Samstag, 3. März 2007

 

Grosser Kongress. Ich sollte in einer der Sektionen um 10 Uhr einen Vortrag halten, bin aber schlecht vorbereitet. Beim verspäteten Aufbruch, um 9 Uhr im Hotel, gerät alles noch mehr durcheinander. Eihentlich habe ich nur Notizen und keine brauchbaren Unterlagen. In der Eile nehme ich noch einen Regenschirm mit, obwohl es schönes Wetter ist und kein Regen erwartet wird. Auf dem Hinweg werde ich immer wieder abgelenkt, unter anderem auch durch einen freundlichen Herrn, einer von diesen klugen, geschmeidigen, erfahrenen perfekten Hofleuten, den ich von wenigen kurzen Begegnungen her kenne. Er beginnt gekommt Smalltalk mit mir und hinterlässt die Überzeugung, dass er meinen Vortrag gewiss gut finden und loben wird, auch wenn er total missrät. Ein anderer Kollege belästigt mich mit einem dummen grammatikalischen Problem, ich winke ab und gehe schnell weiter. Im voll gefüllten Saal hat es nur auf der anderen Seite noch freie Plätze. Dort entsteht aber Unruhe, weil meine Lieblingshündin, eine alte Hundedame, dort plaziert worden ist und nun von anderen Hunden gestört wird, die mit ihr spielen wollen. Sie entzieht sich ihnen winselnd. Jetzt muss ich noch den Regenschirm holen, den ich beim Board der Direktoren liegen gelassen habe, die auf einem Hügel an einem Tisch sitzen. Jetzt regnet es, und ich ernte bewundernde Blicke, weil ich als einziger einen Regenschirm bei mir habe. Jetzt ist es 9.55, und mein Vortrag sollte in wenigen Minuten beginnen. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte. Vielleicht könnte ich nur von meinen Bemühungen berichten, ohne auf den gar nicht existierenden Inhalt zu sprechen zu kommen. Ich hatte mit mathematischen Formeln gearbeitet und meterlange Computer-Ausdrücke produziert. Könnte das beim Publikum ankommen und sogar als originell und witzig geschätzt werden, wenn ich nur von den Arbeitsprozessen reden würde? Gut reden und sicher auftreten kann ich ja.

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