Versammlung
auf dem Platz vor dem grossen Palast, die staatstragenden Schichten haben sich
in der Stunde der Gefahr zusammengefunden und demonstrieren stumm für den
weiteren Bestand des Staates. Dieser ist in Gefahr, es drohen vernichtende
Anschläge, wir denken, dass ein entführtes Grossflugzeug auf den Palast stürzen
könnte und wählen vorsichtigerweise einen Platz, der uns erlauben würde, durch
eine Seitenstrasse zu fliehen, wenn es denn überhaupt möglich ist, einem
anfliegenden Flugzeug zu entkommen. Es kommt aber kein Flugzeug, sondern ein
anderes Objekt, eine Art Eule aus Metall, die aussieht wie ein Scherzartikel
oder Kunstwerk, aber doch wohl auch gefährlich sein könnte. Es ist ein etwa
zwei Meter hoher Vogel, der, so hören wir, von Aktivisten in der Befreiten
Autonomen Zone hergestellt worden ist. Das Ding fliegt herbei, ohne mit den
Flügeln zu schlagen, sondern mit einer Art Raketenantrieb, und setzt sich auf
den Palastplatz, neben die Demonstranten, und etwas hebt wieder ab, ein
kleineres Metallteil, eine Art Lampe oder Brenner, es steigt in die Lüfte und
setzt sich auf den Kopf einer Frau. Es ist dies eine hohe Chefbeamtin, die nun
eine Art überdimensionierten Hut trägt, in welchem etwas brennt, eine starke
Flamme, eine Höllenflamme, denken wir und weichen zurück, in die Seitenstrasse,
wollen lieber nicht sehen, was da weiter geschieht, gewiss ist, dass der Staat
in grosser Gefahr oder doch wohl schon total verloren ist.
Montag, 3. Februar 2014
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