Montag, 29. Dezember 2014

Auf unerklärliche Weise haben wir irgendwie verschiedene Ämter erhalten, wir sind plötzlich Gemeindepräsident einer grossen Vorortsgemeinde und auch Präsident des israelitischen Gemeindebundes in unserer Stadt. Es findet eine grosse politische Veranstaltung zum Thema Mutterschutz statt, viele Rednerinnen und Redner treten auf, und man erwartet wohl auch von uns eine Stellungnahme oder zumindest ein Schlusswort. Wir haben uns, unseren Würden entsprechend, übertrieben gut angezogen und tragen unseren schwarzen Anzug, dazu Hemd und Krawatte. Glücklicherweise denkt aber niemand daran, uns das Wort zu erteilen. Womöglich will man uns auch damit verschonen. Später steigen alle in Busse und fahren weg, wir atmen auf. Aber wie soll es nun weitergehen? Was haben wir mit diesem Gemeindebund zu schaffen? Man hat uns zum Studium ältere Akten übergeben, die aber nur bis 1987 reichen, und ein Kästchen, in welchem sich eine Medaille befindet. Sie sei für uns, sagt uns ein sehr freundlicher, gebildeter Herr. Ende August, sagt er dann, finde immer eine Vorstandsitzung statt. Aber wer ist in diesem Vorstand, was macht dieser Vorstand, wer lädt ihn zu Sitzungen ein? Und jetzt ist es ja schon Ende August. Gibt es vielleicht einen Sekretär? Wir haben keine Ahnung, was man von uns erwartet. Wir haben doch unsere eigene Welt, haben unsere eigenen Projekte und Interessen! Wir sind verunsichert, fühlen uns aber nicht unwohl, denn man ist freundlich zu uns und deutet an, dass schon alles klappen werde. Vielleicht ist man auch zufrieden und nicht unglücklich, wenn ich so wenig wie möglich mache.

Montag, 8. Dezember 2014


Phantastisches Zauberreich, wir sind alleine unterwegs, haben fliehen müssen. Das System ist kollabiert, alles ist im Fluss. Wir bewegen uns an einer felsigen Küste, überall gibt es Verstecke, Bedrohungen, Unsicherheiten. Eine wilde Frau wirft sich uns entgegen, eine kräftige Blondine, die mit uns gehen will. Wir ziehen sie in eine Höhle, die aber so eng ist, dass kaum zwei Personen Platz finden. Wir berühren uns, haben beinahe Sex, an Sex aber ist sie nicht interessiert, sie will irgendeine andere Zusammenarbeit. Wir eilen weg, Soldaten zielen auf uns, schiessen aber nicht. Später geraten wir in eine Hochzeitsgesellschaft, in der gekämpft wird und in der es Tote und Verletzte gibt. Dann kommen wir zu einem Palast, in dem die neuen Machthaber residieren, es sind Gespenster und Zauberer. Vor dem riesigen Portal stehen Wächter und höhere Beamte in bunten Trachten, einige haben einen Falkenkopf. Wir fragen kühn, ob man uns gebrauchen könne, wir würden uns auf amtliche Vorgänge verstehen. Die grimmigen Türhüter schliessen das nicht aus und bringen eine seltsame Antiquität herbei, ein kleines Maschinchen mit drei Zifferblättern und verschiedenen Nadeln, die wir bewegen können. Wir stellen die Ziffern auf 01 12 2014, also den kommenden Tag. Die Wächter besehen sich die Maschine und sagen, dass es morgen vier Herren gebe, die mich empfangen könnten. Unter ihnen befindet sich auch ein Herr Büttikofer, der vielleicht ein ehemaliger Kollege von uns sein könnte. Wir sagen, dass wir gerne Herrn Büttikofer treffen würden.

Samstag, 6. Dezember 2014


Ein Stück Dynamit wird dringend gesucht, es besteht die Gefahr, dass es für ein schweres Attentat verwendet werden könnte. Wir haben dieses Dynamit, es ist ein harter brauner glänzender Klumpen von der Grösse eines Brotes. Wir wollen ihn zur Polizei bringen, müssen dazu aber einen grossen Platz überqueren, auf dem es Unruhen gibt. Polizeiaufgebote liefern sich Scharmützel mit Demonstranten. Wir eilen an ihnen vorbei, in der Richtung des Polizeigebäudes. Wir haben Angst, dass das Dynamit explodieren könnte. Aber unter welchen Umständen explodiert Dynamit? Wir haben keine Ahnung und halten den Klumpen entsprechend vorsichtig in den Armen. Polizisten halten uns an, befragen uns im üblichen unwirschen Ton. Wir erklären, worum es geht, worauf sie uns wortlos zum Polizeigebäude eskortieren.

Montag, 24. November 2014


Später spielen wir in einer Mannschaft, ein kompliziertes komisches Spiel, eine Mischung aus Eishockey und Fussball, dies auf einem unregelmässigen, mit künstlichen Hindernissen schwer bespielbar gemachten Spielfeld. Es hat viele und sehr fanatische Zuschauer. Wir sind eine Art Standardspieler, haben bisher nie geglänzt, spielen aber doch zuverlässig und sicher. Jetzt allerdings gelingt uns ein ausserordentlicher Spielzug. Aus der Verteidigung heraus ziehen wir locker über das ganze Spielfeld, spielen die ganze gegnerische Mannschaft aus und gelangen vor das kleine Tor, schiessen nun aber sehr knapp darüber. Trotz dem fehlenden Abschluss erhalten wir ungeheuren Beifall, man dankt uns für diese seltene, ausserordentliche Leistung und vergisst in der allgemeinen Begeisterung, dass wir ja gar kein Tor erzielt haben. Für uns geht die Sache in Ordnung, man kann von uns nach einer solchen Leistung nicht erwarten, dass wir auch noch ein Tor erzielen. Später, nach dem Spiel, als wir auseinandergehen, verteilt ein Trainerassistent Couverts mit Geld. Uns überreicht er mit wichtiger Miene ein Couvert mit 500 Franken. Soviel steht uns zu, soviel haben wir heute verdient! Wir sehen aber, dass er noch weitere Couverts mit weit höheren Beiträgen in den Händen hält. Auf einem Couvert steht die Zahl 3000. Das sind die Entschädigungen für die grossen Stars, denen im übrigen auch der Vereinsbeitrag erlassen wird, den wir jedes Jahr schön brav zahlen. Wir hören, wie dies der Assistent zu einem Begleiter sagt, der möglicherweise eine diesbezügliche Frage gestellt hat.

Donnerstag, 20. November 2014

Ich habe eine neue, vielversprechende Bekanntschaft gemacht und plaudere beglückt mit ihr, am Rande einer grösseren Gruppe von Menschen. Es scheint, dass wir uns schon von früher her kennen, sage ich. Wie war doch dein Name? Heissest du nicht – Christine? Die schöne Frau lächelt. Ja, so heisse sie, so habe sie geheissen. Jetzt habe sie aber andere Namen. Sie habe gerne andere Namen, sagt sie, rätselhaft lächelnd. Ich gerate in Verlegenheit, denn jetzt bin ich gefordert, jetzt müsste ich einen Namen für sie finden. Einen schönen, eleganten, zauberhaften, süssen Namen! Göldeli? Mizzi? Sünneli? Ich schweige, zerbreche mir den Kopf, es kommt mir natürlich nichts Brauchbares in den Sinn. Bisou? Wäre das etwas? Ich wage es nicht, bisou vorzuschlagen, es wäre zu banal, es würde mich sogleich aller Chancen berauben, aber diese Chancen sind ohnehin winzig klein geworden. Die schöne Frau betrachtet uns skeptisch und enttäuscht.

Donnerstag, 6. November 2014


Wir haben in einem Hotel an einer Veranstaltung teilgenommen und haben nun noch eine Arbeit mit dem PC zu erledigen. In einer Ecke des Foyers finden wir eine Steckdose, wir setzen uns hin und arbeiten fleissig irgendetwas, was es genau ist, sagt uns der Traumgott nicht. Nach einer Stunden entfernen wir uns kurz. Als wir zurückkommen, bemerken wir, dass in der Ecke neben uns eine sehr schöne junge Frau sitzt, von uns auf sehr unhöfliche Art eingeengt. Wir entschuldigen uns sehr und bedauern, dass sie nicht mehr Platz zur Verfügung hatte. Sie lacht aber und sagt, es sei ihr ganz recht gewesen, so habe sie nämlich Ruhe gehabt. Jetzt aber steht sie doch auf und setzt sich einige Meter von uns auf freie Sitzplätze. Wir bewundern ihre ausserordentliche Schönheit und sagen in unserer Einfalt, so sei sie immerhin auch nicht angequatscht worden. Ja, sagt sie, und blickt uns freundlich an, würde jetzt wohl ganz gerne etwas mit uns schwatzen. Es fällt uns aber nichts ein, das wir sagen könnten, wir geraten in Verlegenheit, arbeiten verbissen weiter und gehen schliesslich weg, ohne diese Riesenchance genutzt zu haben.

Samstag, 1. November 2014


Wir sahen mit unserem göttlichen Auge, das alles sieht, eine Szene aus einem U-Boot-Krieg. Die U-Boote wurden nicht einfach mit Bomben gejagt, sondern mit speziellen Waffen, einer Art Torpedos, die sich den Booten näherten und an ihrer Aussenhülle eine Zeitbombe deponierten, mit Magneten oder irgendeinem Klebstoff. Die Torpedos entfernten sich dann wieder, worauf die Bombe explodierte. Wir sahen einen solchen Fall, sahen, wie die Bombe festgemacht wurde, sahen, wie das Torpedo wieder wegfuhr. Die Leute im Boot oder das Boot selber schienen die Gefahr bemerkt zu haben, das Schiff begann sich nämlich heftig zu bewegen, fast wie ein lebendiges Wesen versuchte es, das unwillkommene Paket abzuschütteln, es zog sich zusammen, streckte sich, rüttelte und schüttelte, bis sich tatsächlich die Bombe löste. Das Schiff fuhr darauf mit grosser Geschwindigkeit weg, um nicht noch von der zu erwartenden Explosion erfasst zu werden.

Montag, 27. Oktober 2014

Wir nehmen an einem olympischen Wettbewerb teil, und zwar im Weitsprung. Es gibt dabei Probleme mit der Anlage, die gar nicht richtig vorbereitet wurde. Es hat viel zuwenig Sand, und wir sind gezwungen, den Sand nur dorthin zu schütten, wo wir aller Voraussicht nach landen werden, und das ist weit vom Absprungbalken weg, wir sind nämlich ein Zehnmeterspringer. Wir wollen daher den Sandhaufen in etwa neun Metern Distanz haben und verteilen den Sand selber noch schön flach. Die Distanz ist jetzt sehr gross, und zwischen Balken und Sand liegt ein rauher, harter Belag. Es ist noch gar nicht so richtig sicher, ob wir unter diesen Umständen wirklich springen werden.

Donnerstag, 23. Oktober 2014


Ich hatte irgendwo eine ziemlich billige Hure geküsst und fühlte kurz darauf schon Bläschen an der Oberlippe, wenn man drückte, floss viel weisse Flüssigkeit heraus.

Dienstag, 7. Oktober 2014


Wir sind in England, irgendwo auf dem Lande, und warten bei einer grossen Tankstelle auf einen Bus. Es hat eine Haltestelle, aber ohne Angaben der Kurse, und es ist nicht sicher, ob überhaupt hier Busse fahren. Dabei sollten wir doch recht dringend nach London. Es erscheint tatsächlich ein Bus, ein uraltes Modell, mit klapprigen, komplizierten Türen, die sich kaum öffnen lassen. Ich steige ein, auch wenn ich nicht weiss, wohin der Bus fährt. Immerhin ist es gut, wenn ich hier wegkomme. Das Fahrgeld kann ich in einen Automaten einwerfen, ein altes, primitives Modell. Zwei Fahrgäste erklären ihn mir. Man muss vier Pfund einwerfen, zwei Münzen mit je zwei Pfund. Das ist ein hoher Preis, ich erkundige mich, warum er so hoch ist. Der Bus fährt nach Harlow, sagt man mir. Wo ist Harlow? Man zeigt es mir auf einer Karte, es ist weit weg, an der Küste. Ich öffne ein Schiebefenster und frage den Fahrer, ob er nicht vielleicht in London halten kann. Er dreht sich zrück, ein freundlicher, aber wilder Kerl, der nun mit mir zu reden beginnt und ohne vorwärts zu blicken blind durch sehr belebte Strassen fährt, wo es auch Kinder gibt und allerlei Tiere. Er halte nicht in London, sagt er, aber er könne mich absetzen, wenn ich ihm sage wo. Aber wo sollte ich denn aussteigen? London ist eine riesige Stadt, und ich habe den Namen der Gegend, wo ich hinmuss und mich auskenne, vergessen. Victoria Park vielleicht. Oder Picadilly Circus? Dieser Platz ist mir bekannt, aber wie komme ich von dort weiter? Ich sage, ich würde mich bei ihm melden und beobachte ängstlich die Strassen, die mir aber alle völlig unbekannt sind. Wir wohnen immerhin recht gediegen in einem schönen Landhaus, in einem kleinen Park. Aber wo kann der nur sein? England ist gross und unübersichtlich. Der Fahrer lacht und wartet noch immer auf meine Antwort, er blickt mich fragend an und fährt voll drauflos, ohne nach vorne zu blicken.

Montag, 6. Oktober 2014

Ich arbeite mit zwei Kollegen irgendwo in einem einfachen Betrieb, Art von Kantine oder Werkhof. Die Sekretärin Bhavita erscheint, eine Inderin, und überreicht den beiden Kollegen den Lohn in kleinen Noten. Bekomme ich auch soviel Geld, frage ich. Nein, sagt die dunkelhäutige Frau, du bekommst einen Kuss. Sie tritt zu mir hin, ganz nahe, und küsst mich. Ich ziehe sie noch näher zu mir hin und küsse sie nochmals, sie ist keine Schönheit, aber doch begehrenswert. Ich küsse weiter und fühle, dass sie erregt wird. Komm, sagt sie schliesslich bedeutsam, ich bin Inderin. Ich folge ihr und sage den Kollegen, wir würden einen Kaffee trinken gehen. Sie führt mich in eine der vielen schäbigen Absteigen, die es in diesem Quartier gibt. Wir legen uns in einem zum Teil nur von Tüchern abgedeckten Raum, durch den auch andere Leute gehen, auf ein riesiges, von vielen farbigen Decken und Kissen belegtes Bett. Dort umarmen wir uns heftig, ich errege sie mit der Hand, dringe aber nicht in sie ein, irgendwie ist mir das ein zu grosses Risiko. Ich frage mich, ob sie vielleicht ein Kind von mir haben will. Und eigentlich sollte ich zurück zur Arbeit. Es erscheinen aber jetzt, angezogen von unseren Aktivitäten, drei weitere Frauen, die auch etwas von unserem Feuer profitieren wollen. Sie wollen zunächst tanzen, tanzen mit mir zu viert einen aufreizenden hüpfenden Tanz, bei dem ich sie küssen und ihnen zwischen von hinten die Beine greifen kann. Dann geht es zurück in den Werkhof, ich habe noch immer einen Steifen, mein Glied ist ganz hart, sieht aus wie wenn es aus Holz geschnitzt wäre, ziemlich gruselig indisch.

Sonntag, 5. Oktober 2014


Wir sind unterwegs, in einer Stadt, um uns viele Passanten. Vor uns trippelt eine ameisenartige Frau, gepanzert, ganz in schwarz, mit langen Gliedern und einer unglaublich schmalen Taille von nur wenigen Zentimetern. Wir haben Angst, gegen sie zu stossen. Sie würde gewiss in zwei Teile zerbrechen. Wir berühren sie aber dennoch, sie schwankt, zerfällt aber nicht. Wir kommen sogar ins Gespräch und blicken in ein ganz normales, ältliches, derbes Frauengesicht. Sie sagt uns, ihr Mann wolle sie so haben, sie habe verschiedene chirurgische Eingriffe über sich ergehen lassen müssen. Ihr Mann wolle auch Milch von ihr, ihre Brüste seien jetzt noch klein, würden aber immer am Abend sehr schwer und furchtbar herausstehen. Wir würden das gerne sehen, wagen es aber nicht, diesen Wunsch zu äussern.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Wir sind ganz gegen unseren Willen zum Hüter und Beschützer eines sehr schwierigen Kindes geworden, das sich für zwei Jahre in einer strengen Verwahrung befand. Nach seiner Entlassung sind wir beauftragt worden, es zu seinen Verwandten zu bringen. Die Verwandten sind aber nicht zuhause, man weiss nicht wo sie sind, sie sollen verreist sein. Das Kind bleibt somit bei uns. Wir können es aber nicht aufnehmen und wissen nicht, wohin mit ihm. Wir nehmen es aber erst einmal mit, zu unserer Wohnung (es ist die Mietwohnung im Parterre eines Mehrfamilienhauses, in welchem wir vor vielen Jahren Knabe und junger Mann gewohnt haben). Unser Vater sitzt auf der Eckbank, mit nacktem Oberkörper. Wir sagen ihm, dass es demnächst einen Apero geben wird, und dass uns 16 Leute besuchen würden. Wir haben aber keine Ahnung, warum der Apero stattfindet und wie wir die Leute bewirten sollen. Der Knabe spielt inzwischen draussen mit herumliegenden Lego-Bausteinen. Er sagt, er würde gerne mit dem Lego spielen und ist ganz still und brav. Aber wem gehören diese Lego-Klötzchen? Und wird sie der doch vielleicht noch immer gefährliche Bub nicht klauen? Andere Knaben eilen herbei und machen sich lustig über ihn, es entsteht eine schwierige Situation. Wir versuchen, den Jugendlichen die Sache zu erklären und werben um Verständnis für unseren Knaben. Er habe ein Problem gehabt, sagen wir, vorsichtig, eine Störung, etwas, das jedem passieren könnte. Er benötige Ruhe und Verständnis. Aber wie soll es denn nun weitergehen?

Dienstag, 30. September 2014


Agententraum. Ich bin eine Art James Bond, und befinde mich nach erfolgreichem Abschluss eines naturgemäss schwierigen Auftrages zuletzt hoch oben auf einer Stange, rund 70 Meter über dem Boden. Man versucht, mich mit einem Helikopter zu retten, dieser kann aber nicht starten. Die Stange schwankt stark und wird möglicherweise zerbrechen oder umfallen. Vorher, bei der Erledigung des Auftrages, wollte mich einer totschiessen, zögerte dann aber, weil ihn eine Depression befiel. Er wollte sich am Ende selber umbringen, und richtete den Revolver gegen sich. Wir gaben ihm unsere Tipps dazu. Hinter dem Ohr, sagen wir ihm, dort sei es am sichersten. Der Revolver funktionierte aber nicht, der Kerl konnte sich nicht erschiessen.

Samstag, 27. September 2014


Wir sind im Regierungsgebäude. Hinter verschlossenen Türen wird ein gravierendes Personalproblem behandelt. Alle warten mit grossem Ernst auf die Resultate der Sitzung. Auch wir treiben uns in den Gängen herum und reden mit zwei externen Beratern, die zeitweise an der Sitzung teilgenommen haben. Wir sagen zu ihnen: Dans ce service tout le monde est fou. Die beiden lachen und sagen: Non, ce n’est qu’une personne qui est fou, c’est le directeur général.

Dienstag, 23. September 2014

Wir sind Passant in einer Innenstadt. Junge Männer in gelber Kleidung springen herum und stossen hopsend bedrohlich gegen die Passanten. Wir versuchen, ungeschoren davonzukommen, werden aber sofort bemerkt und zum Ziel von Attacken. Wir rennen davon und erreichen unseren Wohnblock und können uns dort in Sicherheit bringen, werden aber bis vor die Haustür verfolgt. Der Wohnblock ist derjenige, in welchem sich unsere allererste Wohnung befand, in welcher wir bis zum sechsten Altesjahr gewohnt haben.

Samstag, 20. September 2014


Ich bin Pilot eines mittelgrossen Verkehrsflugzeuges, ein Flug soll beginnen, gleich mit Passagieren. Ich habe von nichts eine Ahnung. Ein Co-Pilot kümmert sich um mich, ist ganz ruhig und sagt, er werde mich bei allem instruieren, das mache man immer so. Ich setze mich auf einen kleinen Sitz mit verschiedenen Gurten, mit denen ich mich festschnallen soll. Warum sind solche Sicherungen nötig? Es scheint, dass man davon ausgeht, dass der Pilot in jedem Fall, was auch immer geschehen mag, auf seinem Sitz fixiert bleiben muss. Ich erhalte auch einen komplizierten Anzug, innen gelb, aussen braun. Beim Anziehen verwickle ich mich, der Co-Pilot muss mir helfen. Die Passagiere haben inzwischen alle Platz genommen, sie gehen natürlich davon aus, dass ich ein erfahrener Pilot bin. Kann das gut gehen? Wie soll ich das Flugzeug jetzt starten, steuern, fliegen? Kann das so einfach sein, dass einige lockere Worte eines Co-Piloten genügen, damit alles reibungslos funktioniert?

Freitag, 19. September 2014


Wir träumen von einem Tennisturnier in der Nähe von Washington, an dem auch Aussenministerin Albright, seit 1974 Mitglied des veranstaltenden exklusiven Klubs, ehrenhalber teilnimmt. In einer der Vorrunden trifft sie auf Martina Hingis. Unser Traum bricht bei einem Spielstand von sieben zu vier für Albright ab.

Dienstag, 9. September 2014


Kurzer Traum, beim Mittagsschlaf. Es sind irgendwo gefährliche Käfer ausbrochen, und wir haben sie vermutlich mitgeschleppt, ich oder die Kinder. Jetzt sind sie wohl hier in der Wohnung, wir durchsuchen mit ziemlichem Schrecken unsere Kleider, finden die Käfer aber plötzlich am Boden, sie sind bereits gewachsen und haben sich vermehrt. Es hat drei grosse schwarze Käfer, mit langen Beinen, fast wie Spinnen sehen sie aus. Wir bleiben ganz ruhig und suchen eine Schachtel, um sie über sie zu stülpen, rasch ist eine zur Hand, wir werfen sie über die Insekten, die sofort sehr unruhig werden und mit grosser und unerwarteter Kraft auszubrechen versuchen. Wir müssen die Schachtel fest zu Boden pressen, damit die Käfer nicht wegkönnen, man sieht, wie ihre schwarzen Beine unter dem Rand der Schachtel hervordrängen. Es gelingt uns allerdings, die Dinger gefangen zu halten, und wir sind sehr stolz darauf, eine grosse Gefahr ist abgewendet, und die Wissenschaft wird gesunde und starke Exemplare zur Untersuchung erhalten. Eine solche Untersuchung ist dringend nötig, denn es handelt sich um eine grosse Bedrohung für die ganze Menschheit.

Montag, 1. September 2014


Ich nehme, als zufällig Anwesender, an der Weihnachtsfeier im Sekretariat der SVP teil. Blocher erscheint und hält eine kurze Rede, entdeckt mich nachher als Fremden, kommt zu mir und führt mich schwadronierend durch die Räumlichkeiten. Ich werde richtig in die Zange genommen, Blocher geht rechts, links geht ein stämmiger Offizier in einem dicken russischen Militärmantel mit russischen Abzeichen, es sieht zuweilen fast wie eine Verhaftung aus, aber Blocher stellt nur Fragen. Er will wissen, in welchen Fällen die SVP mit Volksinitiativen Erfolg gehabt hat, er nennt ein Beispiel, das ich aber, zu meiner Schande, nicht kenne. Ich nicke nur, er spricht sofort weiter und führt mich nun noch aus dem Haus, über eine Gasse, zu einem Magazin, in dem er mir noch etwas ganz Besonderes zeigen will, ich nehme an, dass es Bilder von Albert Anker sind. Im Sekretariat der SVP ist übrigens der Posten eines Generalsekretärs offen, ich befasse mich mit dem Gedanken, mich dort zu bewerben, und erwarte insgeheim sogar eine Aufforderung, dies zu tun.

Donnerstag, 28. August 2014

Wir besuchten eine Ausstellung am Ufer des Zürichsees, eine Art Landesausstellung, eine besondere Attraktion bildete ein neues ultramodernes Einmann-Segel, das viel leichter zu bedienen war als ein Windsurfgerät, mit dem man gratis über den See fahren konnte. Auch wir stellten uns in ein solch feines Gebilde, sahen aber sofort, dass an eine Überquerung des Sees nicht zu denken war. In der Mitte des Sees blies ein orkanartiger eisiger Wind, und hohe, schäumende Wellen verdeckten den Blick auf das andere Ufer. Wir entschlossen uns daher, mit der Erlaubnis der Leute, die uns die Geräte gaben, vom Steg ans Ufer zu fahren und die Geräte an Land auszuprobieren, was zuerst ganz unmöglich schien, dann aber ganz gut ging.

Samstag, 23. August 2014


Wir sollten zu einer Veranstaltung, die in einer Vorstadt in hässlichen Bürobauten stattfindet. Wir sind aber eine halbe Stunde zu früh, und alle Türen sind noch geschlossen. Im Niemandsland auf weiten Plätzen und versteppten Wiesen ist es nicht ungefährlich. Es soll hier Löwen geben, die aber zahm sind und gefüttert werden. Wir sehen tatsächlich einige Tiere, die sich aber nicht um uns zu kümmern scheinen. Wir setzen uns auf eine breite Bank, die neben einer langen Mauer steht. Aus dem schmalen Zwischenraum kommt jetzt die Pranke eines Löwen zum Vorschein. Das Tier liegt unter der Bank und hebt die Tatze lässig hoch, es scheint uns anzudeuten, dass wir es bitte nicht stören sollen. Ungefährlich scheint uns das alles nicht, doch andere Menschen, die auch an der Veranstaltung teilnehmen und jetzt erscheinen, beruhigen uns.

Freitag, 22. August 2014


Wir haben Einblick in Geheimdienste und verfolgen die Ausbildung der Agenten. Einer der für die Ausbildung zuständigen Offiziere hat kürzlich die Seite gewechselt, er kennt alle bösen Tricks aller bösen Mächte auf der Welt und will sein Wissen und seine Erfahrung nun weitergeben, was aber gar nicht so leicht ist, denn man hört ihm nicht zu, man versteht ihn nicht, kann ihn nicht verstehen, will ihn nicht verstehen, und so wird er schliesslich ungehalten und verlangt, da ihm nichts anderes einfällt, dass sich die Teilnehmer der Ausbildung ordentlicher anziehen.

Mittwoch, 20. August 2014


Wir sind zu Gast in Polen, der Hausherr schenkt mir ein Paraguay-Hemd, ein weisses Hemd ohne Kragen, aber mit einem schmalen roten Band, das wie eine Kravatte getragen wird, und einem bestickten Gilet. Ich weiss sofort, dass ich dieses Hemd nie tragen werde, muss mich aber sehr erfreut zeigen über dieses wunderbare Geschenk. Der Sohn des Hauses schaut zu, etwas betreten, denn er weiss gewiss, was wir denken, er ist aber auch neidisch, ihm würde dieses Hemd gefallen, er hätte es gerne.

Freitag, 15. August 2014


Später, in seltsamer Umgebung, in einem Niemandsland mit Mauern, Bauruinen, verdorrten Planzen eine Sitzung mit Bürokollegen. Wir sitzen im Freien auf rohen Bänken, Wände aus Schilfrohr grenzen uns ein. Beim Eingang gibt es, man zeigt es uns stolz, eine Neuerung: ein Pissoir für die Herren. Dieses liegt aber wirklich gleich bei der Türe, wer die Schilftüre aufstösst und hinausgehen will, hat das Pissoir direkt vor sich und damit unter Umständen auch einen Pissenden. Es haben sich etwa vierzig Kolleginnen und Kollegen versammelt. Wir halten nicht viel von solchen Sitzungen, wollen nicht an den Diskussionen teilnehmen und setzen uns daher  auf die hinterste Bank. Es scheint auch keine besonderen Traktanden zu geben, man sitzt einfach da und schwatzt. Vorne aber sitzt der Chef, er wünscht offensichtlich, dass jetzt über etwas Interessantes diskutiert wird und richtet im Vertrauen auf unseren weiten Horizont über alle Köpfe hinweg eine Frage an mich. Er habe gelesen, dass ein heisses Klima (ein solches Klima haben wir hier nämlich) kreativ mache. Wir geraten in Verlegenheit, wie immer, wenn wir in einem Meeting sprechen sollten, und überlegen fieberhaft, was wir hier höflicherweise Vernünftiges antworten könnten. Sicher hat ein heisses Klima Einfluss auf die Wirtschaft, denken wir, und zwar einen negativen. Dass es die Kreativität fördern soll, scheint uns daher eher unwahrscheinlich. Wir kennen keine grossen Dichter aus den Tropengebieten, denken wir, dürfen das aber wohl nicht sagen, denn der Chef wünscht wohl eine positive Einschätzung.

Montag, 11. August 2014


Etwas später finden wir in der Plattenhülle von John Wesley Harding zwei Hunderternoten, die wir vor Jahren einmal dort versteckt und dann vergessen hatten.

Donnerstag, 7. August 2014

Ich befinde mich mit einer kleinen Gruppe von Menschen auf einem grossen, breiten Gebirgszug. Es gibt über viele Kilometer hinweg nur eine einzige Autostrasse, die hinaufführt, aber daneben viele kleine Waldstrassen, die von oben wie von unten die vielen Täler erschliessen, in denen sich auch kleine Dörfer befinden. Eines von ihnen heisst Fortalezza, und in dieses Fortalezza sollte ich meine Leute bringen. Wir fahren mit einem geländegängigen Militärfahrzeug eine der Naturstrassen hinunter. Es gibt zwei Fusswege nach Fortalezza. Wir steigen beim ersten Pfad aus. Dieser bildet die kürzeste Verbindung, ist aber von Beginn weg sehr steil und gefährlich, eigentlich fast nicht benutzbar, jedenfalls nicht für meine Gruppe, in der sich auch Leute befinden, denen dieser Abstieg keinesfalls zugemutet werden darf. Wir fahren also noch weiter hinab, wissen aber eigentlich, dass es weiter unten keine Wege mehr gibt. Die Strasse wird enger und holpriger, wir müssen wenden und wieder hinauffahren. Weiter oben kommen wir zum zweiten Weg. Dieser ist länger und auch nicht ganz ungefährlich, er führt über Felsen und durch Felswände, ist aber besser ausgebaut und begehbar. Wir hätten diesen Weg schon von Anfang an nehmen sollten, sagen Leute aus der Gruppe, wir kennen ihn ja, sind schon auf ihm gewandert. Also lasse ich die Gruppe ziehen, muss nun aber auch mit dem Fahrzeug noch nach Fortalezza fahren. Das wird eine lange Fahrt werden, vermutlich hundert oder hundertfünfzig Kilometer, genaue Karten dieses Gebietes gibt es nicht. Ich werde zunächst die Autostrasse nehmen, die mich hinunter in die Ebene führt, werde aber dort vermutlich Mühe haben, jenes Strässchen zu finden, das wieder hinauf nach Fortalezza führt. Ich werde am Fusse des Gebirgs entlangfahren und hoffen, dass es Wegweiser gibt, die mir zeigen, welche Strasse ich benützen muss.

Samstag, 2. August 2014


Dann Autofahrt, eine Bergstrasse führt und hoch hinauf in die Alpen. Zu sehen ist aber wenig, das Wetter ist schlecht, überall liegen Wolken. Weiter oben aber soll man das Matterhorn sehen können! Es erscheint tatsächlich, ganz nahe, seine Spitze ist noch von Wolken bedeckt. Wir müssen noch höher hinauffahren, es ist hier noch nicht der beste Ort, um das Matterhorn zu sehen. Wir fahren also weiter und kommen zu einem Aussichtspunkt, wo es sogar ein zweites Matterhorn gibt, ein kleines Gebirge von vielleicht zweihundert Metern Höhe, das genau vor dem grossen Matterhorn liegt und von den Touristen leicht bestiegen werden kann. Eine wunderbare Landschaft! Wir sagen, dass wir auf dem Rückweg sicher hier halten werden, auch wenn eine Besteigung dieses Hügels doch wohl nicht in Frage kommt. Jetzt aber müssen wir noch weiter, die Strasse führt auf einer Hochebene zu einer kleinen Häusergruppe. Dort sollten wir ein Exemplar der ZSPGZ konsultieren, die ZSPGZ ist die Zeitschrift für Politik, Geschichte und Zeitgeschichte.

Dienstag, 29. Juli 2014


Wir sind in einem unbekannten Land unterwegs, am Rande einer grossen alten Stadt suchen wir einen bequemen Weg ins Zentrum. Wir finden eine schmalen Strasse, die auf beiden Seiten von haushohen Hecken flankiert wird. Der Weg führt in eine Sackgasse, wir sehen aber einen kleinen Durchgang durch die Hecken und kommen in einen Park mit sehr hohen und schönen Bäumen. Am anderen Ende des Parks sehen wir bereits mächtige historische Gebäude, grosse gotische Bauten und dahinter eine riesige Kathedrale. Wir machen sofort Photos, es gibt sehr eindrückliche Aufnahmen, die hohen Bäume und hinter ihnen gotische Bogen, Türme, Mauern und steile Dächer. Dann werden wir aber abgelenkt, sehen eine kleine Cafeteria, einige Tischchen stehen am Weg, Gäste gibt es keine, aber eine sehr schönen Dame liegt da und mustert uns mit einem seltsamen Blick. Wir nähern uns und wollen etwas trinken. Das Handy klingelt, wir bekommen einen Anruf, sagen, wir seien gerade in Warschau.

Donnerstag, 24. Juli 2014


F***, unser alter Grossvater, feiert im Volkshaus in W*** seinen Geburtstag, er hat viele Verwandte eingeladen, auch uns, wir kommen extra von *** nach W*** und wollen dort auch übernachten. Wir beziehen schon vor der Feier das Hotelzimmer, auch im Volkshaus, ein ziemlich billiges, altmodisch eingerichtetes Zimmer, wo wir plötzlich eine sehr schöne und interessante Musik hören, eine langsame Tanzmusik, alte amerikanische Weisen, mit osteuropäischem Einschlag. Wer das wohl sein mag, denken wir, wir sehen nach und finden im Nebenzimmer sechs Musiker, eine kleine Band, arme Strassenmusikanten, die sich auf dem Weg zurück nach Polen befinden. Einer von ihnen spielt unser Lieblingsinstrument, eine Basstuba, wir fragen sie, ob sie vielleicht kurz auftreten und an der Geburtstagsfeier spielen könnten, so eine halbe Stunde. Das würde 150 Franken kosten, sagen sie, was uns ganz recht ist, wir haben sowieso noch kein Geschenk für F***, können also gut diese Musik mitbringen. Die Gäste haben sich schon versammelt. Wir fragen uns aber doch, wie diese Musiker wohl aufgenommen würden, ob das alle schätzen würden, jedenfalls, so ordnen wir an, sollten sie zuerst Happy Birthday spielen, sehr feierlich und getragen, das würde für eine gute Stimmung sorgen, und erst dann ihre Stücke. Diese könnten vielleicht doch nicht ganz zu diesen alten Verwandten passen, denken wir. Im Gang draussen sehen wir, dass ein Tisch gedeckt und auch bereits Wein in Gläser ausgeschenkt wird, sechs Gedecke, sehen wir, und fragen, für wen das sei. Es sei für die Musiker, sagen mir die Kellner, die sofort davon ausgegangen sind, dass die Musiker auch essen würden. Das würde nun aber zu weit führen, der F***, der eingeladen hat, wird sicher nicht noch sechs weitere Essen bezahlen wollen. Wir sagen also, dass die Musiker nicht essen würden, aber da man ihnen schon die Weingläser gefüllt habe, solle man ihnen doch einfach ein Sandwich geben, wir würden das dann separat bezahlen, was uns ziemlich lästig ist und uns gewiss nochmals über hundert Franken kosten wird.

Samstag, 12. Juli 2014


Wir besichtigen im Veneto eine weitläufige Schlossanlage. Vom Parkplatz aus kommen wir zu einem ersten Schlossgebäude, es steht in einer grossen Parkanlage, ist hat nur zwei Geschosse, weisses Gestein, zwei lange Flügel. Niemand ist da, wir sehen aber Hinweis auf eine Boxveranstaltung und Warnungen vor Hunden. Wir gehen vorsichtig herum und kommen in einen längeren gedeckten, mit Säulen, Fresken und Ballustraden versehenen Durchgang, der zum zweiten Schloss, dem Hauptschloss führt. Dieses hat einen gewaltigen Umfang, kann aber nicht besichtigt werden. Durch ein Gittertor sehen wir Treppen, Portale und zwei herrliche, von berühmten Architekten gestaltete Fassaden. Wir versuchen auch, so gut es geht, einige Fotos zu machen. Dann werden wir aber vertrieben. Mit viel Begleitung erscheint eine auffällige Erscheinung, eine ältere Dame, es ist die Herzogin. Die Begleiter bedeuten uns, dass wir verschwinden sollten, es sei hier alles privat. Die Herzogin beachtet uns natürlich nicht, nimmt aber jetzt verschiedene höchst exaltierte Posen ein, einmal steht sie ganz schräg zwischen Säulen, einen Arm zum Himmel gestreckt. Wir wollen sie fotografieren, was aber nicht geht, sie bewegt sich zu schnell.

Donnerstag, 10. Juli 2014


Ich bin beruflich unterwegs und habe zuerst mit einem seltsamen Kerl zu tun, sehr umtriebig, überall dabei, aber unangenehm und nicht beliebt. Es gelingt mir aber, von ihm los zu kommen. Ich bin in einem grossen Saal, in dem ein Meeting stattfinden soll. Vorne sind bereits einige Leute versammelt. Ich befinde mich mit meiner Freundin und zwei ihrer Freundinnen im hinteren Teil. Ich möchte eigentlich nicht allzuviel mit ihr zu tun haben und habe immer Angst, dass sie mich heiraten wird. Sie schwatzt zuerst mit ihren Freundinnen, zieht mich aber dann zu Boden und beginnt mich zu küssen. Es kommt in Gegenwart der zwei Freundinnen unserer amante zu langen und heftigen Zungenküssen. Damit wir kein Aufsehen erregen, kriechen wir  unter einige grosse Decken, die herumliegen. In einem kleinen Zelt küssen wir uns weiter, wobei auch die Freundinnen dabei sind und zusehen. Sie würden sich gerne weiter mit meiner Freundin unterhalten, was aber wegen unseren Küssen unmöglich ist. Schliesslich wollen sie nicht nur zusehen, sondern auch mitmachen. Sie rücken näher, wir stecken unsere Köpfe zusammen und züngeln versuchsweise mal zu viert. Ich spüre die Zungen der beiden Freundinnen und stelle fest, dass sie eine andere Art von Konsistenz haben. Später stehen wir auf, es kommen weitere Leute in den Saal, ein offenbar überall bekannter Herr gibt mir einen Auftrag, den ich übernehmen muss, obwohl ich den Namen des Herrn nicht weiss und für den ich auch nicht zuständig bin.

Freitag, 4. Juli 2014

Später fahren wir in einem neuen Skigebiet Ski, die Pisten sind sehr schlecht unterhalten, es gibt viel tiefen und nassen Schnee, und auf den wenigen schmalen Pisten verkehren grosse gefährliche Lastwagen oder Lastschlitten.

Dienstag, 1. Juli 2014


Wir stehen am Rande einer Autobahn in einer Ansammlung von Menschen, es ist nicht klar, was wir hier tun, es scheint irgendeine Veranstaltung zu sein, ein Fest, eine Eröffnung. Es entsteht Aufregung, ein Streit, ein Mann regt sich so auf, dass er in seiner Wut auf die Autobahn rennt und dort im dichtesten Verkehr zwischen die Autos. Wir sehen ihn, wie er mitten in den rasenden Autos rennt und sich dort längere Zeit halten kann, ohne überfahren zu werden. Die Wut verleiht ihm Flügel, dann aber nimmt die Geschichte ein Ende, wir verlieren ihn aus den Augen, der Verkehr verlangsamt sich und an mehreren Orten gibt es Auffahrtkollisionen, die erwartete grosse Katastrophe bleibt aber aus.

Donnerstag, 26. Juni 2014


Und schon wieder besuchen wir eine Konferenz, wieder in Afrika, die Teilnehmer besteigen Busse, die sie zu einer grossen Festveranstaltung führen. Neben uns steht ganz mit Menschen vollgestopfter Bus, er fährt ab, in unserem Bus hingegen hat es noch viel Platz. Er wartet eine kleine Weile und fährt dann auch ab, das ist uns recht so, wir hätten uns nicht wohl gefühlt im ersten Bus. Wir kommen zu einem Stadion, steigen aus, fast alle Teilnehmerinnen tragen hohe, mit Federn und Blumen geschmückte Hüte, wir suchen die Toilette, finden eine einzige, in einem engen Raum hinter den grossen Tribünen, es ist ein Wunder, dass sich noch keine langen Schlangen gebildet haben, eine hässliche kleine Schüssel, ganz afrikanisch. Später spazieren wir herum, ein fliegender Händler verkauft Wein, in Plastikbechern, die zwei Deziliter enthalten.

Freitag, 20. Juni 2014


Wir sind in Dresden, an einem Kongress, gehen mit einem Bekannten durch riesige Anlagen. Zunächst halten wir uns in einem Hochhaus auf, fahren Lift, sehen Cafeterias und Restaurants, dann bewegen wir uns auf einem weiten Platz, in der Ferne der Riesenbau der Semperoper, vor uns, auf einer Wiese, ein unüberblickbar grosses Kunstmuseum, vor dem sich, auf grossen Wiesen, Plastiken befinden. Wir besehen uns mehrere, staunen über einer hohen Figur mit einem Kuhkopf, die sich bewegt, sie nickt und neigt sich nach vorne. Unser Bekannter fährt mit irgendeinem Kunst-Apparat durch die Gegend, wir versuchen ihn zu photographieren, das gelingt uns aber nicht, er fährt viel zu schnell.

Freitag, 13. Juni 2014

Wir nehmen an einer Seminar teil, einer Schulung für Führungskräfte, die besonders auf unsere komplexen und immer anspruchsvolleren Aufgaben ausgerichtet sein soll. Sie beginnt an einem Freitag am späten Nachmittag. Es herrscht ein ziemliches Durcheinander, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich, sitzen müssig herum, während die externen Leiter aufgeregt herumgeistern und eine Aufteilung in Arbeitsgruppen vorbereiten. Es scheint, dass es unter den Teilnehmerinnen eine Dame gibt, mir der viele niemals in einer Gruppe sein wollen. Wir sehen uns um, studieren wie gewohnt die anwesenden Damen, wobei uns nur eine wirklich gefällt, eine Frau Schwellinger. Wenn wir mit ihr in die gleiche Gruppe kämen, wäre das Seminar, das aus unserer Sicht völlig überflüssig und unnütz ist, doch einigermassen erträglich. Erträglich ist es im übrigen auch, weil es nur einen Tag dauert. Da nichts geschieht, gehen wir auf unser Zimmer und kommen nach zwei Stunden wieder zurück, gerade rechtzeitig, um bei der Bildung der sechs Arbeitsgruppen dabei zu sein. Die Seminarleiter haben sich angesichts der Schwierigkeiten entschlossen, eine Auslosung vorzunehmen. Sie verteilen gerollte Papiere in verschiedenen Farben. Eine Assistentin gibt mir in der allgemeinen Aufregung ein Aktenstück zur Aufbewahrung. Wir sehen, die Namen der Teilnehmer auf Klebern aufgeführt sind, wobei auf der Rückseite des Klebers dann eine Farbe erscheint. Man hat hier offensichtlich einen hirnrissigen Aufwand betrieben. Wir lösen den Kleber von Frau Schwellinger leicht und sehen, dass dieser eine schwarze Farbe hat. Jetzt sind wir erlst und glücklich, denn bei der Verteilung der Röllchen, die nun als eine Art von Losen verteilt werden, nehmen wir ein schwarzes und hoffen, damit in die gleiche Gruppe zu kommen. Wir erhalten nun noch weitere Informationen zum Seminar. Die Seminarleiter übergeben uns einen Fragenkatalog, der uns aber ganz unbrauchbar und abwegig erscheint. Es ist offensichtlich, dass sie keine Ahnung von unseren Aufgaben und Problemen haben. Sie stammen aus der Verpackungsbranche und sollten uns aus ihrer offenbar unabhängigen und neutralen Sicht wichtige Impulse geben.

Dienstag, 3. Juni 2014


Wir müssen, auf Skiern, durch ein Lawinensperr­gebiet, auf einer schmalen, von hohen Schnee­mauern eingefassten Strasse, auf der es immer leicht bergab geht und wir daher ziemlich rasch durch das gefährdete Gebiet kommen, unbehelligt von den mächtigen Schneebrettern, die oben von Lawinen­spezialisten ausgelöst werden. Später aber müssen wir wieder zurück, diesmal steht ein uralter Schulbus bereit, in den viele einsteigen wollen, es gibt ein Gerangel und einen Kampf zwischen zwei besonders wilden Gesellen. Sie werden schliesslich in eine im Bus befindliche Gefängniszelle gesperrt, durch deren Gitter sie uns aber weiter bedrohen. Die Gitterstäbe sind leider in so weiten Abständen abgebracht, dass sie mit ihren Armen und leider auch mit Messern weit in den Bus hinein fuchteln können. In der Aufregung gehen Skis verloren. Wir halten schliesslich an einem Ort, wo es eine Polizeistation oder eine Art Gericht gibt, und wollen die gefährlichen Gesellen abliefern, ich bin während des ganzen Ausflugs mit einem Bekannten zusammen, es ist, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, mein jüngerer Bruder.

Samstag, 31. Mai 2014


Ich gehe am Morgen zum Zahnarzt, sollte gleich als erster drankommen, aber der Herr Doktor ist noch nicht da. Ich finde alles in grosser Unordnung, blutgetränkte Verbände liegen am Boden, gebrauchte Spritzen, Schalen. Es scheint, dass es einen Notfall gegeben hat. Da es eine Doppelpraxis ist, gehe ich zum anderen Zahnarzt und erkundige mich. Er weiss aber von nichts und will nicht gestört werden. Nun erscheint die Praxisgehilfin und beginnt routinemässig ihren Tag, auch sie will keine Fragen beantworten und nur ihre Arbeit machen, und so weiss ich nicht, was passiert ist.

Freitag, 23. Mai 2014


Militär, ein Truppenübungsplatz, am Himmel Kampflugzeuge, eine Flugshow wird geprobt. Alles fliegt in hohem Tempo wirr durcheinander, wir befürchten, dass es Unfälle gibt. Es geschieht aber nichts, und die Flugzeuge fliegen zurück auf ihre Basis in Payerne. Neben uns landet aber jetzt ein riesiger Helikopter, ein sehr schwerfälliges schweres Ding, das aussieht wie ein stark gepanzertes Raupenfahrzeug. In einem seltsamen Anhänger, der hinterher schwebt, werden Soldaten transportiert, die sich nun aus dem enger Behälter herausschälen. Der Pilot steigt aus, kommt auf uns zu. Er hat offensichtlich früher einen schweren Unfall gehabt, denn die ganze rechte Hälfte seines Gesichtes ist rot vernarbt. Das ist aber ein Ungetüm, das Sie hier fliegen, sagen wir zu ihm, was ihn etwas zu beleidigen scheint. Nein, entgegnet er, es ist kein Ungetüm, es lässt sich sehr leicht fliegen.

Donnerstag, 22. Mai 2014


Ein Bösewicht verfolgt uns, in einer hochtechnologisierten Welt. Wir haben ihm dummerweise auf einer elektonischen Karte unseren letzten Standort angegeben. Er weiss somit genau, wo er uns finden kann. Auch wenn wir jetzt noch wegrennen und uns verstecken, wird er uns schnell ausfindig machen können, denn er verfügt über modernste Techniken. Wir versuchen noch, unseren Standort auf der Karte zu löschen, das gelingt aber nicht. Wir sehen wohl auf unserem Bildschirm die Karte, können sie aber nicht so verschieben, dass unser Standort auftaucht. Wir sehen den Jura, aber nicht das Ufer des Neuenburgersees, wo wir uns befinden. Der Bösewicht erscheint jetzt, wir sind nun für den Rest unseres Lebens ganz in seiner Gewalt. Er sieht aus wie Djokovic, ist in bester Laune, ist leutselig, macht Witze, sagt, wir könnten es bei ihm sehr gut haben, wenn wir nur wollten. Das beruhigt uns aber nicht, denn wir wissen, dass wir vor unserem Eintritt in seine Dienste noch gezeichnet werden müssen. Diese Prozedur ist schrecklich, man wird uns nämlich brennen, vermutlich auf einem Rost rösten.

Montag, 12. Mai 2014


Der Palast soll angezündet werden! Das Anzünden wird vorbereitet, mehrere subalterne Tempeldiener arbeiten eifrig daran, verlegen in den ehrwürdigen holzgetäferten Räumen ein langes breites braunes Band, das angezündet überall ein gewaltiges Feuer entfachen wird. Warum das geschehen soll, ist eigentlich nicht ganz klar. Ich beteilige mich nicht an den Arbeiten, habe auch einige Bedenken, befürchte vor allem, dass Menschenleben gefährdet sein könnten. Aber irgendwie liegt die Urheberschaft doch ganz klar bei mir. Ohne dass ich je einen Auftrag gegeben oder auch nur davon gesprochen hätte, habe ich doch zu dieser Tat angestiftet. Ich lade im übrigen natürlich auch Schuld auf mich, weil ich jetzt ja die Arbeiten stoppen könnte. Das tue ich aber aber nicht, weil ich doch klammheimlich damit einverstanden bin. Zudem erscheint ein Kollege und ranghoher Funktionär, der mir grinsend gratuliert und ruft, es sei ganz gut, was wir da machen würden. Dann erscheint eine Kollegin, ganz verwirrt und ausser sich. Auch sie gebietet dem Treiben nicht Einhalt, sondern sagt nur bedeutsam, dass sich dann auf einer Halbinsel im ***see noch eine wichtige Persönlichkeit aufhalte. Wer das ist, sagt sie nicht, das gehört zu ihrer üblichen Geheimnistuerei. Die Mitteilung betrifft uns aber nicht, denn der Brand wird sicher den ***see nicht erreichen. Ich gehe zurück in mein Büro, mit sehr gemischten Gefühlen. Da eilen Sicherheitsleute an mir vorbei. Ich halte mich nun nicht mehr zurück und sage ihnen, wohin sie sich wenden sollten. Dann erscheint auch Militär, eine grössere Gruppe von Soldaten drängt an mir vorbei. Jetzt ist es klar, dass die Brandstiftung verhindert wird. Es ist aber auch klar, dass sie als grosses und schwerwiegendes Verbrechen eingestuft wird. Ich stehe weiter herum, viele Menschen versammeln sich und besehen sich das braune Band. Ein hoher Beamter aus dem Verteidigungministerium nähert sich mir und bittet mich, ihm zu folgen. Es ist klar, dass ich verhaftet worden bin. Weniger klar aber ist die Schuldfrage. Man wird mir kaum irgendeine direkte Schuld nachweisen können. Die einzige Schuld ist meine blosse Präsenz, die offenbar zu Taten dieser Art verleitet.

Donnerstag, 8. Mai 2014


Wir gehen aus, meine Frau und ich, in unserer Stadt, wo wir sonst kaum je und immer nur ungern ausgehen, und dazu noch in ein Musical, und Musicals finden wir schrecklich und sehen wir doch nie. Jetzt aber gibt es eine Aufführung, die sehr gelobt wird und doch recht interessant zu sein scheint, zu der wir zudem ein Gratis-Billett haben. Wir sind schon in der Stadt, viel zu früh, 45 Minuten zu früh, was aber vielleicht ganz gut ist, denn wir müssen ja noch das Gratis-Billett umtauschen und ein zusätzliches Billett kaufen. Auf dem Weg zum Theater sehen wir uns noch in aller Ruhe Schaufenster an, an einem exklusiven, sehr teuren Geschäft mit Kosmetikprodukten und Beratungsangeboten gehen wir schnell vorbei, stehen dann aber vor anderen Auslagen still, besehen uns Schuhe, Hüte, Handtaschen, Vasen und Objekte, von denen wir nicht wissen, ob es nun Handtaschen oder Vasen sind. Dann kommen wir zum Theater, die Kasse ist geöffnet, eine Dame erklärt uns sehr freundlich das Platzangebot. Das Gratis-Billett könne für alle Preiskategorien eingetauscht werden. Sie glaubt, dass wir von der Presse sind und will uns Plätze auf der Pressetribüne geben. Dieses Angebot lehnen wir aber ab. Dann vielleicht hier, auf der Bühne, oder dort, direkt bei den Musikern? Es ist eine neuartige, interessante Aufführung mit Zuschauerplätzen, die mitten im Theatergeschehen sind. Einen solchen Platz wollen wir aber auch nicht und wählen schliesslich eine relativ traditionelle Platzierung, in einer der Reihen vor der Bühne, wo wir glauben, dass man uns nicht von allen Seiten her sieht. Jetzt ist es sieben Uhr, die Vorstellung beginnt in einer halben Stunde, Zuschauer sind noch nicht erschienen. Wir freuen uns halbwegs auf diese Aufführung und gehen davon aus, dass sie uns gefallen wird, es kann nicht schaden, wenn man einmal etwas Neues und Ungewöhnliches sieht.

Mittwoch, 30. April 2014


Sitzung, mit vielen Leuten, unter den Papieren, die auf dem Tisch liegen, auch eine neue Zeitschrift der Sozialdemokraten, roter Hochglanz-Einband. Ein junger Mann, der in der Nationalbibliothek arbeitet, weist darauf hin, dass der Titel nicht gut gewählt worden sei. Identité heisse bereits auch eine medizinische Zeitschrift. Einer der Herausgeber nimmt eine Ausgabe in die Hände und zeigt sie, der Titel lautet nicht Identité, sondern Idéité.

Samstag, 26. April 2014


Wir befinden uns als Tourist in einer französischen Garnisonsstadt und besehen uns schöne Gässchen und Plätze. Innerhalb der Mauern der Garnison erblicken wir interessante historische Gebäude, ganze Strassenzüge sind hier aus alten Zeiten erhalten geblieben. Wir stehen auf einer kleinen Terrasse und wollen mit unserem neuen kleinen feinen Apparat Fotos machen. Da öffnet sich aber eine schwere automatische Türe und ein Sicherheitspolizist erscheint, in moderner Uniform, schwer bewaffnet und aufgeregt. Das Fotografieren ist hier strengstens verboten, ruft er. Auch hinter uns gibt es Passanten, die sich über unser Vorhaben entsetzen und sagen, dass unser Fotoapparat jetzt beschlagnahmt würde. Wir aber bitten um Gnade und versuchen zu zeigen, dass wir noch nicht abgedrückt haben und der Speicher keine Aufnahmen enthält. In diesem Fall, so hoffen wir, wird man uns doch wohl nicht bestrafen.

Mittwoch, 23. April 2014


Lange endlose Träume, wir erwachen, fallen aber immer wieder zurück in die Traumwelt. Es geht dort auf und ab, die Themen wechseln schnell und unzusammenhängend. Einmal sind wir Soldat und eilen mit wichtigen Befehlen durch ein weitläufiges Kasernengebäude. Es sind grosse Aufträge eingetroffen, alle anwesenden Truppenteile müssen sich sofort auf dem Kasernenhof besammeln. Wir öffnen die Türe zu einem grossen schönen Zimmer und Schlafsaal, in welchem sich Klassenkameraden von uns befinden. Sie liegen bequem auf weichen Betten und starren uns schweigend an. Wir kommen sicher nicht, ruft ein Krieger, der zwischen den Betten steht, im Kampfanzug, bewaffnet mit einer schweren Armbrust, die elektronisch zu funktionieren scheint. Er zielt mit dem Gerät auf uns und vertreibt uns damit, wir schliessen die Türe und eilen weiter, eine breite Treppe hinab.

Donnerstag, 10. April 2014


Bei Mutti und Vati zu Besuch, sie wohnen in einem gemütlichen schönen Haus in dörflicher Umgebung. Es ergibt sich ein heftiger Streit mit Mutti, die unbedingt mit uns reden will, wir aber haben genug, wollen nach Hause. Mutti bedrängt uns, verrückt Möbel, ergreift die Katze, die gutmütigste Katze der Welt, die sich aber jetzt wehrt und wieder losgelassen knurrend um das Haus streicht. Was soll ich denn machen, ruft Mutti, wir erklären ihr, dass sie doch einfach ruhig dasitzen und den Abend geniessen soll. Das kann sie aber nicht, das Telefon schrillt, sehr laut, wir nehmen es ab, es schrillt weiter, es scheint irgendwo einen grossen Schaden zu geben. Das Telefon geht nicht mehr, wohl in der ganzen Gegend nicht mehr, es scheint etwas Ernstes zu sein, eine kleine Katastrophe, eine Reitertruppe könnte erscheinen, hier vor uns auf der Gartenwiese, denken wir, und alle Häuser besetzen.

Mittwoch, 9. April 2014


Ein junger Homo mit schönem kräftigem Körper liebt einen anderen jungen Mann, der sich ihm aber entzieht. In der Badeanstalt streckt er liegend die Arme nach seinem Geliebten aus, der sich aber nichts aus ihm macht. Er geht nicht zu ihm hin, glücklicherweise, denken wir, denn es wäre ja nicht abzusehen, welch verrückte Szene sich da entwickeln könnte, in aller Öffentlichkeit. Dazu erklingt eine pompöse Filmmusik, die wir mit Interesse und erstaunlicher Fachkenntnis hören. Wir verstehen ihre Motive ganz gut und entwickeln sie weiter. Wir wären gewiss imstande, selber schöne Filmmusik dieser Art zu komponieren und sollten dies doch auch tun, wir wären damit erfolgreich.

Dienstag, 1. April 2014


Langes sorgenvolles Hin und Her in unruhigen, verarmten Gebieten, die Menschen hungern, finden keinen Unterschlupf. Es gelingt aber einem einzelnen Guten und Gerechten, in einem Keller eine Mahlzeit zuzubereiten, eine Suppe, sehr dünn, fad, wässerig, mit etwas Mais darin, sans papier, so heisst dieses Gericht, das schweigend von einigen wenigen Menschen verschlungen wird, nur Seufzer sind zu hören. Wir sind nicht dabei, lesen aber kurz darauf einen sehr rührenden Bericht über dieses Mahl, abgefasst in einer ganz einfachen, biblischen Sprache.

Freitag, 28. März 2014

Ich komme nach Hause, in die Wohnung meiner Eltern, die sich im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses befindet. Meine Eltern haben nie gestritten, jetzt aber herrscht furchtbarer Streit. Die Mutter schreit hysterisch, der Vater ist ganz ausser sich und nicht ansprechbar. Dabei steht ein Paar in der Wohnung, das zum Essen eingeladen worden ist, sich aber offenbar in der Türe geirrt hat. Ich frage sie, beim wem sie denn eingladen seien. Bei Johanna, sagen sie, es gehe um Human Ressources. Johanna wohne im Parterre, erkläre ich und füge lächelnd hinzu, dass sie gewiss erleichert seien, dass sie nicht bei uns eingeladen worden seien. Das könne man sagen, sagt die Frau, ziemlich humorlos und verärgert, und das Paar geht nach unten. Jetzt sollte ich mich natürlich um die Familie kümmern, mein Vater sagt mir aber, dass Petronas angerufen habe und mit mir tanzen gehen wolle. Ich überlege kurz. Zuhause würde ich dringend benötigt. Die unerwartete Einladung von Petronas wirkt aber unwiderstehlich, schon eile ich die Treppe hinunter. Petronas ist nämlich eine junge, ausserordentlich interessante, sehr schöne Künstlerin, die mich bis jetzt kaum beachtet hat. Sie ist sehr offen, kühn, hemmungslos, und wenn es sie danach verlangt, mit mir zu tanzen, kann das sehr viel heissen. Ich renne also die Treppe hinunter und habe bereits jetzt einen Ständer.

Freitag, 21. März 2014

Wir haben eine schwere, ganz unnötige Untat begangen und können es selber fast nicht begreifen, wie das hat geschehen können. Unsere Täterschaft ist bekannt geworden, eine Photo von uns ist überall publiziert worden. Dennoch gelingt uns die Flucht, wir eilen durch Gebäude und Strassen, und niemand erkennt uns. Dann steigen wir auf ein Velo und fahren eine kurvenreiche Strasse hinab. In einer Kurve verlieren wir unser kleines Gepäck, das hinunter auf eine Wiese fällt, die als Campingplatz dient. Wir führen auch ein Memoryspiel mit uns, dessen Karten auf der einen Seite für kleine Kinder verständliche Figuren zeigen, also Uhu, Eisenbahn, Kuh, Ball, Blume, Flugzeug, auf der anderen Seite aber unser Konterfei. Es scheint, dass man die Suche nach uns so ausgeweitet hat, dass wir bereits auch auf den Rückseiten der Memoryspiele zu finden sind. Die Karten fliegen nun alle auf die Wiese, und die Camper eilen herbei, uns beim Auflesen zu helfen, was uns in grosse Panik versetzt, weil sie ja auf den Karten unser Porträt sehen können und uns so gewiss erkennen werden. Die Karten sind aber sonderbarerweise alle so gefallen, dass die Seite mit den Bildchen oben liegen. Wir beeilen uns nun, sie sofort zusammenzulesen. Auch einige Camper helfen uns, und heben sie glücklicherweise alle so auf, dass das Fahndungsphoto stets unten bleibt. Am Ende haben wir das ganze Spiel in den Händen, bedanken uns bei den Helfern, verpacken es und fahren wieder weg.

Samstag, 15. März 2014


Und einmal sind wir mit einer Gruppe von jungen Leuten zusammen, Studenten, Studentinnen, auf einer Reise. Ein junger Kollege ist sehr schön und reich und vornehm, er lädt uns ein in seine Villa, die sich oben am Berg befindet, mit weiter Aussicht über eine Seenlandschaft. Dort sitzen wir alle stumm und schüchtern an einem langen Tisch, keiner weiss etwas zu sagen, zumal sich auch der Vater zu uns setzt, sogar neben uns, eine Berühmtheit, ein Weltstar. Uns kommt der Gedanke, dass wir sagen könnten, wir hätten heute schon zum zweiten Mal den Schlager volare gehört. Volare, volare! Das wäre freilich eine schreckliche Dummheit, denken wir, und zum Glück können wir diesen Satz noch zurückhalten. Auf dem Nachhauseweg sind wir nur noch zu zweit. Wir werden überfallen, von einem als Bettler verkleideten Räuber, der uns verfolgt und unseren Begleiter mit einem langen Messer niedersticht. Wir sehen zu, stehen still, ratlos, verzweifelt. Der Mörder sieht uns, rennt auf uns zu, sein langes Messer wie einen Säbel schwingend. Wir erwachen, vermutlich schreiend.

Donnerstag, 6. März 2014


Wir sind kleiner Gemeindepolitiker und sind beauftragt worden, ein Projekt weiterzuführen, das lange liegengeblieben ist. Es geht, wir wissen es nicht so genau, haben keine grosse Ahnung, um den Bau von Schul- oder Sportanlagen. Man übergibt uns viele Akten und sagt uns, wir müssten mit jemandem telefonieren, der die Vorgeschichte kenne und uns alles weitere erklären könne. Dieser Mensch erklärt uns, ziemlich ungeduldig, es habe vor einem Jahr eine wichtige Sitzung gegeben, von welcher es leider kein Protokoll geben würde. Derjenige, der es hätte schreiben sollen, habe dies nie gemacht. Nun wäre es gut, wenn wir zunächst einmal das Protokoll schreiben würden. Er sagt, er werde uns alles sagen, was in dieses Protokoll kommen müsse, und redet lange und erklärt uns alles. Wir hören aber nicht zu und stellen am Schluss eine ganz dumme Frage. Der Kollege am Telefon wird böse. Das habe ich Ihnen doch eben gerade erklärt, haben Sie denn nicht zugehört? ruft er. Ja! Wir haben nicht zugehört, uns interessiert diese Angelegenheit überhaupt nicht! Es ist nicht klar, wie es nun weitergehen soll.

Mittwoch, 5. März 2014


Später sind wir an einer Veranstaltung, sitzen da, unter den Zuhörern. Ein Mann, der hinter uns sitzt, packt uns, schüttelt uns und schreit, dass er sich nun endlich rächen könne für die Niederlage in Neuensee. Was bitte will er. Wir haben keine Ahnung, um was es geht, wir waren nie in Neuensee. Haben wir vielleicht einmal gegen diesen Kerl eine Schachpartie gespielt? Er hat uns gepackt, hält uns fest und sieht uns mit seinem einen Auge an, das schrecklich aussieht, der Augapfel hängt etwas heraus, hinter ihm ist die Augenhöhle sichtbar. Was war das für eine Niederlage? Wir versuchen, uns zu erinnern. Hat es etwas mit dem Umweltschutz zu tun? Gab es ein Projekt, das wir durchsetzen mussten, und war der schreckliche Mensch bei den Gegnern? Wir haben keine Ahnung.

Donnerstag, 27. Februar 2014


Ein Manukript, ein Gedicht, ein ganzes Blatt, beschrieben mit einer kindlichen, ungelenken Hand, mit einem Filzstift. Das Gedicht ist von Goethe eigenhändig so niedergeschrieben worden, und das Blatt wird uns ausgehändigt, damit wir es abschreiben können. Wir machen das und versuchen dabei, auch die Anordnung der Zeilen und die Schrift zu kopieren, was uns sehr gut gelingt. In der letzten der vier Strophen mehrmals die Aufforderung schreib, es ist nicht ganz klar, ob es sich um eine Aufforderung handelt, etwas Eigenes zu schreiben, eine Erzählung, einen Roman, oder ob es darum geht, dass die Angesprochene ihm, Goethe, schreiben würde. Das wir in einer der letzten Zeilen klar, wo es heisst, wortwörtlich, Schreib, oh dass du/Sie schriebest.

Mittwoch, 26. Februar 2014


Ich habe mit einem alten Peugeot eine Panne, er verliert viel Öl und ist so verschmutzt, dass auch meine Hände ganz schwarz und verschmiert sind. Ich liefere das Auto in einer Garage in der Nähe des Escher-Wyss-Platzes ab und suche nach einer Möglichkeit, meine Hände wieder sauber zu kriegen. Die Garage selber bietet nichts an, verweist mich aber auf eine Gruppe von anderen Betroffenen, die in der Nähe ihre Hände mit Terpentin reinigen. Sie geben mir bereitwillig eine Flasche und einige Lappen, und es gelingt mir tatsächlich, die Hände zu reinigen. Etwas Terpentin fliesst auch in eine kleine Wunde am Finger, was aber nicht weiter stört. Die Leute sitzen und liegen herum, es scheinen Soldaten zu sein, die auf irgendetwas warten müssen. Ihr Führer blättert in einem Büchlein und sagt, dass wir uns hier an der vierzehnt-negativsten Strasse der Welt befinden würden. Es ist tatsächlich eine sehr hässliche Strasse, und dies in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofes. In einem tiefen Graben liegen Abfälle, alte Lumpen und Schnüre. Neben uns befindet sich eine hässliche Kirche, die aber nicht mehr als Kirche dient, sondern umgebaut worden ist und ein undefinierbares Gewerbe beherbergt, eine Art Vergnügungslokal. Wer hineingeht, muss zwei Franken Eintrittsgeld bezahlen. Er wird dafür beim Eintreten geblitzt und erhält beim Ausgang eine Photo. Wir suchen noch nach Wasser und einem sauberen Handtuch, das allerdings steht nicht zur Verfügung. Die Hände riechen nun stark nach Terpentin, sind aber immerhin sauber.

Freitag, 21. Februar 2014


Wir träumen von Polo Hofer, er war sehr krank, erschien bleich und abgemagert in einer Art Bar, die aber auch Wohnung war, mit Sofas, Büchergestellen, alten Möbeln gefüllt. Wir waren dort, aus irgendeinem Grunde, lasen in einem alten Dumont-Band über Rockmusik. Hofer bemerkte es, und wir sagten, wir wollten schnell nachsehen im Index, ob er auch erwähnt werde. Er werde sicher nicht erwähnt, sagte er, es sei ja ein Band über die amerikanische Rockmusik.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Seltsame, grosse Versammlung. Etwas Wichtiges! Etwas Feierliches! Aber warum nähert sich uns diese Frau? Was will sie? Sie ist bäurisch, kräftig, unschön. Eine Priesterin, eine Schamanin! Sie presst sich gegen uns. Wir werden sehr erregt, was uns sehr peinlich ist. Wir können uns am Ende nicht mehr beherrschen und wollen uns erleichtern. Man wird es gewiss nicht merken, denken wir, denn wir tragen weite Kleider, es muss jetzt sein, wir lassen uns gehen, wollen es ganz diskret machen, uns also irgendwie abtropfen lassen. Das gelingt aber leider nicht, der Samen spritzt weit, einen halben Meter, in mehreren Stössen, und es werden mehrere Leute getroffen, auch die Hände der Frau, die uns noch immer fest umfangen hält. Das ist nun aber ein furchtbarer Skandal, ist unerhört, sie schreit: Du dumme dicke Sau du, jetzt haben wir alles verdorben, jetzt kann nichts mehr erreicht werden! Und es hätte doch etwas ganz Besonderes erreicht werden können!

Samstag, 15. Februar 2014

Komplizierter Weg zum Hauptbahnhof. Wir wollen zunächst durch einen grossen Garten gehen, sehen aber, dass der schmale Weg sofort unbegehbar wird, gehen dann aussen herum, der Strasse entlang, müssen hier aber auf einem Mauervorsprung gehen, der immer schmaler wird, so schmal, dass wir uns mit beiden Händen an der Mauer festhalten müssen. Am Ende stehen wir einige Meter über Boden und haben, um sicheren Boden zu finden, zwei Meter tiefer zu springen, auf einen weiteren Vorsprung, der nun aber breiter ist und uns sicher zu einem Gebäude führt. Die Sache wird noch zusätzlich erschwert, weil uns ein Mann entgegenkommt, wir müssen ihn durchlassen, finden dann einige Meter hinter ihm einen grossen Schlüsselbund, den er verloren hat, wir rufen ihm, er kommt zurück und nimmt die Schlüssel mit grossem Dank entgegen. Wir kommen endlich dort an, wo wir offenbar hinwollten, wieso allerdings, ist nicht klar, es ist ein Aufenthaltsraum für durchreisende Fahrende. Eine indische Familie, so scheint es, ist da, die kleine Tochter, schon hübsch und kokett, fragt die Mutter, ob sie Brot backen dürfe. Wir tun uns mit einer Inderin zusammen, sie interessiert sich sehr für uns, umfasst uns, wir tanzen, eng aneinandergepresst.

Samstag, 8. Februar 2014





Was für Träume uns doch Morpheus diese Nacht schenkt, gleich zwei schöne Bilder sind es, die aufeinander folgen. Zuerst von der Somma Sapienza. Ich sitze einsam irgendwo in einem Park auf einem Mäuerchen und blicke hinaus in eine weite Landschaft, ohne grosse Hoffnungen. Da nähert sie sich unerwartet, berührt mich leicht an der Schulter, ich bin erstaunt und fasse ihre Hand. Sie lässt es geschehen, und ich verweile stumm bei kleinen unschuldigen Zärtlichkeiten.


Dann gleich darauf mit Frau von ***. Wir sind mit ihr an irgendeiner Tagung oder Versammlung, in einem Elendsquartier, in welchem sich aber auch ein gutes Hotel befindet. Wir selber sind in alten schmutzigen Hallen untergebracht, schlafen in grossen Gruppen auf Matratzen. Wir spazieren abends noch ziellos herum, kommen uns dabei plötzlich näher, suchen sogar eine dunkle Ecke, um unser Zusammensein besser geniessen zu können. Wir sehen in allerlei Hauseingänge hinein, in Schuppen und Hütten, finden eine mit Stroh gefüllte Höhle, in der sich aber auch wie überall Leute befinden. Es ist schon Mitternacht. Schliesslich sitzen wir in heftigem Petting begriffen auf einer Laderampe. Frau von *** sagt, sie spüre das Tier in sich und würde Liebe machen, wenn es denn nur ginge. Das bringt uns in eine gewisse Verlegenheit, denn wir sind ja alt und haben unsere Altersbeschwerden, Verkehr ist uns nicht mehr ohne weiteres möglich. Jetzt aber haben wir, wie man so schön sagt, einen Ständer und fingerlen ungehindert zwischen ihren Beinen. Jetzt aber fährt ein Kamerateam vorbei, auf dem Heimweg von Aufnahmen. Sie suchen aber offenbar noch weiteres Material und filmen auch uns. Wir erstarren. Schliesslich geraten wir auf die Idee, ein Hotelzimmer zu mieten. Das ist zwar teuer, aber angesichts der guten und grossen Sache, auf die wir vergebens schon über zwanzig Jahre gewartet haben, vertretbar. Wir trennen uns, damit ich das Zimmer alleine buchen kann. Ich gerate aber vor dem riesigen Hotel auf Abwege, verirre mich, zusammen mit TV-Leuten, vor dem Eingangsbereich. Ich gerate in Wasserbassins, die etwa einen Meter tief sind, und muss diese durchqueren. Es ist nicht zu sehen, wie ich jetzt zu einem Zimmer kommen könnte.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Ich bin Soldat und übernachte mit meiner Kompanie in einem Kantonnement. Wir haben unser Gepäck deponiert und richten die Lagerstätten ein. Zwei sehr aggressive Kameraden bedrohen mich mit Scheren und Messern. Ich habe keine Ahnung, warum sie so eklig tun, und fürchte mich, denn es scheint, als würden sie keine Grenzen respektieren und mich verletzen. Da erscheinen Unteroffiziere und greifen zu meinen Gunsten ein. Die zwei Kerle werden in die Schranken gewiesen und dürfen fortan keine Dinge mehr anfassen, mit denen sie mir etwas anhaben können. Ich sehe aber, dass sie weiter Rachegedanken haben und überlegen, wie sie mir schaden könnten. Etwas Erleichterung bringt ein Befehl, der einen der beiden sofort für Monate an einen anderen Ort versetzt. Der andere Bösewicht allerdings schläft direkt neben mir. Ich denke, dass ich in den nächsten Tagen versuchen werde, den Schlafplatz zu wechseln. Es gibt weiter hinten sehr viel ruhigere Plätze, wo brave gute Kameraden schlafen. Warum man hier auf mich so böse ist, ist mir ganz unerklärlich. Jetzt erhalten wir noch Bettwäsche, einen Schlafsack aus weissem Leinen, den man uns ans Kopfende legt und den wir, schon liegend, auf eine komplizierte Weise ausrollen müssen. Man hilft mir, zeigt mir, wie das geht. Dann kommen, weil wir keine Pijamas bei uns haben, auch noch Nachthemden, ganz lächerliche Kleidungsstücke, mit einer Stickerei auf dem Oberteil, und hinten offen, ganz wie in einem Spital. Lange finde ich keinen Schlaf, weil ich weitere Anschläge befürchte. Man könnte mich, denken wir, mit einer langen harten Nadel durch das Ohr erstechen. Ich erwache, glaube aber noch lange Sekunden lang, noch immer Rücken an Rücken neben einem unversöhnlich bösen Feind zu liegen.

Montag, 3. Februar 2014


Versammlung auf dem Platz vor dem grossen Palast, die staatstragenden Schichten haben sich in der Stunde der Gefahr zusammengefunden und demonstrieren stumm für den weiteren Bestand des Staates. Dieser ist in Gefahr, es drohen vernichtende Anschläge, wir denken, dass ein entführtes Grossflugzeug auf den Palast stürzen könnte und wählen vorsichtigerweise einen Platz, der uns erlauben würde, durch eine Seitenstrasse zu fliehen, wenn es denn überhaupt möglich ist, einem anfliegenden Flugzeug zu entkommen. Es kommt aber kein Flugzeug, sondern ein anderes Objekt, eine Art Eule aus Metall, die aussieht wie ein Scherzartikel oder Kunstwerk, aber doch wohl auch gefährlich sein könnte. Es ist ein etwa zwei Meter hoher Vogel, der, so hören wir, von Aktivisten in der Befreiten Autonomen Zone hergestellt worden ist. Das Ding fliegt herbei, ohne mit den Flügeln zu schlagen, sondern mit einer Art Raketenantrieb, und setzt sich auf den Palastplatz, neben die Demonstranten, und etwas hebt wieder ab, ein kleineres Metallteil, eine Art Lampe oder Brenner, es steigt in die Lüfte und setzt sich auf den Kopf einer Frau. Es ist dies eine hohe Chefbeamtin, die nun eine Art überdimensionierten Hut trägt, in welchem etwas brennt, eine starke Flamme, eine Höllenflamme, denken wir und weichen zurück, in die Seitenstrasse, wollen lieber nicht sehen, was da weiter geschieht, gewiss ist, dass der Staat in grosser Gefahr oder doch wohl schon total verloren ist.

Freitag, 24. Januar 2014

Dann wieder sind wir Gemeindepolitiker in einer ländlichen Gemeinde. Man hat uns die lästige Aufgabe übertragen, nach einem Standort für ein Jugendhaus zu suchen. Wir versuchen, diese Aufgabe zu lösen, indem wir Schülern sagen, sie sollten doch in ihrer Nachbarschaft fragen, ob es Leute gebe, Bauern vielleicht, die uns eine Scheune oder irgendeine Liegenschaft überlassen würden. Wir glauben von allem Anfang an nicht an einen Erfolg und wären nicht unglücklich, wenn es keine Lösung geben würde. Wir sind daher sehr erstaunt, als die kleinen Knirpse uns kurz darauf gleich eine ganze Reihe von Angeboten nennen. Das wird uns nun leider viel Arbeit geben. Wir müssen diesen Hinweise nachgehen, mit allen Leuten reden und sehen, ob eines der Angebote brauchbar ist.

Montag, 20. Januar 2014

Einmal sollten wir die Stellvertretung für einen Lehrer übernehmen, für eine Singstunde, für die auch die Eltern eingeladen worden sind. Wir können nicht singen, kennen kein Lied, haben keine Unterlagen und befürchten daher eine grosse Peinlichkeit. Wir fahren zum Schulhaus, zu Fünft in einem kleinen Auto, auf dem Dach haben wir auch noch das Fahrrad des Lehrers aufgeladen. Wir biegen falsch ab, kommen auf eine zweispurige Einbahnstrasse, wo auf einer der beiden Spuren auch noch ein Tram fährt. Unter den Verkehrsteilnehmern herrscht eine Riesenaufregung, der Verkehr staut sich, man schreit, lässt uns aber wenden, sodass wir zurückfahren können. Auf der Weiterfahrt verlieren wir kurz vor dem Schulhaus das Fahrrad. Wir parkieren und wollen es holen, zu Fuss. Es ist aber bereits völlig kaputt, nur noch der Rahmen liegt da, die Leute haben es aus Rache für unsere Irrfahrt zerstört. Was jetzt, müssen wir vielleicht dem Lehrer auch noch das Fahrrad ersetzen. Und was ist mit der Singstunde, sie hätte schon längst beginnen sollen.

Freitag, 10. Januar 2014


Wir sind mit einer Reisegruppe unterwegs, reisen mit vielen anderen Menschen in einer riesigen Kabine, einer Art von Grossraumflugzeug oder Theater. Wir sitzen in Reihen auf bequemen, aber engen Polstersesseln, ich mit einer schönen Reisegefährtin, mit der sich etwas Konkretes anzubahnen scheint, ganz aussen an der Wand. Wir müssen, um zu einem der Gänge zu kommen, an einigen weiteren Menschen vorbei, sitzen also alles in allem recht ungestört. Zwischen uns hat sich ohne viele Reden allein durch Blicke und Lächeln ein geheimes Einverständnis entwickelt. Etwas wird zwischen uns geschehen, wo aber und was aber ist mir nicht klar, es fehlt doch wirklich an einer Gelegenheit. Meine Gefährtin aber ist viel kühner und entschlossener, als ich es mir dachte. Sie hat Präservative bei sich, nimmt eines heraus, öffnet es und will es mir überstülpen, das schon mal zur Vorbereitung für das, was geschehen wird, wenn das Licht ausgeht. Ich bin leicht geschockt, weitere Reisegefährten können nämlich ganz gut sehen, was wir machen, und unter diesen befindet sich ja auch meine Frau, die weiter rechts sitzt und von Zeit zu Zeit zu mir hinüberschaut. Ich bin aber hilflos und kann mich nicht wehren, mein Glied ist steif, die kleine Schönheit neben mir ganz schamlos und geil. Nichts wird unsere kühne und skandalöse Vereinigung verhindern können, wenn es jetzt dann gleich dunkel wird und die Reisenden schlafen werden. Das Weibchen ist ein Mischwesen, zusammengesetzt aus alten Bekannten.

Freitag, 3. Januar 2014


Ich befinde mich auf dem ***platz, zusammen mit einem Bekannten, der nicht näher identifizierbar ist, ein Kollege, Schulkamerad, fast schon Freund. Hinter uns eine grosse Menschenmenge, die sich, da es Gebetszeit ist, niederwirft, alle auf den Knien, die Stirn am Boden, dies gemäss den Vorschriften nach einer ganz bestimmten Himmelsrichtung ausgerichtet. Wir haben nichts mit dieser Religion und diesen Gebeten zu tun, halten es aber für gefährlich, jetzt einfach weiter vor diesen Menschen zu stehen oder wegzugehen. Wir werfen uns gleichfalls nieder, ich in der Richtung, in der sich auch die anderen Menschen niedergeworfen haben, mein Kollege unvorsichtigerweise in der Gegenrichtung, mit Blick auf die Betenden. Das ist eine schwere Verletzung der Vorschriften, es kommen Aufseher, die ihn packen und ihm gemäss dem für ein solches Vergehen festgelegten Strafmass vor der versammelten Menge fünfzig Peitschenhiebe versetzen. Die Aufseher haben schwere Peitschen, schlagen aber glücklicherweise nicht mit voller Kraft drauflos und lassen dem armen Teufel zudem die Kleider am Leibe, so dass er, so nehmen wir jedenfalls an, die Bestrafung ohne schwere Schäden überleben wird.