Wieder
die Arbeitswelt, wieder der Bundespalast. Wir kehren abends zurück von einem
Ausflug oder Seminar. Ein Mitarbeiter will noch unter vier Augen mit mir reden.
Ich habe keine Ahnung, um was es geht, es scheint aber etwas zu sein, dass sich
nicht auf den nächsten Tag verschieben lässt. Ich bitte ihn, noch in meine
Büros zu kommen. Ich habe drei Büroräume. Diese befinden sich aber zurzeit alle
in Restauration und sind von Handwerkern besetzt. Ich gehe daher mit ihm in
sein Büro, wo uns allerdings eine ältere, sehr schwatzhafte Dame stört und
nicht sieht, dass wir noch eine Unterredung haben. Diese muss jetzt allerdings
doch auf morgen verschoben werden. Ich gehe noch zu den Zentralen Diensten,
weil ich hoffe, dort ein Plaster für meinen verletzten Finger zu finden, dessen
Verband ganz blutig geworden ist. Sie haben dort eine kleine Hausapotheke und
geben mit ein Pflästerli. Ich vergesse aber jetzt meinen Badge und auch andere
Ausweise. Draussen bemerke ich diesen Verlust. Man hat dies bereits gemerkt und
schickt mir die Dokumente über eine Wasserleitung hinaus in den Vorgarten. Ein
Wasserstrahl schiesst heraus und fällt dann in einen kleinen Bach. Man muss
also sehr gut aufpassen, dass man die Papiere erwischt. Ein anderer Kollege ist
mir behilflich, er rennt schnell herbei, steigt hinunter zum Bach und kann die
Sendung auch wirklich geschickt aus dem Wasserstrahl auffangen. Es ist ein dicklicher,
älterer Herr, eine sehr bemerkenswerte Persönlichkeit, klug und kompetent, aber
launisch und wegen Stimmungsschwankungen sehr gefürchtet. Jetzt ist er in
bester Laune und überreicht mir den Badge und die übrigen Ausweise und auch
zwei Photos, die ihm sehr gefallen. Sie zeigen mich in jungen Jahren, mit
meinen beiden Töchtern. Ich würde sehr gut aussehen, meint er. Das ist eine Auszeichnung,
die bei weitem nicht für jeden hier erreichbar ist.
Donnerstag, 4. November 2021
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