Es ist wenige Minuten vor 17 Uhr. Ich stehe vor
einem grossen Verwaltungskomplex auf einem breiten Trottoir. Ich habe meine
Arbeit beendet, ein Kollege aber tritt sie erst an, in einer Abendschicht. Ich
sehe ihn, wie er zum Eingangsportal rennt. Er muss sich beeilen, denn es droht
ihm eine Busse, wenn er zuspät kommt. Es wird knapp. Ich schaue auf meine Uhr.
Er hat Glück, er erreicht den Eingang fünf Sekunden vor 17 Uhr. In meiner Nähe
steht auch ganz allein Frau von der Leyen, die den Vorgang mitverfolgt hat,
aber die Gehetzheit nicht versteht. Ich erkläre ihr, dass mein Kollege beim
Zuspätkommen eine Busse von 100 Franken hätte bezahlen müssen. Solche Strafen
seien nötig, denn sonst verlottere ja alles. Mutig geworden, füge ich hinzu,
dass sie doch solche Bussen auch in der EU einführen könnte. Dann gehe ich weg,
stolz und in bester Laune, denn jetzt habe ich doch eine überaus interessante
Geschichte zu erzählen. Ich komme in ein anderes, weitläufiges
Verwaltungsgebäude und sollte auf die Toilette. Ich finde eine, die durch eine
Doppeltüre zugänglich ist. Sie hat mehrere grosse Räume mit Pissoirs, aber in
einem Nebenraum nur wenige Kabinen. Ich suche eine solche auf, sie ist klein
und eng, die Klosetts sind neu, hellgrün, aber sehr unbequem. Die Brille ist
breit und lässt sich nur schwer hochklappen. Ich möchte im Stehen pissen und
kann nur mit Mühe verhindern, dass sie nicht wieder hinunterfällt.
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