Wir
sind in England, irgendwo auf dem Lande, und warten bei einer grossen Tankstelle
auf einen Bus. Es hat eine Haltestelle, aber ohne Angaben der Kurse, und es ist
nicht sicher, ob überhaupt hier Busse fahren. Dabei sollten wir doch recht
dringend nach London. Es erscheint tatsächlich ein Bus, ein uraltes Modell, mit
klapprigen, komplizierten Türen, die sich kaum öffnen lassen. Ich steige ein,
auch wenn ich nicht weiss, wohin der Bus fährt. Immerhin ist es gut, wenn ich
hier wegkomme. Das Fahrgeld kann ich in einen Automaten einwerfen, ein altes,
primitives Modell. Zwei Fahrgäste erklären ihn mir. Man muss vier Pfund
einwerfen, zwei Münzen mit je zwei Pfund. Das ist ein hoher Preis, ich
erkundige mich, warum er so hoch ist. Der Bus fährt nach Harlow, sagt man mir.
Wo ist Harlow? Man zeigt es mir auf einer Karte, es ist weit weg, an der Küste.
Ich öffne ein Schiebefenster und frage den Fahrer, ob er nicht vielleicht in
London halten kann. Er dreht sich zrück, ein freundlicher, aber wilder Kerl,
der nun mit mir zu reden beginnt und ohne vorwärts zu blicken blind durch sehr
belebte Strassen fährt, wo es auch Kinder gibt und allerlei Tiere. Er halte
nicht in London, sagt er, aber er könne mich absetzen, wenn ich ihm sage wo.
Aber wo sollte ich denn aussteigen? London ist eine riesige Stadt, und ich habe
den Namen der Gegend, wo ich hinmuss und mich auskenne, vergessen. Victoria
Park vielleicht. Oder Picadilly Circus? Dieser Platz ist mir bekannt, aber wie
komme ich von dort weiter? Ich sage, ich würde mich bei ihm melden und
beobachte ängstlich die Strassen, die mir aber alle völlig unbekannt sind. Wir
wohnen immerhin recht gediegen in einem schönen Landhaus, in einem kleinen
Park. Aber wo kann der nur sein? England ist gross und unübersichtlich. Der
Fahrer lacht und wartet noch immer auf meine Antwort, er blickt mich fragend an
und fährt voll drauflos, ohne nach vorne zu blicken.
Dienstag, 7. Oktober 2014
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