Ich
bin auf dem Weg zu einer Theateraufführung. Eine Amateur-Truppe soll ein
komisches langweiliges langes Stück aufführen, in einem grossern Saal, in dem
sich bereits erwartungsvoll viel Publikum versammelt hat. Auch ich habe eine
Rolle. Ich muss als alter Narr auftreten und in einem Zwischenspiel etwa zehn
Minuten in Versen reden. Ich habe aber noch gar nichts vorbereitet, habe kein
Kostüm und die Verse noch gar nicht angesehen. Das einzige, das ich habe, sind
einige Schachteln aus Metall, die ich vor mir hertrage und für meinen Auftritt
verwenden sollte. Sie haben verschiedene Grössen und sind so locker
verschlossen, dass sie, wenn ich sie fallen lasse, einen grossen Lärm und eine
Riesenunordnung verursachen werden. Ich begegne auf dem Vorplatz zum Theaterhaus
einem anderen Schauspieler, der verwundert meine Schachteln besieht. Ich habe
sogar noch ein weiteres Requisit, ein kleines Album mit Museumsstücken. Es
enthält Münzen und kleine bestickte Stoffresten mit alten Wappen und anderen
Darstellungen, die in Plastikfolien eingefasst sind. Auch über dieses Album
sollte ich bei meinem Auftritt schön gereimt reden. Die Vorstellung wird bald
beginnen! Ich bin ganz ruhig und zuversichtlich und gehe davon aus, dass ich
eben irgendwetwas improvisieren muss, einen Kabarettauftritt, der die Leute zum
Lachen bringen wird. Ich werde wohl so auftreten, wie ich jetzt daherkomme,
ganz alltäglich, und sagen, dass ich nicht vorbereitet sei, nichts auswendig
gelernt habe und diese Schachteln fallen lassen und über das komische Album
Witze machen sollte. Es fallen mir einige humorvolle Bemerkungen ein, die ich
aber nicht aufschreiben kann und wohl wieder vergesse bis zu meinem Auftritt.
Wird das Publikum auf diese Witze reagieren? Es könnte sein, dass es über jeden
Satz und jedes Wort schallend lacht, auch darüber, dass ich die Schachteln
ständig herumtrage, aber nicht fallen lasse. Es könnte aber auch sein, dass
alle peinlich berührt sind und schweigen, und auch meine Theatertruppe entsetzt
ist über mein unmögliches Verhalten.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Freitag, 22. Juni 2007
Mittwoch, 20. Juni 2007
Freitag, 15. Juni 2007
Montag, 11. Juni 2007
Mittwoch, 6. Juni 2007
Samstag, 2. Juni 2007
Wir
kommen am Hauptbahnhof an und möchten mit dem Taxi nach Hause fahren,
ausnahmsweise, weil die Busse nur selten in die Vorortsgemeinde fahren, in der
wir wohnen. Es ist nicht besonders weit, höchstens zehn Kilometer. Den Namen
des Wohnortes haben wir dummerweise vergessen, wir zeigen aber dem Fahrer
einfach nur den Weg. Bei einem Coop wollen wir noch etwas einkaufen und fragen
den Fahrer, ob er ein paar Minuten warten könne. Er aber sagt, er habe viel zu
tun und könne nicht warten. Da es gewiss schwierig für uns ist, jetzt ein
anderes Taxi zu finden, sagt er, er könne uns helfen, er habe hier einen
Freund, der uns nach Hause bringen könnte, er müsse in die gleiche Richtung
fahren. Dieser Freund steht mit seinem Wagen gerade vor dem Coop. Wir sind
einverstanden und sagen, wir würden dem Freund gerne ein Trinkgeld von zwanzig
Franken geben. Zwanzig Franken, sagt der Taxifahrer, das gehe doch nicht. Die
Fahrt koste alles zusammen zweihundert Franken. Wie bitte, sagen wir, das gehe
doch nicht, das könnten wir gar nicht bezahlen. Dann müssten wir ihm eben die
Fahrt bis zum Coop bezahlen, diese Fahrt koste 57 Franken. Auch dieser Preis
ist absurd hoch, den sie dauerte nur ein paar Minuten. Wir denken, dass hier
betrogen wird, werden böse und sagen, wir würden die Polizei holen. Er solle
uns auf eine Quittung geben. Er geht zum Auto zurück.