Wir
wohnen in einem Dorf, in einem grossen älteren Haus, unterhalb einer kleinen
Überbauung mit Wohnblocks. Wir bemerken ein kleines Rinnsal, das auf unser Haus
zukommt und es umfliesst. Plötzlich aber verstärkt es sich und fliesst nicht
mehr am Haus vorbei, sondern mit grosser Kraft durch die Haustür ins Haus.
Irgendwo oben im Dorf muss wohl eine Wasserleitung gebrochen sein. Im Keller,
der nun überschwemmt wird, höre ich die Schreckensschreie meiner Frau. Dort
werden jetzt insbesondere die vielen vorbereiteten Weihnachtsgeschenke
verdorben werden. Wir versuchen, gemeinsam mit herbeigeeilten Helfern, das
Wasser umzuleiten, was am Ende mittels Gräben und Brettern gelingt, wobei ich
kaum etwas dazu beitrage und mich ungeschickt verhalte. Eine Frau mittleren
Alters, aber durchaus noch interessant und nicht unschön, geht mit ihrem schon
erwachsenen Sohn an uns vorbei. Sie tragen drei Fahnen, jede in einer anderen
Farbe. Sie bleiben stehen und sagen, die Fahnen seien für den Friedens-Umzug,
der demnächst im Dorf stattfinde. Ob nicht der Gemeinderat die Kosten (150
Franken) übernehmen könnte? Wir überlegen. Ja, das wäre nicht unmöglich, sagen
wir. Besser aber wäre es, wenn eine Sammlung durchgeführt und die Fahnen so
bezahlt würden. Die Frau ist einverstanden und will gleich mit der Sammlung
beginnen. Wir zücken alle unsere Portemonnaies, und ich denke, dass gleich ein
gewisser Betrag zusammenkommen könnte. Es sind nämlich drei Gemeinderäte
anwesend, und die werden sicher nicht knauserig sein und ein Zwanzigernötli
geben. Aber wozu braucht es eigentlich diese drei eher etwas seltsamen Fahnen?
Wer organisiert denn diesen Umzug?
Montag, 22. Februar 2021
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