Freitag, 16. November 2007

Wir sind Bibliothekar, möchten unsere Bibliothek besser aufstellen und in eine bessere Ordnung bringen. Man müsste nur wenig verändern, alles vielleicht um einen Meter verschieben und vergrössern. Wir müssen daher mit den zuständigen Leuten reden, das ist heikel, denn viele sind zuständig, es werden um jeden Meter komplizierte Diskussionen geführt. Wir versuchen, das Terrain vorzubereiten und reden zuerst einmal mit dem „Vater“, einem alten Häuptling, der keine offizielle Funktion mehr hat, aber doch noch soviel Einfluss, dass es sich lohnt, seine Meinung einzuholen. Die Bibliothek befindet sich in einem grossen Gebäude, einem landwirtschaftlichen Gut, das auch Ställe enthält. Der Raum, in dem die Bücher aufgestellt sind, liegt unmittelbar neben einem Schweinestall, man sieht die Schweine, über die hüfthohen Abschrankungen hinweg. Eine schmale Türe steht sogar offen, die Schweine können daher auch, wenn sie nur wollen, in den Raum mit den Büchern. Und sie benützen diesen Auslauf auch, denn der Boden ist mit Mist bedeckt. Jetzt erscheinen die verantwortlichen Leute, die wir hätten kontaktieren müssen, sie sind äusserst beleidigt, sind sehr wütend, dass wir es gewagt haben, mit dem „Vater“ zu reden. Einer packt eine Reihe von Bücher, ein mehrbändiges Lexikon, und wirft es in den Dreck. Das ist ja sowieso völlig nutzlos, schreit er. Vier Leute umringen uns, wollen nun mit uns abrechnen, stossen uns gegen die Wand, sagen, sie würden uns nun die Zähne einschlagen. Wir versuchen, sie zu beruhigen, versuchen zu erklären, dass wir nichts Böses im Sinn gehabt hätten. Wenn sie uns nur reden liessen, würden wir ihnen alles erklären, es sei überhaupt kein Grund für diese Aufregung da, es müsse hier ein Missverständnis vorliegen.

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