Samstag, 29. März 2025
Freitag, 28. März 2025
Besuch der Quellen der Aare, zusammen mit
Bernern, die diese zum ersten Mal besuchen. Ich war schon einmal hier und kann
daher gewisse Erklärungen geben. Es gebe hier verschiedene Quellen, sage ich,
und weise auf verschiedene Öffnungen in den runden, von Gletschern
abgeschliffenen Felsen, aus denen jeweils nur wenig Wasser fliesst.
Montag, 24. März 2025
Ich habe eine fürchterliche Dummheit begangen,
so etwas wie einen Bubenstreich, aber mit schlimmen Folgen. Es ist genau
genommen ein Attentat, und ein Politiker ist ums Leben gekommen. Wie konnte mir
dies in den Sinn kommen? Ich kann es mir nicht erklären. Man ist bisher noch
nicht auf mich als Urheber gestossen, wird das aber bald einmal herausgefunden
haben. Ich befinde mich zunächst noch in Gesellschaft, wir baden und fahren auf
Surfbrettern in einem breiten Fluss. Ich bin noch recht sportlich und vielleicht
etwa 35 oder 40 Jahre alt. Später gehe ich, in Begleitung eines
Klassenkameraden, durch meine Heimatstadt und komme dabei auch an einem
Polizeiposten vorbei. Dort regt sich nichts, obwohl man mittlerweile sicher
nach mir sucht. Jetzt entschliesse ich mich endlich zur Flucht. Ich habe noch
ein Generalabonnement für die Bundesbahnen und auch etwa 2000 Franken auf mir.
Damit will ich versuchen, über die Grenze nach Deutschland gelangen, zunächst
durch eine längere Fusswanderung auf Waldwegen durch die Nordostschweiz. Ich
gerate dabei zu einer seltsamen Gesellschaft, die eine Übung abzuhalten
scheint, eine Art Manöver oder Gefechtsausbildung. Ich befürchte, dass es
Militär oder Polizei sein könnte, sehe dann aber, dass es eine Versammlung von
vermutlich harmlosen Spinnern ist, die nackt im Wald herumrennen und einen
Parcours absolvieren. Sie beachten mich nicht, und ich kann unbehelligt
weitergehen. Werde ich mich retten und vielleicht anderswo eine völlig neue
Existenz aufbauen können? Wie kann ich über die Grenze kommen? Wie den langen
Marsch durchhalten? Oder sollte ich mich vielleicht stellen? Aber wie könnte
ich meine Tat erklären? Es ist ganz einfach nur eine Riesendummheit, die nicht
erklärt werden kann. Man wird mich verständnislos und verwundert verhören.
Mittwoch, 19. März 2025
Ich
besuche eine Spielbank, ein primitives Lokal, offensichtlich wenig überwacht
und vielleicht von Kriminellen betrieben. Es werden keine Jetons verwendet,
sondern einfach nur Banknoten auf den Tisch gelegt. Es gibt dafür nur etwa 20
Felder. Auf einigen liegen ganze Haufen von Papiergeld, ich wundere mich, wie
man hier die Einsätze auseinanderhalten kann. Viele Spieler stehen um den
Tisch. Ich habe nur zwei Noten, eine Zehner- und eine Fünfzigernote. Die
Währung ist ungewöhnlich, es scheint sich um deutsche Mark zu handeln. Ich lege
die Zehnernote auf das Feld 10. Der Croupier hat einen kleinen Kreisel vor
sich, den er in Bewegung setzt, nur kurz, wenige Sekunden. Er bleibt stehen auf
Zehn. Ich erhalte so einen weiteren Geldschein und dazu sogar noch zwei Münzen,
20 und 50 Cents oder Pfennige oder was auch immer. Diese überlasse ich dem
Croupier, was ihn wenig erfreut, denn er ist sich grössere Summen gewohnt.
Dafür kann er jetzt grosse Geldhaufen zu sich schieben. Ich verzichte auf
weitere Einsätze und schaue dem Betrieb zu. Jetzt kommt eine Zahl, die einen
grossen Haufen Einsätze betrifft. Der Haufen ist so gross, dass er mehr als nur
ein Feld bedeckt. Der Croupier lässt aber nur die Einsätze gelten, die direkt
auf dem Feld liegen, was zu grossen Protesten führt.
Dienstag, 18. März 2025
Samstag, 8. März 2025
Rückkehr
in eine militärische Unterkunft in Heimberg. Heimberg ist eine kleines Dorf,
sehr abgelegen, irgendwo in den Voralpen im Kanton St. Gallen. Ich bin zu Fuss
unterwegs und habe eine Landeskarte bei mir, auf der aber Heimberg kaum zu
finden ist. Ich verirre mich und gelange in eine Felsformation, in welcher der
Weg so steil hinaufführt, dass ich es nicht wage, ihn einzuschlagen. Ich kehre
um, komme an Höhlen vorbei. Weiter oben löst sich ein Felsbrocken, der in die
Tiefe donnert, auf einige Menschen zu, die unten im Tal picknicken. Er richtet
dort aber keinen Schaden an. Ich gehe zu ihnen und frage nach dem Weg. Es gibt
selbstverständlich auch eine Strasse nach Heimberg, die aber verglichen mit dem
Wanderweg einen weiten Umweg bedeutet. Ich suche im Internet nach einer
Verbindung mit dem öffentlichen Verkehr, und sehe, dass sogar eine Tramlinie
nach Heimberg führt, allerdings nur bis 22 Uhr. Dieses Tram werde ich nicht
mehr erreichen können, und die nächste Verbindung, die mir angegeben wird, ist
am nächsten Morgen um sieben Uhr. Ich werde also den weiten Weg noch zu Fuss
machen müssen. Oder sollte ich versuchen, Autostopp zu machen? Ich bin in
Uniform, was doch vielleicht einen Autofahrer dazu bewegen könnte, mich
mitzunehmen. Es fahren aber kaum mehr Autos.
Dienstag, 4. März 2025
Bürotraum.
Es ist neun Uhr, die Kollegen gehen in die Pause, zum Café im drtten Stockwerk,
ich verzichte ausnahmsweise darauf, weil ich allein sein will. Ich bin zu
verärgert und zu sehr in schlechter Stimmung, dies wegen dem Parlament, das die
Garantien des Bundes für die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS
abgelehnt hat. Ich gehe auch in ein oberes Stockwerk, in mein Büro, habe aber
dort keinen Kugelschreiber. Ich überlege, ob ich nochmals hinuntergehen soll,
ins Sekretariat, um dort einen Kugelschreiber zu holen. Das würde aber
vielleicht zu reden geben. Ich könnte auch in ein anderes Büro gehen und dort
um einen Kugelschreiber bitten, das würde weniger auffallen. Dann besuche ich
die Toilette, eine altmodische Einrichtung, farbig, mit einer Schiebetüre, die
sich nicht schliessen lässt. Ich gehe wieder hinaus, später auch wieder
hinunter, zu den anderen Mitarbeitern. Ich habe keine Arbeit und sitze
teilnahmslos herum, es kümmert mich nicht mehr, was die Kollegen denken.
Mittwoch, 26. Februar 2025
Freitag, 14. Februar 2025
Donnerstag, 13. Februar 2025
Ich
bin Gefangener, werde aber kaum bewacht und befinde mich in einem Tempelbezirk
hinter Gitterstäben, die so weit auseinander stehen, dass ich ohne weiteres
weggehen könnte. Ich versuche das auch, komme aber zu spät, weil sich aus einem
anderen Raum eine Prozession von betenden Mönchen nähert. Es sind gefährliche
Zauberwesen, die mich sofort einfangen könnten. Ich bleibe also im Tempel
stehen. Ich muss mich niederlegen, kann aber selber aus einiger Entfernung
zusehen, was mit mir geschieht. Ein Todesurteil besteht und sollte vollstreckt
werden. Eine seltsam gekleidete Frau nähert sich mir mit einem Hackbeil, eine
andere, königliche Frauengestalt unterbricht aber die Hinrichtung und sagt,
diese müsse langsam und schmerzhaft erfolgen und sich über mehrere Tage
erstrecken. Es dürfe nicht wieder ein Fehler gemacht werden wie vor einigen
Tagen, als ein Verurteilter zu schnell getötet worden sei.
Donnerstag, 6. Februar 2025
Ich
bin an einer Beerdigung, auf einem Friedhof in Hollywood, in welchem nur Reiche
und Prominente ruhen. Die Beisetzung ist erfolgt, die Trauergäste verschwinden
rasch, ich stehe noch alleine zwischen den Gräbern. Es ist hier Sitte, auf das
Grab eine mit Geld gefüllte Handtasche zu legen. Wie ich beim Weggehen sehe,
bleiben diese offenbar längere Zeit auf den Gräbern liegen. Ich bin alleine und
überlege nun, ob ich nicht aus diesen modischen und teuren Täschchen, in denen
grosse Dollarnoten zu finden sind, etwas Geld mitnehmen sollte. Niemand würde
dies wohl jemals bemerken. Ich gehe herum, finde eine Art von Hauptstrasse, an
der die grössten Grabstätten zu finden sind. Es ist der berühmte Mulholland
Drive.
Donnerstag, 30. Januar 2025
Schreckliche Geschichte am Arbeitsplatz. Ich
bin doch ein geachteter und beliebter Kollege, jetzt aber unterläuft mir ein
unbegreifliches Missgeschick. Ich gehe aus dem prächtigen Amtsgebäude und muss
plötzlich ganz dringend auf die Toilette. Wenn ich nicht in die Hosen machen
will, muss ich sofort handeln. Ich versuche, mich hinter den beim
Eingangsportal in zwei Reihen parkierten Autos zu verstecken, lasse die Hosen
runter und lasse hockend eine grosse Portion schönen braunen Stuhl liegen. Es
scheint, dass ich dabei doch beobachtet worden bin, denn es folgen peinliche
Befragungen und Untersuchungen zu diesem skandalösen Vergehen. Der Rechtsdienst
schaltet sich ein, mit grossen Vorwürfen, hat aber eigentlich keine Mittel, um
gegen mich etwas zu unternehmen. Aber der Imageverlust ist riesig und
unwiederruflich. Die Kollegen und Kolleginnen wollen in Zukunft nichts mehr mit
mir zu tun haben. Ich bin erledigt, wie man so schön sagt. Es ist, wie wenn ich
noch etwas viel Schlimmeres gemacht hätte. In der Folge habe ich ein langes
Gespräch mit einem Kollegen, den ich immer wegen seiner Klugheit und Vernunft
geschätzt habe. Ich lege ihm nochmals ausführlich meinen Standpunkt dar.
Selbstverständlich hätte ich keine böse Absicht gehabt! Er redete auch viel,
begreift mich aber und will vermitteln. Es kommt nochmals zu einer Ausprache
mit dem Rechtsdienst und anderen Kollegen, dieses Mal im Freien, in einem
einfachen Gartenrestaurant. Andere Gäste wollen sich auch an unseren Tisch
setzen, müssen aber weggewiesen werden. Mittlerweile muss ich wieder auf die
Toilette. Diese ist aber sehr primitiv. Hinter der Türe fliesst nur ein
schmales Bächlein, in das man pissen kann. Ich habe aber wieder Kake und setze
diese neben das Bächlein. Vor der Türe steht bereits ein Herr, der sehr
ungeduldig an die Türe klopft. Ich gehe hinaus und entschuldige mich bei ihm
für die Beschmutzung. Ich konnte mich hier auch nicht richtig reinigen und habe
nun vielleicht noch Spuren in der Hose, die stinken könnten. Ich frage beim
Herumgehen, ob ich vielleicht stinken würde. Ja, sagt man. Es gibt nichts zu
machen. Die guten alten Zeiten sind vorbei, die Leute haben ihre Meinung
gemacht, man kann sie nicht mehr davon abbringen. Ich werde aber weiterhin
meine Aufgaben erledigen, aber mit einem Makel, als Aussenseiter, der
Unentschuldbares gemacht hat.
Dienstag, 28. Januar 2025
Es ist 20 Uhr, an einem Sonntag. Ich bin allein
in der Wohnung, erwarte aber um 22 Uhr die Gattin, die mehrere Tage abwesen
war. Erschrocken stelle ich fest, dass der Steinboden in der Küche zur Hälfte
überschwemmt ist, ebenso das Parkett im Wohnzimmer. Von der Decke tropft
Wasser. Ich eile in den oberen Stock, wo man ebenfalls Schäden entdeckt hat. Es
scheint, dass irgendwo eine Wasserleitung defekt ist. Auch das Paar, das in der
unteren Wohnung lebt, erscheint und hat ebenfalls Wasserschäden. Wir gehen alle
in den Keller und bewegen dort den Haupthahn für die Wasserzufuhr. Dieser ist
schwierig zu bewegen, mein Nachbar, ein alter Herr, verletzt sich dabei am
Finger. Jetzt ist aber jedenfalls die Wasserzufuhr gestoppt. Aber wie soll es
nun weitergehen, an einem Sonntagabend? Gibt es vielleicht einen
Sanitär-Notfalldienst? Oder sollen wir bis zum Montag warten und dann darauf
hoffen, dass sofort jemand kommen kann? Und wie kann der Schaden behoben
werden? So leicht wird das nicht gehen, der Ort, an dem die Leitung leck ist,
ist nicht zu sehen. Soll ich meiner Gattin anrufen oder warten, bis sie
erscheint? Wir setzen uns zusammen und trinken in guter Stimmung Weisswein,
wobei auch noch andere Nachbarn hinzukommen. Dabei ist unsere Lage alles andere
als lustig, denn wir haben ja jetzt kein Wasser mehr zur Verfügung. Habt ihr
einen Nachttopf bereit, bin ich versucht zu sagen, wage es aber nicht.
Freitag, 24. Januar 2025
Mittwoch, 22. Januar 2025
Sehr
detaillierter Traum, von dem mir jedes Wort einer längeren Unterhaltung im
Gedächtnis bleibt. Ich führe, unterstützt durch einen bekanntermassen etwas
kritischen Kollegen, ein Gespräch mit einer Praktikantin, die sich für eine
ausgeschriebene feste Stelle beworben hat. Wir sind entschlossen, sie
einzustellen, wollen aber trotzdem, der guten Ordnung halber, noch ein
Bewerbungsgespräch führen. Die junge Frau ist sicher nicht optimal
qualifiziert, passt aber gut in unsere Abteilung, in welcher ich vor allem auf
ein gutes Betriebsklima Wert lege. Sie entspricht daneben auch von ihrem
Aussehen her nicht meinen Anforderungen, die aber selbstverständlich keine
Bedeutung haben dürfen. Das Gespräch findet im Esszimmer unserer Wohnung statt.
Meine Frau, die die Bewerberin auch kennt, begrüsst sie freundlich, verlässt
aber dann das Zimmer. Ich beginne mit einleitenden Floskeln und frage dann, dem
üblichen Fragenkatalog folgend, was sie bewogen hat, sich für diese Stelle zu
bewerben. Die Frau ist von der ungewohnten Situation her sehr nervös geworden,
weiss nicht viel zu sagen, wird ganz rot im Gesicht und muss sich den Schweiss
abwischen. Ich komme auf die Stellenausschreibung zu sprechen und frage, ob
dieses Profil ihr entspreche. Ich habe allerdings vergessen, wie der Text der
Ausschreibung gelautet hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war darin von zwei
sehr unterschiedlichen Aufgaben die Rede, die zu je 50 Prozent übernommen
werden müssten. Es ergibt sich ein stockendes Gespräch, das beide Seiten in
Verlegenheit bringt. Gewisse Fragen wage ich gar nicht zu stellen, zum Beispiel
jene nach ihren redaktionellen Fähigkeiten. Für mich ist klar, dass sie, mit
einem Hochschulabschluss, diese Anforderungen erfüllt, die ja kein hohes Niveau
verlangen, sondern einfach ein einigermassen korrektes Deutsch. Mein Kollege
schweigt. Das ganze Gespräch ist eigentlich überflüssig und eine Farce, wobei
es von der jungen Frau offenbar doch sehr ernst genommen wird. Sie ist
weiterhin sehr nervös, ich habe Mitleid mit ihr, muss aber gleichzeitig doch
dokumentieren, dass ich hier der Chef bin, der verantwortlich ist für ein
korrektes Einstellungsverfahren. Auch wenn das ganze Verfahren etwas
sadistisches an sich hat.
Sonntag, 19. Januar 2025
Ich
bin mit meiner Gattin im Auto losgefahren. Wir befinden uns noch in der Zone
mit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h. Ich fahre entsprechend
langsam, werde aber überholt von einem Sportwagen, in dem eine Frau am Steuer
sitzt. Ich fluche und biege dann ab in eine grössere Strasse. Dort gibt es in
der Mitte ein Loch, wohl sechs Meter lang und vier Meter tief, und auf beiden
Seiten keinen Platz für eine Durchfahrt mit dem Auto. Ich fahre aber doch
weiter, auf der linken Spur, weil ich annehme, dass die beiden linken Räder das
Auto im Gleichgewicht halten würden, besonders bei einer gewissen
Geschwindigkeit. Die Durchfahrt gelingt tatsächlich, auch wenn die rechten
Räder keinen Halt gefunden hatten und frei in der Luft schwebten.
Freitag, 10. Januar 2025
Alter
Bauernhof, auf dem Land, mit dem öffentlichen Verkehr nur schwer erreichbar.
Ich hatte vor Jahren hier für meine Projekte gearbeitet und dabei in einem
Kasten viele Papiere liegen gelassen, Bücher, Zeitschriften und allerlei
Sammelsurium. Jetzt, wo ich nach vielen Monaten wieder vorbeikomme, ist der
alte Bauer ausgezogen, der Hof steht leer und ist wohl verkauft worden. Ich
gehe hinein, auf den gewohnten verwinkelten Wegen. Neue Besitzer haben schon
mit dem Umbau begonnen. Mein alter Arbeitsraum ist zu einer modernen Wohnung
umgestaltet und viele Wandschränke sind eingebaut worden. Was hat man wohl mit
meinen Sachen gemacht? Alles entsorgt? Die Wandschränke sind noch leer, in
einem aber finde ich einen Teil meiner alten Sachen. Man hat alles einfach hineingestopft,
es herrscht ein grosses Durcheinander. Unter den alten Zeitschriften liegt,
obenauf, auch ein Exemplar des Playboy. Was soll ich jetzt damit machen? Alles
aufgeben? Ich bin zu Fuss und könnte nur einen kleinen Teil mitnehmen. Wenn ich
alles aufbewahren wollte, müsste ich mit einem Auto vorbeikommen, wobei ich
eines mieten müsste und mir dann ohnehin in meiner jetzigen Wohnung kein Platz
zur Verfügung stehen würde. Ich werde wohl alles aufgeben und es den neuen
Besitzern überlassen, die Sachen wegzuschmeissen. Diese wissen im übrigen
nicht, wem dieses Zeugs gehört und werden sich wundern.
Mittwoch, 8. Januar 2025
In
einem Museum in Brescia, in dem ich alleine und als einziger Besucher
herumgehe, sehe ich eine Tonfigur, die mir sehr gefällt. Auf einer kleinen
Platte steht eine Art von Glocke, etwa faustgross, hellbraun, rund gewölbt. Es
ist nicht klar, zu welchem Zweck dieser Gegenstand verwendet worden ist. Er
gefällt mir aber sehr, und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, ihn
mitlaufen zu lassen. Ich nehme an, dass man diesen Verlust wohl längere Zeit
gar nicht bemerken wird. Am nächsten Tag aber berichten die Zeitungen
ausführlich und mit grossen Schlagzeilen über diesen Verlust. Der Gegenstand
ist uralt, eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und ganz unersetzlich.
Jetzt bedaure ich meinen Diebstahl und möchte das Kunstwerk zurückgeben. Ich
überlege nun, wie ich dies am besten bewerkstellige, ohne entdeckt zu werden.
Ich kann ihn nicht einpacken und irgendwo hinstellen, weil er so verlorengehen
oder in falsche Hände geraten könnte. Und als Finder auftreten geht auch nicht,
weil man mich dann verdächtigen würde, diesen Kunstraub begangen zu haben. Ich
könnte, denke ich, auf einer Busfahrt die Schachtel dem Fahrer übergeben und
sagen, ich hätte sie im Bus gefunden und darauf sogleich aussteigen und
verschwinden.