Gutes Hotel, vier Sterne, in einer
osteuropäischen Stadt. Unsere Familie mit den Enkelkindern ist dort gut
untergebracht, die Zimmer einfach, aber gross und ruhig. Am Sonntag ist das
Wetter schlecht. Wir wollten eigentlich die Stadt besuchen, verlieren aber viel
Zeit und sind um vier Uhr noch immer im Hotel. Die Kinder spielen gut, zum Teil
in einem eigenen Spielzimmer. Wir befinden uns im grossen Foyer und schwatzen.
Als ich einmal zurück gehe in unser Zimmer, sehe ich dort, dass zwei Kinder
einer anderen Familie dort spielen. Sie haben die Betten zusammengeklappt und
eine grosse Unordnung angerichtet. Auf dem Boden liegen Spielsachen, und Wasser
ist verschüttet worden. Ich sage den Kindern, dass das unser Zimmer sei und sie
hier nicht spielen könnten. Sie erklären aber, es sei ihr Spielzimmer, das
hätten die Eltern gesagt. Wo denn die Eltern seien, frage ich. Im Zimmer
nebenan, sagen sie. Wir gehen alle zur Zimmertür und klopfen an. Die Eltern
erscheinen, sind verwundert, weil sie geglaubt haben, das Zimmer gehöre auch
ihnen. Sie entschuldigen sich sofort, und die Frau hilft aufräumen, die Betten
werden wieder aufgerichtet, der Boden geputzt. Der Mann steht dabei und sagt,
es sei jetzt eben die Mannschaft von Dynamo Dresden angekommen, diese habe
viele Zimmer belegt. Ich weiss, dass sie hier ein wichtiges Gastspiel
bestreiten muss, das grosses Aufsehen erregt. Ich frage ihn, sehr respektvoll,
ob er denn Spieler sei. Er ist aber gewiss schon über das Alter eines Spielers
hinaus. Er lächelt und sagt, er sei Begleiter. Das Zimmer kommt wieder in
Ordnung, die Kinder verschwinden, und ich bin froh, dass meine Gattin die
Unordnung nicht gesehen hat, sie hätte sich sehr aufgeregt.
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