Samstag, 29. Dezember 2007

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Wir wollen zu einem Dylan-Konzert fahren, von Bern nach Zürich, das Konzert beginnt um 20.00 Uhr, es ist nun schon 18.40 Uhr, und es ist nicht zu sehen, wie wir rechtzeitig ankommen können. Das Auto steht vor der Haustür, aber wir sollten ja auch noch zur Post, zur Hauptpost in Zürich, und dort dringende Einzahlungen machen, das wird gewiss kompliziert werden, es ist ja Sonntag. Und es kommen weitere Komplikationen, wir gehen auf die Toilette und sehen, dass wir stark aus dem Bein bluten. Aus drei Löchern, die sich geöffnet haben, kommt eine blutige Flüssigkeit, die auf dem Boden Pfützen bildet. Eine grosse Sauerei das, man kommt und will uns helfen, sieht, dass es in der Flüssigkeit auch kleine Steinchen gibt, oder nein, noch mehr als das, kleine sonderbare Müschelchen und Schnecken, am Ende sogar keine und sehr schöne Porzellanpüppchen, von denen wir denken, dass sie sich gut verkaufen liessen. Wir kommen auf die Idee, sie einem Gartencenter zum Verkauf anzubieten, die Blutung wird am Ende gestillt, aber das Dylan-Konzert kann nun vergessen werden.

Samstag, 22. Dezember 2007

Wir nehmen an einer Bibliothekaren-Konferenz teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewegen sich in Gruppen auf den Konferenzraum zu, eine grosse Tempeltüre bezeichnet den Eingang. Sie ist geschlossen, öffnet sich aber wunderbarerweise automatisch, als die ersten Kollegen sie erreicht haben, wir treten ein und suchen in den Reihen die mit Namensschildern bezeichneten Plätze. Einige Herren verteilen Werbematerial, auch wir können uns ihnen nicht entziehen, nehmen eine ganze Reihe von Blättern entgegen, es sind aber keine Prospekte, sondern Tischsets, ziemlich kitschige, russisch beschriftete Tischsets. Dann suchen wir unseren Platz, die Damen und Herren sitzen in alphabetischer Ordnung, es gibt viele Teilnehmer, deren Name mit dem Anfangsbuchstaben unseres Namens beginnt, aber an der Stelle, wo wir sitzen sollten, fehlt ein entsprechendes Namensschild.

Samstag, 15. Dezember 2007

Wir hören Ländlermusik, gehen über einen breiten Steg, der über einen Fluss führt, der eine Stadt durchquert. Von den Dimensionen her bildet es ein etwas vergrössertes Luzern. Auf der anderen Seite finden wir eine grosses Zentrum, eine Art Messe oder Zirkus, es ist eine Anlage mit verschiedenen Hallen und einer Arena, in welcher möglicherweise Pferderennen stattfinden. Wir gehen durch Vorhallen, wo es verschiedene Boxen und Abteilungen gibt, die für Firmen oder kleine Cafés oder Bars reserviert sind. An einer der Schranken, die die Arena begrenzen, stehen zwei Frauen, eine davon ist fast nackt und ganz unverschämt gut gebaut. Sie dreht uns den Rücken zu, hat eine Wespentaille und kleine, sehr feste Hinterbacken. Ihr Anblick erregt uns ausserordentlich, wir halten uns daher weiter in ihrer Nähe auf, sehen, wie in der Arena ein Tier vorgeführt, ein sehr seltsames, uns unbekanntes Tier, eine Art Lama, aber mit einem langen dünnen Hals und sehr schnellen Bewegungen. Die schöne Frau entpuppt sich am Ende als Deutsche, wir finden plötzlich, dass sie eher schlampig angezogen und ihr Hinterteil überhaupt nicht besonders attraktiv ist, der Zauber, der von der Frau ausging, geht völlig verloren.

Montag, 10. Dezember 2007

Wir befinden uns im Militärdienst, in einem einfachen Schulgebäude, in dem in einem grossen Raum viele junge Leute an Pulten sitzen: Es gibt ein Examen, ein Fragebogen ist verteilt worden, und die Prüflinge sitzen schweigend und tief gebeugt über den Fragen. Wir sind in einem Nebenraum, mit einem besonders schwierigen Fall befasst, mit der Überprüfung eines englischen Nachrichtenmannes, über den viele Meldungen und Berichte vorliegen. Seiner Personalakte beigefügt ist ein langes Verzeichnis der vielen Dienststellen, an denen er schon beschäftigt war, es sind meistens nur kurze Abkürzungen wie CRC, NBV, TRB. Einzelne der Abkürzungen sind unterstrichen, was jeweils bedeutet, dass ein Bericht über seine Tätigkeit auf dieser Dienststelle vorliegt. Wir studieren diese Akte, als man uns über eine gewisse Unruhe im Raum mit den Prüflingen berichtet. Die Türe fliegt auf, man beschwert sich über den Fragebogen, der viel zu kompliziert und unverständlich sei. Wir wundern uns eigentlich nicht, denn der Fragebogen wurde von zwei Mitarbeitern unserer Abteilung vorbereitet, die wir als besonders komplizierte und unverträgliche Menschen kennen. Es läuft wieder einmal vieles schief, wir müssen die Prüfung absagen und die vielen Leute wieder entlassen und neu aufbieten. Vieles wird jetzt ins Stocken kommen, und auch der Fall mit dem undurchschaubaren Engländer bleibt jetzt unbearbeitet.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Freitag, 30. November 2007

Wir befinden uns in Spanien, in einer grösseren Siedlung, in einem Hochhaus. Das Gebiet ist vulkanischer Art und kommt in Bewegung, ganz wie auf dem Ätna öffnen sich verschiedene kleine und grössere Krater, zunächst nur in der Ferne, man sieht Rauchwolken, die auf uns zutreiben, dann Feuerschein. Es empfiehlt sich, das Haus zu verlassen, der Lift ist schon ausser Betrieb, wir eilen mit anderen Menschen die Treppen hinunter, wohl zehn Stockwerke, sind allein, kennen niemanden. Die Erde gerät immer mehr in Bewegung, jetzt sind bereits mehrere kleinere Feuerchen zu sehen, es raucht und zischt und knallt. Wir versuchen in eine Richtung zu fliehen, in der noch blauer Himmel zu sehen ist, es bildet sich aber dort plötzlich eine neue Öffnung im Boden, aus der glühende Brocken hoch in den Himmel geschleudert werden, sie fallen bereits auf uns nieder, es werden Menschen getroffen, die sogleich verbrennen, die Lava ist so heiss, dass sie alles, was sie trifft, sogleich explosionsartig in Brand setzt. Wir rennen um unser Leben, geraten in ein anderes Viertel, wo einer gemütlich auf seinem Balkon sitzt, ein Amerikaner. Wir wundern uns, fragen ihn, warum er nicht flieht, er meint, das ganze Spektakel sei nur ein Brauch, sei spanische Folklore oder Karneval. Nein, sagen wir, sie Guter, die Hölle öffnet sich. Wir eilen weiter, es scheint, dass wir wieder einmal davonkommen, es gelingt uns, in eine ruhigere Zone zu gelangen, dort hören wir allerdings, über das Radio, dass auf der ganzen Erde eine umfassende vulkanische Tätigkeit festgestellt wird, und dass Fachleute damit rechnen, dass die Temperaturen in Kürze überall auf Minus 32 Grad fallen.

Mittwoch, 21. November 2007

Dienstag, 20. November 2007


Ich habe eine neue Hilfskraft, die alles Bisherige überstrahlt. Die Altersdifferenz von vierzig Jahren hat keine Bedeutung, wir denken keinen Augenblick daran. Unerwartet und rasch entwickelt sich ein geheimes tiefes Einverständnis. Wir arbeiten eng zusammen, die junge Frau ist ständig an meiner Seite. Ein gutmütiger (oder vielleicht auch etwas boshafter) Mitarbeiter verschiebt die Büromöbel so, dass wir eng nebeneinander sitzen können. Berühren tun wir uns nicht, aber die Spannung ist da und ist riesengross. Die anderen Frauen, die alle auch stets auf ihre Chance gewartet haben, von uns aber nie in Betracht gezogen worden sind, ziehen sich besiegt zurück. Am Mittag gehen wir, und dies versteht sich von selbst, miteinander essen. Aber wohin denn? Wir sind in Zürich, und wo wollen wir denn in Zürich standesgemäss essen, gut und gediegen, ohne dass es gleich sündhaft teuer ist? Sollen wir etwa mit dem Tram hinauffahren, zum Zoo, und einen Spaziergang machen. Wir kennen dort die Wege, wir kennen auch ein ruhiges Plätzchen, wo wir schon einmal mit einer Frau sassen oder genau genommen sogar lagen.  

Freitag, 16. November 2007

Wir sind Bibliothekar, möchten unsere Bibliothek besser aufstellen und in eine bessere Ordnung bringen. Man müsste nur wenig verändern, alles vielleicht um einen Meter verschieben und vergrössern. Wir müssen daher mit den zuständigen Leuten reden, das ist heikel, denn viele sind zuständig, es werden um jeden Meter komplizierte Diskussionen geführt. Wir versuchen, das Terrain vorzubereiten und reden zuerst einmal mit dem „Vater“, einem alten Häuptling, der keine offizielle Funktion mehr hat, aber doch noch soviel Einfluss, dass es sich lohnt, seine Meinung einzuholen. Die Bibliothek befindet sich in einem grossen Gebäude, einem landwirtschaftlichen Gut, das auch Ställe enthält. Der Raum, in dem die Bücher aufgestellt sind, liegt unmittelbar neben einem Schweinestall, man sieht die Schweine, über die hüfthohen Abschrankungen hinweg. Eine schmale Türe steht sogar offen, die Schweine können daher auch, wenn sie nur wollen, in den Raum mit den Büchern. Und sie benützen diesen Auslauf auch, denn der Boden ist mit Mist bedeckt. Jetzt erscheinen die verantwortlichen Leute, die wir hätten kontaktieren müssen, sie sind äusserst beleidigt, sind sehr wütend, dass wir es gewagt haben, mit dem „Vater“ zu reden. Einer packt eine Reihe von Bücher, ein mehrbändiges Lexikon, und wirft es in den Dreck. Das ist ja sowieso völlig nutzlos, schreit er. Vier Leute umringen uns, wollen nun mit uns abrechnen, stossen uns gegen die Wand, sagen, sie würden uns nun die Zähne einschlagen. Wir versuchen, sie zu beruhigen, versuchen zu erklären, dass wir nichts Böses im Sinn gehabt hätten. Wenn sie uns nur reden liessen, würden wir ihnen alles erklären, es sei überhaupt kein Grund für diese Aufregung da, es müsse hier ein Missverständnis vorliegen.

Sonntag, 11. November 2007

Und schon wieder nehmen wir an einem Radrennen teil, es ist die Tour de Suisse. Wir sind nicht schlecht platziert, liegen etwas hinter der Spitzengruppe, und das Ziel ist nicht mehr weit. Die Strasse wird nun aber schlecht, es geht auf einem schmalen Weg steil bergab, auf dem Weg liegt feines Kies. Wir geraten bei jedem Bremsen ins Rutschen und müssen viel bremsen. Wer hier tollkühn hinunterrast, wird entweder schwer stürzen oder eben einen grossen Vorsprung herausholen. Wir fahren vorsichtig, kommen ohnehin nicht mehr für einen Spitzenplatz in Frage. Unten wird der Weg flach, aber ganz schlammig, wir versinken beinahe im Morast, kommen kaum mehr vorwärts. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wir sehen jetzt in einer Kurve die Spitzengruppe, sie ist auch nicht viel weiter, wir sind ihr, so scheint es, sogar näher gekommen.

Dienstag, 6. November 2007

Wir sind in Afrika, am Ende einer langen und komplizierten Reise, und haben nun noch den Rückflug vor uns, der von einem Buschflughafen mit kleinen Flugzeugen erfolgt. Es ergeben sich grosse Probleme mit dem Gepäck, mit dem Geld und den Reisedokumenten. Ein Teil davon geht verloren, wir suchen die verlorenen Sachen, worunter sich auch eine Labeflasche der schweizerischen Sanitätstruppe befindet, ein sogenannter Labesiech. Wir befragen die schwarzen Angestellten, von denen aber alle ganz unschuldig tun und niemand etwas wissen will. Eine Reisegruppe kommt an, bleiche, abgezehrte Schweizer, die eine äusserst anstrengende Wanderung hinter sich haben. Die Rückkehr in die Schweiz, so steht fest, kann am Ende doch erfolgen, wird aber mindestens zwei Tage dauern.

Freitag, 26. Oktober 2007

Wir nehmen an einem Kurs teil, wir sitzen im Kreis, auf Stühlen, desinteressiert wie immer, die Kursleiterin, eine Dame im besten Alter, robust, gute Figur, setzt sich näher zu uns, aufdringlich, ihre Knie sind ganz nahe. Sie deutet an, dass wir ihre Beine berühren können oder sogar berühren müssen, es gehört sich so, das ist üblich, wir aber wollen nicht auffallen, sind gehemmt, das geht doch nicht, denken wir. Wir kommen uns aber näher, ganz nahe, sie will nicht nur am Oberschenkel berührt werden, nein, unsere Hand ist auch an weiteren Stellen erwünscht, sie rafft den engen Jupe hoch, wir sehen, dass sie keine Unterwäsche trägt und berühren sie an ihrem grossen Geschlecht, das konvulsivisch zu zucken beginnt, das ist ja allerhand, denken wir, wohin wird das noch führen.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Dienstag, 23. Oktober 2007

Wir sind in einer grossen fremden Stadt in einem grossen fremden Land, in Amerika vielleicht, in den Ferien vielleicht. Auf einem Platz wird ein Konzert aufgeführt, vor einer grossartigen Kulisse treten zweihundert Musiker auf, man spielt Beethoven, eine Symphonie. Es ist der Beginn einer langen Festnacht, wir nehmen auch teil, verfolgen alles mit Interesse, erwachen aber plötzlich, sind auf einmal ganz allein mit unserer Gattin, finden uns nicht zurecht, wissen lange nicht, wo wir sind und was mit uns geschehen ist. Kein Mensch ist zu sehen, es herrscht Dämmerung, aber ist es jetzt Abend, ist es jetzt Morgen. Es ist Morgen, vier Uhr dreissig, das zeigt die Uhr, wir merken langsam, was geschehen ist, wir sind beraubt worden, vermissen Geld und Papiere, auch die Schlüssel. Es war wohl ein Überfall, man hat uns eingeschläfert, hat uns Drogen verabreicht, jetzt sind wir in grosser Verlegenheit, denn Morgen gehen die Ferien zuende. Wir gehen zurück zum Hotel, dort erscheint unsere Tochter, bringt uns auf das Zimmer, wo alle unsere Sachen zu finden sind, auch Dinge, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie bei uns hatten. Auch O. erscheint und H., es scheint, dass man sich mit uns einen Scherz erlaubt hat. Wir aber verstehen das alles nicht, mögen es die anderen verstehen, wir verstehen es nicht und wollen so schnell wie möglich abreisen, wenn möglich heute noch, brauchen dazu aber die Erlaubnis des Kompaniekommandanten. Wir sind nämlich genau genommen im Militärdienst, suchen also den Kadi, finden aber leider nur den Feldweibel, der uns hasst, so wie uns immer alle Feldweibel gehasst haben, wir melden uns auf eine ungeschickte Art an, als Rekrut, er fasst das als Beleidigung auf und wird mit grossem Genuss böse. Urlaub gibt es selbstverständlich nicht, was glaubt er denn, sondern eine schöne klassische Abdetachierung, ein Feldweibel braucht immer Leute, es muss nämlich ein Zelt aufgebaut werden, Blachen müssen zusammengeknöpft werden. Es hat aber wie immer zu viele Leute für diese Aufgabe, der Feldweibel könnte uns laufen lassen, der Feldweibel will uns aber in seiner Gewalt behalten, an eine Rückkehr ist daher nicht zu denken, wir müssen warten, bis es morgen zur ordentlichen Entlassung kommt.

Samstag, 20. Oktober 2007

Ich finde in meinen alten Papieren ein Flugblatt einer «Aktion gesundes Pfadfindertum», das über die berüchtigte tolle Übung berichtet, die wir abhielten und die nachher ein polizeiliches Nachspiel hatte. Ich hatte damals Gewehrpatronen mit Schwarzpulver gefüllt und in der Nähe einer Ruhebank am Waldrand zur Explosion gebracht. Am Ende enthält das Blatt eine Zeichung mit dem Eingang zu einer Klinik, die mit «Therapiezentrum für gestörte Pfadfinder» beschriftet ist. Dann folgen die Namen der Flugblattverfasser, es sind etwa acht, alle mit Wohnort und Berufsbezeichnungen, es sind alles ehrenwerte, namhafte Persönlichkeiten, Kleinunternehmer, ein Arzt, ein Lehrer. Aus heutiger Sicht scheint mir diese Übung, an die ich häufig zurückdenke, ebenfalls als verunglückt, gefährlich und unpfaderisch reisserisch. Das Flugblatt verunsichert mich zusätzlich.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Ich bin in meinem alten Büro, dem grossen schönen Turmzimmer. Ich will weg, in die Stadt, gehe hinaus, sehe aber, dass ich den Mantel brauche. Als ich ihn hole, erscheint eine mir nur vom Sehen her bekannte Angestellte, die bei der Aufsicht beschäftigt ist. Eine zierliche junge Dame, unscheinbar und zurückhaltend, die ich bisher kaum beachtet habe. Ich habe mich hingesetzt, um noch ein grosses Formular auszufüllen. Sie setzt sich einfach so neben mich und erkundigt sich, was ich hier mache. Ich seufze und sage, es sei anstrengend. Sie ist neugierig, rückt näher, voller Teilnahme, unsere nackten Knie - ich trage kurze Hosen - berühren sich. Sie lässt es zu, dass ich ihre Hand ergreife. Sie ist zu haben, das ist klar. Gleich werden wir uns küssen. Jetzt erst bemerke ich, dass sie schön ist.

Samstag, 13. Oktober 2007

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Eine grosse Veranstaltung findet statt. Am Abend wird Unterhaltung geboten, unter anderem läuft auch ein Film, in einem grossen Saal, in dem aber nur wenige Leute sitzen. Ich habe meine erste grosse Liebe getroffen, sie möchte gerne mit mir über die alten Zeiten reden und sucht jetzt mit mir ein Plätzchen, wo wir uns ungestört unterhalten können. Wir gehen in den Kinosaal, wo ich eine Dame, die hinausgeht, frage, was für ein Film gezeigt werde. Ein französischer? Sie versteht die Frage nicht und antwortet: «bourgeois». Wir setzen uns ganz hinten auf die bequemen Fauteuils und schwatzen sehr leise, was aber doch eine Zuschauerin stört, die weiter vorne sitzt und uns jetzt Zeichen gibt, wir sollten still sein. Wir beschliessen daher, ganz nach vorne zu gehen, dort sind viele Sitzreihen leer. Auf dem Weg aber, auf der anderen Saalseite, sind Schulklassen platziert. Die Schüler sitzen dicht gedrängt, auch auf dem Boden, und wir müssen über sie hinwegsteigen. Auch ganz vorne hat es noch Schüler, und wir können uns daher auch dort nicht setzen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die Gattin hat, als Nebenbeschäftigung, einen Handel mit Peugeots begonnen, rings um unsere Wohnung stehen nun die Fahrzeuge in grosser Zahl, neue Wagen, aber auch Occasionen. Wir haben einige Bedenken, dass dies die Nachbarn stören könnte. Diese melden sich tatsächlich, aber nicht wegen den Autos, sondern wegen drei kleinen Nadelbäumen, die wir in einem winzigen grünen Rasenteil gesetzt haben, der zwischen den Wagen übrig blieb. Diese Nadelbäume, finden sie, würden gar nicht in unsere Gegend passen.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Wir sollten noch Fleisch einkaufen und möchten das gerne mit einem Gutschein machen, den wir besitzen, einen Gutschein über 200 Franken. Wir sehen aber zu spät, dass der Gutschein nur für den einen Dorfmetzger gilt, nicht für den anderen, bei dem wir im Laden stehen. Das ist sehr dumm, wir überlegen, ob wir nicht fragen sollten, ob der Gutschein nicht auch von diesem Metzger entgegengenommen werden kann.

Samstag, 29. September 2007

Freitag, 28. September 2007

Wir nehmen an einer feierlichen Abdankung teil. Ein grosser Herr ist gestorben, alter Adel, Staatsmann, Diplomat, Historiker. Die Veranstaltung findet auf seinem Landsitz statt, der aus Schloss, Kirche und verschiedenen anderen Gebäuden besteht, die durch Innenhöfe und Parkanlagen miteinander verbunden sind.
Ich habe im Auftrag meines Vorgesetzten für unsere Institution einen Nachruf verfasst und weiss nun nicht so recht, was eigentlich geplant ist. Ich ging davon aus, dass ich diesen Nachruf hätte verlesen sollen, bin aber froh, dass es anders kommt, denn ich stelle in der Kirche fest, in der sich der engere Kreis der Angehörigen und Gäste versammelt, dass ich einen anderen Text bei mir habe. Den eigentlichen Nachruf habe ich im Auto in einer Mappe liegen gelassen.
Niemand kümmert sich um mich, niemand kennt mich, niemand erwartet etwas von mir. Eine sehr vornehme Erscheinung, ein Sohn, leitet die Veranstaltung ein und erteilt einigen wenigen berühmten Verwandten und Ehrengästen das Wort. Er wisse, dass jeder etwas sagen könnte, sagt er, aber es sei unmöglich, hundert Gästen einzeln das Wort zu erteilen. Das ist uns auch recht, wir sind erleichtert und nehmen uns sogar die Freiheit heraus, aufzustehen und den Festsaal zu verlassen. Draussen wartet mein Vorgesetzter, der mir den Auftrag zum Nachruf erteilt hat. Er hat es gar nicht erst gewagt, an der Veranstaltung teilzunehmen.
Wir spazieren durch die Anlagen, er zeigt mir ein kleines Buch, in welchem die Würdigungen des grossen Verstorbenen bereits publiziert worden sind. Wir sehen nach, ob jemand meinen Text verwendet hat, das wäre ja immerhin möglich. Vielleicht Tim Guldimann, sagen wir, der hohe Diplomat? Unser Text ist nicht zu finden, Tim Guldimann hat einen eigenen Beitrag geschrieben. Ich finde mich damit ab und bin erleichtert, denn in diesen Kreisen habe ich nichts zu suchen, und es ist Anmassung, hier etwas sagen zu wollen. Vermutlich wäre das, was ich vorbereitet habe, auch ganz klar neben den anderen Beiträgen abgefallen und man hätte klar gesehen, dass hier etwas abgeliefert wurde, das gar nicht erwünscht war. Dass ich es geschrieben habe, ist auf meinen übervorsichtigen Vorgesetzten zurückzuführen, der glaubte, wir müssten hier in Erscheinung treten, der aber nun trotz seiner hohen Position selber keinen Zutritt zu dieser wahrhaft exklusiven Gesellschaft findet.

Donnerstag, 20. September 2007

Italien. Krieg. Wir liegen, schwerbewaffnet, in einer grossen Einstellhalle, geschützt durch die Pfeiler und die Autos, englische Truppen dringen vor, sehen uns, zielen auf uns, wir signalisieren aber, dass wir Freunde seien, Verbündete, worauf sie nicht auf uns schiessen. Draussen aber sind Feinde, deutsche Soldaten, sie erscheinen über uns, an einem Oberlichtfenster, und werfen eine Handgranate durch die Öffnung, sie fliegt zischend direkt neben uns zu Boden.

Dienstag, 18. September 2007

Wir besuchen ein billiges Puff, steigen durch enge schmutzige Treppenhäuser, sehen winzig kleine Zimmerchen, die nur eine Art Duschkabinen sind. Wir sind eine kleine Gruppe, Männer und Frauen, einer der Frauen setzt der Besuch sehr zu, wir schieben sie, damit sie nicht alles sehen muss und wir ungestört unseren Vergnügungen nachgehen können, vorübergehend in eine der Kabinen, wohl wissend, dass sie ausserordentlich leiden muss. Sie ist nämlich streng erzogen worden, katholisch, sie ist fromm, eigentlich fast eine Heilige. Als wir sie wieder befreien, ist sie ein anderer Mensch geworden, ältlich, weisshaarig, unrettbar geisteskrank. Die Puffwelt hat ihr den Verstand zerstört, wir nehmen sie wieder in der Gruppe mit, sie ist ganz verständig und brav, macht immer alles willig, was man ihr sagt. Sie kann so weiter um uns sein und mit uns leben, denken wir, später hilft sie uns bei einem Umzug, sie trägt Möbel und Kisten ins Haus, wobei sie sich, als wir nicht genau acht auf sie geben, plötzlich ganz auszieht und ihre Arbeit in aller Unschuld splitternackt verrichtet. Wir sehen, dass sie einen sehr schönen Körper hat, feingliedrig ist sie, schlank, kräftig.

Samstag, 15. September 2007

Wir sind im Deutschen Bundestag und sitzen im Plenarsaal unter den Abgeordneten. Es ist nicht ganz klar, ob wir auch Abgeordneter sind. Auf jeden Fall sind wir da und fallen nicht weiter auf, werden aber auch nicht beachtet, insbesondere nicht von unserer Sitznachbarin, eine Blondine, von der wir immer nur die langen, locker ausgefransten Haare sehen, nicht das Gesicht. Es scheint sehr Mode zu sein, so aufzutreten, denn wir sehen noch mehrere andere Frauen in gleicher Aufmachung, gross, blond, attraktiv. Alle sehen starr nach vorn, so dass wir ihre Züge nicht sehen können, wir sähen sie nur zu gerne, wüssten gar zu gern, ob das Gesicht das Versprechen einlöst, das die Haare abgeben. Später kommen wir in einen kleineren Saal, wo Fachleute aus der Schweiz das schweizerische Urheberrecht präsentieren, sie beginnen mit den üblichen Powerpoint-Folien, müssen dann aber, für weitere Ausführungen, ein anderes System verwenden, einen riesigen, altmodischen Projektor, eine Art Laterna Magica, den sie zuerst noch in den Saal tragen müssen. Wir müssen auf die Toilette, gehen sie suchen, gehen durch breite Korridore und Gänge, in denen lange Tische stehen, wahrscheinlich für Besuchergruppen. Es gibt mehrere Toiletten, sie sind aber etwas komisch und gefallen uns nicht so recht, so dass wir uns am Ende entschliessen, in einen der Aschenbecher zu urinieren, die auf den Tischen liegen. Er wird randvoll, wir schämen uns und entschuldigen uns bei Unbekannten, die hinzukommen, dass wir noch nie so etwas Dummes gemacht hätten. Dann tragen wir ihn sorgfältig zu einem grossen Waschbecken, wo wir ihn ausspühlen wollen, dort hat aber eine alte Dame ein kleines Picknick ausgebreitet, Brotstücke und ein saftiges dickes Steak liegen da. Es gelingt uns nicht, den Aschenbecher auszuwaschen, ohne das Picknick zu bespritzen. Die Frau schreit und wird sehr böse, jetzt sei ihr ganzes Essen ungeniessbar geworden, sagt sie. Wir versuchen sie zu beschwichtigen und erwidern, dass wir gut aufgepasst hätten und es gewiss nur Wassertropfen seien, die auf ihre Mahlzeit gefallen seien. Das sei nicht wahr, sagt die wütende Frau und beisst zur Demonstration in das Fleisch, das sie, angewidert, sofort wieder auf den Waschtisch schmeisst. Jetzt kommen drei Herren hinzu, ältere Semester, aber grosse und kräftige Gestalten, aus Süddeutschland, denken wir, aus Bayern. Die Herren sind auch sehr ungehalten, sie kommen näher und scheinen durchaus gewalttätig werden zu wollen. Wir überlegen uns unsere Chancen für den Fall, dass wir wegrennen müssen. Wir sind gewiss nicht mehr in der Lage, schnell zu rennen, die Herren in ihren schweren Mänteln aber gewiss auch nicht. Der Ausgang der Auseindersetzung bleibt offen.

Donnerstag, 6. September 2007

Es werden unserem Dienst ein paar Flaschen Champagner geschenkt, einige befinden sich in den üblichen glänzenden Geschenksäcken, zwei aber in sonderbaren alten Reisetaschen, halb Koffer, halb Rucksack. Wir nehmen die Flaschen aus diesen Futteralen, sie liegen dort zwischen allerlei altem Zeug, zwischen Socken und Turnschuhen, auch ein Regenschutz ist dabei. Man muss das alles wegwerfen, es ist sehr unappetitlich. Wir stellen aber fest, dass es uralte Flaschen sind, 1953 oder 1958, gewiss sehr teuer, sehr kostbar. Mein Stellvertreter und ich beschliessen, diese beiden Flaschen für uns zu reservieren, jeder soll eine nehmen, mit der zugehörigen Tasche. Was mich betrifft, so hätte ich gerne jene Tasche, in der sich auch ein altes Portemonnaie befindet, ein dickes Portemonnaie, mit vielen Münzen und Noten. Ich versuche die Sache so zu drehen, dass mir die Tasche mit dem Portemonnaie bleibt, was mir aber nicht sofort gelingen will. Da läutet der Wecker.

Montag, 3. September 2007

An meiner Zunge haben sich zwei dünne Fädchen Haut abgelöst und stören nun stark. In Gegenwart verschiedener Familienangehöriger schneide ich diese Fäden weg, und siehe, es sind nicht Fäden, sondern Zweige, mit einzelnen Knospen und Blüten. All das mitten im Winter.


 

Dienstag, 28. August 2007


Ich bin an einer Matura-Prüfung in Mathematik. Auf einem Bogen befinden sich viele und sehr schwere Aufgaben von einer seltsamen Art, wie ich sie noch nie gesehen habe. Es werden keine Zahlen genannt, sondern in komplizierten Sätzen Aufgaben gestellt. Ich verstehe keine einzige, sie sind für mich unlösbar, und wir haben sie bisher auch nicht in den Schulstunden behandelt. Ich sehe aber, dass der Klassenkamerad, der neben mir sitzt, fleissig schreibt und schon viele Aufgaben gelöst hat. Ich muss das Blatt schliesslich abgeben, was mit Sicherheit die tiefste Note absetzen wird. Ich werde am Ende noch beauftragt, die eingesammelten Lösungsbogen zu einer besonderen, etwa eine Viertelstunde entfernten Dienststelle zu bringen, die sich in einem hässlichen alten Gebäude befindet. Am Empfang sitzt eine ältere Dame, die eifrig telefoniert und daher meine Bogen kommentarlos entgegennimmt.

Montag, 20. August 2007


Unser alter Peugeot ist kaputt, er wird an einem Sonntag in die Autowerkstatt gebracht, wo nur zwei Hilfskräfte bedienen, die uns nicht helfen können. Das Auto wird am Montag beurteilt werden, es muss wohl ein Getriebeschaden vorliegen, was viel Geld kosten wird. Wir fahren mit dem Velo nach Hause, durch eine grosse, uns wenig bekannte Stadt. Führen drei Äpfel in einem Plastiksack mit uns. Zunächst geht es steil bergab, zu einer grossen Kreuzung. Wir fahren sehr langsam, bremsen stark und beobachten Passantinnen, schwer beeindrucken uns zwei sehr schöne, lebhaft telefonierende Frauen. Dann steigen wir ab, stossen das Velo. Zwei Schauspieler unterhalten sich, der eine sagt zum anderen, dass sich doch, wenn sich zwei Schauspieler treffen würden, der jüngere immer dem älteren vorstellen sollte und nicht umgekehrt. Dann treffe ich einen alten Kollegen, einen umtriebigen, sehr aktiven Rentner, der mit mir schwatzen möchte. Ich sage aber, ich hätte keine Zeit und gehe weiter, über die komplizierte Kreuzug. Dort stosse ich auf einen weiteren Bekannten, einen unglaublich klugen Studienkollegen, den ich sehr selten sehe, aber sehr schätze. Er klagt mir sein Leid. Obwohl er eine interessante Persönlichkeit ist, in hohen Stellungen arbeitet und von den Frauen umschwärmt wird, hat er keine Frau. Auch die Partnerwahlinstitute würden ihm nicht nützen, sagt er. Ich sage, spasseshalber, dass ja ich ein Eheanbahnungsinstitut eröffnen und darin allein für ihn arbeiten könnte, es würde mich gewiss vollauf beschäftigen. Wobei ich denke, dass dieser Vorschlag durchaus prüfenswert wäre, weil ich in solchen Fragen durchaus kompetent wäre. Zudem würde mein Bekannter bei seinem hohen Einkommen, gewiss über die Mittel verfügen, mich hauptamtlich zu beschäftigen.

Montag, 13. August 2007

Ich arbeite an einem unruhigen, wüsten Ort, in einer fabrikartigen Anlage in einem grossen Büro, in welchem auch ein Bett steht. Es scheint, dass ich hier auch manchmal schlafe. Im Vorzimmer residiert eine Frau mit undefinierbaren Aufgaben, sie ist Sekretärin, aber auch Putzfrau und für besondere Fälle, mit denen offenbar in dieser Gegend zu rechnen ist, auch Sicherheitsbeauftragte, die Nachtdienst hat, wenn ich schlafe. Ich bin etwas unruhig, es herrscht ein gewisses Durcheinander, es ist vieles nicht erledigt, vieles liegen geblieben, auf einem Tisch liegen Geschenke, die ich noch nicht ausgepackt habe, darunter Blumen, die vermutlich jetzt vertrocknet sind. Ich sollte etwas zusammenstellen, etwas Musikalisches, und suche jetzt nach einem entprechenden Thema. Einige Strukturen erscheinen, sind aber nicht richtig fassbar und sind auch nicht diejenigen, die ich suche. Ich stelle den Fernsehapparat an und sehe dort einen Horrorunfall, dessen Genuss die Fernsehleute den Zuschauern nicht vorenthalten wollen. Der Schauplatz ist ein Industriegelände, in welchem Reiter einen sehr schwierigen Parcours zu absolvieren haben. Man zeigt eine Stelle, an welcher der Reiter mit einem weiten Sprung über ein rechteckiges Loch zu springen hat. In grosser Tiefe sind parkierte Autos zu sehen. Die Öffnung ist gross, gewiss etwa zehn Meter weit, und es ist klar, dass hier Ross und Reiter nicht ohne grosse Gefährdung springen können. Einer der Reiter, ein junger Südamerikaner, erreicht denn auch nicht die andere Seite, er prallt mit dem Kopf noch auf die Kante der gegenüberliegenden Seite, sein Pferd fällt in die Tiefe, er selber kann sich festklammern und hochziehen. Er ist aber offensichtlich schwer verletzt, denn er kann sich nicht mehr erheben und verliert, am Rand der Öffnung liegend, das Bewusstsein. Er wälzt sich in seiner Betäubung hin und her und nähert sich so wieder der Öffnung. Ich kann nicht mehr hinsehen, schalte den Fernseher aus, denn es ist klar, wie die Geschichte ausgehen muss, denn es hiess ja am Anfang, es sei die tragische Geschichte eines jungen argentinischen Reiters.

Freitag, 10. August 2007

Donnerstag, 9. August 2007

Wir nahmen an einem Lauf teil, der auf Strassen und Wegen über 1,5 km durch ein flaches Gelände führte. Die Läufer starteten einzeln, in Abständen, und hatten Militärschuhe zu tragen. Wir rechneten uns eine Laufzeit von 5 bis 6 Minuten aus und glaubten, damit zu den Besten zu gehören. Schon nach etwa 2 Minuten hatten wir die Wendemarke erreicht und folgten nun weiter der Signalisation, die aus kleinen grünen Pfeilen bestand. Die Strecke war aber schlecht signalisiert, und wir liefen kurze Zeit später in eine falsche Richtung und trafen auf Läufer, denen dies ebenfalls passiert war. Als wir den richtigen Weg schliesslich wieder gefunden hatten, waren 6 Minuten bereits verstrichen, und an eine gute Zeit war nicht mehr zu denken. Wir gingen mit den anderen Teilnehmern den Rest der Strecke gemütlich im Schritt.

Freitag, 20. Juli 2007

Langer Heimweg von einer Velotour mit drei alten Pfadfinderkameraden und einer schönen verehrten Bürokollegin. Diese verabschiedet sich aber früh und bekommt nicht mit, dass wir später einen falschen Weg einschlagen, eine Passstrasse, die hoch hinauf führt, aber nicht wie erhofft ins nächste Tal. Wir kommen zu einem alten Haus, dessen Bewohner, ein misstrauischer mürrischer alter Mann, uns eine Abkürzung zeigt. Wir dürfen uns waschen und erhalten sogar ein frisches Badtuch. Die gefährliche Abfahrt soll nun über einen schmalen, glitschigen Bergpfad erfolgen. Hätten wir doch eine Karte mitgenommen! Es wird ein endloser Heimweg werden, wir sind jetzt irgendwo in einem weitläufigen Gebirge. In der Hoffnung, eine Karte zu finden, betrachte ich meine Hosenklammern, die ich beim Velofahren verwende. Es gibt nämlich Klammern, die auf der Innenseite zu Werbezwecken eine Karte aufgedruckt haben. Meine Klammern haben das aber nicht, und es wäre auch ein grosser Zufall, wenn eine aufgedruckte Karte genau den Ausschnitt enthalten würde, den wir benötigen. Jetzt machen wir uns auf den Weg, fahren auf einem schmalen, gefährlichen, holprigen Weg einer Felswand entlang wieder hinunter ins Tal.

Montag, 16. Juli 2007

Donnerstag, 12. Juli 2007

In der Nacht ein Grossbrand, in W., wir sehen zuerst nur das altmodische Feuerwehrauto herumfahren und den Brand suchen, man hat nur die Brandmeldung, nicht aber den Ort. Am Ende sieht man aber man Rauch und sogleich auch das Feuer, es bricht in grossen Lohen aus einem zerberstenden Dach, schliesslich gibt es mehrere Feuer, an verschiedenen Orten, man sieht die Leute ihre Habe in Sicherheit bringen, unter anderem brennt auch ein grosses altes Gebäude in der Nähe des Bahnhofes, eine Art Kornhaus, vollständig aus, Tage später besuchen wir es, es stehen nur noch die hohen alten Mauern und das Dach, und in dem riesigen Innenraum, der völlig ausgebrannt ist, machen Architekten Pläne für einen Neubau, sie sprechen auf uns ein und zeigen uns die hochinteressanten Möglichkeiten, wie man hier zu exklusiven Wohnungen kommen könnte. Da wir mit unserer Wohnung nicht mehr zufrieden sind, wegen diversen Lärmproblemen, lassen wir uns überzeugen und kaufen für eine Million eine noch nicht vorhandene Maisonettewohnung in der obersten Etage. Wir sind nicht sicher, ob das nun unbedingt richtig ist und fühlen uns nicht sehr behaglich bei diesem Kauf, bei dem alles sehr schnell entschieden werden musste.

Montag, 9. Juli 2007

Wir haben auf einem grossen Flughafen irgendwelche komplizierten Angelegenheiten zu erledigen. Jetzt, am Morgen, haben wir vergessen, um was es gegangen ist. Jedenfalls hatten wir keinen Erfolg und waren daher freudig überrascht, dass wir gewissermassen zur Entschädigung noch einem der seltenen Raketenstarts beiwohnen konnten. Eine riesige Rakete hebt ab! Sie steigt aber nicht in den Himmel hinauf, sondern neigt sich und fliegt in geringer Höhe flach über unsere Köpfe hinweg und zerschellt sodann in einiger Entfernung. Ein gewaltiger Feuerball entsteht, und in weitem Umkreis geraten Gebäude in Brand. Von allen Seiten nähern sich Rauchwolken. Wir versuchen, wegzukommen. Es scheint aber, dass wir von den Bränden eingeschlossen worden sind.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Ich bin draussen, am Ufer eines Flusses, mit einem Kind und einem Bekannten. Der Fluss steigt plötzlich an und die Wiese, auf der wir uns aufgehalten haben, steht auf einmal unter Wasser. Wir befinden uns auf der falschen Seite, auf der es keine Häuser hat, und sollten doch wieder zurück, über den Fluss. Der Fährverkehr ist aber unterbrochen, braune Fluten wälzen sich an uns vorbei. Wir hätten, bei normalem Wasserstand, hinüberschwimmen können, jetzt aber ist Schwimmen ganz unmöglich. In Gefahr sind wir nicht, denn wir können auf eine kleine Anhöhe hinaufgehen, müssen dort nun aber warten, bis das Hochwasser zurückgeht. Wie lange wird das dauern, und wie die nächsten Tage aushalten?  

Eine grosse Villa ist im Rahmen einer Ermittlung, die ein Verwandter führt, beschlagnahmt worden. Aus mir unbekannten Gründen sollte nun jemand vorübergehend in diesem Haus wohnen. Mein Verwandter könnte dazu problemlos irgendein Sicherheits-Unternehmen beauftragen, bietet mir aber an, vorübergehend in diesem herrlichen Anwesen zu bleiben. Ich betrete das Schlafzimmer. Es ist recht einfach und sparsam möbliert, ein breites Bett steht da und ist bereits mit neuer Bettwäsche bezogen. Hier schliefen, sagt mein «Cousin», bereits bekannte Grössen aus der Wirtschafts- und Bankenwelt, und ausserdem einmal auch ein Milliardär aus einer der alten Sowjetrepubliken. Misstrauisch besehe ich die Bettwäsche.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Ich bin auf dem Weg zu einer Theateraufführung. Eine Amateur-Truppe soll ein komisches langweiliges langes Stück aufführen, in einem grossern Saal, in dem sich bereits erwartungsvoll viel Publikum versammelt hat. Auch ich habe eine Rolle. Ich muss als alter Narr auftreten und in einem Zwischenspiel etwa zehn Minuten in Versen reden. Ich habe aber noch gar nichts vorbereitet, habe kein Kostüm und die Verse noch gar nicht angesehen. Das einzige, das ich habe, sind einige Schachteln aus Metall, die ich vor mir hertrage und für meinen Auftritt verwenden sollte. Sie haben verschiedene Grössen und sind so locker verschlossen, dass sie, wenn ich sie fallen lasse, einen grossen Lärm und eine Riesenunordnung verursachen werden. Ich begegne auf dem Vorplatz zum Theaterhaus einem anderen Schauspieler, der verwundert meine Schachteln besieht. Ich habe sogar noch ein weiteres Requisit, ein kleines Album mit Museumsstücken. Es enthält Münzen und kleine bestickte Stoffresten mit alten Wappen und anderen Darstellungen, die in Plastikfolien eingefasst sind. Auch über dieses Album sollte ich bei meinem Auftritt schön gereimt reden. Die Vorstellung wird bald beginnen! Ich bin ganz ruhig und zuversichtlich und gehe davon aus, dass ich eben irgendwetwas improvisieren muss, einen Kabarettauftritt, der die Leute zum Lachen bringen wird. Ich werde wohl so auftreten, wie ich jetzt daherkomme, ganz alltäglich, und sagen, dass ich nicht vorbereitet sei, nichts auswendig gelernt habe und diese Schachteln fallen lassen und über das komische Album Witze machen sollte. Es fallen mir einige humorvolle Bemerkungen ein, die ich aber nicht aufschreiben kann und wohl wieder vergesse bis zu meinem Auftritt. Wird das Publikum auf diese Witze reagieren? Es könnte sein, dass es über jeden Satz und jedes Wort schallend lacht, auch darüber, dass ich die Schachteln ständig herumtrage, aber nicht fallen lasse. Es könnte aber auch sein, dass alle peinlich berührt sind und schweigen, und auch meine Theatertruppe entsetzt ist über mein unmögliches Verhalten.

Freitag, 22. Juni 2007

Er hat sich, vollkommen davon überzeugt, dass ein weiteres Leben keinen Sinn mehr machen würde, die Pulsadern aufgeschnitten. Ein scharfer hellroter Strahl schiesst heraus. Er beobachtet sich, möchte genau verfolgen, wie er stirbt. Er fühlt, wie die Glieder kalt werden, wartet auf den ewigen Schlaf, der da kommen sollte. Aber der Tod kommt nicht, sondern die Angst vor dem Tod. Die Tat reut ihn plötzlich, er möchte doch noch leben, erzittert vor dem ungeheuren Ereignis, das jetzt in wenigen Sekunden bevorsteht. Es graust ihn, er blickt auf sein Handgelenk, wo das Blut noch immer herausschiesst, und fühlt nun wirklich den Tod kommen. Er erwacht, fühlt aber noch immer die Kälte in allen Gliedern und ist nicht ganz sicher, ob er nicht doch tot ist. Nur langsam geht es wieder ins Leben zurück.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Wir kommen in die Ostschweiz, in den Kanton Thurgau, wo wir zu einem Volksfest eingeladen worden sind. Es ist nicht nur ein Volksfest, sondern auch eine festliche Zusammenkunft von bürgerlichen Politikern und Unternehmern, eine ziemlich gehobene Gesellschaft. Auch junger geschniegelter Nachwuchs ist da und tut wichtig. Wir fallen nicht ab, tragen Anzug und Kravatte, haben allerdings auch das Velo bei uns, wir haben die Absicht, am Abend nach Hause zu radeln. Man kennt uns, bittet uns, teilzunehmen, auch wenn wir, was deutlich zu spüren ist, nicht zu diesem Club gehören. Man grüsst uns freundlich, nennt uns aber nicht beim Namen und gerät in Verlegenheit, wenn wir ein Gespräch beginnen wollen. Die Einladung aber war sehr freundlich ausgesprochen worden, es wäre unhöflich, vorzeitig zu gehen. Wir bleiben daher viel länger als wir beabsichtigten, bleiben den ganzen Nachmittag, gehen auf dem Gelände des Sportplatzes herum, auf dem das Fest stattfindet, erleben einen gewaltigen kurzen Wolkenbruch, sehen einer Gruppe von elegant gekleideten Damen zu, die für die Abendveranstaltung einen Tanz einübt. Gegen acht Uhr verabschieden wir uns, jetzt ist es aber viel zu spät geworden, an eine Fahrt mit dem Velo ist nicht mehr zu denken, es sind ja auch zweihundert Kilometer bis nach Hause. Wir würden gerne die Gattin benachrichtigen, haben aber kein Handy und kein Telefon. Wir gehen zum Bahnhof und versuchen, einen Zug zu finden und auch das Velo mit dem Zug mitzunehmen. Es ist nicht sicher, ob uns die Fahrt noch möglich ist oder ob wir nicht in dieser kleinen Thurgauer Ortschaft eine Möglichkeit zum Übernachten suchen müssen.

Freitag, 15. Juni 2007

Montag, 11. Juni 2007

Wir sind im Militärdienst, mit unserem grossen grauen Lieblingskater, in einem riesigen Schlafraum, der viele meterhohe Fenster aufweist, die sich nicht schliessen lassen. Es ist nicht zu sehen, wie wir hier mit dem Kater, der gerne ins Freie entweicht, hausen können. Er entwischt auch sofort, wir eilen ihm nach und kommen, wenn wir aus dem Fenster steigen, in eine sanft abfallende, dunkelgraue Landschaft aus flachen Felsen, Kies und Sand. Der Kater springt auf seine Art davon, er verschwindet dabei nie ganz, sondern bleibt immer in unserem Gesichtsfeld. Jetzt ist er aber unvorsichtig und rutscht und fällt einen steilen Abhang hinunter in ein kleines Tal. Wir steigen ebenfalls hinunter und zeigen vorwurfsvoll nach oben. Siehst du, wo du jetzt bist? Er scheint seine Ungeschicklichkeit einzusehen und lässt sich fangen und tragen. Wir gehen mit ihm das Tal hinauf, es ist nicht weit bis zur Strasse, die wieder zur Kaserne führt. Wir reden auf ihn ein und hoffen, dass er sich in Zukunft klüger verhält und das Areal nicht mehr verlässt. Das ist im übrigen sehr ratsam, denn einer meiner Kameraden hat ein Gewehr und würde gerne auf die Tiere schiessen, die sich hier in dieser Wüstenlandschaft herumtreiben könnten. Wir zeigen ihm unsere Katze und erklären ihm ihr Verhalten.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Wir, meine Frau und ich, befinden uns auf einem Parkplatz am Stadtrand, haben eine Auseinandersetzung mit unserem Chef. Er bedroht uns mit einem Messer, erklärt aber, es sei einfach nur so in seiner Hand. Er wirft es auch, um seine alles in allem nicht gefährlichen Absichten zu zeigen, demonstrativ auf den Boden, ergreift es dann aber immer wieder schnell. Wir gehen einer Strasse entlang hinauf, zur Stadt. Der Chef hantiert noch immer mit dem Messer, wirft es aber wieder zu Boden und kickt es mit einem Tritt weg. Es fliegt den Abhang hinunter. Kinder springen ihm nach, heben es auf und bringen stolz es dem Besitzer zurück. Wir besichtigen das Münster der Stadt, es ist ein kleiner, aber kunsthistorisch sehr interessanter Bau, der fast ausschliesslich aus bemalten Holzfiguren besteht, aus Heiligen, Engeln, Propheten, Aposteln. Vor uns ein sitzender Heiliger, dessen Füsse auf zwei Ebenen dargestellt werden. Direkt vor uns klobige Schuhe, glänzend, poliert, dann, um ein weniges höher und zurück gesetzt, die gleichen Füsse, aber nur als Skelett dargestellt. Es hat viele Besucher, und wir haben Mühe, einen Blick auf die Figuren zu erhalten. Eine Kunsthistorikerin erklärt einer Gruppe die Bildwerke, ist aber selber mit ihrem fein ausgearbeiteten Faltenkleid ein Teil einer Skulptur.

Samstag, 2. Juni 2007

Wir kommen am Hauptbahnhof an und möchten mit dem Taxi nach Hause fahren, ausnahmsweise, weil die Busse nur selten in die Vorortsgemeinde fahren, in der wir wohnen. Es ist nicht besonders weit, höchstens zehn Kilometer. Den Namen des Wohnortes haben wir dummerweise vergessen, wir zeigen aber dem Fahrer einfach nur den Weg. Bei einem Coop wollen wir noch etwas einkaufen und fragen den Fahrer, ob er ein paar Minuten warten könne. Er aber sagt, er habe viel zu tun und könne nicht warten. Da es gewiss schwierig für uns ist, jetzt ein anderes Taxi zu finden, sagt er, er könne uns helfen, er habe hier einen Freund, der uns nach Hause bringen könnte, er müsse in die gleiche Richtung fahren. Dieser Freund steht mit seinem Wagen gerade vor dem Coop. Wir sind einverstanden und sagen, wir würden dem Freund gerne ein Trinkgeld von zwanzig Franken geben. Zwanzig Franken, sagt der Taxifahrer, das gehe doch nicht. Die Fahrt koste alles zusammen zweihundert Franken. Wie bitte, sagen wir, das gehe doch nicht, das könnten wir gar nicht bezahlen. Dann müssten wir ihm eben die Fahrt bis zum Coop bezahlen, diese Fahrt koste 57 Franken. Auch dieser Preis ist absurd hoch, den sie dauerte nur ein paar Minuten. Wir denken, dass hier betrogen wird, werden böse und sagen, wir würden die Polizei holen. Er solle uns auf eine Quittung geben. Er geht zum Auto zurück.

Samstag, 19. Mai 2007

Wir nehmen an einer grossen militärischen Versammlung teil, einige hundert Soldaten sitzen im Freien auf einfachen Stühlen. Die Vorgesetzten erklären uns, dass wir nun in einer spielerischen Art militärische Verhaltensweisen erlernen würden. Das erste Spiel bestehe darin, dass die ganze Versammlung innert dreissig Sekunden spurlos verschwinden müsse, der Befehl Los ertönt sogleich, ein Teil der Versammelten verkriecht sich unter die Stühle, was aus unserer Sicht keine Lösung ist, wir rennen weg, zur Seite, wo es grosse Kästen gibt, wir springen in einen dieser Kästen und wollen die Türe zuziehen, die noch hin und her schwingt, als bereits ein Signal für den Übungsabbruch ertönt, die Übung wird abgebrochen, die Vorgesetzten sind mit dem Ergebnis zufrieden, obwohl die Hälfte der Teilnehmer keineswegs unsichtbar ist, sondern im Gegenteil kaum verdeckt hinter den Stühlen kauert oder steht. Das Ziel ist erreicht, wir werden für unseren Eifer gelobt, und wir gehen weiter, zu einem nächsten Spiel.

Freitag, 11. Mai 2007

Verwahrlostes grosses Grundstück, ein ungepflegter Garten voller Gestrüpp, ein baufälliges Gebäude, eine weitläufige Anlage, abgeschlossene Türen, Vordächer, ein Eingang, der zu einem Spital führen soll. Ich sollte dringend pissen und suche verzweifelt nach einer Toilette. Ein Arbeiter erscheint, den ich fragen kann. Ja, sagt er, es gibt zwei, eine ist gleich dort in diesem Vorbau. Ich gehe hin, sehe aber, dass der kleine Holzverhau total verfault und vermodert ist. Ich eile zurück und will wissen, wo sich die andere Toilette befindet. Diese ist weiter weg, am Rande des Gartens. Der Garten ist verwildert, und einige aus der Gruppe, mit der ich unterwegs bin, haben dicke Rosenzweige gefunden, die sie nun herumtragen und einander zeigen. Einige wollen sie näher ansehen und ergreifen, machen dabei aber schmerzhafte Bekanntschaft mit grossen Dornen, was zu spöttischen Bemerkungen und einer gewissen Heiterkeit führt.



 

Dienstag, 8. Mai 2007

Bürogebäude, kompliziert, hässlich. Ich bin in schäbiger Freizeitkleidung und habe meinen schönen Anzug in einem Nebenraum an einem Bügel aufgehängt. Ich will ihn holen, sehe aber, dass über ihm eine Leitung defekt ist und eine hässliche braune Flüssigkeit auf ihn herabtropft. Wir werden sofort den Hausdienst rufen müssen. Das Kleid lässt sich gewiss nur noch schwer reinigen. Wir erklären der Kioskfrau, die in gleichen Raum einen Kiosk führt, dass wir versuchen würden, hier Schadenersatz zu fordern. Die alte Dame wird aber sehr böse und sagt, das gehe nicht, das lasse sie nicht zu.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Langer Traum von einem seltsamen Pouletflügel, bei welchem sich drei oder vier Flügelgelenke aneinanderreihten. Was soll dieser Flügel bedeuten? Was sollen wir damit anfangen? Es ergeben sich Diskussionen unter Parteileuten, die Auffassung der SP-Frauen setzt sich durch, wonach man der Sache nicht weiter nachgehen und insbesondere dem Volk nichts sagen solle. Wir stopfen uns folglich das Gebilde in den Mund, es hat wenig Fleisch, sondern nur eine dicke Haut, die uns im Munde stecken bleibt, ein Ballen, den wir wieder ausspucken, im Freien. Wir gehen ein paar Schritte und stehen vor unserem Haus, einem Bungalow, den wir zu unserem Schreck unverschlossen finden, die Türe steht offen und in einem der Zimmer hat es Licht. Wir gehen hinein, haben Angst, wollen den Bösewicht überraschen, stürmen ins Zimmer, in dem unter vielen Kissen und Decken jemand schläft, wir werfen uns auf diese Decken und wollen den Kerl festhalten, es ist aber unsere Tochter, sie wollte uns am Bahnhof abholen, fand uns aber nicht.

Samstag, 28. April 2007

Freitag, 27. April 2007

Es geht gegen Mitternacht, wir haben Streit mit der Gattin, die Musik ist uns zu laut, wir können nicht einschlafen, können nicht in der Wohnung bleiben, gehen am Ende hinaus auf die Strasse. Dort läuft noch einiges, Fahrzeuge des Bauamtes transportieren Eishockeytore, die offenbar an diesem Abend verwendet worden sind, zurück in die Einstellhallen. Wir kommen in eine etwas schmuddelige Gegend, stossen auf zwei Prostituierte, beide ziemlich hässlich und alt, eine der beiden wirkt aber interessant, wir versprechen uns irgendetwas von ihr, was es genau ist, wissen wir nicht, wir gehen jedenfalls mit ihr in die nächste Absteige. Ich trage sie über die Strasse, sie ist leicht und leblos wie ein Bündel Kleider. Dass es hier überhaupt Absteigen gibt, haben wir nicht gewusst, es ist dies zweifellos eine Bildungslücke, es sind sogar grosse Absteigen, wir kommen durch einen kleinen Eingang in höhere Stockwerke, in denen sich grössere Bordelle befinden, es sind Räume, die nur durch Tücher voneinander getrennt sind. Diese Tücher werden eben durch verschiedene Prostituierte weggenommen und zusammengefaltet, man räumt auf, es scheint, als ob das gewiss sehr billige Etablissement schon schliesst, wir finden auf jeden Fall keinen geeigneten Unterschlupf und müssen das Haus wieder verlassen. Meine Begleiterin kennt andere Orte, im Freien geht es auch, wir kommen durch einen Hof, in welchem Kinder spielen, die uns mit hässlichen Affengesichtern anglotzen, und sodann in der Nähe zu einem Spazierweg, der an Feldern vorbei führt, in denen hohes Gras wächst. Von Zeit zu Zeit finden wir Flächen, in denen das Gras zertrampelt ist, hier wurden offensichtlich die Geschäfte abgewickelt, wir sind jetzt alleine, finden einen Ort, wo wir uns niederlassen können, ich breite meine Jacke auf dem feuchten Boden aus, setze mich, da erscheinen plötzlich doch Passanten, einer nähert sich sehr unanständig, ich muss ihn verjagen, trage zu diesem Zweck plötzlich einen Militärhelm. Man lacht über meine abgezehrte Begleiterin, viel Vergnügen, ruft man höhnisch, wir schämen uns, denn unsere Dame ist wirklich sehr hässlich, vielleicht sogar ein Mann, ich frage sie, ob sie krank sei, nein sagt sie, absolut nicht.

Montag, 23. April 2007

Ich bin allein auf Reisen, in einer fremden, osteuropäischen Stadt, übernachte in einem kleinen Hotel. Im Eingangsbereich hat es eine Garderobe, in der die Gäste auch die Skis hinstellen können. Es hat aber nur wenig Platz, und es ist nicht zu sehen, was geschieht, wenn noch mehr Gäste eintreffen und Skis mitbringen. Am besten, denke ich, würden sie hier einen Garderobier hinstellen, der für Ordnung sorgt. Ich selber sorge jetzt sogar dafür, in dem ich drei jungen Lnadsleuten, die hier eingetroffen sind, helfe, ihre Ausrüstung zu deponieren. Nachher fahre ich mit ihnen im Lift hoch. Der Lift funktioniert schlecht, wir müssen mehrmals die Bedienungstasten drücken. Im Lift stelle ich fest, dass die drei Männer offensichtlich fest organisiert sind. Zwei von ihnen sprechen ihren Kollegen, der grösser und kräftiger ist als sie, mit «Häuptling» an, was humoristisch gemeint sein könnte, für mich aber auch leicht bedrohlich wirkt. Der «Häuptling» verhält sich aber friedlich und scheint mich kaum wahrzunehmen. Jetzt allerdings fährt der Lift hoch, offensichtlich sehr viel höher, als das Hotel Stockwerke hat. Wir wundern uns, lassen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, solche Abenteuer mit schlecht funktionierenden Liften gibt es eben in Osteuropa immer wieder. Nach längerer Fahrt hält der Lift an, und wir steigen aus. Weil ich die Stadt schon etwas erkundigt habe, weiss ich, wo wir sind, nämlich vor einem grossen Spital auf einer grossen Terrasse. Der Lift ist offenbar auch mit diesem Spital verbunden und kann mit einem speziellen Programm, das wir offensichtlich ausgelöst haben, bis dorthin fahren. Wir beschliessen, den unzuverlässigen Lift nicht mehr zu benützen und zu Fuss zum Hotel zurückzugehen, was, wie ich sage, etwa eine Viertelstunde dauern wird. Auf der breiten Strasse, die zum Hotel führt, entdecken wir einen Pizza-Laden. Meine Gefährten steuern darauf zu und wollen gleich eine Pizza verspeisen. Der Laden sieht sauber aus, das Angebot ist tatsächlich verlockend und ganz auf der Höhe der Zeit. In der Auslage sind die Zutaten zu sehen und auch einige Beispiele von erhältlichen Produkten, eines ist angeschrieben mit «Winterthur», ein anderes mit «Toggenburgerli». Das erweckt zusätzlich Vertrauen, und ich denke, dass der Besitzer vielleicht in der Schweiz gearbeitet hat und unsere Standards kennt und erfüllt. Meine drei Gefährten kaufen sich nun eine kleine Mahlzeit, drei Pizzas, die ihnen in Tütenform gereicht werden.

Donnerstag, 12. April 2007

 

Wir, eine kleine Gruppe von Touristen, sind mit einem Boot auf einer Rundfahrt. Wir fahren flussaufwärts auf einem breiten, grossen Fluss und kommen zu einer Hafenanlage mit Gebäuden, Kranen, Lagerhallen. Eine riesige eiserne Brücke führt hier über den Fluss und wird gleichzeitig auch benützt für den Frachtverkehr mit den Schiffen. Wir besichtigen zuerst den linken Teil der Brücke. Hier stehen die Pfeiler eng beieinander, ein Schiffsverkehr ist nicht möglich. In der Flussmitte hat die Brücke einen Knick, und der rechte Teil dient nun der Schiffahrt. Die Pfeiler stehen weit auseinander, sodass auch grosse Schiffe unter der Brücke durchfahren können. Wir besuchen auch diesen Teil, wobei nun Kräne über unseren Köpfen sehr schnell und gefährlich nahe grosse Kartonschachteln transportieren, vom Ufer aus auf die Brücke. Es stehen mehrere Arme in Berieb, die alle gleichzeitig arbeiten. Die Anlage scheint hochmodern zu sein. Die Verpackung der Ladung ist aber unzureichend, es öffnen sich einige der Schachteln, und es ergiesst sich ein Regen von kleineren Paketen über uns. Sie enthalten Stifte in vielen Farben, die ich zunächst für Filzstifte halte, wie sie die Kinder für ihre Zeichnungen lieben. Ein Mann aber neben mir kennt sich besser aus und erklärt mir, es seien Kunstharzstifte, die nicht zum Malen verwendet werden könnten. Sollten wir sie vielleicht einsammeln, soweit dies möglich ist? Der Verlad geht weiter, der Hafen kümmert sich offenbar nicht um die Verpackungen der Güter, für die nur die Kunden verantwortlich sind.  

Dienstag, 10. April 2007

Wir sitzen, eine Reihe von älteren Herren, an einem langen Tisch, ein gemütliches Treffen. Da erscheint hinter mir ein weiterer alter Herr, es ist der Bundesanwalt, eine starke, gefürchtete Persönlichkeit. Er tritt zu uns hin und erklärt, mit einer kleinen Pistole in der Hand, meinem Sitznachbar, er sei verhaftet. Es geht um ein grosses Verbrechen, mit dem ich auch in Verbindung gestanden bin, das aber vor Jahrzehnten geschah und nie aufgeklärt worden ist. Der Bundesanwalt hat es nun aber aufklären können. Am Tatort wurde damals eine vielstellige Nummer gefunden, die auf verschwundene Goldbarren hinwies. Diese Nummer hat nun der Bundesanwalt auf einer goldenen Kette gefunden, die mein Bekannter besitzt und jetzt sogar bei sich hat. Widerstand ist zwecklos, der Fall ist klar. Der Bundesanwalt spricht auch mit mir, er hat meinen Onkel gekannt und sagt mir, dass dieser an Empfängen zur Unterhaltung jeweils kleine Körbe mit Süssigkeiten habe hinstellen lassen, in denen auf kleinen Karten Pornobilder zu finden gewesen seien. Mein Grossonkel sei aber noch schlimmer gewesen, sagt er und schweigt bedeutungsvoll. Eben dieser längst verstorbene Grossonkel war in das Verbrechen verwickelt, das der Bundesanwalt jetzt aufgeklärt hat. Ich war aber auch beteiligt und bin jetzt, nach Mordtaten in einer Burg und mit geraubten Schätzen, mit zwei Komplizen auf der Flucht. Wir überqueren in einem kleinen Städtchen eine schmale Strasse, auf der grosser Verkehr herrscht, und setzen uns erfolgreich von den Verfolgern ab. Wir eilen auf einem Waldpfad davon, begegnen aber plötzlich einer ganzen Gruppe von Polizisten. Wir tun so, als ob wir harmlose Wanderer wären und gehen grüssend an ihnen vorbei. Nach einigen Sekunden wird ihnen klar, dass sie uns hätten anhalten und kontrollieren müssen. Sie rufen daher «Halt» und kommen auf uns zu. Jetzt müssen wir uns mit allen Mitteln verteidigen. Wir haben gute Pistolen und schiessen die Verfolger nieder. Diese schiessen auch, aber erfolglos. Ich finde sogar Zeit, das Magazin zu wechseln und weitere sechzehn Schuss abzufeuern.

Mittwoch, 28. März 2007

 

Wir leben in einer Diktatur, in welcher man sich sehr vorsichtig verhalten muss, wenn einem das Leben lieb ist. Wir verstossen gegen die geltenden Gesetze, indem wir am frühen Morgen eine Schokolade essen. Es ist dies ein Vorspiel, ein Signal für eine Aktion des Widerstandes. Der Diktator erscheint, sieht uns, stellt uns wütend zur Rede. Es ist nicht Hitler, aber ein Machthaber von seiner Art, furchtbar und unberechenbar. Wir sind verloren und geben zu, dass wir einen Plan hatten, den wir nun nicht mehr durchführen könnten. Der Diktator wendet sich ab, lässt uns in Ruhe, eine Verhaftung bleibt aus. Wir werden sogar mitgenommen auf eine Exkursion, die an die Staatsgrenze führt. Könnten wir jetzt vielleicht fliehen? Es ist klar, dass wir des Todes sind, und nicht nur wir werden hingerichtet werden, mit uns auch andere Menschen, sicher auch unschuldige.

Montag, 19. März 2007

Mittwoch, 14. März 2007

Und wir sind Pair von Frankreich und haben als solcher Anrecht auf freie Bahnfahrten, man übergibt uns einen kleinen unbedruckten grauen Schein, von der Grösse eines Metro-Billetts, damit können wir fahren, wohin wir nur wollen.

Samstag, 10. März 2007

 

Ich arbeite bei IBM, der berühmten, grossen Firma, bei der zu arbeiten jedem eine grosse Bedeutung verschafft. Es ist aber dort sehr langweilig, es geschieht rein gar nichts, aber jeder ist beschäftigt, man weiss nicht mit was. Ich kann problemlos zwei älteren Frauen aus meiner Bekanntschaft eine Stelle im Sekretariat verschaffen. Sie sind aber entsetzt, weil das Arbeitsklima schlecht ist, man ihnen nichts zeigt und keine Arbeit gibt. Ich bemühe mich, ihnen Arbeit zu geben, was aber nur sinnlose Beschäftigungstherapie bringt. Verschiedene Streitigkeiten treten auf, die Frauen sind entrüstet und wollen wieder kündigen. Ich muss mich verteidigen und erkläre, überheblich wie ich bin, dass es sich hier um wichtige Aufgaben handle und ich kein Scharlatan, sondern ein hochgeschätzter Datenverarbeitungsspezialist sei. Auch vor meinen Eltern, die sich Sorgen machen, muss ich mich verteidigen. Ein junger frecher Arbeitskollege, der mich angreift, wird beinahe erdrückt in einer Menschenmenge, die sich bei einer Einfahrt in eine grosse Garage vor der Türe staut. Die Türe kann schliesslich geöffnet werden, die Menschen strömen an mir vorbei, wobei mir der von ihr mitgerissene Kollege mit der Faust droht.

Samstag, 3. März 2007

 

Grosser Kongress. Ich sollte in einer der Sektionen um 10 Uhr einen Vortrag halten, bin aber schlecht vorbereitet. Beim verspäteten Aufbruch, um 9 Uhr im Hotel, gerät alles noch mehr durcheinander. Eihentlich habe ich nur Notizen und keine brauchbaren Unterlagen. In der Eile nehme ich noch einen Regenschirm mit, obwohl es schönes Wetter ist und kein Regen erwartet wird. Auf dem Hinweg werde ich immer wieder abgelenkt, unter anderem auch durch einen freundlichen Herrn, einer von diesen klugen, geschmeidigen, erfahrenen perfekten Hofleuten, den ich von wenigen kurzen Begegnungen her kenne. Er beginnt gekommt Smalltalk mit mir und hinterlässt die Überzeugung, dass er meinen Vortrag gewiss gut finden und loben wird, auch wenn er total missrät. Ein anderer Kollege belästigt mich mit einem dummen grammatikalischen Problem, ich winke ab und gehe schnell weiter. Im voll gefüllten Saal hat es nur auf der anderen Seite noch freie Plätze. Dort entsteht aber Unruhe, weil meine Lieblingshündin, eine alte Hundedame, dort plaziert worden ist und nun von anderen Hunden gestört wird, die mit ihr spielen wollen. Sie entzieht sich ihnen winselnd. Jetzt muss ich noch den Regenschirm holen, den ich beim Board der Direktoren liegen gelassen habe, die auf einem Hügel an einem Tisch sitzen. Jetzt regnet es, und ich ernte bewundernde Blicke, weil ich als einziger einen Regenschirm bei mir habe. Jetzt ist es 9.55, und mein Vortrag sollte in wenigen Minuten beginnen. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte. Vielleicht könnte ich nur von meinen Bemühungen berichten, ohne auf den gar nicht existierenden Inhalt zu sprechen zu kommen. Ich hatte mit mathematischen Formeln gearbeitet und meterlange Computer-Ausdrücke produziert. Könnte das beim Publikum ankommen und sogar als originell und witzig geschätzt werden, wenn ich nur von den Arbeitsprozessen reden würde? Gut reden und sicher auftreten kann ich ja.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Und in einem langen Traum besteigen wir einen hohen Turm, der uns eine weite Aussicht über einen von Wäldern umgebenen kleinen See erlaubt. Der Turm ist aus leichten, beweglichen, schwankenden, sich biegenden Einzelteilen zusammengesetzt, die kaum richtig aneinander befestigt sind. Es scheint, als könnte das luftige Gebilde jederzeit wie ein Kartenhaus unter uns zusammenbrechen. Wir steigen dennoch höher und höher, wobei sich unsere Schuhbändel lösen und die Schuhe schliesslich so locker an den Füssen sitzen, dass sie bei jedem weiteren Schritt auf den schwankenden Leitern in die Tiefe zu fallen drohen. Weil wir aber die Hände keinen Moment lang frei zu bewegen wagen, klettern wir weiter und versuchen, die Schuhe an den Füssen zu behalten, was auf die Dauer nicht geht. Wir verlieren einen Schuh, er fällt aber nicht in die Tiefe, sondern bleibt, scheinbar unerreichbar, auf einem kleinen dünnen Blechvorsprung liegen. Jemand, der unter uns klettert, macht uns Mut und ruft, dass wir doch diesen Schuh ruhig wieder anziehen könnten, das Blech sei schon stabil genug, es geschehe uns nichts, man dürfe nur keine Angst haben und eben nicht in die Tiefe schauen. Wir steigen nun wieder ein paar Stufen hinunter, greifen nach dem Schuh, ziehen ihn wieder an, hoch über Baumwipfeln schwankend, binden ihn, binden auch den anderen Schuh fest, und setzen alsdann unseren Aufstieg fort, der uns schliesslich bald zu einer festen Installation, einer Art von Berghotel, führt.

Sonntag, 18. Februar 2007

Rom. Wir sind Gladiator, Moriturus, gehören zu einer Gruppe, die in einem kleinen Raum beisammen sitzt und nicht weiss, was mit ihr geschehen wird. Gewiss ist, dass Spiele unmittelbar bevorstehen, bei denen wir alle sterben werden, natürlich auf eine für die Zuschauer sehr interessante Art. Man klärt uns nicht auf, überlässt uns aber gewisse Entscheide. Wollen wir zum Beispiel jene sein, die in der Grube knien, wollen wir eingemauert werden? Uns gefällt das alles gar nicht, wir fliehen, über Mauern und Strassen und Plätze an den Hafen, wir springen ins Wasser, schwimmend werden wir uns retten können, das ist klar, wir können uns nämlich irgendwie an kleinen Schiffen festhalten, die uns fortziehen, ohne uns zu bemerken, und so kommen wir schnell aus der gefährlichen Zone heraus, geraten aber weiterhin in undurchschaubare gefährliche Zustände. In einem benachbarten Hafen, zu dem wir uns ziehen lassen, wird ein grosses Schauspiel aufgeführt, wir geraten mitten in die riesige Aufführung hinein, Hunderte von wilden Gestalten fuchteln mit Lanzen, man schreit, man droht, es sieht am Ende eher nach Aufstand aus als nach Theater, vielleicht ist es auch ein Aufstand, der als Theateraufführung getarnt worden ist. Wir jedenfalls wollen nichts mit der Sache zu tun haben und versuchen, aus der Gefahrenzone zu kommen, wir eilen weg, hinter die Kulissen. Es sind weitläufige Anlagen, in denen die Schauspieler eingekleidet und vorbereitet worden sind, dort steht uns plötzlich eine Frau gegenüber, wir sehen sie genauer an, sie lächelt ernst, es ist unsere erste und einzige Liebe, die wir vor Jahren in der weiten römischen Welt verloren haben und nie wieder zu finden glaubten. Sie ist kein junges Mädchen mehr, sondern eine schöne starke Frau mit ausdrucksvollem festem Gesicht, sie sieht uns an und eilt weg, wir haben keine Zeit für uns, es ist aussichtslos, es bewegt sich alles, es scheinen grosse Umwälzungen bevorzustehen.

Dienstag, 13. Februar 2007

Freitag, 9. Februar 2007

 

Auf dem Parlamentsgebäude steht ein schmaler hoher Turm, ein kranartiges Gerüst, das oben eine eine Antenne aufweist. Dieser Turm wird nun aus unerfindlichen Gründen mit grossen grauen Betonplatten eingekleidet. Wir sehen von unserem Aufenthaltsort her durch ein Dachfenster den Arbeiten zu. Helikopter bringen die quadratischen Platten an ihren Ort, wo sie von Arbeitern befestigt werden. Es wird furchtbar hässlich werden, und es ist seltsam, dass diese Verunstaltung erlaubt worden ist. Jetzt will ein Arbeiter zurück auf den Boden. Er hängt sich mit blossen Händen an eine der ankommenden Platten und fliegt mit ihr frei in der Luft schwebend auf den Vorplatz hinunter. Das gelingt, benötigt aber sicher viel Kraft und ist gefährlich.

Freitag, 26. Januar 2007

 

In einem Saal findet eine seltsame Veranstaltung statt. Ich bin dabei, weiss aber nicht so recht, um was es geht. Es scheint etwas Politisches oder Religiöses zu sein. Ich sitze am Haupttisch, an dem sich auch ein Führer der Gemeinschaft befindet, ein gebieterisch auftretender, kräftiger Mensch mit langem schwarzen Bart. Er kriecht unter den Tisch und macht sich, gedeckt durch das grosse Tischtuch, an meinem Bein zu schaffen. Ich frage, was das soll.  Er sagt, er brauche für eine feierliche heilige Handlung etwas Blut. Das sei kein Problem, er brauche nur wenige Tropfen und werde jetzt einen kleinen Schnitt beim Knie vornehmen. Ich bin gutmütig und lasse ihn machen. Ich spüre nichts, frage aber, als er wieder auftaucht, ob es ein Pflaster brauche. Nein, sagt er, es habe nur einen kleinen Kratzer gegeben. Ich sehe nun nach, es ist tatsächlich nur ein kleiner Kratzer zu sehen, neben ihm aber ein dunkler Bluterguss von einigen Zentimetern Länge.

Donnerstag, 25. Januar 2007

 

Ein Unterhaltungsabend irgendwo in Osteuropa, vielleicht in Serbien. Ich sitze mit sehr vielen älteren Leuten in einem grossen Saal, ein Animator versucht, die Senioren in gute Stimmung zu versetzen. Er hebt die Arme, schüttelt die Hände, gestikuliert und fordert uns auf, es ihm gleich zu tun. Dann lässt er sich rasch hintereinander auf seinen Stuhl plumpsen, der Saal macht ihm das nach, der entstehende Lärm bringt die guten Leute zum lachen, man klatscht, ist begeistert. Dann erscheint eine Animatorin, die ausgerechnet mich nach vorne bittet, auf die Tanzfläche. Warum nur? Ich bin ihr offenbar aufgefallen und für ihre Produktion brauchbar. Sie klebt mir einen dünnen, für das Publikum kaum sichtbaren Faden an die Nase und zieht mich nun herum, zur Belustigung der Leute. Dann aber zieht sie mich zur Türe und ins Freie. Dort ist ein Fest im Gang, eine Feier, die sehr selten stattfindet. «Eine Kette wird gelegt», ruft man. Wir wollen zusehen, ich fasse meine Dompteurin unter, es ist eine schöne, aber nicht mehr junge Frau, sie lacht und geniesst meine Berührungen. «Wir passen ja zu einander», sagt sie, «jetzt ist es aber keine Unterhaltungsnummer mehr!» Ich fasse sie fester. «Ja, so möchte ich es haben!» ruft sie, «für immer!» Aber das ist doch unmöglich, denke ich, der Altersunterschied ist viel zu gross, und zudem bin ich ja verheiratet.

Samstag, 20. Januar 2007

 

Ferien in einem Venedig, das direkt am Meer liegt und Badestrände aufweist. Es ist Vormittag, ich gehe alleine an den Strand, die Familie wird später auch nachkommen. Die Gezeiten sind hier sehr stark, und gerade ist wieder die Flut im Gange. Ich gehe einige hundert Meter am Ufer entlang zu einem anderen Strandabschnitt. Das Wasser steigt sehr schnell an und hört nicht auf zu steigen und führt nun zu einer grossen Überschwemmung, die von hohen Wellen noch verstärkt wird. Alle müssen sich in Sicherheit bringen, und ich hoffe sehr, dass dies auch meiner Frau und meinen Kindern gelungen ist. Jetzt gehe ich durch die höher gelegenen Stadtteile und hoffe, zum Hotel zu gelangen, in welchem wir untergekommen sind. Der Weg ist aber versperrt durch reissende Flüsse, die nicht mehr überquert werden können. Ich gerate auf eine kleine Terrasse und möchte mich dort hinsetzen. Die Terrasse gehört aber zu einer bescheidenen Pension, deren Angestellte mir erklären, dass die Stühle nur für Hotelgäste sind. Ich überlege, ob ich nicht einfach einen Kaffee bestellen könnte, frage aber gar nicht, weil ich ja kein Geld bei mir habe, kein Geld und auch kein Handy. Später sehe ich, dass eine Helpline eingerichtet worden ist, mit welcher man Angehörige suchen kann. Sie ist in vier Sprachen verfügbar, italienisch, deutsch, englisch und französisch. Ich würde gerne die englische Helpline benützen, weil ich denke, dass diese wohl am wenigsten überlastet sein dürfte, habe aber weiterhin keine Möglichkeit, sie anzurufen.

Freitag, 12. Januar 2007

 

Ich bin nun 75 Jahre alt, aber noch immer bei der IBM angestellt. Ich komme an einen neuen Arbeitsplatz zu neuen Kollegen in ein Grossraum-Büro, in welchem aber jetzt um 19.30 Uhr nur wenige Mitarbeiter an der Arbeit sind, alles gut angezogene Männer mittleren Alters, gewiss alles grosse Fachleute, Experten, sehr kompetent und sachkundig. Ich hänge meinen Mantel auf und nehme an meinem Pult Platz. Ein Kollege begrüsst mich freundlich und zweifelt keinen Augenblick an meiner hohen Kompetenz. Gewiss verfüge ich über unersetzliche Kenntnisse, sonst würde man mich ja nicht mehr beschäftigen. Das Pensionsalter liegt doch bei der IBM sehr tief, mit 55 werden hier alle pensioniert. Der Kollege weist mich darauf hin, dass eine dubiose, ziemlich verwahrloste Gestalt, die vorher in einer allen zugänglichen Lobby sass, von aussen eingedrungen ist und sich weiter hinten einfach so an einem freien Platz niedergelassen hat. Er unternimmt aber nichts, auch alle anderen lassen sich durch den Fremden nicht stören. Ich gehe etwas später, auf dem Weg zur Toilette, an ihm vorbei und schaue ihn etwas kritisch an. Er regt sich darüber auf und protestiert dagegen, dass man ihn hier belästigt. Er steht auf und beginnt, in einem unmöblierten Teil des Büros asiatische Kampfpositionen einzunehmen. Plötzlich taucht auch eine junge Frau auf, die ebenfalls Kampfsportkünste zeigt. Ich gehe einigermassen verängstigt zurück, gerate aber dabei noch in einen Fussballmatch, der unter den Mitarbeitern ausgetragen wird. Ein Ball rollt mir entgegen, ich stoppe ihn gekonnt, sehe aber erst jetzt, dass ja ein Spiel im Gange ist, das ich nun dummerweise unterbrochen habe. Es schimpft aber keiner der Spieler, man spielt kommentarlos weiter, als ich den Ball zurückgestossen habe. Es ist jetzt 20 Uhr, weitere Kollegen treffen ein, man arbeitet noch immer. Ich werde einem sehr gepflegten Herrn vorgestellt, einem Manager. Sein Name ist Vlastic, wenn ich richtig verstanden habe. Ich erwähne, dass ich seit 1976 bei der IBM arbeiten würde, was grosses Erstaunen auslöst. Die meisten meiner Kollegen waren damals noch nicht auf der Welt! Und dabei  irre ich mich ja, ich hätte sagen sollen, dass ich seit 1969 hier tätig sei. Man bringt mir grossen Respekt entgegen, niemand lächelt, niemand stellt Fragen, und bei alledem weiss ich gar nicht, was ich hier noch arbeiten sollte und in welcher Form ich hier nützlich sein könnte. Hat man vielleicht ganz einfach nur vergessen, mich in den Ruhestand zu schicken?

Montag, 8. Januar 2007

 

Mit meiner Frau besuche ich die vierte Etage  des Regierungsgebäudes. Dieses Geschoss ist mit grossem Aufwand umgebaut worden. In den neuen, grosszügig dimensionierten Räumen habe ich nun auch ein neues Büro, das ich meiner Frau zeigen will. In einem grossen, prächtigen Sitzungssaal mit Stukaturen und Kronleuchtern findet gerade eine Hochzeit statt. Wir hören Klavierspiel und sehen durch einen Türspalt, dass ein Kind spielt und so etwas zur Feier beiträgt. In den Räumen auf der anderen Seite des Ganges, wo sich mein Büro befindet, ist alles vorbereitet für einen Apero. Auch mein Büro wird dafür in Anspruch genommen. Bundesangestellte stehen herum und sagen lachend, wir sollten uns doch etwas von den Sachen nehmen, wir hätten genug Zeit. Also nehmen wir etwas Züpfe und Aufschnitt und dazu ein Glas Rotwein. Dadurch gerät ein Teil des Buffets in Unordnung. Aber noch ehe wir einen Schluck haben nehmen können, dringen doch die Hochzeitsgäste in den Saal, angeführt von einem ehemaligen Bundeskanzler. Wir eilen rasch weg, und denken, dass es wohl diese Persönlichkeit war, die erreicht hat, dass hier eine Hochzeit stattfinden kann. Sehr ungewohnt ist das auf jeden Fall. Jetzt gehen wir durch eine offene Flügeltüre in mein grosses Büro, das wie auch andere für die Feier zweckentfremdet worden ist. Es stehen hier Tische mit Hochzeitsgeschenken. Auf einem der Tische sitzt ein grosser zahmer Rabenvogel, der nicht angebunden ist. Wie soll ich hier arbeiten? Und warum hat man mich nicht informiert über den Anlass. Zu protestieren hat keinen Sinn, so laufen die Dinge eben hierzulande.