Donnerstag, 16. August 2012


Wir haben das Diskutieren entdeckt, die Kunst des Gesprächs. Dieses Gespräch soll der geistigen Vervollkommnung dienen. Es wird in einer kleinen Runde grosser Geister zelebriert, zu der auch wir gehören. Wir treffen uns an jedem Sonntag für mehrere Stunden und sitzen um einen grossen Tisch, auf welchem einzelne auch zu liegen pflegen, nach römischer oder griechischer Art. Wir sind wenige, haben aber grossen Zulauf von interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern, besonders interessiert zeigen sich einige sehr schöne Frauen, die sich uns nähern und von uns naturgemäss ganz gerne in die Gespräche einbezogen werden. Es entstehen sogar Konkurrenzsituationen, die Frauen bemühen sich, in unsere Nähe zu kommen und unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das kann auch störend sein, zum Beispiel gerade jetzt, wo sich eine junge Frau neben uns gesetzt hat. Sie ist rotblond, sieht aus der Ferne interessant aus, aus der Nähe aber hat sie doch etwas grobe und unschöne Züge. Alle Versammelten sind viel gereist und kommen aus aller Welt. Unsere Nachbarin aber erklärt, wie wenn das etwas ganz Besonderes wäre, dass sie aus Münsingen komme und immer in Münsingen gelebt habe. Später liegen auch wir auf dem Tisch, wo sich die Ehrenplätze befinden und führen mit viel Eleganz und grossem Stil das Gespräch. Es hat sich eine Diskussion um die Obergrenze der Versammlungsteilnehmer ergeben. Wir sind der Meinung, dass eine fruchtbare gute Diskussion nicht mehr möglich ist, wenn mehr als sechzehn Leute teilnehmen. Andere bestreiten das und sagen, dass es auch weit mehr Leute sein könnten.

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