Ich
bin sehr allein, habe niemanden, und gehe durch einen grossen Parkplatz in ein
Schwimmbad, das an einem Fluss liegt. Ich bin müde und vielleicht etwas unzurechnungsfähig,
denn ich lege mich direkt neben eine junge Frau, die schläft. Als sie etwas
später erwacht, ist sie überrascht und entrüstet, einen Mann neben sich zu
finden. Ich entschuldige mich und versuche, eine Ausrede zu finden. Ich sei
einfach sehr müde gewesen und hätte gar nicht aufgepasst. Sie steht auf und
geht zur Garderobe. Es ist eine schöne, schlanke Dame mit Kurzhaarfrisur,
vielleicht nicht so jung, wie ich annahm. Ich stehe auch auf, nehme mein
Badtuch und gehe in einen anderen Teil des Bades, näher beim Fluss. Ich setzt
mich auf eine Treppenstufe und sehe durch die hohen Gebüsche, wie der grosse
Fluss schnell und breit vorbeizieht. Schwimmen kann man hier nicht. Auch hier
hat es andere Badegäste, mit dem Fuss berühre ich einen anderen Herrn, der sich
in meine Nähe gesetzt hat. Wieder muss ich mich entschuldigen. Dann kommen über
die Lautsprecheranlage die Nachrichten. Am Ende folgt aufdringliche Werbung.
Man ruft laut, dass man doch wieder abstellen solle. Auch ich rufe noch «Ruhe
bitte», wobei fast gleichzeitig Ruhe eintritt. Ich bin im übrigen noch im
Besitz von seltsamen Photografien, die mich zeigen, wie ich unterwegs bin, in
einer düsteren Industriezone, eine kleine Gestalt in einem altmodischen,
grossen schweren Mantel, der weit vom Körper absteht. Die Photos sind
interessant und schön und könnten doch wohl auch als Kunstwerke gelten. Wir
denken plötzlich an die Somma Sapienza, die sich ja auch für Kunstphotografie
interessiert hat und der wir diese Aufnahme schicken könnten, verwerfen aber
diese Idee sofort wieder, denn wir haben ja seit langem keinen Kontakt mehr mit
ihr.
Mittwoch, 15. Dezember 2021
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