Mittwoch, 15. Dezember 2021

Ich bin sehr allein, habe niemanden, und gehe durch einen grossen Parkplatz in ein Schwimmbad, das an einem Fluss liegt. Ich bin müde und vielleicht etwas unzurechnungsfähig, denn ich lege mich direkt neben eine junge Frau, die schläft. Als sie etwas später erwacht, ist sie überrascht und entrüstet, einen Mann neben sich zu finden. Ich entschuldige mich und versuche, eine Ausrede zu finden. Ich sei einfach sehr müde gewesen und hätte gar nicht aufgepasst. Sie steht auf und geht zur Garderobe. Es ist eine schöne, schlanke Dame mit Kurzhaarfrisur, vielleicht nicht so jung, wie ich annahm. Ich stehe auch auf, nehme mein Badtuch und gehe in einen anderen Teil des Bades, näher beim Fluss. Ich setzt mich auf eine Treppenstufe und sehe durch die hohen Gebüsche, wie der grosse Fluss schnell und breit vorbeizieht. Schwimmen kann man hier nicht. Auch hier hat es andere Badegäste, mit dem Fuss berühre ich einen anderen Herrn, der sich in meine Nähe gesetzt hat. Wieder muss ich mich entschuldigen. Dann kommen über die Lautsprecheranlage die Nachrichten. Am Ende folgt aufdringliche Werbung. Man ruft laut, dass man doch wieder abstellen solle. Auch ich rufe noch «Ruhe bitte», wobei fast gleichzeitig Ruhe eintritt. Ich bin im übrigen noch im Besitz von seltsamen Photografien, die mich zeigen, wie ich unterwegs bin, in einer düsteren Industriezone, eine kleine Gestalt in einem altmodischen, grossen schweren Mantel, der weit vom Körper absteht. Die Photos sind interessant und schön und könnten doch wohl auch als Kunstwerke gelten. Wir denken plötzlich an die Somma Sapienza, die sich ja auch für Kunstphotografie interessiert hat und der wir diese Aufnahme schicken könnten, verwerfen aber diese Idee sofort wieder, denn wir haben ja seit langem keinen Kontakt mehr mit ihr.

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