Dienstag, 30. November 2021

Dann muss der alte Blocher, als einfacher Soldat mit einem militärischen Aufgebot, mit einer Kuh zum Tierspital, um dort einige Haare, die ihr um den Mund herum gewachsen sind, zu entfernen. Ein ganz lächerlicher, absurder Auftrag, den er aber lachend angenommen hat und ausführt. Wir sehen ihn, wie er mit der Kuh unterwegs ist und mit ihr über eine Treppe in eine Unterführung hinabsteigt, die zu einer Bahnstation führt.

Donnerstag, 25. November 2021

Dann steigen wir mit vielen anderen Soldaten auf einen hohen Turm, eine Eisenkonstruktion, dreissig oder fünfzig Meter hoch. Treppen führen hinauf, die nur durch ein kleines Geländer gesichert sind. Überall sieht man hinunter. Ein Bekannter von uns klagt, dass er nicht schwindelfrei sei. Etwas später sehen wir, dass er abstürzt und sicher den Tod findet. Wir steigen hinab, und wollen an unten versammelten höheren Führern vorbei in den Urlaub gehen, weil wir dringende Verabredungen haben. Die Führer sind in Gesprächen vertieft und sehen uns glücklicherweise nicht, denn wir dürften uns nicht von der Truppe entfernen und müssten das Hauptverlesen abwarten, das zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.

Mittwoch, 24. November 2021

Wahnsinnsprüfung, mit der alten Maturaklasse. Ein Lehrer verteilt die Prüfungsaufgaben, es sind etwa zwanzig grosse Aufgaben, wobei jede eine ganze A4-Seite umfasst. Uns stehen zur Lösung nur zehn Minuten zur Verfügung, wobei nach vier Minuten noch eine Pause von einer Minute einzuhalten ist. Wie soll ich vorgehen? Die erste Aufgabe scheint mir unlösbar, ich verstehe sie gar nicht. Ich kritzle einfach etwas hin. Auch andere Aufgaben sind unverständlich und in einem rätselhaften Deutsch abgefasst, zum Teil noch in einer nahezu unleserlichen Handschrift. Ich bin ratlos. Die zweite Aufgabe betrifft Briefmarken. Davon sollte ich doch als Sammler etwas verstehen. Es geht aber offenbar gar nicht um Briefmarken, sondern um äusserst komplizierte Bilderrätsel und seltsame Zusammenhänge, die man herausfinden sollte.. Wozu wird dieser Test gemacht? Wird es Kameraden geben, die ihn verstehen und lösen?

Samstag, 20. November 2021

Im Büro. Ich studiere mit zwei jungen Praktikanten, die eine feste Stelle suchen, ein grosses Inserat eines schweizerischen Waffenproduzenten. In Thun werden zwei Leute gesucht für die Produktion eines neuen Schützenpanzers S3 MV7. Es geht um eine 50%- und eine 80%-Stelle, auf fünf Jahre befristet. Das ist Friedensapostel kein besonders attraktives Angebot, aber es muss geprüft werden, denn die Aussichten auf andere Stellen sind schlecht. Ich versuche, die zögernden jungen Männer, die die Produktion eines Schützenpanzers sicher nicht gut finden, zu ermuntern und stelle dem anwesenden Firmenvertreter einige Fragen. Geht es um praktische, handwerkliche Arbeit? Nein, es handelt sich um die Unterstützung des Projektleiters. Das dürfte einfach sein, stelle ich mir vor, gewiss mit langen Zeiten ohne viel Arbeit. Dann ermuntere ich weiter und sage, dass bei einer solchen Aufgabe doch wenigstens ein Resultat zu sehen sei, im Gegensatz zu unseren Tätigkeiten. Man schaut mich erstaunt an. Ja, bekräftige ich, hier kann man doch am Ende eines Tages und auch am Ende eines Jahres gar nicht sagen, was man gemacht hat.

Ich habe ein Seminar organisiert, mit vielleicht fünfzig Teilnehmern. Es geht um berufliche Fragen auf einer unteren Ebene. Von den Vorgesetzten ist daher niemand anwesend, sie haben, für mich nicht unerwartet, kein Interesse an einer Teilnahme gezeigt. Sie bedauern dies jetzt vielleicht, denn ganz unerwartet hat sich noch Frau Merkel angemeldet, die ohne Begleitung erscheint und die Präsentationen und Diskussionen interessiert verfolgt. Ich sitze neben ihr, sie redet freundlich mit mir. In der Mittagspause ist für sie nichts vorgesehen. Sie sagt, sie gehe hinaus, etwas essen. Ich wage nicht, ihr meine Begleitung anzubieten, die sie vermutlich angenommen hätte. Jetzt geht sie wohl in ihr Hotel und wird dort sicher etwas zu essen bekommen. Offenbar aus Sicherheitsgründen hat sie sich noch mit wenigen Strichen das Makeup noch so verändert, dass man sie jetzt nicht erkennen wird. In der Stadt sind nämlich alle Restaurants wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Ich gehe auch hinaus und sehe dort, wie ein junger Reporter, den ich kenne, ein sehr ruhiger und bescheidener Typ, mit zwei bekannten Chefredaktoren eines grossen Medienhauses redet. Ich trete hinzu und erfahre, dass er soeben eine grosse Story abgeliefert hat und nun einen lukrativen zweiten Auftrag und Aussicht auf eine feste Anstellung erhält. Er strahlt vor Freude. Mein Bekannter ist auch Hauptfigur in einem Film, in dem der Aufstieg eines jungen Reporters gezeigt wird. Ich habe nur den Vorspann davon gesehen, in welchem er als verarmter alter Mann erscheint, der ein kleines Antiquariat führt. Mehr hat er schlussendlich nicht erreicht. Dann geht es zurück zur Veranstaltung, um 15.00 Uhr beginnt die Nachmittagssitzung. Ich gehe vorher noch auf die Toilette, sie sehr altmodisch und unbequem ist. Man pisst hier in einer engen Viererbox, die ich zum Glück allein betreten kann, vor einer grösseren Gruppe. Die Toilettenschüsseln werden laufend von oben durch einen Wasserstrahl gereinigt, der auch den Boden und die Besucher bespritzt. Ich verrichte mein Geschäft und hoffe, dass Frau Merkel bei den Damen bessere Toiletten vorfindet. Dann beginnt, mit einer kleinen Verspätung, die auf Frau Merkel zurückzuführen ist, die zweite Sitzung. Jetzt sind auch einige Journalisten anwesend. In der Diskussion ergreift ein alter, mir nicht bekannter Journalist das Wort und redet aufreizend leise und ziemlich frech zu Fragen, die überhaupt nichts mit dem Seminar zu tun haben, auf die er aber offenbar Frau Merkel aufmerksam machen will. Es geht um Vorwürfe gegen SVP-Politiker und die Weltwoche. Als man ihm das Wort entzieht, schliesst er beleidigt die Augen und schweigt.

Mittwoch, 10. November 2021

Ich muss Essen verteilen, an fünf Bekannte, die alle eine eigene Wohnung haben. Die Lieferung ist schwierig, weil ich bei jedem Aufenthalt mindestens fünf Minuten verliere und das Essen somit kalt wird. Ich habe auf einer grossen Platte eine Hauptspeise, Reis oder Polenta, spezielle Gerichte, etwas Exotisches, und dazu noch drei Zutaten, Mayonnaise und zwei Fischsaucen. Nach dem dritten Besuch sind die Zutaten schon aufgebraucht, und ich sollte jetzt eigentlich zurück in die weiter entfernte Küche. Dort sind die Saucen je in einer eigenen Schüssel vorhanden. Ich hätte diese am besten schon von Anfang an mitgenommen. Jetzt beschliesse ich, bei den beiden letzten Besuchen eben nur noch von der Hauptspeise abzugeben, von dieser hat es genug. In der fünften Wohnung leben ohnehin zwei bescheidene, gutmütige Mitarbeiter, denen es gewiss nichts ausmacht, wenn sie keine Zutaten bekommen.

Donnerstag, 4. November 2021

Wieder die Arbeitswelt, wieder der Bundespalast. Wir kehren abends zurück von einem Ausflug oder Seminar. Ein Mitarbeiter will noch unter vier Augen mit mir reden. Ich habe keine Ahnung, um was es geht, es scheint aber etwas zu sein, dass sich nicht auf den nächsten Tag verschieben lässt. Ich bitte ihn, noch in meine Büros zu kommen. Ich habe drei Büroräume. Diese befinden sich aber zurzeit alle in Restauration und sind von Handwerkern besetzt. Ich gehe daher mit ihm in sein Büro, wo uns allerdings eine ältere, sehr schwatzhafte Dame stört und nicht sieht, dass wir noch eine Unterredung haben. Diese muss jetzt allerdings doch auf morgen verschoben werden. Ich gehe noch zu den Zentralen Diensten, weil ich hoffe, dort ein Plaster für meinen verletzten Finger zu finden, dessen Verband ganz blutig geworden ist. Sie haben dort eine kleine Hausapotheke und geben mit ein Pflästerli. Ich vergesse aber jetzt meinen Badge und auch andere Ausweise. Draussen bemerke ich diesen Verlust. Man hat dies bereits gemerkt und schickt mir die Dokumente über eine Wasserleitung hinaus in den Vorgarten. Ein Wasserstrahl schiesst heraus und fällt dann in einen kleinen Bach. Man muss also sehr gut aufpassen, dass man die Papiere erwischt. Ein anderer Kollege ist mir behilflich, er rennt schnell herbei, steigt hinunter zum Bach und kann die Sendung auch wirklich geschickt aus dem Wasserstrahl auffangen. Es ist ein dicklicher, älterer Herr, eine sehr bemerkenswerte Persönlichkeit, klug und kompetent, aber launisch und wegen Stimmungsschwankungen sehr gefürchtet. Jetzt ist er in bester Laune und überreicht mir den Badge und die übrigen Ausweise und auch zwei Photos, die ihm sehr gefallen. Sie zeigen mich in jungen Jahren, mit meinen beiden Töchtern. Ich würde sehr gut aussehen, meint er. Das ist eine Auszeichnung, die bei weitem nicht für jeden hier erreichbar ist.

Dienstag, 2. November 2021

Riesiges Regierungsgebäude, ein Palast, viele grosse schöne Säle, alles wunderbar restauriert und glänzend wie in den alten Zeiten. Der Zugang ist aber sehr kompliziert. Ich benütze die Besuchereingänge und gehe zuerst durch die falschen Drehkreuze, die mich nur in eine Gasse der berühmten Altstadt von Rom führen. Ich kehre um und nehme einen anderen Eingang, der sich oberhalb einer glitschigen alte Mauer befindet. Man muss hinaufklettern und kann sich dabei nur an einem Seil festhalten. Ich gehe sodann durch die prachtvollen Säle. In einem von ihnen liegen alle grossen europäischen Zeitungen auf, jeweils in mehreren Exemplaren. Jedermann kann sich hier beliebig bedienen. Auch in den oberen Stockwerken, von denen man in einen grossen Innenhof sehen kann, ist alles herrschaftlich eingerichtet. Ganz oben soll es auch ein Hotel geben. In einem der breiten Gänge sehe ich einen Herrn, der ungeduldig vor einer verschlossenen Toilettentür steht und sich beschwert, dass es im ganzen Hause zuwenig Toiletten gebe. Ich selber habe zurzeit kein Bedürfnis nach einer Erleichterung, habe aber Verständnis für den Wartenden, der offensichtlich in Not ist.