflanze, deren Blätter ausgebreitet sind, sehen
wir im Innern weitere Käfer, grosse, schwarze, gruselige Tierchen.
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