Montag, 23. April 2007

Ich bin allein auf Reisen, in einer fremden, osteuropäischen Stadt, übernachte in einem kleinen Hotel. Im Eingangsbereich hat es eine Garderobe, in der die Gäste auch die Skis hinstellen können. Es hat aber nur wenig Platz, und es ist nicht zu sehen, was geschieht, wenn noch mehr Gäste eintreffen und Skis mitbringen. Am besten, denke ich, würden sie hier einen Garderobier hinstellen, der für Ordnung sorgt. Ich selber sorge jetzt sogar dafür, in dem ich drei jungen Lnadsleuten, die hier eingetroffen sind, helfe, ihre Ausrüstung zu deponieren. Nachher fahre ich mit ihnen im Lift hoch. Der Lift funktioniert schlecht, wir müssen mehrmals die Bedienungstasten drücken. Im Lift stelle ich fest, dass die drei Männer offensichtlich fest organisiert sind. Zwei von ihnen sprechen ihren Kollegen, der grösser und kräftiger ist als sie, mit «Häuptling» an, was humoristisch gemeint sein könnte, für mich aber auch leicht bedrohlich wirkt. Der «Häuptling» verhält sich aber friedlich und scheint mich kaum wahrzunehmen. Jetzt allerdings fährt der Lift hoch, offensichtlich sehr viel höher, als das Hotel Stockwerke hat. Wir wundern uns, lassen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, solche Abenteuer mit schlecht funktionierenden Liften gibt es eben in Osteuropa immer wieder. Nach längerer Fahrt hält der Lift an, und wir steigen aus. Weil ich die Stadt schon etwas erkundigt habe, weiss ich, wo wir sind, nämlich vor einem grossen Spital auf einer grossen Terrasse. Der Lift ist offenbar auch mit diesem Spital verbunden und kann mit einem speziellen Programm, das wir offensichtlich ausgelöst haben, bis dorthin fahren. Wir beschliessen, den unzuverlässigen Lift nicht mehr zu benützen und zu Fuss zum Hotel zurückzugehen, was, wie ich sage, etwa eine Viertelstunde dauern wird. Auf der breiten Strasse, die zum Hotel führt, entdecken wir einen Pizza-Laden. Meine Gefährten steuern darauf zu und wollen gleich eine Pizza verspeisen. Der Laden sieht sauber aus, das Angebot ist tatsächlich verlockend und ganz auf der Höhe der Zeit. In der Auslage sind die Zutaten zu sehen und auch einige Beispiele von erhältlichen Produkten, eines ist angeschrieben mit «Winterthur», ein anderes mit «Toggenburgerli». Das erweckt zusätzlich Vertrauen, und ich denke, dass der Besitzer vielleicht in der Schweiz gearbeitet hat und unsere Standards kennt und erfüllt. Meine drei Gefährten kaufen sich nun eine kleine Mahlzeit, drei Pizzas, die ihnen in Tütenform gereicht werden.

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