Montag, 1. Februar 2021

Regierungsgebäude. Eine kleine, unbedeutende Besuchergruppe wird angekündigt, vor der ich einige kurze Bemerkungen über die Aufgaben der Finanzkommission machen sollte. Ich bereite mich nicht vor, weil es offensichtlich keine wichtigen Leute sind – sonst hätte man andere Mitarbeiter damit beauftragt. Es sind aber wichtige Leute, eine grosse Gruppe von ausländischen Spitzenbeamten, die jetzt erscheinen und sich in einem Saal versammeln. Sie stehen im Halbkreis um mich herum und erwarten interessante Ausführungen, für die 45 Minuten reserviert sind. Ich gerate in grosse Verlegenheit, weil ich wenig weiss und sich in der Gruppe auch der Sekretär der Finanzkommission befindet, der viel besser in der Lage wäre, Auskunft zu geben. Ausserdem ist mein bisheriger Chef erschienen, der mir sagt, dass auch mein neuer Chef hier sei, er werde ihn mir vorstellen. Ich beginne meine Ausführungen ruhig und selbstsicher, und finde mit Mühe und Not sogar einige Themen, über die ich sprechen kann. Ich rede über die Budgetberatungen durch die Finanzkommisson und das Parlament, die meistens viel Zeit in Anspruch nehmen, aber nur zu ganz geringfügigen Änderungen führen. Dann gelingt es mir glücklicherweise, einen Übergang zu finden, indem ich erkläre, dass der hier zufällig anwesende Sekretär gewiss noch Ergänzungen machen könnte. Dieser ergreift nur zu gerne das Wort und bestreitet in der Folge die restliche Zeit. Er kann auch die vielen Fragen beantworten, die gestellt werden und die ich nie hätte beantworten können. Ich bekomme so keine Schwierigkeiten und gelte weiterhin als wichtige und jederzeit für viele Ausgaben einsetzbare Person.

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