Donnerstag, 4. November 2021

Wieder die Arbeitswelt, wieder der Bundespalast. Wir kehren abends zurück von einem Ausflug oder Seminar. Ein Mitarbeiter will noch unter vier Augen mit mir reden. Ich habe keine Ahnung, um was es geht, es scheint aber etwas zu sein, dass sich nicht auf den nächsten Tag verschieben lässt. Ich bitte ihn, noch in meine Büros zu kommen. Ich habe drei Büroräume. Diese befinden sich aber zurzeit alle in Restauration und sind von Handwerkern besetzt. Ich gehe daher mit ihm in sein Büro, wo uns allerdings eine ältere, sehr schwatzhafte Dame stört und nicht sieht, dass wir noch eine Unterredung haben. Diese muss jetzt allerdings doch auf morgen verschoben werden. Ich gehe noch zu den Zentralen Diensten, weil ich hoffe, dort ein Plaster für meinen verletzten Finger zu finden, dessen Verband ganz blutig geworden ist. Sie haben dort eine kleine Hausapotheke und geben mit ein Pflästerli. Ich vergesse aber jetzt meinen Badge und auch andere Ausweise. Draussen bemerke ich diesen Verlust. Man hat dies bereits gemerkt und schickt mir die Dokumente über eine Wasserleitung hinaus in den Vorgarten. Ein Wasserstrahl schiesst heraus und fällt dann in einen kleinen Bach. Man muss also sehr gut aufpassen, dass man die Papiere erwischt. Ein anderer Kollege ist mir behilflich, er rennt schnell herbei, steigt hinunter zum Bach und kann die Sendung auch wirklich geschickt aus dem Wasserstrahl auffangen. Es ist ein dicklicher, älterer Herr, eine sehr bemerkenswerte Persönlichkeit, klug und kompetent, aber launisch und wegen Stimmungsschwankungen sehr gefürchtet. Jetzt ist er in bester Laune und überreicht mir den Badge und die übrigen Ausweise und auch zwei Photos, die ihm sehr gefallen. Sie zeigen mich in jungen Jahren, mit meinen beiden Töchtern. Ich würde sehr gut aussehen, meint er. Das ist eine Auszeichnung, die bei weitem nicht für jeden hier erreichbar ist.

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