Donnerstag, 6. Februar 2014

Ich bin Soldat und übernachte mit meiner Kompanie in einem Kantonnement. Wir haben unser Gepäck deponiert und richten die Lagerstätten ein. Zwei sehr aggressive Kameraden bedrohen mich mit Scheren und Messern. Ich habe keine Ahnung, warum sie so eklig tun, und fürchte mich, denn es scheint, als würden sie keine Grenzen respektieren und mich verletzen. Da erscheinen Unteroffiziere und greifen zu meinen Gunsten ein. Die zwei Kerle werden in die Schranken gewiesen und dürfen fortan keine Dinge mehr anfassen, mit denen sie mir etwas anhaben können. Ich sehe aber, dass sie weiter Rachegedanken haben und überlegen, wie sie mir schaden könnten. Etwas Erleichterung bringt ein Befehl, der einen der beiden sofort für Monate an einen anderen Ort versetzt. Der andere Bösewicht allerdings schläft direkt neben mir. Ich denke, dass ich in den nächsten Tagen versuchen werde, den Schlafplatz zu wechseln. Es gibt weiter hinten sehr viel ruhigere Plätze, wo brave gute Kameraden schlafen. Warum man hier auf mich so böse ist, ist mir ganz unerklärlich. Jetzt erhalten wir noch Bettwäsche, einen Schlafsack aus weissem Leinen, den man uns ans Kopfende legt und den wir, schon liegend, auf eine komplizierte Weise ausrollen müssen. Man hilft mir, zeigt mir, wie das geht. Dann kommen, weil wir keine Pijamas bei uns haben, auch noch Nachthemden, ganz lächerliche Kleidungsstücke, mit einer Stickerei auf dem Oberteil, und hinten offen, ganz wie in einem Spital. Lange finde ich keinen Schlaf, weil ich weitere Anschläge befürchte. Man könnte mich, denken wir, mit einer langen harten Nadel durch das Ohr erstechen. Ich erwache, glaube aber noch lange Sekunden lang, noch immer Rücken an Rücken neben einem unversöhnlich bösen Feind zu liegen.

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