Hotel,
grosse Studentenunterkunft in den Bergen. Ich bin auch Student, gleichzeitig
aber auch Leiter und Organisator eines Skirennens mit Preisen, die aus kleinen
Geldbeträgen bestehen. Wir sitzen im Hotelrestaurant, alle speisen ungewöhnlich
viel und gut. Es ist nicht so recht klar, wer dann am Schluss die Rechnung
bezahlt. Ein grosser feiner Teller mit Nudeln und Krabben kommt, derjenige, der
ihn bestellt hat, ist aber wegen eines Handyanrufes aufgestanden und
weggerannt. Er kommt nicht mehr zurück, obwohl wir ihm meldeten, das Essen sei
serviert. Am Anschlagbrett ist die Rangliste des Rennens angeschlagen. Die
ersten drei Ränge belegen ausländische Studenten, und einige der Namen sind,
von einer russischen Kollegin, in kyrillischer Schrift aufgeführt. Das sieht
sehr international aus und darf sicher nicht kritisiert werden. Die Preise
werden also demnächst ausbezahlt, und die Preisträger werden sich gewiss über
das Geld freuen. Nicht alle, die hier in den Ferien sind, kommen aus reichen
Elternhäusern. Man sagt mir lachend, dass die ersten drei ja zu denjenigen
gehören würden, die einen Tag vorher gestartet seien, auf einem anderen,
kürzeren Parcours. Das macht aber nichts, niemand erhebt Einwände, wir gönnen
den drei die Preise. Jetzt aber sollte bezahlt werden, die Kellnerin bringt die
Rechung, die 185 Franken beträgt. Ich selber habe nur wenig konsumiert,
höchstens für 15 Franken, bezahle aber jetzt die Rechnung, weil die anderen
nicht genug Geld und auch keine Kreditkarte haben. Das gefällt mir nicht
besonders. Eine kleine schwarzhaarige Schönheit aber erklärt, dass sie und ihre
Kolleginnen, die mit mir am Tisch sitzen, ja bei unserer Organisation noch ein
Guthaben von 140 Franken hätten, das ich verrechnen könnte. Jetzt ist die Lage
entschärft, und mein Verlust hält sich in kleinen Grenzen und kann verkraftet
werden. Alle stehen auf, viele reisen heute ab.
Montag, 7. September 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen