Freitag, 6. Dezember 2024

 

Gutes Hotel, vier Sterne, in einer osteuropäischen Stadt. Unsere Familie mit den Enkelkindern ist dort gut untergebracht, die Zimmer einfach, aber gross und ruhig. Am Sonntag ist das Wetter schlecht. Wir wollten eigentlich die Stadt besuchen, verlieren aber viel Zeit und sind um vier Uhr noch immer im Hotel. Die Kinder spielen gut, zum Teil in einem eigenen Spielzimmer. Wir befinden uns im grossen Foyer und schwatzen. Als ich einmal zurück gehe in unser Zimmer, sehe ich dort, dass zwei Kinder einer anderen Familie dort spielen. Sie haben die Betten zusammengeklappt und eine grosse Unordnung angerichtet. Auf dem Boden liegen Spielsachen, und Wasser ist verschüttet worden. Ich sage den Kindern, dass das unser Zimmer sei und sie hier nicht spielen könnten. Sie erklären aber, es sei ihr Spielzimmer, das hätten die Eltern gesagt. Wo denn die Eltern seien, frage ich. Im Zimmer nebenan, sagen sie. Wir gehen alle zur Zimmertür und klopfen an. Die Eltern erscheinen, sind verwundert, weil sie geglaubt haben, das Zimmer gehöre auch ihnen. Sie entschuldigen sich sofort, und die Frau hilft aufräumen, die Betten werden wieder aufgerichtet, der Boden geputzt. Der Mann steht dabei und sagt, es sei jetzt eben die Mannschaft von Dynamo Dresden angekommen, diese habe viele Zimmer belegt. Ich weiss, dass sie hier ein wichtiges Gastspiel bestreiten muss, das grosses Aufsehen erregt. Ich frage ihn, sehr respektvoll, ob er denn Spieler sei. Er ist aber gewiss schon über das Alter eines Spielers hinaus. Er lächelt und sagt, er sei Begleiter. Das Zimmer kommt wieder in Ordnung, die Kinder verschwinden, und ich bin froh, dass meine Gattin die Unordnung nicht gesehen hat, sie hätte sich sehr aufgeregt.

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