Dann
ein Bürotraum. Ich besuche nach zehn Jahren den Dienst, in dem ich gearbeitet
habe. Sofort werde ich in Anspruch genommen. Im Sekretariat sagt man mir, es
habe Aufträge in meinem Fach. Das Fächli ist an einem anderen Ort, zur Linken,
anstatt wie bisher rechts vom Eingang. Ich nehme die Aufträge aus dem Fach, es
ist ein ganzes Bündel, und mache mir Sorgen. Werde ich sie erledigen können?
Sollte ich sie anderen Mirarbeitern geben? Auf dem Weg zu meinem Büro begegne
ich zwei jungen Frauen, die neu eingestellt worden sind. Sie sind hübsch, sehr
blond, hellhäutig, und zeigen mir den Raum, der als Bibliothek dient. Dort gibt
es grössere Veränderungen. Geräte mit blinkenden Lichtern stehen herum, und die
Arbeit der offenbar sehr gut ausgebildeten Frauen erfolgt an einem
Bedienungspult, das viele Tastaturen aufweist und altmodisch aussieht. Das
sieht ja aus wie 1950, sage ich. Die Frauen sind etwas verlegen, lächeln aber
und scheinen die Arbeit zu verstehen, sie hat sich eben stark verändert seit
meinem Abschied. Ich gehe mit meinen vielen Zetteln zurück in mein Büro. Dort
wird mir bewusst, dass ich ja nur als Besucher kurz vorbeikommen wollte und
nicht verpflichtet bin, irgendwelche Arbeiten auszuführen. Es gibt ja zwei neue
Chefinnen, die beide anwesend sind. Ich sehe, dass die Türen zu ihren Büros
halb offen sind und mache mich mit meinen Auftragsformularen auf den Weg zu
ihnen. Sie sind ja jetzt doch wohl verantwortlich für die Erledigung, und ich
kann wieder verschwinden.
Donnerstag, 14. Oktober 2021
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