Eine Vorstandsitzung in der kleinen lokalen Sektion unserer Partei ist angesetzt worden, vom starken, eigensinnigen Präsidenten, der sonst keine Zeit findet, auf 24 Uhr. Es ist mittlerweile etwa 22 Uhr, und ich warte mit einem Genossen in einem bescheidenen Hotel auf die Ankömmlinge. Der Präsident ist nämlich um 18 Uhr ohne unser Wissen mit anderen Vorstandsmitgliedern zu einer Besichtigung weggefahren. Ich steige auf das hohe Dach des Hotels, um Ausschau nach ihrem Fahrzeug, einem kleinen Bus, zu halten. Das Dach ist schwer zu besteigen und besteht ganz oben aus einem langen, rechteckigen Holzkasten, der unbefestigt auf weiteren Dachteilen ruht. Ich besteige ihn und habe nachher die grösste Mühe, wieder den gefährlichen Abstieg zu schaffen. Das gelingt schliesslich, unten kommt der Bus an, und wir sehen, dass der Präsident in einem der Zimmer verschwindet. Wir vermuten, dass er eine Frau bei sich hat. Sollen wir ihn jetzt herausrufen? Aus dem Raum sind seltsame elektronische Geräusche zu hören, eine Art von Gezwitscher.
Dienstag, 29. Juli 2025
Dienstag, 22. Juli 2025
Ich sehe zu, wie es zu einem Unfall kommt. Ein
junger Mann fährt mit zwei Kindern auf einem kleinen Dreirad los, hinaus auf
einen weiten, abschüssigen Platz, auf dem das Gefährt sofort Fahrt aufnimmt. Es
gibt Verkehr hier, und Autos fahren an ihm vorbei. Es ist überladen und kann
nicht gestoppt werden. Beim Versuch, eine Kurve zu machen, kippt es um, alle
stürzen schwer. Später stehe ich einer Gruppe von Männern gegenüber, die mir
die Schuld an diesem Unfall geben und mich bedrohen. Ich wehre mich und verweise
auf den jungen Mann, der mit den Kindern diese waghalsige Fahrt unternommen
hat. Er hätte doch bremsen können! Er gehört aber zur Bande und wird von ihr
geschützt.
Donnerstag, 17. Juli 2025
Irgendeine Zusammenkunft, unklare
Zusammensetzung, Nachbarn, Schule, Arbeitskollegen. Ich langweile mich und will
hinaus, ein paar Schritte in der freien Natur würden mir gut tun. Bei der Türe
steht Katharina, die von mir verehrte, aber stets unerreichbare, unzugängliche
Schönheit. Auch sie scheint gelangweilt.
Ich wage es, sie zu fragen, ob sie vielleicht mit hinauskomme. Zu meinem
Erstaunen sagt sie ja und kommt mit auf einen Spaziergang. Es ergibt sich aber
keinerlei Gespräch.
Dienstag, 8. Juli 2025
Wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung im Erdgeschoss. Über uns gibt es weitere Stockwerke, und am Ende der Siedlung auch ein Bauernhaus. Unser schwarzer Kater Gary hat die offene Wohnungstüre benützt, um zu verschwinden. Wo ist er? Wir suchen zuerst im Treppenhaus, dann draussen. Ich bleibe ruhig, ich weiss, dass er gerne den Bauernhof besucht. Dort sei er oft, sage ich den Nachbarn, die im Treppenhaus schwatzen. Er habe dort eine Beziehung zu einem Schaf. Im Bauerhaus sind aber weder Tiere noch Menschen zu sehen, es ist abgeschlossen. Ich gehe um das Haus zu einem grösseren Vorplatz. Dort sitzt Gary in aller Ruhe und betrachtet den Verkehr auf der sehr belebten Strasse, die er schliesslich sogar überquert. Auf der anderen Strassenseite begegnet er jetzt aber einem grossen Bären. Er flieht nicht, sondern lässt sich beschnuppern und betatschen. Ich habe Angst um ihn und nebenbei auch um mich. Ich habe eine Kellertüre unseres Hauses geöffnet, einen Spalt breit, und erwarte dort den gewiss bald fliehenden Kater. Der ist aber jetzt gepackt worden. Ich sehe nicht genau, was der Bär mit ihm macht. Er scheint ihn zu quälen und zu schütteln. Ich höre, wie er dazu immer wieder ein dummes Sätzchen sagt. «Bei de nasse Fudel.» Zwanzigmal, sagt er, wolle er das machen, eigentlich mache man das hunderfünfzigmal. Und hoffentlich habe er gute Nieren. Schliesslich lässt er Gary liegen und verzieht sich. Der eigensinniger Kater, der sich leicht hätte retten können, bewegt sich nicht mehr. Wenn er noch lebt, werde ich mit ihm zum Tierarzt gehen müssen.
Mittwoch, 2. Juli 2025
Ich besuche ein Volksfest und dort, am Rande,
eine Zusammenkunft von einigen eher unbedeutenden Exponenten aus der
städtischen Sektion unserer konservativen Volkspartei. Unter ihnen befindet
sich auch ein bekannter kleiner Volkstribun, der mich kennt als Mitglied der
Sozialdemokraten und mich nun angreift, obwohl ich seit Jahren nicht mehr aktiv
bin und die Sitzungen der Fürsorgekommission, der ich angehöre, nicht mehr
besuche. Ich denke sogar an einen Austritt. Er nimmt mich mit einem als
besonders bösartig bekannten Adlaten beiseite und bedroht mich mit einem
Revolver. Man diskutiert mit mir. Ich versuche, mich zu wehren, indem ich die
Wichtigkeit von Kindern betone. Das muss die beiden treffen, denn ich weiss,
dass sie beide Single sind und keine Kinder haben. Sie gehen darüber hinweg und
fragen mich, wie es bei der Fürsorge gehe. Ich versuche, eine unverbindliche
Antwort zu geben. Es gebe wenig Sitzungen, sage ich, und man müsse immer einen
Mittelweg finden zwischen dem Wünschbaren und dem Machbaren. Das wird als
Antwort akzeptiert, man behelligt mich nicht weiter und lässt mich gehen. Ich
komme unter andere Leute, die mir sagen, ich solle ihnen die «Nordwand» zeigen
und erklären. Es gibt hier aber, in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, nur
verschiedene Hügelzüge und Wälder, zum Beispiel den Lindberg, der keine
Nordwand hat.
Montag, 30. Juni 2025
Ich bin an einem steinigen Strand, der ziemlich
steil abfällt. Ein Pferd steht im knietiefen Wasser und sollte von mir
angebunden werden. Die Flut befindet sich auf dem höchsten Stand, für das Pferd
scheint keine Gefahr zu bestehen. Jetzt aber steigt das Meer doch noch sehr
schnell weiter, das Pferd wird ins Meer gerissen und geht unter. Ein
Unbekannter, der in der Nähe steht, stürzt sich ins Wasser und kann als geübter
Schwimmer das Pferd retten. Er bringt es an einem nahegelegenen Pier wieder an
die Oberfläche, und es kann dort mit meiner Hilfe angebunden werden. Es ist
aber plötzlich kein Pferd mehr, sondern ein dickes, nicht ungefährliches Reptil, das wir zu zweit bändigen müssen. Der
unbekannte Helfer hat sich verausgabt und sagt nun, dies sei aber das letzte
Mal, dass er in diesem Jahr helfe. Wir lachen beide, denn es ist heute 31. Dezember.
Aber im nächsten Jahr doch vielleicht wieder, sage ich.
Freitag, 27. Juni 2025
Ich
bin in einem Regierungsgebäude, zusammen mit vielen anderen Besuchern. Es
bricht Panik aus. Man ruft, der Katharinen-Orden greife an. Dieser Orden
besteht aus Speerwerfern, die töten wollen und deren Speere die Ziele nie
verfehlen. Es scheint, dass sie magische Kräfte besitzen. Alles rennt zum
Hauptausgang. Dieser ist aber zu klein, um alle sofort durchzulassen. Die Menge
staut sich und wird leichte Ziele für die Angreifer abgeben. Ich kenne einen
anderen Ausgang und komme ins Freie. Dort warten aber weitere Ordenskrieger auf
Opfer. Ich komme unbemerkt weiter, zu einer anderen Pforte, wo ich mich in
Sicherheit bringen könnte. Ich stosse auf einen «Aussteiger», einen Krieger
ohne Speer, der den Orden verlassen hat und jetzt mit mir fliehen will. Wie seine
Mitstreiter hat er ein indianisches Aussehen. Ein Offizier des Ordens aber
bemerkt uns und hetzt jetzt andere Speerwerfer auf uns. Wir erreichen die
Pforte, gehen hinein und können im letzten Moment noch den schweren Riegel
vorschieben. Sie werden die Türe aufbrechen können, dabei aber doch einige Zeit
verlieren. Wir rennen hinauf, in die oberen Geschosse, wo es auch einen Zugang
zum grossen Turm gibt. In dessen Gebälk, so denken wir, werden sie uns nicht
finden.
Mittwoch, 25. Juni 2025
Sonntag, 22. Juni 2025
Grössere
Stadt in Osteuropa. Ich nehme teil an einem internationalen Seminar, an dem ich
auch einen Vortrag halten soll. Die Vorträge werden öffentlich gehalten,
anlässlich einer Veranstaltung, die im Stadtzentrum auf einem grossen Platz
stattfindet. Eine Bühne ist aufgebaut worden, auf der sich die Redner und
zahlreiche Gäste versammeln. Auf dem Platz befinden sich die interessierten
Teilnehmer, aber auch viele Passanten, die hin und her laufen. Ich bin der
erste Redner und werde jetzt auch sehr freundlich eingeladen, die Konferenz zu
eröffnen. Das lehne ich aber ab, denn diese Ehre kommt doch einem bekannten
Politiker zu, der jetzt das Mikophon erhält und einige Worte an das unruhige
Publikum richtet. Ich habe mich lange auf meine Rede vorbereitet, jetzt aber
nicht alle Unterlagen bei mir, vor allem nicht die englische Fassung. In den
Händen habe ich nur unbrauchbare Notizen, und die vorbereiteten Grafiken sind
verschwunden. Grafiken könnten im übrigen auch nicht gezeigt werden, es fehlt
an der erforderlichen Infrastruktur. Es fehlt überhaupt an vielem. Es gibt kein
Rednerpult, die Vortragenden müssen ohne Unterlagen frei reden. Es entsteht
eine längere Pause, viele Leute gehen wieder weg, zu einem Einkaufszentrum am
anderen Ende des Platzes, wo offenbar eine andere, interessantere Veranstaltung
stattfindet. Jetzt wird für die Redner ein Tisch herbeigetragen, sogar ein
Tischtuch wird ausgebreitet. Ich bin verunsichert und habe so gut wie alles
vergessen, das ich vortragen wollte. Es ging, gemäss dem Tagungsthema,
irgendwie um Information und Informationsverarbeitung. Ein Amerikaner spricht
mich an, fragt mich nach dem Thema meines Vortrages. Ich gerate in grosse
Verlegenheit und sage, es gehe um «truth», spreche das Wort allerdings so
ungeschickt aus, dass er mich korrigieren muss und mir erklärt, wie man das «th»
ausprechen muss, mit der Zunge zwischen den Zähnen. Jetzt erinnere ich mich,
dass mein Referat mit einem kleinen Ereignis beginnt, das in Keskemet
stattfand, danach aber weltweite Folgen hatte. Was es für ein Ereignis war und
welche Folgen es hatte, weiss ich aber jetzt nicht mehr! Der Beginn der
Referate verzögert sich weiter, man schwatzt, und es stehen nur noch wenige
Menschen vor unserer grossen Bühne. Wir haben schon 45 Minuten Verspätung, was
allerdings niemanden verwundert. Dies sei bei solchen europäischen Treffen
üblich, sagen einige. Jetzt versucht jemand, die Leute wieder
zusammenzubringen. Er ruft: The conference begins! Könnte man mein Referat
nicht einfach ausfallen lassen und erklären, es sei später auf der Website zu
finden? Auch ein anderer Referent ist in grosser Verlegenheit. Er sucht einen
wichtigen Text, ein «Rezept», über welches an dieser Tagung gesprochen werden
sollte. Ob ich vielleicht diesen Text hätte? Ja, sage ich, aber leider zuhause,
im Büro, auf dem PC. Bei alledem herrscht keine Aufregung, niemand erwartet
unsere Vorträge, und alle wären froh, wenn die Veranstaltung schnell über die
Bühne gehen könnte. Die Chancen, dass man auf meinen Beitrag verzichtet, stehen
gut. Ich könnte nur dummes Zeug sagen und Banalitäten vortragen, und dies erst
noch in einem fehlerhaften Englisch.
Montag, 16. Juni 2025
Es
ist früher Morgen, ich fahre mit dem Zug zur Arbeit, will in Baden einsteigen
und nach Zürich fahren. Ich eile mit Kollegen zum Bahnhof, weil der Zug
vermutlich gleich abfährt. Wir sehen andere rennen. Es ist aber nicht unser
Zug, der abfährt, sondern ein anderer, der in die Gegenrichtung fährt. Wir
steigen in einen anderen Zug ein, der bereit steht. Es sind sehr altmodische
Waggons, mit grosser Spurweite. Sie sind eingerichtet wie Salons, mit Fauteuils
und breiten Sofas, auf denen man sogar liegen und noch etwas Schlaf nachholen
kann. Man darf auch rauchen, und viele tun das. Wir legen uns auch hin, wobei
wir uns mit grossen Decken zudecken können. Ich liege dummerweise neben einem
jungen Kollegen, der mit der Hand unter der Decke Annäherungsversuche
unternimmt. Ich weise sie zurück, was mir einige Mühe macht, denn dieser
Kollege ist sehr einflussreich. Der Zug fahre erst in einer halben Stunde ab,
sagt man uns. Dann erscheinen drei Fahrende, Osteuropäer, farbig gekleidet. Sie
führen einen wilden Tanz auf und verkaufen dann allerlei wertlosen Schmuck und
Überraschungs-Pakete, die für einen Franken zu haben sind. Mein Kollege kauft
einen billigen Koffer aus Karton, der zusammengelegt werden kann. Wir entfalten
und öffnen ihn und sehen, dass er unpraktisch ist und ein Format hat, das für
die Aufbewarung von Papieren sehr ungeeignet ist. Für A4-Papiere ist er zu
gross, aber A2 oder A3-Papiere finden darin keinen Platz.
Mittwoch, 11. Juni 2025
Es ist Nachmittag, ich bin an einer Sitzung in
der Stadt, in einer kleinen Arbeitsgruppe. Wir trennen uns gegen 16 Uhr, für
eine kurze Erholungspause, denn um 17 Uhr findet eine weitere, grössere und
wichtigere Sitzung im Bundespalast statt. Ich gehe zu meinem Velo und will
damit zum Sitzungsort fahren. Es ist aber falsch parkiert worden, auf einem
Abstellplatz für Motorräder, der aber leer war und auch jetzt noch nicht
benützt wird. Ich hätte an sich Verdacht schöpfen müssen, denn in der Stadt
sind Veloparkplätze immer überfüllt. Aus einer Autowerkstatt, die gleich neben
diesen Abstellplätzen liegt, kommen Arbeiter und erklären mir, dass es eine
Busse von 50 Franken geben werde. Es sind aber freundliche, gutmütige Leute,
die Witze machen und sagen, ich solle nur einen Fünfliber geben, dann liessen
sie mich laufen. Da ich offensichtlich zu einer höheren Klasse von Leuten
gehöre, sagen sie, ich würde sicher heute noch einen Rolls Royce sehen. Nein,
sage ich, einen Vauxhall. Ich gebe einen Fünfliber und mache ich mich auf den
Weg, der Himmel ist ganz schwarz, es droht ein Gewitter. Der Bundespalast
befindet sich in grosser Höhe, in einem Gebirge. Ich verpasse den richtigen Weg
und verirre mich, muss ohne Velo über steile Felsen hinaufklettern. Wenn ich
ausrutschen würde, würde ich gewiss hundert Meter einen Abhang hinunterstürzen.
Ich komme am Ende hinauf, zum Gebäude. Vor ihm treffe ich auf zwei Arbeiter,
Alphirten oder Gärtner, die sich wundern, dass ich den Aufstieg geschafft habe.
Sie wohnen in Erdlöchern. Sie zeigen mir jetzt den Eingang in den
festungsartigen Palast, zunächst nur ein kleines quadratisches Loch von etwa
einem Meter Länge, durch das ich mich unmöglich hindurchzwängen kann. Etwas
weiter weg aber findet sich dann doch eine Türe, die kompliziert zu bedienen
ist, aber in eine Art von Verkaufsraum führt, in welchem, offenbar für
Besucher, allerlei altmodische Andenken zu kaufen sind. Man zeigt mir eine
weitere Türe, die nun ins Innere des Palastes führt. Dieser ist aber
riesengross und hat mehrere Etagen. Es ist bereits 17 Uhr, ich sollte zum
Sitzungszimmer kommen, finde dieses aber nicht. Ich eile durch viele Gänge und
Räume, alles altertümlich und seltsam, wie in einem jahrhundertealten
englischen Schloss. Kein Ort kommt mir bekannt vor. Jetzt rennen junge Leute an
mir vorbei, ich muss aufpassen, dass sie mich nicht umwerfen. Fragen kann ich
niemanden, denn den Namen des Sitzungszimmers habe ich vergessen, es war ein
ungewöhnlicher französischer Begriff. In einem der Gänge schaut mich ein Mann
herausfordernd an. Ich befürchte Unannehmlichkeiten, er will aber nur seine
Künste zeigen. Er setzt sich und bildet mit seinem Körper sehr kunstvoll einen
runden Knäuel, aus dem Hände und Füsse herausragen, Zehen und Finger sind kaum
zu unterscheiden. Er kann beide bewegen und scheint irgendetwas zu berechnen
oder abzuzählen. Ich eile weiter. Wenn ich doch wenigstens einen Anhaltspunkt
finden könnte, einen Ort, den ich kenne, dann könnte ich von dort aus das
Sitzungszimmer finden.
Montag, 9. Juni 2025
Wir
machen Ferien in Italien, mit der ganzen Familie, mit Kind und Kegel. Es ist 16
Uhr, alle haben Hunger, es ist aber noch nicht Zeit zum Essen, und die
Restaurants sind auch noch nicht geöffnet. Wir besuchen daher eine grosse
Kirche, es ist eine Wallfahrtskirche, eine der grössten Italiens. Sie heisst
Saint Hilaire. Wir steigen hoch, durch grosse Treppenhäuser. Es ist niemand zu
sehen, es scheint eine Feier im Gang zu sein. Wir kommen zu einer Galerie,
einem schmalen Gang, der um einen Rundbau zu führen scheint. Er wird durch ein
rotes Band abgesperrt. Links führen Türen zu Logenpätzen, wie in einem Theater.
Wir sind unternehmungslustig und betreten trotz der Absperrung den Gang. Eine
Türe öffnet sich, und ein Herrn beschwert sich bei uns über die Störung. Jetzt
kommt uns auch Wachpersonal entgegen, drei Polizisten. Sie drängen uns zurück
in die Vorhalle. Es sei doch verboten, hier einzudringen, sagen sie, es gebe
jetzt eine Busse, diese betrage 500 Franken. Soviel Schweizergeld haben wir gar
nicht bei uns. Wir protestieren und können das nicht glauben. Sie verweisen
aber auf ein Reglement. Einer der Polizisten beginnt zwei von uns mit einer
weissen Schnur zu fesseln. Ich verlange eine Quittung. Das ist
selbstverständlich möglich, zwei der Polizisten gehen weg, um sie zu holen.
Jetzt bewacht uns nur noch ein sehr junger Mann. Es verstreicht viel Zeit, wir
warten und könnten vermutlich auch weglaufen. Irgendetwas ist faul an der
Sache, das mit den 500 Franken kann doch wohl nicht stimmen. Der Junge, der bei
uns steht, ist aber nicht bereit, uns gehen zu lassen. Ich biete ihm 50 Franken
an, soviel habe ich noch bei mir, dies in der Hoffnung, dass sich das wohl
etwas korrupte Sicherheitspersonal auf einen solchen Handel einlässt.
Freitag, 6. Juni 2025
Samstag, 31. Mai 2025
Venedig.
Für drei Nächte verrechnet uns das Hotel 3358 Euro. Das ist viel mehr, als wir
erwartet haben. Wir gingen davon aus, dass es etwa 2300 Euro kosten würde.
Normalerweise beschweren wir uns nicht, wenn es um kleinere Abweichungen geht.
Dieses Mal aber wollen wir doch genauer wissen, wieso es zu diesen höheren
Kosten gekommen ist. Man sagt uns sehr bestimmt, dass es eben Zuschläge seien,
die erhoben werden müssten, und verweist uns auf Gesetze und Verordnungen.
Dienstag, 27. Mai 2025
Letzter Tag eines Wiederholungskurses irgendwo
in der Ostschweiz. Grosses Drucheinander, alle packen ihre Siebensachen,
überall wird geputzt. Ich bin auch am Zusammensuchen meiner Kleider und
Ausrüstung. Ich weiss schon, dass ich zuviele Dinge habe, die sich keinesfalls
so packen lassen, dass ich sie tragen kann. Beim Hauptverlesen, das in einigen
Stunden stattfinden wird, müsste ich aber alles auf mir haben. In der
Unterkunft weist man mich darauf hin, dass neben meiner Liegestelle noch einige
Konfettis am Boden verstreut sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese
von mir kommen, ich war an keiner Fasnacht. Man verlangt aber, dass ich sie
zusammenwische, obwohl in wenigen augenblicken sowieso das ganze Kantonnement
geputzt wird. Ich hole also Besen und Schäufelchen, knie nieder und putze.
Dabei erscheint eine junge Frau vom Sicherheitsdienst und schaut streng auf
mich hinab. «Ist es interessant», frage ich sie frech. Sie gibt keine Antwort.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass mir noch gewissen Unannehmlichkeiten
entstehen werden.
Dann
zeigt man mir, oben auf einem hohen Gestell, ein Paar von meinen schweren
Schuhen, die ich ganz vergessen hatte, und sagt mir, ich solle diese bitte noch
herunterholen solle, was, wie sie meinen, eine Unmöglichkeit ist. Ich nehme
aber den Besen und kann mit dem Stiel die Schuhe erreichen und so verschieben,
dass sie herunterfallen. Aber was mit den Schuhen anfangen? Ich kann sie
keinesfalls mehr auf die Packung binden und werde sie irgendwo draussen stehen
lassen müssen und nach dem Abtreten noch zu mir nehmen. Aber wo? Einfach auf
dem Trottoir, irgendwo, wo man sie nicht gleich sieht? Oder in einer Beiz in
der Nähe? Ich irre weiter herum, unentschlossen, sollte aber jetzt dringend
packen. Ich komme, im Freien, zu einem Buffet, wo viele Salate und andere kalte
Speisen vom Küchendienst als letzten Imbiss angeboten werden. Es ist ein
Selbstbedienungsbuffet, das schon von vielen besucht worden ist. Es hat keine
Schalen mehr, die man mit den Speisen hätte füllen können. Ich frage das
Bedienungspersonal, das mir schliesslich hilft und eine Schale herbeischafft.
Ich trete zum Buffet, muss dort aber noch eine Weile warten, weil eine sehr
energische Dame lange mit ihrer Auswahl zögert. Dann aber schöpfe ich mir
selber die ganze Schale voll, es wird mehr, als ich essen kann. Ich setze mich
auf eine der lange Bänke, neben zwei Frauen, die sich angeregt unterhalten,
einer jungen, einfachen, ländlichen Schönheit und ihrer älteren Schwester. Eine
Frau vom Personal nähert sich mir und erklärt, eine Messung hätte ergeben, dass
meine Portion vierzig Franken kosten würde. Das interessiert auch die beiden
Schwestern. Mich wundert der hohe Preis nicht, im Gegenteil. Ich sage, wenn man
auch den Aufwand, den der Küchendienst hatte, berechnen würde, wären es noch
viel mehr. «Von Sträflingen!» rufe ich, gleichzeitig wie meine junge
Banknachbarin. Alle lachen, ich aber bin bestürzt und auch entzückt. Wie kann
eine Frau die genau gleichen Gedanken haben wie ich? Ist sie mit mir
geistesverwandt? Ich möchte sie unbeding kennenlernen und frage sie, was sie
mache. Ihre Schwester antwortet für sie. Sie sei Vertreterin für Pfannen und
Pfannendeckel. Ist dies ein Witz? Ich erfahre es nicht mehr, ich erwache.
Montag, 19. Mai 2025
Ich bin unterwegs und sollte auf die Toilette, sollte
kacken. Ich befinde mich in einer ärmlichen Umgebung, auf einem Platz inmitten
von älteren Gebäuden und Holzschuppen. Auf der Suche nach einem WC betrete ich
eine Unterkunft, in der aber die wenigen primitiven Toiletten besetzt oder
unbrauchbar sind. Man erklärt mir, dass ich mein Geschäft auch draussen
verrichten könne, im Schnee, andere würden das auch so machen. Ich gehe weiter
und komme zu einem Schulhaus, das aber auch Passanten offensteht. Auch dort
gibt es öffentliche Toiletten, die aber besetzt sind und von Wartenden
umlagert. Ich suche weiter und komme auf einen Pausenplatz, wo es für die
Schüler weitere Örtchen gibt. Spielende Jugendliche belästigen mich und fordern
mich zu einem Boxkampf auf, was ich aber ablehne. Ich gehe in eine der Kabinen,
wo mir aber ein Schüler erklärt, dass er sie jetzt schliessen müsse, weil die
Pause vorbei sei. Wenn ich nicht hinauskommen würde, müsse er mich
einschliessen. Ich gehe also wieder hinaus und sehe, dass der Schüler bei allen
Kabinen den Türknopf wegnimmt. Schliesslich endet die Suche, ich finde bei
einem weiteren Gebäude in der Mauer eingelassene Toiletten, die tatsächlich
frei sind. Ganz ohne Probleme geht es aber auch hier nicht. In der Kabine, die
ich betreten will, steht auf einem Tablar eine Tasche. Man sagt mir, dass diese
einem Herrn gehöre, der gleich vorbeikommen würde. Dieser kommt auch
tatsächlich vorbei und nimmt die Tasche mit sich.
Mittwoch, 30. April 2025
Wildnis, wüste Gegend. Ein Unhold hält uns gefangen, mich und zwei Frauen, Bekannte von mir. Es ist ein sehr grosser, überaus kräftiger Mann, fast eine Art Sagengestalt. Wir haben kaum eine Möglichkeit, uns zu wehren und müssen mit allem rechnen. Vielleicht plant er, uns zu töten. Jetzt hat er für uns eine Art Camp gebaut, einige wenige Äste und Zweige sind zu primitiven kleinen Hütten zusammengesetzt worden, die kaum etwas nützen gegen Regen oder Kälte. Wir überlegen uns, wie wir ihn töten könnten. Haben wir irgendwelche Gegenstände, die als Waffen benützt werden könnten? Eine der Bekannten hat in ihrer Handtasche eine kleine Schere, die etwa zehn Zentimeter lang ist. Können wir damit etwas anfangen? Ihn vielleicht in den Hals stechen?
Montag, 28. April 2025
Montag, 21. April 2025
Ein
feierlicher Staatsakt in Berlin, grosser Saal, internationale Gäste. Ich bin
auch dabei, im Rahmen einer Delegation aus der Schweiz. Auf einem Podium sitzen
Rednerinnen und Redner, in einem grösseren Abstand vom Podium und vom Publikum
sitzen zwei Damen, die geehrt werden, eine Bundeskanzlerin und eine
internationale Berühmtheit, Professorin, Weltbankprädidentin und
Schriftstellerin. Ich habe einen Text verfasst, der mir sehr wichtig erscheint,
eine Botschaft an die Welt, und gehe nun nach vorne, zu den beiden Damen, und
übergebe sie. Das ist ein grosser Blödsinn, ich errege Aufsehen und störe die
Feier, wie ich sofort merke. Die Frauen nehmen das Papier aber entgegen und
lesen es, was die Störung nur noch verschlimmert. Ich werde jetzt wohl
Schwierigkeiten bekommen. Ich überlege, wie ich mich entschuldigen und
herausreden könnte. Vielleicht mit dem Hinweis auf meinen einfachen Charakter,
der mich glauben liess, es wäre nichts dabei, wenn ich nach vorne ginge und den
Zettel übergeben würde. Nach der Feier strömen die Gäste auseinander, ich gehe
über einen weiten Platz und werde dabei von der alten Professorin eingeholt.
Sie beginnt, mir Vorwürfe zu machen. Ich unterbreche sie und sage, dass es mir
klar sei, dass ich einen unverzeihlichen Fehler begangen hätte. Später störe
ich nochmals eine Veranstaltung. Auf einem grossen Platz wird ein Jubiläum
einer berühmten Schlagersängerin gefeiert, die schon Jahrzehnte lang Konzerte
gegeben hat. Fast alle Fernsehstationen in Europa übertragen jetzt ihren
Auftritt. Ich bin mit einem Auto unterwegs und fahre irrtümlicherweise mitten
auf den Platz und in die Feier. Eine sehr aufgeregte Assistentin winkt mir und
dirigiert mich weg zu einem Ausgang. «Was machen sie denn da?» ruft sie. Ich
frage mich, ob ich jetzt vielleicht gebüsst werde.
Montag, 14. April 2025
Dann
eine undefinierbare Gesellschaft, aber gehobener Mittelstand, Arbeitskollegen,
Verwandte. Man geht herum, im Freien, in einem Park oder Garten. Warum man sich
versammelt hat, ist nicht zu erkennen. Ich verweise jemanden auf eine Stelle in
einem Buch, das ich lese, die widerlegt, was vorher von einem Bekannten
behauptet worden ist. Später kommen einzelne Personen vorbei, die die Stelle
sehen möchten. Ein Knabe reisst mir aber das Buch aus den Händen. Ich beschwere
mich bei seiner Mutter, einer energischen, aggressiven, unbeliebten, aber
schönen Frau. Sie gibt mir das Buch zurück. Und ich kann die Stelle mühelos
wieder finden und den Interessierten zeigen. Dann schlägt mir die Frau vor,
doch morgen mit ihr zusammen ein Kind aus ihrer Verwandtschhaft in einen
Ferienort zu bringen, dies mit einer Bahnfahrt von etwa zwei Stunden. Ich habe
ein eher gespanntes Verhältnis zu dieser Frau und bin überrascht von diesem
Vorschlag. Sie war vor Jahren eine sehr schöne Frau und ist auch heute noch
attraktiv. Will sie mit mir in ein gutes Verhältnis kommen? Ich sage zu, werde
mit ihr fahren.
Donnerstag, 10. April 2025
Ich
bin kein Schriftsteller, habe aber immer viel geschrieben, kleine Notizen,
Ideen, Einfälle, auch Gedichte, alles ziemlich unbrauchbar, bestenfalls
mittelmässig. Auch ein Gedicht, das ich kürzlich verfasst habe, ist in meinen
Augen einfach nur schlecht. Es stösst aber plötzlich auf ein allgemeines,
grosses Interesse. Ein Literaturwissenschafter sagt mir, es sei seit vielen
Jahren das wichtigste Gedicht, das geschrieben worden sei.
Sonntag, 30. März 2025
Freitag, 28. März 2025
Besuch der Quellen der Aare, zusammen mit
Bernern, die diese zum ersten Mal besuchen. Ich war schon einmal hier und kann
daher gewisse Erklärungen geben. Es gebe hier verschiedene Quellen, sage ich,
und weise auf verschiedene Öffnungen in den runden, von Gletschern
abgeschliffenen Felsen, aus denen jeweils nur wenig Wasser fliesst.
Montag, 24. März 2025
Ich habe eine fürchterliche Dummheit begangen,
so etwas wie einen Bubenstreich, aber mit schlimmen Folgen. Es ist genau
genommen ein Attentat, und ein Politiker ist ums Leben gekommen. Wie konnte mir
dies in den Sinn kommen? Ich kann es mir nicht erklären. Man ist bisher noch
nicht auf mich als Urheber gestossen, wird das aber bald einmal herausgefunden
haben. Ich befinde mich zunächst noch in Gesellschaft, wir baden und fahren auf
Surfbrettern in einem breiten Fluss. Ich bin noch recht sportlich und vielleicht
etwa 35 oder 40 Jahre alt. Später gehe ich, in Begleitung eines
Klassenkameraden, durch meine Heimatstadt und komme dabei auch an einem
Polizeiposten vorbei. Dort regt sich nichts, obwohl man mittlerweile sicher
nach mir sucht. Jetzt entschliesse ich mich endlich zur Flucht. Ich habe noch
ein Generalabonnement für die Bundesbahnen und auch etwa 2000 Franken auf mir.
Damit will ich versuchen, über die Grenze nach Deutschland gelangen, zunächst
durch eine längere Fusswanderung auf Waldwegen durch die Nordostschweiz. Ich
gerate dabei zu einer seltsamen Gesellschaft, die eine Übung abzuhalten
scheint, eine Art Manöver oder Gefechtsausbildung. Ich befürchte, dass es
Militär oder Polizei sein könnte, sehe dann aber, dass es eine Versammlung von
vermutlich harmlosen Spinnern ist, die nackt im Wald herumrennen und einen
Parcours absolvieren. Sie beachten mich nicht, und ich kann unbehelligt
weitergehen. Werde ich mich retten und vielleicht anderswo eine völlig neue
Existenz aufbauen können? Wie kann ich über die Grenze kommen? Wie den langen
Marsch durchhalten? Oder sollte ich mich vielleicht stellen? Aber wie könnte
ich meine Tat erklären? Es ist ganz einfach nur eine Riesendummheit, die nicht
erklärt werden kann. Man wird mich verständnislos und verwundert verhören.
Mittwoch, 19. März 2025
Ich
besuche eine Spielbank, ein primitives Lokal, offensichtlich wenig überwacht
und vielleicht von Kriminellen betrieben. Es werden keine Jetons verwendet,
sondern einfach nur Banknoten auf den Tisch gelegt. Es gibt dafür nur etwa 20
Felder. Auf einigen liegen ganze Haufen von Papiergeld, ich wundere mich, wie
man hier die Einsätze auseinanderhalten kann. Viele Spieler stehen um den
Tisch. Ich habe nur zwei Noten, eine Zehner- und eine Fünfzigernote. Die
Währung ist ungewöhnlich, es scheint sich um deutsche Mark zu handeln. Ich lege
die Zehnernote auf das Feld 10. Der Croupier hat einen kleinen Kreisel vor
sich, den er in Bewegung setzt, nur kurz, wenige Sekunden. Er bleibt stehen auf
Zehn. Ich erhalte so einen weiteren Geldschein und dazu sogar noch zwei Münzen,
20 und 50 Cents oder Pfennige oder was auch immer. Diese überlasse ich dem
Croupier, was ihn wenig erfreut, denn er ist sich grössere Summen gewohnt.
Dafür kann er jetzt grosse Geldhaufen zu sich schieben. Ich verzichte auf
weitere Einsätze und schaue dem Betrieb zu. Jetzt kommt eine Zahl, die einen
grossen Haufen Einsätze betrifft. Der Haufen ist so gross, dass er mehr als nur
ein Feld bedeckt. Der Croupier lässt aber nur die Einsätze gelten, die direkt
auf dem Feld liegen, was zu grossen Protesten führt.
Dienstag, 18. März 2025
Sonntag, 9. März 2025
Rückkehr
in eine militärische Unterkunft in Heimberg. Heimberg ist eine kleines Dorf,
sehr abgelegen, irgendwo in den Voralpen im Kanton St. Gallen. Ich bin zu Fuss
unterwegs und habe eine Landeskarte bei mir, auf der aber Heimberg kaum zu
finden ist. Ich verirre mich und gelange in eine Felsformation, in welcher der
Weg so steil hinaufführt, dass ich es nicht wage, ihn einzuschlagen. Ich kehre
um, komme an Höhlen vorbei. Weiter oben löst sich ein Felsbrocken, der in die
Tiefe donnert, auf einige Menschen zu, die unten im Tal picknicken. Er richtet
dort aber keinen Schaden an. Ich gehe zu ihnen und frage nach dem Weg. Es gibt
selbstverständlich auch eine Strasse nach Heimberg, die aber verglichen mit dem
Wanderweg einen weiten Umweg bedeutet. Ich suche im Internet nach einer
Verbindung mit dem öffentlichen Verkehr, und sehe, dass sogar eine Tramlinie
nach Heimberg führt, allerdings nur bis 22 Uhr. Dieses Tram werde ich nicht
mehr erreichen können, und die nächste Verbindung, die mir angegeben wird, ist
am nächsten Morgen um sieben Uhr. Ich werde also den weiten Weg noch zu Fuss
machen müssen. Oder sollte ich versuchen, Autostopp zu machen? Ich bin in
Uniform, was doch vielleicht einen Autofahrer dazu bewegen könnte, mich
mitzunehmen. Es fahren aber kaum mehr Autos.
Mittwoch, 5. März 2025
Bürotraum.
Es ist neun Uhr, die Kollegen gehen in die Pause, zum Café im drtten Stockwerk,
ich verzichte ausnahmsweise darauf, weil ich allein sein will. Ich bin zu
verärgert und zu sehr in schlechter Stimmung, dies wegen dem Parlament, das die
Garantien des Bundes für die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS
abgelehnt hat. Ich gehe auch in ein oberes Stockwerk, in mein Büro, habe aber
dort keinen Kugelschreiber. Ich überlege, ob ich nochmals hinuntergehen soll,
ins Sekretariat, um dort einen Kugelschreiber zu holen. Das würde aber
vielleicht zu reden geben. Ich könnte auch in ein anderes Büro gehen und dort
um einen Kugelschreiber bitten, das würde weniger auffallen. Dann besuche ich
die Toilette, eine altmodische Einrichtung, farbig, mit einer Schiebetüre, die
sich nicht schliessen lässt. Ich gehe wieder hinaus, später auch wieder
hinunter, zu den anderen Mitarbeitern. Ich habe keine Arbeit und sitze
teilnahmslos herum, es kümmert mich nicht mehr, was die Kollegen denken.
Mittwoch, 26. Februar 2025
Freitag, 14. Februar 2025
Donnerstag, 13. Februar 2025
Ich
bin Gefangener, werde aber kaum bewacht und befinde mich in einem Tempelbezirk
hinter Gitterstäben, die so weit auseinander stehen, dass ich ohne weiteres
weggehen könnte. Ich versuche das auch, komme aber zu spät, weil sich aus einem
anderen Raum eine Prozession von betenden Mönchen nähert. Es sind gefährliche
Zauberwesen, die mich sofort einfangen könnten. Ich bleibe also im Tempel
stehen. Ich muss mich niederlegen, kann aber selber aus einiger Entfernung
zusehen, was mit mir geschieht. Ein Todesurteil besteht und sollte vollstreckt
werden. Eine seltsam gekleidete Frau nähert sich mir mit einem Hackbeil, eine
andere, königliche Frauengestalt unterbricht aber die Hinrichtung und sagt,
diese müsse langsam und schmerzhaft erfolgen und sich über mehrere Tage
erstrecken. Es dürfe nicht wieder ein Fehler gemacht werden wie vor einigen
Tagen, als ein Verurteilter zu schnell getötet worden sei.
Freitag, 7. Februar 2025
Ich
bin an einer Beerdigung, auf einem Friedhof in Hollywood, in welchem nur Reiche
und Prominente ruhen. Die Beisetzung ist erfolgt, die Trauergäste verschwinden
rasch, ich stehe noch alleine zwischen den Gräbern. Es ist hier Sitte, auf das
Grab eine mit Geld gefüllte Handtasche zu legen. Wie ich beim Weggehen sehe,
bleiben diese offenbar längere Zeit auf den Gräbern liegen. Ich bin alleine und
überlege nun, ob ich nicht aus diesen modischen und teuren Täschchen, in denen
grosse Dollarnoten zu finden sind, etwas Geld mitnehmen sollte. Niemand würde
dies wohl jemals bemerken. Ich gehe herum, finde eine Art von Hauptstrasse, an
der die grössten Grabstätten zu finden sind. Es ist der berühmte Mulholland
Drive.
Donnerstag, 30. Januar 2025
Schreckliche Geschichte am Arbeitsplatz. Ich
bin doch ein geachteter und beliebter Kollege, jetzt aber unterläuft mir ein
unbegreifliches Missgeschick. Ich gehe aus dem prächtigen Amtsgebäude und muss
plötzlich ganz dringend auf die Toilette. Wenn ich nicht in die Hosen machen
will, muss ich sofort handeln. Ich versuche, mich hinter den beim
Eingangsportal in zwei Reihen parkierten Autos zu verstecken, lasse die Hosen
runter und lasse hockend eine grosse Portion schönen braunen Stuhl liegen. Es
scheint, dass ich dabei doch beobachtet worden bin, denn es folgen peinliche
Befragungen und Untersuchungen zu diesem skandalösen Vergehen. Der Rechtsdienst
schaltet sich ein, mit grossen Vorwürfen, hat aber eigentlich keine Mittel, um
gegen mich etwas zu unternehmen. Aber der Imageverlust ist riesig und
unwiederruflich. Die Kollegen und Kolleginnen wollen in Zukunft nichts mehr mit
mir zu tun haben. Ich bin erledigt, wie man so schön sagt. Es ist, wie wenn ich
noch etwas viel Schlimmeres gemacht hätte. In der Folge habe ich ein langes
Gespräch mit einem Kollegen, den ich immer wegen seiner Klugheit und Vernunft
geschätzt habe. Ich lege ihm nochmals ausführlich meinen Standpunkt dar.
Selbstverständlich hätte ich keine böse Absicht gehabt! Er redete auch viel,
begreift mich aber und will vermitteln. Es kommt nochmals zu einer Ausprache
mit dem Rechtsdienst und anderen Kollegen, dieses Mal im Freien, in einem
einfachen Gartenrestaurant. Andere Gäste wollen sich auch an unseren Tisch
setzen, müssen aber weggewiesen werden. Mittlerweile muss ich wieder auf die
Toilette. Diese ist aber sehr primitiv. Hinter der Türe fliesst nur ein
schmales Bächlein, in das man pissen kann. Ich habe aber wieder Kake und setze
diese neben das Bächlein. Vor der Türe steht bereits ein Herr, der sehr
ungeduldig an die Türe klopft. Ich gehe hinaus und entschuldige mich bei ihm
für die Beschmutzung. Ich konnte mich hier auch nicht richtig reinigen und habe
nun vielleicht noch Spuren in der Hose, die stinken könnten. Ich frage beim
Herumgehen, ob ich vielleicht stinken würde. Ja, sagt man. Es gibt nichts zu
machen. Die guten alten Zeiten sind vorbei, die Leute haben ihre Meinung
gemacht, man kann sie nicht mehr davon abbringen. Ich werde aber weiterhin
meine Aufgaben erledigen, aber mit einem Makel, als Aussenseiter, der
Unentschuldbares gemacht hat.
Dienstag, 28. Januar 2025
Es ist 20 Uhr, an einem Sonntag. Ich bin allein
in der Wohnung, erwarte aber um 22 Uhr die Gattin, die mehrere Tage abwesen
war. Erschrocken stelle ich fest, dass der Steinboden in der Küche zur Hälfte
überschwemmt ist, ebenso das Parkett im Wohnzimmer. Von der Decke tropft
Wasser. Ich eile in den oberen Stock, wo man ebenfalls Schäden entdeckt hat. Es
scheint, dass irgendwo eine Wasserleitung defekt ist. Auch das Paar, das in der
unteren Wohnung lebt, erscheint und hat ebenfalls Wasserschäden. Wir gehen alle
in den Keller und bewegen dort den Haupthahn für die Wasserzufuhr. Dieser ist
schwierig zu bewegen, mein Nachbar, ein alter Herr, verletzt sich dabei am
Finger. Jetzt ist aber jedenfalls die Wasserzufuhr gestoppt. Aber wie soll es
nun weitergehen, an einem Sonntagabend? Gibt es vielleicht einen
Sanitär-Notfalldienst? Oder sollen wir bis zum Montag warten und dann darauf
hoffen, dass sofort jemand kommen kann? Und wie kann der Schaden behoben
werden? So leicht wird das nicht gehen, der Ort, an dem die Leitung leck ist,
ist nicht zu sehen. Soll ich meiner Gattin anrufen oder warten, bis sie
erscheint? Wir setzen uns zusammen und trinken in guter Stimmung Weisswein,
wobei auch noch andere Nachbarn hinzukommen. Dabei ist unsere Lage alles andere
als lustig, denn wir haben ja jetzt kein Wasser mehr zur Verfügung. Habt ihr
einen Nachttopf bereit, bin ich versucht zu sagen, wage es aber nicht.
Freitag, 24. Januar 2025
Mittwoch, 22. Januar 2025
Sehr
detaillierter Traum, von dem mir jedes Wort einer längeren Unterhaltung im
Gedächtnis bleibt. Ich führe, unterstützt durch einen bekanntermassen etwas
kritischen Kollegen, ein Gespräch mit einer Praktikantin, die sich für eine
ausgeschriebene feste Stelle beworben hat. Wir sind entschlossen, sie
einzustellen, wollen aber trotzdem, der guten Ordnung halber, noch ein
Bewerbungsgespräch führen. Die junge Frau ist sicher nicht optimal
qualifiziert, passt aber gut in unsere Abteilung, in welcher ich vor allem auf
ein gutes Betriebsklima Wert lege. Sie entspricht daneben auch von ihrem
Aussehen her nicht meinen Anforderungen, die aber selbstverständlich keine
Bedeutung haben dürfen. Das Gespräch findet im Esszimmer unserer Wohnung statt.
Meine Frau, die die Bewerberin auch kennt, begrüsst sie freundlich, verlässt
aber dann das Zimmer. Ich beginne mit einleitenden Floskeln und frage dann, dem
üblichen Fragenkatalog folgend, was sie bewogen hat, sich für diese Stelle zu
bewerben. Die Frau ist von der ungewohnten Situation her sehr nervös geworden,
weiss nicht viel zu sagen, wird ganz rot im Gesicht und muss sich den Schweiss
abwischen. Ich komme auf die Stellenausschreibung zu sprechen und frage, ob
dieses Profil ihr entspreche. Ich habe allerdings vergessen, wie der Text der
Ausschreibung gelautet hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war darin von zwei
sehr unterschiedlichen Aufgaben die Rede, die zu je 50 Prozent übernommen
werden müssten. Es ergibt sich ein stockendes Gespräch, das beide Seiten in
Verlegenheit bringt. Gewisse Fragen wage ich gar nicht zu stellen, zum Beispiel
jene nach ihren redaktionellen Fähigkeiten. Für mich ist klar, dass sie, mit
einem Hochschulabschluss, diese Anforderungen erfüllt, die ja kein hohes Niveau
verlangen, sondern einfach ein einigermassen korrektes Deutsch. Mein Kollege
schweigt. Das ganze Gespräch ist eigentlich überflüssig und eine Farce, wobei
es von der jungen Frau offenbar doch sehr ernst genommen wird. Sie ist
weiterhin sehr nervös, ich habe Mitleid mit ihr, muss aber gleichzeitig doch
dokumentieren, dass ich hier der Chef bin, der verantwortlich ist für ein
korrektes Einstellungsverfahren. Auch wenn das ganze Verfahren etwas
sadistisches an sich hat.
Sonntag, 19. Januar 2025
Ich
bin mit meiner Gattin im Auto losgefahren. Wir befinden uns noch in der Zone
mit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h. Ich fahre entsprechend
langsam, werde aber überholt von einem Sportwagen, in dem eine Frau am Steuer
sitzt. Ich fluche und biege dann ab in eine grössere Strasse. Dort gibt es in
der Mitte ein Loch, wohl sechs Meter lang und vier Meter tief, und auf beiden
Seiten keinen Platz für eine Durchfahrt mit dem Auto. Ich fahre aber doch
weiter, auf der linken Spur, weil ich annehme, dass die beiden linken Räder das
Auto im Gleichgewicht halten würden, besonders bei einer gewissen
Geschwindigkeit. Die Durchfahrt gelingt tatsächlich, auch wenn die rechten
Räder keinen Halt gefunden hatten und frei in der Luft schwebten.
Freitag, 10. Januar 2025
Alter
Bauernhof, auf dem Land, mit dem öffentlichen Verkehr nur schwer erreichbar.
Ich hatte vor Jahren hier für meine Projekte gearbeitet und dabei in einem
Kasten viele Papiere liegen gelassen, Bücher, Zeitschriften und allerlei
Sammelsurium. Jetzt, wo ich nach vielen Monaten wieder vorbeikomme, ist der
alte Bauer ausgezogen, der Hof steht leer und ist wohl verkauft worden. Ich
gehe hinein, auf den gewohnten verwinkelten Wegen. Neue Besitzer haben schon
mit dem Umbau begonnen. Mein alter Arbeitsraum ist zu einer modernen Wohnung
umgestaltet und viele Wandschränke sind eingebaut worden. Was hat man wohl mit
meinen Sachen gemacht? Alles entsorgt? Die Wandschränke sind noch leer, in
einem aber finde ich einen Teil meiner alten Sachen. Man hat alles einfach hineingestopft,
es herrscht ein grosses Durcheinander. Unter den alten Zeitschriften liegt,
obenauf, auch ein Exemplar des Playboy. Was soll ich jetzt damit machen? Alles
aufgeben? Ich bin zu Fuss und könnte nur einen kleinen Teil mitnehmen. Wenn ich
alles aufbewahren wollte, müsste ich mit einem Auto vorbeikommen, wobei ich
eines mieten müsste und mir dann ohnehin in meiner jetzigen Wohnung kein Platz
zur Verfügung stehen würde. Ich werde wohl alles aufgeben und es den neuen
Besitzern überlassen, die Sachen wegzuschmeissen. Diese wissen im übrigen
nicht, wem dieses Zeugs gehört und werden sich wundern.
Mittwoch, 8. Januar 2025
In
einem Museum in Brescia, in dem ich alleine und als einziger Besucher
herumgehe, sehe ich eine Tonfigur, die mir sehr gefällt. Auf einer kleinen
Platte steht eine Art von Glocke, etwa faustgross, hellbraun, rund gewölbt. Es
ist nicht klar, zu welchem Zweck dieser Gegenstand verwendet worden ist. Er
gefällt mir aber sehr, und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, ihn
mitlaufen zu lassen. Ich nehme an, dass man diesen Verlust wohl längere Zeit
gar nicht bemerken wird. Am nächsten Tag aber berichten die Zeitungen
ausführlich und mit grossen Schlagzeilen über diesen Verlust. Der Gegenstand
ist uralt, eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und ganz unersetzlich.
Jetzt bedaure ich meinen Diebstahl und möchte das Kunstwerk zurückgeben. Ich
überlege nun, wie ich dies am besten bewerkstellige, ohne entdeckt zu werden.
Ich kann ihn nicht einpacken und irgendwo hinstellen, weil er so verlorengehen
oder in falsche Hände geraten könnte. Und als Finder auftreten geht auch nicht,
weil man mich dann verdächtigen würde, diesen Kunstraub begangen zu haben. Ich
könnte, denke ich, auf einer Busfahrt die Schachtel dem Fahrer übergeben und
sagen, ich hätte sie im Bus gefunden und darauf sogleich aussteigen und
verschwinden.