Donnerstag, 22. Februar 2007

Und in einem langen Traum besteigen wir einen hohen Turm, der uns eine weite Aussicht über einen von Wäldern umgebenen kleinen See erlaubt. Der Turm ist aus leichten, beweglichen, schwankenden, sich biegenden Einzelteilen zusammengesetzt, die kaum richtig aneinander befestigt sind. Es scheint, als könnte das luftige Gebilde jederzeit wie ein Kartenhaus unter uns zusammenbrechen. Wir steigen dennoch höher und höher, wobei sich unsere Schuhbändel lösen und die Schuhe schliesslich so locker an den Füssen sitzen, dass sie bei jedem weiteren Schritt auf den schwankenden Leitern in die Tiefe zu fallen drohen. Weil wir aber die Hände keinen Moment lang frei zu bewegen wagen, klettern wir weiter und versuchen, die Schuhe an den Füssen zu behalten, was auf die Dauer nicht geht. Wir verlieren einen Schuh, er fällt aber nicht in die Tiefe, sondern bleibt, scheinbar unerreichbar, auf einem kleinen dünnen Blechvorsprung liegen. Jemand, der unter uns klettert, macht uns Mut und ruft, dass wir doch diesen Schuh ruhig wieder anziehen könnten, das Blech sei schon stabil genug, es geschehe uns nichts, man dürfe nur keine Angst haben und eben nicht in die Tiefe schauen. Wir steigen nun wieder ein paar Stufen hinunter, greifen nach dem Schuh, ziehen ihn wieder an, hoch über Baumwipfeln schwankend, binden ihn, binden auch den anderen Schuh fest, und setzen alsdann unseren Aufstieg fort, der uns schliesslich bald zu einer festen Installation, einer Art von Berghotel, führt.

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