Ich
muss eine grössere Prüfung ablegen, bei der unter anderem auch «Kunstschwimmen»
geprüft wird. Ich verstehe gar nichts davon und bin auch kein guter Schwimmer,
gehe also völlig unvorbereitet in die Prüfung, wobei ich davon ausgehe, dass
eine miserable Note in dieser Disziplin das Gesamtresulat nicht gross
beeinträchtigen kann. Die Prüfung dauert nur eine Viertelstunde, sie findet
gemäss Stundenplan in einer Schwimmhalle statt, und ich kann sie zusammen mit
einer jungen, muskulösen Studentin ablegen. Eine Expertin führt uns zunächst zu
einem kleinen Bassin, das nur etwa fünfzig Zentimeter tief ist und ziemlich
schmutziges Wasser enthält. Offenbar haben sich hier schon viele Prüflinge auf
das Examen vorbereitet. Die Expertin sagt, wir sollten uns jetzt bewegen. Sie
macht sich Notizen, und es gelingt mir, als altem Mann, einigermassen
kunstvolle Bewegungen auszuführen. Ob dieses Bassin das einzige sei, frage ich
sie. Nein, das grosse würden wir jetzt dann noch kennenlernen. Ein grosser
Vorhang deckt den Zugang zu ihm ab. Zehn Minuten sind jetzt vorbei. Ich bin
zuversichtlich, dass ich nun auch im grossen Bassin noch irgendetwas zeigen
kann, das mit viel Wohlwollen als Kunstschwimmen bezeichnet werden könnte. Ich
steige aus dem Bassin, wobei mich eine uralte dicke Frau, die eben auch
hineinsteigen will, heftig und unangenehm stösst. Ich kann auch noch schnell
duschen, was mich freut, weil ich so das Dreckwasser wegspülen kann und wieder
sauber bin.
Donnerstag, 29. September 2022
Sonntag, 25. September 2022
Ein
schweres Busunglück. Ich befinde mich, zusammen mit der Familie, in einer
Bergregion bei einer kleinen Häusergruppe oberhalb einer grösseren Strasse. Wir
besteigen einen Bus, der hier oben seine Endstation hat. Die Fahrt hinunter ist
nicht ganz unproblematisch, denn die Strasse ist ganz ausserordentlich steil
und führt unten über eine Welle abrupt hinein in die Hauptstrasse. Der grosse
Gelenk-Bus ist zunächst fast leer, und wir haben keine Bedenken, die Fahrt zu
unternehmen. Dann aber steigen plötzlich noch sehr viele Leute ein, alles
Militärpersonen, die hier oben einen Kurs besucht hatten. Der Bus ist nun
überfüllt, und wir begeben uns, glücklicherweise, wie sich später herausstellt,
nach vorne zum Chauffeur. Der Bus fährt los und ist sofort viel zu schnell
unterwegs, der Chauffeur kann ihn auf der steilen Strasse nicht mehr bremsen.
Ich rufe «Vorsicht», weil unten ja noch eine Schwelle kommt. Diese bremst den
Bus abrupt und führt dazu, dass sich sein hinterer Bereich hoch in die Luft
fliegt und sich vom vorderen Teil löst. Hinten sind viele Fahrgäste, die nun
über unsere Köpfe fliegen und zerschmettert werden. Wir steigen aus und sehen
in einiger Entfernung den Trümmerhaufen. Was können wir tun? Hier zu helfen,
wäre gewiss eine schreckliche Arbeit. Ein Mann, offenbar auch jemand vom
Militär, winkt mir und anderen und sagt, jeder solle mit Schreibzeug und Papier
kommen, um die Namen der Toten und Verletzten aufzuschreiben, damit man
möglichst schnell die Angehörigen der Opfer informieren können. Ich muss auch
mitgehen, lasse meine Sachen am Strassenrand liegen und sage meiner Frau und
den Kindern, sie sollten auf jeden Fall hier auf mich warten.
Donnerstag, 22. September 2022
Lange
Fahrt durch ein nächtliches Wien in einem grossen, mit etwa zwanzig Leuten
besetzten Auto. Wir sollten zu einem Essen fahren in einem bekannten Lokal, das
«Falken» heisst. Wir finden es aber nicht, und die inkompetente Leitung unseres
Ausfluges, die aus zwei alten Arbeitskollegen besteht, fährt einfach irgendwie
zielos umher. Die beiden sitzen hinten und steuern auch von dort aus das Auto.
Ich sitze ganz vorne und befürchte Unfälle. Ein Fussgänger kann sich nur mit
einem Sprung vor uns retten, und jetzt wären wir beinahe über ein Bord auf eine
tiefer gelegene Strasse gestürzt. Wir halten an, ich möchte einen Stadtplan
kaufen, im Angebot hat es aber nur die verschiedensten Wanderkarten. Ich
entscheide mich für eine, es werden mir aber vier aufgedrängt. Wir aber haben
uns verirrt, kommen nicht mehr weiter. Für ein Nachtessen ist es jetzt zu spät,
wir finden aber ein Kaffeehaus und trinken dort alle einen Kaffee.
Samstag, 17. September 2022
Grosses
Schulzimmer. Eine Mathematikprüfung findet statt, eine erste, die sehr wichtig
ist für das Bestehen der Probezeit. Eine Lehrerin verteilt die Aufgaben, die
vielen Schüler sitzen still und schön verteilt je an einzelnen kleinen Tischen.
Es ist zehn Uhr, die Prüfung soll zwei Stunden dauern. Die Lehrerin übersieht
mich bei der Verteilung der Aufgaben. Ich muss ihr rufen, um sie zu bekommen.
Als ich sie endlich habe, sind die anderen schon fleissig an der Arbeit. Ich
aber finde mich bei den Aufgaben nicht zurecht. Es sind gar keine Mathematik-,
sondern eher Denksportaufgaben. Zu länglichen Zetteln, auf denen gegen zwanzig
Aufgaben stehen, haben wir auch Blätter mit Comics-Geschichten erhalten, die
vielleicht auch noch etwas mit den Aufgaben zu tun haben. Ich habe Mühe, die
erste Aufgabe zu verstehen und verliere viel Zeit damit. Es geht darum, aus
einem ersten Bild die Werte für die Buchstaben A bis F zu ermitteln, und mit
diesen Werten dann in einem zweiten Bild zwei Zahlen zu errechnen, die die
Lösung sein sollten. Also eine Art Algebra. Ich werde immer wieder abgelenkt
und bin, als die Pause kommt, noch immer bei dieser Aufgabe. Nach der Pause
herrscht grosse Unruhe im Saal, denn viele haben schon alle Aufgaben gemacht
und schwatzen jetzt und sitzen beieinander, gerade auch um meinen Platz herum.
Ich beschwere mich bei der Lehrerin, die mir erlaubt, mich an einen anderen Platz
zu setzen. Dort sind aber die Bedingungen auch nicht besser, wieder drängen
sich andere um mich herum und geben mir sogar Ratsschläge. Auf dem Weg zu
meinem Platz habe ich gesehen, dass die Lösungen, die für die erste Aufgabe
gefunden worden waren, nicht einheitlich sind. Bei manchen sah ich die Zahlen
23 und 25, dann 22 und 26 und schliesslich 29 und 30. Die Prüfung dauert nun
nur noch eine halbe Stunde. Man will mir helfen und zeigt mir einen alten
Apfel, der schon verfaulte Stellen aufweist. Auf diesem Apfel soll die Lösung
zu einer weiteren Aufgabe stehen, die schon viele abgeschrieben haben. Ich
betrachte den Apfel, finde aber keine Lösung darauf. Als die Lehrerin
hinzukommt, erklärt man ihr, der Apfel habe einen Wurm, man wolle sehen, ob er herauskomme. Die Sache wird immer aussichtsloser, es sieht so aus, als ob
ich kaum eine der Aufgaben richtig lösen kann. Ich deute dies der Lehrerin an.
Sie sieht meine Schwierigkeiten und sagt, dass man bei mir eine Lösung finden
und diesen Test einfach nicht zählen könnte.
Mittwoch, 14. September 2022
Grosse, unabsehbare Naturkatastrophe. Vor der prächtigen Südfassade unseres Regierungsgebäude sind nur schwarze Schlacken zu sehen, die alles bedecken, den Fluss unten im schmalen Tal und die Stadtteile gegenüber. Ein Teil der beliebten Terrasse vor dem Gebäude ist noch nicht von der lavaartigen Masse bedeckt. Dort versammeln sich nun die vielen Angestellten, die aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Es sind sogar Bänke aufgestellt worden, damit sich die Leute sitzend die Ausführungen anhören können, die jetzt ein hoher Beamter macht, der als Generalsekretär vorgestellt worden ist. Ich stehe weit hinten und verstehe kaum ein Wort. Man sagt mir, dass er Vorschläge für eine Auswanderung mache, nach Deutschland oder nach Frankreich, das sei möglich. Ich verlasse die Versammlung und gehe auf die andere Seite des Gebäudes, auf den grossen Platz, der jetzt menschenleer ist. Ein riesiges, seltsames Militärfahrzeug braust heran, dreht eine Runde und bleibt stehen. Es sieht aus wie ein kostbares Museumsstück aus der Zeit der ersten Autos, ist glänzend schwarz mit vielen goldenen Verzierungen, scheint aber doch sehr modern und leistungsfähig zu sein und über grosse Kräfte zu verfügen. Es könnte wie ein Bus viele Personen aufnehmen, soweit aber zu sehen ist, sind keine Passagieren an Bord. Es steigt niemand aus und niemand ein, und das Fahrzeug startet wieder mit grosser, geradezu gespenstischer Geschwindigkeit. Es scheint, als ob es noch ein Militär geben würde, das über beeindruckende, leistungsfähige Ausrüstungen verfügt, allerdings im Moment etwas verwirrt und desorientiert handelt.
Dienstag, 6. September 2022
Ein
junger Mann, klein und böse, mit einem gelben Pullover, verfolgt uns mit einem
Paket Dynamit in den Händen. Wir wissen, dass er einen Anschlag plant, mit
möglichst vielen Toten, wobei auch wir getötet werden sollten. Wir entkommen
ihm, in einem grossen, altertümlichen Universitätsgebäude, sind aber äusserst
besorgt. Dann sehen wir ihn wieder, am Ende eines langen Korridors. Wir warnen
alle, die wir antreffen, und so fliehen viele Menschen aus der ganzen Altstadt.
In grosser Unruhe und Angst rennen wir durch die engen Gassen hinaus in die
Vorstadt. Dann sehen wir, aus sicherer Distanz, die Explosion. Über der
Altstadt steigt eine grosse Rauchwolke auf. Hat er sich jetzt vielleicht auch
selber in die Luft gesprengt oder verfolgt er uns weiter?
Donnerstag, 1. September 2022
Spital.
Ich bin mit anderen zu Besuch in einem Krankenzimmer. Dort warten Patienten auf
Halsoperationen, die geplant sind, sich aber jetzt verzögern. Auch Cruella ist
erschienen, meine Arbeitskollegin, die aber hier gar nichts verloren hat und
niemanden kennt. Sie hat sich Zutritt verschafft, indem sie sich in einen
weissen Arztmantel hüllte und sich so als Ärztin ausgab. Sie faltet ihn
zusammen und übergibt ihn mir zum Halten. Ich gehe nach unten zu den Ärzten,
von denen mir einer bekannt ist, und frage, warum die Behandlungen noch nicht
begonnen hätten. Mein Bekannten und ein Kollege sitzen teilnahmslos und in
grosser Trauer da. Offenbar ist etwas ganz Schlimmes passiert. Sie hören ab
einem Tonband Aufzeichnungen von früheren Fällen, die offenbar auch sehr
tragisch ausgegangen sind. Ich bekomme mit, dass sich ein solcher Fall 1962
zugetragen hat, und verstehe nicht, dass nun soviele Jahrzehnte später noch
eine Bedeutung haben kann. Der Kollege, ein junger, sportlicher Herr, scheint
sich jetzt zu fassen. Als er den Mantel in meinen Händen sieht, springt er auf.
Was soll dieser rote Bändel, ruft er. Ich sehe erst jetzt, dass am Mantel auch
ein roter Bändel hängt, und sage, dass er einer Dame gehöre, die oben warte.
Der Arzt nimmt mir den Mantel weg und springt hinauf. Offenbar bedeutet dieser
rote Bändel Alarm und grosse Gefahr. Jetzt wird es, denke ich, oben eine
Katastrophe geben, denn der Arzt wird davon ausgehen, dass Cruella schwer krank
ist, und wird sie sofort isolieren wollen. Ob sich Cruella herausreden kann,
ist alles andere als sicher.