Mittwoch, 22. Januar 2025

 

Sehr detaillierter Traum, von dem mir jedes Wort einer längeren Unterhaltung im Gedächtnis bleibt. Ich führe, unterstützt durch einen bekanntermassen etwas kritischen Kollegen, ein Gespräch mit einer Praktikantin, die sich für eine ausgeschriebene feste Stelle beworben hat. Wir sind entschlossen, sie einzustellen, wollen aber trotzdem, der guten Ordnung halber, noch ein Bewerbungsgespräch führen. Die junge Frau ist sicher nicht optimal qualifiziert, passt aber gut in unsere Abteilung, in welcher ich vor allem auf ein gutes Betriebsklima Wert lege. Sie entspricht daneben auch von ihrem Aussehen her nicht meinen Anforderungen, die aber selbstverständlich keine Bedeutung haben dürfen. Das Gespräch findet im Esszimmer unserer Wohnung statt. Meine Frau, die die Bewerberin auch kennt, begrüsst sie freundlich, verlässt aber dann das Zimmer. Ich beginne mit einleitenden Floskeln und frage dann, dem üblichen Fragenkatalog folgend, was sie bewogen hat, sich für diese Stelle zu bewerben. Die Frau ist von der ungewohnten Situation her sehr nervös geworden, weiss nicht viel zu sagen, wird ganz rot im Gesicht und muss sich den Schweiss abwischen. Ich komme auf die Stellenausschreibung zu sprechen und frage, ob dieses Profil ihr entspreche. Ich habe allerdings vergessen, wie der Text der Ausschreibung gelautet hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war darin von zwei sehr unterschiedlichen Aufgaben die Rede, die zu je 50 Prozent übernommen werden müssten. Es ergibt sich ein stockendes Gespräch, das beide Seiten in Verlegenheit bringt. Gewisse Fragen wage ich gar nicht zu stellen, zum Beispiel jene nach ihren redaktionellen Fähigkeiten. Für mich ist klar, dass sie, mit einem Hochschulabschluss, diese Anforderungen erfüllt, die ja kein hohes Niveau verlangen, sondern einfach ein einigermassen korrektes Deutsch. Mein Kollege schweigt. Das ganze Gespräch ist eigentlich überflüssig und eine Farce, wobei es von der jungen Frau offenbar doch sehr ernst genommen wird. Sie ist weiterhin sehr nervös, ich habe Mitleid mit ihr, muss aber gleichzeitig doch dokumentieren, dass ich hier der Chef bin, der verantwortlich ist für ein korrektes Einstellungsverfahren. Auch wenn das ganze Verfahren etwas sadistisches an sich hat.

Keine Kommentare: