Ich
muss mich nochmals einer kleinen Augenoperation unterziehen und zwar in einem
Spital. Ich melde mich dort pflichtgemäss und werde in Empfang genommen von
einer schweigenden Hilfskraft. Ich muss mich auf einen fahrbaren Schragen legen
und werde so durch Gänge und Zimmer in den Operationssaal gefahren. Dort
erscheint eine Pflegefachfrau, die aber auch schweigt und nur gerade meine
Anwesenheit konstatiert. Dann werde ich auch von einer Ärztin begutachtet, die
aber auch keine Kommentare abgibt. Ich bin nicht sehr zufrieden mit diesem
Empfang und frage, warum eigentlich, nachdem doch der Graue Star operiert und
auch eine Nachstar-Operation durchgeführt worden sei, nochmals ein Eingriff
nötig sei. Was es denn jetzt noch brauche. Die Ärztin sagt, es sei nur eine
kleine Verlängerung einer Befestigung nötig, das gehe sehr schnell und werde
von einer grossen Kapazität durchgeführt. Man schiebt mich weiter. Dann
erscheint der berühmte Facharzt, locker angezogen, über dem weissen Arztkittel
trägt er eine Strickjacke. Er fragt mich, wohl routinemässig, etwas ganz
Nebensächliches und hält dann eine Art von kleinem Bostich vor meine Augen. Vor
jedem Auge macht es einmal «Klick», und schon ist die Operation vorbei, sie hat
fünf Sekunden gedauert, und die ungewöhnliche Erscheinung ist schon wieder
verschwunden, wahrscheinlich mit dem nächsten Patienten beschäftigt. Ich kann
aufstehen und gehen. Später sehe ich den Künstler nochmals, im Stadtpark, er
steht dort mit seinem Spital-Hofstaat schwatzend herum.
Dienstag, 7. Dezember 2021
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