Ich
bin allein auf Reisen, in einer fremden, osteuropäischen Stadt, übernachte in
einem kleinen Hotel. Im Eingangsbereich hat es eine Garderobe, in der die Gäste
auch die Skis hinstellen können. Es hat aber nur wenig Platz, und es ist nicht
zu sehen, was geschieht, wenn noch mehr Gäste eintreffen und Skis mitbringen.
Am besten, denke ich, würden sie hier einen Garderobier hinstellen, der für
Ordnung sorgt. Ich selber sorge jetzt sogar dafür, in dem ich drei jungen
Lnadsleuten, die hier eingetroffen sind, helfe, ihre Ausrüstung zu deponieren.
Nachher fahre ich mit ihnen im Lift hoch. Der Lift funktioniert schlecht, wir
müssen mehrmals die Bedienungstasten drücken. Im Lift stelle ich fest, dass die
drei Männer offensichtlich fest organisiert sind. Zwei von ihnen sprechen ihren
Kollegen, der grösser und kräftiger ist als sie, mit «Häuptling» an, was
humoristisch gemeint sein könnte, für mich aber auch leicht bedrohlich wirkt.
Der «Häuptling» verhält sich aber friedlich und scheint mich kaum wahrzunehmen.
Jetzt allerdings fährt der Lift hoch, offensichtlich sehr viel höher, als das
Hotel Stockwerke hat. Wir wundern uns, lassen uns aber nicht aus der Ruhe
bringen, solche Abenteuer mit schlecht funktionierenden Liften gibt es eben in
Osteuropa immer wieder. Nach längerer Fahrt hält der Lift an, und wir steigen
aus. Weil ich die Stadt schon etwas erkundigt habe, weiss ich, wo wir sind,
nämlich vor einem grossen Spital auf einer grossen Terrasse. Der Lift ist
offenbar auch mit diesem Spital verbunden und kann mit einem speziellen Programm,
das wir offensichtlich ausgelöst haben, bis dorthin fahren. Wir beschliessen,
den unzuverlässigen Lift nicht mehr zu benützen und zu Fuss zum Hotel
zurückzugehen, was, wie ich sage, etwa eine Viertelstunde dauern wird. Auf der
breiten Strasse, die zum Hotel führt, entdecken wir einen Pizza-Laden. Meine
Gefährten steuern darauf zu und wollen gleich eine Pizza verspeisen. Der Laden
sieht sauber aus, das Angebot ist tatsächlich verlockend und ganz auf der Höhe
der Zeit. In der Auslage sind die Zutaten zu sehen und auch einige Beispiele
von erhältlichen Produkten, eines ist angeschrieben mit «Winterthur», ein
anderes mit «Toggenburgerli». Das erweckt zusätzlich Vertrauen, und ich denke,
dass der Besitzer vielleicht in der Schweiz gearbeitet hat und unsere Standards
kennt und erfüllt. Meine drei Gefährten kaufen sich nun eine kleine Mahlzeit,
drei Pizzas, die ihnen in Tütenform gereicht werden.
Montag, 23. April 2007
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