Samstag, 10. Oktober 2020

Internationale Fachkonferenz irgendwo in Europa, von unserem Land nehmen drei Beamte daran teil. Es ist Freitagmittag, die Konferenz geht heute zu Ende. In der Mittagspause fahre ich kurz in die Stadt und treffe dort meinen Kollegen, einen tüchtigen, im allgemeinen gutmütigen und sehr zuverlässigen Menschen, der aber auch gerne sarkastische Bemerkungen fallen lässt. Ich überlege, ob ich wirklich noch die letzte Sitzung besuchen solle. Ein Besuch ist sicher nicht unbedingt erforderlich und niemand wird mich vermissen. Ich frage D., ob er noch hingehe. Er lacht und sagt, er könne nicht mehr hingehen, er habe sich mit K., unserer Kollegin, verkracht. Diese hätte unüberlegt und ganz ohne fachliche Kompetenz eines der vorgelegten Dokumente scharf kritisiert, und er habe sie darauf zurechtgewiesen. Sie hätte sich dummerweise auch getäuscht, sie habe geglaubt, dass es sich um einen Schlussbericht handle. Auf dem Dokument sei zwar «Rapport final» gestanden, es sei aber nur der letzte Bericht aus einer ganzen Reihe von vorbereitenden Berichten gewesen und ihre Kritik sei daher ganz daneben gewesen. Mir gefällt diese Intervention auch nicht, zumal K. ja zum ersten Mal an dieser jährlich stattfindenden Konferenz teilgenommen hat und eigentlich nur deshalb mitfahren durfte, weil sie bei ihren Zuständigkeiten nie zu den begehrten und schönen Auslandreisen kommt.

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