Ich
befinde mich auf dem ***platz, zusammen mit einem Bekannten, der nicht näher
identifizierbar ist, ein Kollege, Schulkamerad, fast schon Freund. Hinter uns
eine grosse Menschenmenge, die sich, da es Gebetszeit ist, niederwirft, alle
auf den Knien, die Stirn am Boden, dies gemäss den Vorschriften nach einer ganz
bestimmten Himmelsrichtung ausgerichtet. Wir haben nichts mit dieser Religion
und diesen Gebeten zu tun, halten es aber für gefährlich, jetzt einfach weiter
vor diesen Menschen zu stehen oder wegzugehen. Wir werfen uns gleichfalls
nieder, ich in der Richtung, in der sich auch die anderen Menschen
niedergeworfen haben, mein Kollege unvorsichtigerweise in der Gegenrichtung,
mit Blick auf die Betenden. Das ist eine schwere Verletzung der Vorschriften,
es kommen Aufseher, die ihn packen und ihm gemäss dem für ein solches Vergehen
festgelegten Strafmass vor der versammelten Menge fünfzig Peitschenhiebe
versetzen. Die Aufseher haben schwere Peitschen, schlagen aber glücklicherweise
nicht mit voller Kraft drauflos und lassen dem armen Teufel zudem die Kleider
am Leibe, so dass er, so nehmen wir jedenfalls an, die Bestrafung ohne schwere
Schäden überleben wird.
Freitag, 3. Januar 2014
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