Montag, 7. September 2020

Hotel, grosse Studentenunterkunft in den Bergen. Ich bin auch Student, gleichzeitig aber auch Leiter und Organisator eines Skirennens mit Preisen, die aus kleinen Geldbeträgen bestehen. Wir sitzen im Hotelrestaurant, alle speisen ungewöhnlich viel und gut. Es ist nicht so recht klar, wer dann am Schluss die Rechnung bezahlt. Ein grosser feiner Teller mit Nudeln und Krabben kommt, derjenige, der ihn bestellt hat, ist aber wegen eines Handyanrufes aufgestanden und weggerannt. Er kommt nicht mehr zurück, obwohl wir ihm meldeten, das Essen sei serviert. Am Anschlagbrett ist die Rangliste des Rennens angeschlagen. Die ersten drei Ränge belegen ausländische Studenten, und einige der Namen sind, von einer russischen Kollegin, in kyrillischer Schrift aufgeführt. Das sieht sehr international aus und darf sicher nicht kritisiert werden. Die Preise werden also demnächst ausbezahlt, und die Preisträger werden sich gewiss über das Geld freuen. Nicht alle, die hier in den Ferien sind, kommen aus reichen Elternhäusern. Man sagt mir lachend, dass die ersten drei ja zu denjenigen gehören würden, die einen Tag vorher gestartet seien, auf einem anderen, kürzeren Parcours. Das macht aber nichts, niemand erhebt Einwände, wir gönnen den drei die Preise. Jetzt aber sollte bezahlt werden, die Kellnerin bringt die Rechung, die 185 Franken beträgt. Ich selber habe nur wenig konsumiert, höchstens für 15 Franken, bezahle aber jetzt die Rechnung, weil die anderen nicht genug Geld und auch keine Kreditkarte haben. Das gefällt mir nicht besonders. Eine kleine schwarzhaarige Schönheit aber erklärt, dass sie und ihre Kolleginnen, die mit mir am Tisch sitzen, ja bei unserer Organisation noch ein Guthaben von 140 Franken hätten, das ich verrechnen könnte. Jetzt ist die Lage entschärft, und mein Verlust hält sich in kleinen Grenzen und kann verkraftet werden. Alle stehen auf, viele reisen heute ab.


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