Montag, 9. März 2009

Lange, sehr lange Geschichte, eine halbe Nacht lang dauert sie, erstaunlicherweise. Wir erwachen mehrmals und schlafen mehrmals wieder ein und träumen weiter. Es beginnt harmlos, wir befinden uns in einem Gasthof, der umgebaut wird. Wir sehen einem tüchtigen älteren Gipser bei der Arbeit zu und sprechen mit dem Wirt, der seinen Betrieb vorübergehend geschlossen hat. Plötzlich wird alles sehr lebendig, viele Leute treffen ein, Gäste, ein kleines Unternehmen, das offenbar soeben gegründet worden ist. Verschiedene Chefs tauchen auf, mit harten, undurchdringlichen Gesichtern, eine überforderte Sekretärin, die leidend aussieht, wie die Informationschefin der SAir Group, und viele junge Leute erscheinen, davon allein etwa zwanzig "Programmierer". Der Wirt hat seinen Gasthof nur für diese Tagung geöffnet, bekommt aber jetzt erhebliche Schwierigkeiten, weil zu viele Leute eintreffen und die Räume nur zum Teil bezogen werden können und Küche nicht in Betrieb ist und die Leute bereits ungeduldig auf das Mittagessen warten. Es soll jetzt auch nicht nur eine Tagung stattfinden, das Unternehmen will gleich einziehen und sich in den Räumlichkeiten des Gasthofs niederlassen. An einem langen Tisch sollen die Programmierer arbeiten, aber Notebooks sind nicht vorhanden. Wie soll das weitergehen? Wir sind erstaunt und denken, dass es doch wohl eine verrückte und schwierige Geschichte ist, die nur ein sehr kluger Autor weiterspinnen könnte. Wir können es jedenfalls nicht und sind dem Traum dankbar, dass er sich fortsetzt und uns eine Lösung präsentieren muss. Es mehren sich nun die Anzeichen, dass es irgendwie nicht mit rechten Dingen zu und her geht. Man redet davon, dass noch nie Löhne bezahlt worden seien, man bedrängt die Sekretärin, beklagt sich beim Wirt, der unvorbereitet ist und nur eine schäbige Mahlzeit zubereiten kann. Man weiss auch nicht recht, wo Arbeitsmittel und Arbeiten sind. Die Chefs werden unruhig und böse und drohen und sehen plötzlich wie Unterweltler aus. Am Ende eskaliert die Lage, manche "Programmierer" werden von den Chefs vor dem Haus mit einer Waffe auf einer Wiese im Kreise herumgejagt wie Kühe auf der Weide. Wir sind zum Glück nur unbeteiligter Zuschauer, müssen aber aufpassen, dass wir nicht auch plötzlich zu den Angestellten gerechnet werden. Das geschieht schlussendlich, und wir müssen fliehen, mit allen anderen rennen wir weg, in alle Richtungen, über eine Strasse und einen Fluss. Dort werden wir aber gestoppt, von Militärpersonen, das Unternehmen ist plötzlich im Bunde mit einer grossen Militärorganisation. Wir sehen auf einem Feld Soldaten, die ausgebildet werden. Die Geflohenen werden nun zum Militärdienst gezwungen, auch ich werde gleich aufgenommen, sehr ehrenvoll, als Offizier, man gibt mir eine Uniform und eine grosse goldene, geschwungene Nadel, das Offiziersabzeichen. Als Offizier muss ich mich nun gleich auch an der Ausbildung beteiligen, die sehr hart ist und von vielen Schlägen begleitet wird. Ich erhalte auch ein Schlaginstrument, eine Art von Holzkeule, die ich sofort ausprobieren will. Ich schlage einen der Ausbildner, einen Unteroffizier, mit voller Kraft von hinten gegen das Ohr. Der Kerl, ein älterer Haudegen, dreht sich um und lächelt. Er ist sich solche Sachen gewöhnt, spürt keinen Schmerz mehr, ihn kann man nicht aus der Ruhe bringen. Das und vieles weitere haben wir erlebt, und der Traum verschwand erst, als wir uns endlich, müde geworden, entschlossen, traumlos weiterzuschlafen.

Keine Kommentare: