Freitag, 30. Oktober 2020

Japan. Wir haben Bekannte zu einem Bahnhof begleitet, sind aber etwas unterhalb des Bahnhofes stehen geblieben, weil der Zug schon erwartet wurde und Eile geboten war. Wir erwarteten dann, an einer Strasse, die über ein freies Feld hinauf zu den Geleisen führte, den Zug. Die Barriere war geschlossen, der Zug aber kam nicht und hatte wohl Verspätung. Er kam erst, als sich, nach einigen Minuten, die Barriere wieder geöffnet hatte, was natürlich sehr gefährlich hätte werden können. Es gab aber kein Verkehr auf der Strasse, und oben sahen wir einen Mann, der auf der anderen Seite mit einer weissrot gefärbten Signalstange allfällige Autos hätte stoppen können. Wir gingen zur Barriere hinauf und hätten dort ebenfalls eine Signalstange schwingen können, wenn es noch notwendig gewesen wäre. Seltsames Japan, dachten wir. Hier gehen offenbar die ferngesteuerten Barrieren wieder auf, wenn ein Zug nicht pünktlich ist. Jetzt kommen einige Leute, die Schweizerdeutsch reden, sie gehen an uns vorbei, ohne dass wir uns zu erkennen geben und mit ihnen reden. Rechts von uns, in der Richtung, aus der der Zug kam, gibt es eine bekannte, sonderbare Felsformation. Sie gleicht einem riesigen Polypen, der uns von oben böse anstarrt. Wir klettern etwas in den Felsen und wollen eine möglichst eindrückliche Foto machen. Das Monster wird nun aber plötzlich lebendig und gleitet uns entgegen. Wir rennen davon, werden aber verfolgt. Es ist offensichtlich ein bösartiges Tier, das höchstens mit Schüssen gestoppt werden kann. Wir kommen zu unserer Wohnung, die nach japanischer Art aus dünnen Wänden besteht und keinerlei Schutz bietet. Das Gewehr, rufen wir, wo ist das Gewehr! Es ist aber so gut versorgt, dass es nicht so schnell bereitsteht. Der Polyp ist nun vor dem Haus angekommen und verhält sich ruhig. Vielleicht, sagt meine Frau, will er nur eine gute Behandlung, und wenn wir ihn gut behandelt, wir er am Ende noch ein Haustier.


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