Japan.
Wir haben Bekannte zu einem Bahnhof begleitet, sind aber etwas unterhalb des
Bahnhofes stehen geblieben, weil der Zug schon erwartet wurde und Eile geboten
war. Wir erwarteten dann, an einer Strasse, die über ein freies Feld hinauf zu
den Geleisen führte, den Zug. Die Barriere war geschlossen, der Zug aber kam
nicht und hatte wohl Verspätung. Er kam erst, als sich, nach einigen Minuten,
die Barriere wieder geöffnet hatte, was natürlich sehr gefährlich hätte werden
können. Es gab aber kein Verkehr auf der Strasse, und oben sahen wir einen
Mann, der auf der anderen Seite mit einer weissrot gefärbten Signalstange
allfällige Autos hätte stoppen können. Wir gingen zur Barriere hinauf und
hätten dort ebenfalls eine Signalstange schwingen können, wenn es noch
notwendig gewesen wäre. Seltsames Japan, dachten wir. Hier gehen offenbar die
ferngesteuerten Barrieren wieder auf, wenn ein Zug nicht pünktlich ist. Jetzt
kommen einige Leute, die Schweizerdeutsch reden, sie gehen an uns vorbei, ohne
dass wir uns zu erkennen geben und mit ihnen reden. Rechts von uns, in der
Richtung, aus der der Zug kam, gibt es eine bekannte, sonderbare Felsformation.
Sie gleicht einem riesigen Polypen, der uns von oben böse anstarrt. Wir klettern
etwas in den Felsen und wollen eine möglichst eindrückliche Foto machen. Das
Monster wird nun aber plötzlich lebendig und gleitet uns entgegen. Wir rennen
davon, werden aber verfolgt. Es ist offensichtlich ein bösartiges Tier, das
höchstens mit Schüssen gestoppt werden kann. Wir kommen zu unserer Wohnung, die
nach japanischer Art aus dünnen Wänden besteht und keinerlei Schutz bietet. Das
Gewehr, rufen wir, wo ist das Gewehr! Es ist aber so gut versorgt, dass es
nicht so schnell bereitsteht. Der Polyp ist nun vor dem Haus angekommen und
verhält sich ruhig. Vielleicht, sagt meine Frau, will er nur eine gute
Behandlung, und wenn wir ihn gut behandelt, wir er am Ende noch ein Haustier.
Freitag, 30. Oktober 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen