Dienstag, 9. Februar 2021

Eine Operation steht bevor, in meinem Bauch ist etwas nicht in Ordnung, ein kleiner Lappen hat sich gebildet, der entfernt werden muss. Der Eingriff kann in der Praxis meines Hausarztes, einem jungen Mediziner, vorgenommen werden. Er hat mich aufgeboten, von 18 bis 21 Uhr. Die Praxis wird um 18 Uhr geschlossen, aber der Eingriff kann ohne weiteres noch vom Arzt allein durchgeführt werden. Die Vorbereitung beginnt, indem die Bauchflüssigkeit entfernt werden muss. Dazu wird ein kleiner Schlauch durch die Bauchdecke geführt. Der Arzt, der einen etwas zerstreuten Eindruck macht, sagt mir, ich solle die Pumpe betätigen und verschwindet darauf, er ist offensichtlich noch anderweitig beschäftigt. Ich presse nun die kleine Handpumpe, worauf die Flüssigkeit erscheint und in ein Gefäss fliesst. Dieses umfasst etwa einen Liter und ist rasch gefüllt. Um ein Überfliessen zu verhindern, höre ich mit dem pumpen auf. Jetzt erscheinen junge Leute, die erklären, sie wollten die Bibliothek besuchen. Der Raum, in dem ich operiert werden sollte, ist gross und hoch. An den Wänden befinden sich Bücherregale, die alle voll gefüllt sind. Der Arzt erscheint wieder und schiebt ein weiteres Bett in den Saal, das offensichtlich bereits gebraucht worden ist. Es ist nicht so recht klar, wo er mich operieren will. Ich sage, dass die jungen Leute stören würden und er mich doch jetzt nicht operieren könne. Da er sich nicht entschliessen kann, sie wegzuweisen, sage ich den Besuchern, dass dies eine private Arztpraxis sei und bitte sie, den Raum zu verlassen. Sie erklären, dass es sich hier um eine Bibliothek handle, die am Abend geöffnet sei und die sich besuchen wollten. Ich erwidere, dass es keine öffentliche Bibliothek sei und nur ein Archiv, in welchem Bücher gelagert, aber nicht ausgeliehen würden. Schliesslich bequemen sie sich, wieder zu verschwinden. Jetzt sollte dann aber doch langsam die Operation beginnen. Es ist schon 21 Uhr geworden und die Bauchflüssigkeit befindet sich seit gut einer Stunde im Glasgefäss. Jetzt erscheint aber noch eine Putzfrau, die um diese Stunde die Praxisräume reinigen will. Mir wird die Sache langsam etwas unheimlich. Es will mir scheinen, dass der junge Arzt von dieser Operation überfordert ist und sie womöglich zum ersten Mal durchführt. Es ist nicht zu sehen, wie es weitergehen soll.

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