Montag, 3. Februar 2014


Versammlung auf dem Platz vor dem grossen Palast, die staatstragenden Schichten haben sich in der Stunde der Gefahr zusammengefunden und demonstrieren stumm für den weiteren Bestand des Staates. Dieser ist in Gefahr, es drohen vernichtende Anschläge, wir denken, dass ein entführtes Grossflugzeug auf den Palast stürzen könnte und wählen vorsichtigerweise einen Platz, der uns erlauben würde, durch eine Seitenstrasse zu fliehen, wenn es denn überhaupt möglich ist, einem anfliegenden Flugzeug zu entkommen. Es kommt aber kein Flugzeug, sondern ein anderes Objekt, eine Art Eule aus Metall, die aussieht wie ein Scherzartikel oder Kunstwerk, aber doch wohl auch gefährlich sein könnte. Es ist ein etwa zwei Meter hoher Vogel, der, so hören wir, von Aktivisten in der Befreiten Autonomen Zone hergestellt worden ist. Das Ding fliegt herbei, ohne mit den Flügeln zu schlagen, sondern mit einer Art Raketenantrieb, und setzt sich auf den Palastplatz, neben die Demonstranten, und etwas hebt wieder ab, ein kleineres Metallteil, eine Art Lampe oder Brenner, es steigt in die Lüfte und setzt sich auf den Kopf einer Frau. Es ist dies eine hohe Chefbeamtin, die nun eine Art überdimensionierten Hut trägt, in welchem etwas brennt, eine starke Flamme, eine Höllenflamme, denken wir und weichen zurück, in die Seitenstrasse, wollen lieber nicht sehen, was da weiter geschieht, gewiss ist, dass der Staat in grosser Gefahr oder doch wohl schon total verloren ist.

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