Es ist 20 Uhr, an einem Sonntag. Ich bin allein
in der Wohnung, erwarte aber um 22 Uhr die Gattin, die mehrere Tage abwesen
war. Erschrocken stelle ich fest, dass der Steinboden in der Küche zur Hälfte
überschwemmt ist, ebenso das Parkett im Wohnzimmer. Von der Decke tropft
Wasser. Ich eile in den oberen Stock, wo man ebenfalls Schäden entdeckt hat. Es
scheint, dass irgendwo eine Wasserleitung defekt ist. Auch das Paar, das in der
unteren Wohnung lebt, erscheint und hat ebenfalls Wasserschäden. Wir gehen alle
in den Keller und bewegen dort den Haupthahn für die Wasserzufuhr. Dieser ist
schwierig zu bewegen, mein Nachbar, ein alter Herr, verletzt sich dabei am
Finger. Jetzt ist aber jedenfalls die Wasserzufuhr gestoppt. Aber wie soll es
nun weitergehen, an einem Sonntagabend? Gibt es vielleicht einen
Sanitär-Notfalldienst? Oder sollen wir bis zum Montag warten und dann darauf
hoffen, dass sofort jemand kommen kann? Und wie kann der Schaden behoben
werden? So leicht wird das nicht gehen, der Ort, an dem die Leitung leck ist,
ist nicht zu sehen. Soll ich meiner Gattin anrufen oder warten, bis sie
erscheint? Wir setzen uns zusammen und trinken in guter Stimmung Weisswein,
wobei auch noch andere Nachbarn hinzukommen. Dabei ist unsere Lage alles andere
als lustig, denn wir haben ja jetzt kein Wasser mehr zur Verfügung. Habt ihr
einen Nachttopf bereit, bin ich versucht zu sagen, wage es aber nicht.
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