Eine
Operation steht bevor, in meinem Bauch ist etwas nicht in Ordnung, ein kleiner
Lappen hat sich gebildet, der entfernt werden muss. Der Eingriff kann in der
Praxis meines Hausarztes, einem jungen Mediziner, vorgenommen werden. Er hat
mich aufgeboten, von 18 bis 21 Uhr. Die Praxis wird um 18 Uhr geschlossen, aber
der Eingriff kann ohne weiteres noch vom Arzt allein durchgeführt werden. Die
Vorbereitung beginnt, indem die Bauchflüssigkeit entfernt werden muss. Dazu wird
ein kleiner Schlauch durch die Bauchdecke geführt. Der Arzt, der einen etwas
zerstreuten Eindruck macht, sagt mir, ich solle die Pumpe betätigen und
verschwindet darauf, er ist offensichtlich noch anderweitig beschäftigt. Ich
presse nun die kleine Handpumpe, worauf die Flüssigkeit erscheint und in ein
Gefäss fliesst. Dieses umfasst etwa einen Liter und ist rasch gefüllt. Um ein
Überfliessen zu verhindern, höre ich mit dem pumpen auf. Jetzt erscheinen junge
Leute, die erklären, sie wollten die Bibliothek besuchen. Der Raum, in dem ich
operiert werden sollte, ist gross und hoch. An den Wänden befinden sich
Bücherregale, die alle voll gefüllt sind. Der Arzt erscheint wieder und schiebt
ein weiteres Bett in den Saal, das offensichtlich bereits gebraucht worden ist.
Es ist nicht so recht klar, wo er mich operieren will. Ich sage, dass die
jungen Leute stören würden und er mich doch jetzt nicht operieren könne. Da er
sich nicht entschliessen kann, sie wegzuweisen, sage ich den Besuchern, dass
dies eine private Arztpraxis sei und bitte sie, den Raum zu verlassen. Sie
erklären, dass es sich hier um eine Bibliothek handle, die am Abend geöffnet
sei und die sich besuchen wollten. Ich erwidere, dass es keine öffentliche
Bibliothek sei und nur ein Archiv, in welchem Bücher gelagert, aber nicht
ausgeliehen würden. Schliesslich bequemen sie sich, wieder zu verschwinden.
Jetzt sollte dann aber doch langsam die Operation beginnen. Es ist schon 21 Uhr
geworden und die Bauchflüssigkeit befindet sich seit gut einer Stunde im Glasgefäss.
Jetzt erscheint aber noch eine Putzfrau, die um diese Stunde die Praxisräume
reinigen will. Mir wird die Sache langsam etwas unheimlich. Es will mir
scheinen, dass der junge Arzt von dieser Operation überfordert ist und sie
womöglich zum ersten Mal durchführt. Es ist nicht zu sehen, wie es weitergehen
soll.
Dienstag, 9. Februar 2021
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