Dienstag, 20. März 2012

Der ehemalige Chef, ein rastloser und energischer Giftzwerg, erscheint nach Jahren sehr aufgebracht und entrüstet in unserem Dienst. Ich bin, als sein Nachfolger, erschrocken, denn es scheint, dass er auch als Rentner in unserer Organisation noch immer eine gewisse Stellung einnimmt und uns viele Unannehmlichkeiten bereiten kann. Er ist zornig und verlangt eine Untersuchung, weil es bei der Übergabe des Dienstes nicht mit rechten Dingen zu und her gegangen sei. Er sei betrogen worden, sagt er, wobei er in gewisser Hinsicht gar nicht Unrecht hat. Ich bin aber durchaus in der Lage, ihn in Schach zu halten, denn ich habe Material gegen ihn in den Händen. Wir hatten nämlich in den letzten Tagen seiner Herrschaft sein Büro durchsucht und Papiere gefunden, die ihn schwer belasten. Es kommt zu einem dramatischen Showdown, zu einer Sitzung, in welcher er vor den versammelten Mitarbeitern Vorwürfe gegen mich erhebt. Meine sonst immer sehr friedlichen Mitarbeiter reagieren hysterisch und geraten untereinander in einen heftigen Streit voller Beschuldigungen, die gar nichts mit den Vorwürfen des ehemaligen Chefs zu tun haben. Ich antworte dem alten Herrn ruhig und weise auf die Papiere hin, die ich besitze. Er gerät in einen fürchterlichen Zorn, muss aber erkennen, dass er machtlos ist. Er schliesst mit mir zähneknirschend einen Vergleich, wir vereinbaren die Niederlegung der Waffen, reichen uns sogar die Hände und gehen schweigend und grusslos auseinander. 

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