Montag, 30. November 2020

Ich schlief ein, auf dem Sofa, in unserem Wohnzimmer, hatte dabei aber einen Schlauch in den Händen, mit dem ich den Garten spritzen wollte. Das Wasser war schon am Laufen und verspritzte nun während wohl einer Viertelstunde das Wohnzimmer. Als ich erwache, ist das Sofa total durchnässt, auch der Teppich am Boden schwimmt förmlich im Wasser. Die Gattin erscheint und verwirft die Hände, schimpft aber wider Erwarten nicht mit mir, die Katastrophe ist wohl zu gross, um noch kommentiert zu werden.


Samstag, 28. November 2020

Ich befinde mich in einem alten, baufälligen Haus, einem Horrorhaus voller Schrecken und Sex. In einem der Zimmer versorgt ein Bösewicht Leichen in einer Truhe. Da er sieht, dass es noch Platz hat für zwei weitere Körper, ruft er zwei Todeskandidaten herbei. Diese befinden sich in einem Nebenzimmer und kommen nun zu uns, angemagerte, willenlose Geschöpfe in weissen schäbigen Kleidern. Schwankend treten sie ein und haben wohl keine Ahnung davon, was ihnen geschehen wird. In einem anderen Zimmer gibt es Lärm und Unruhe. Ein für seine Brutalität bekannter Aufseher geht hinein und schliesst hinter sich die Türe. Wir sollten sofort hingehen und beobachten, was er unternimmt, warten dann aber doch ab. Die Türe öffnet sich, und zwei Frauen kommen blutüberströmt heraus. Jetzt greifen wir ein und wollen für Ruhe sorgen, Ruhe ist aber schon eingetreten, verschiedene Leute sitzen verletzt am Boden, und auch der Aufseher hat bei seiner Aktion einiges abbekommen und wischt sich Blut aus dem Gesicht. Später, im Treppenhaus, höre ich Befehle, wohl von einer älteren Frau, die «leck mich, leck mich» ruft.


Samstag, 21. November 2020

Ich gehe zu meinem Hotel zurück, eine einfache Herberge, zu der ein kurzer, steil ansteigender Weg führt. Ich stelle fest, dass seit meiner Abwesenheit einige Stufen in den felsigen Grund gehauen worden sind, was den Zugang sehr erleichtert. Im Hotel führt eine Treppe hinauf zur Reception. Auf der Treppe steht ein junger Bursche, eine eher komische Figur, der mich anfasst, aber nichts sagt. Ich will mich von ihm lösen, er kommt aber mit mir hinauf. Ob ich ihn denn nicht mehr kennen würde, fragt er. Ich kenne ihn wirklich nicht und halte ihn nun für geistig verwirrt. Oben tritt auch noch eine junge Frau hinzu, die ihn zärtlich umfasst, es ist seine Freundin. Die beiden sind sauber, aber irgendwie seltsam  gekleidet und haben beide bäuerliche, aber nicht unschöne Gesichter. Sie wünschen nun von mir, dass ich sie einlade an den «Ball». Ich hätte doch von Favre eine Einladung dazu erhalten. In der Tat hatte mir ein Arbeitskollege, ein höherer Beamter, der Favre heisst, diese Einladung übergeben. Es handelt sich um einen Anlass auf hoher Ebene, ein Geburtstagsfest, besucht von grossen Aristokraten und anderen Würdenträgern, an den zu gehen mir schwer fällt, weil ich nicht zu diesen Gesellschaftsschichten gehöre. Und jetzt sollte ich also noch diese merkwürdigen Erscheinungen mitbringen? Ich versuche, mich herauszureden und sage, ich hätte nur für mich eine Einladung. Mein neuer Freund aber sagt, jeder, der eine Einladung erhalten habe, könne nach seinem Ermessen auch weitere Personen einladen. Das sei bei diesem Fest so Brauch. Ich bin in grosser Verlegenheit und weiss nicht, wie ich dieses Pärchen wieder loswerde. Ich könne ihren Wunsch nicht erfüllen, sage ich und verschwinde. Später komme ich am frühen Abend zu dieser Festgesellschaft, auf mehrere grosse Säle verteilt sitzt. In einem Saal wird bereits gespiesen, dort sitzt, abgetrennt von den übrigen Teilnehmern, die eigentliche, exklusive Gesellschaft, festlich gekleidet, die Herren im Smoking, die Damen prächtig geschmückt. In den anderen Sälen, die noch kaum gefüllt sind, darf sich das Volk niederlassen und erhält dort auch ein exklusives Menu. Ich hätte also problemlos Gäste mitbringen können, sie wären keineswegs aufgefallen.


Sonntag, 15. November 2020

Grosser Traum. Akademische Versammlung, grosser Saal, alles bis auf den letzten Platz gefüllt. Man behandelt einen aufsehenerregenden, schweren, unklaren Fall. Der Fall bin ich. Dinge, die ich getan habe, sind aufgeflogen. Eine Frau Dr. Lüscher, Privatdozentin, erläutert den Fall. Ihre Ausführungen sind sehr sachlich und ohne jede Wertung. Es scheint, als ob gegen mich nichts vorliegt, das man strafrechtlich verfolgen könnte. Was ich getan habe, ist sehr ungewöhnlich, aber keine Verfehlung im strafrechtlichen Sinn. Nach der Sitzung kommt aber ihr berühmter Kollege, ein Professor, auf mich zu und bittet mich, mitzukommen. Ich wundere mich, warum er mich kennt. Hat er sich so genau mit meinem Fall befasst? Er führt mich in einen Vorraum, wo ein Assistent auf einem schneller Printer verschiedenste Dokumente ausdruckt. «Das ist für den Sonntag», sagt der Professor, recht unfreundlich. Ich sehe, dass es amtliche Verfügungen sind, Strafbefehle, Ermächtigungen zu  Beschlagnamungen sowie Schuldanerkennungen. Es scheint nun doch ein sehr gravierender Fall zu sein, jedenfalls nach der Auffassung der Behörden, die den berühmten Professor mit der Verfolgung ihrer Interessen beauftragt haben. Dass die Dokumente «für den Sonntag» sind, ist ein schlechtes Zeichen. Man will offenbar schnell handeln und hat Verhandlungen auf den nächsten Sonntag festgesetzt. Was soll ich unternehmen? Ich fühle mich völlig unschuldig, sollte aber doch wohl sofort einen guten Anwalt nehmen. Zur Last legen könnte man mir womöglich eine Falschaussage. Ich habe gesagt, dass ich bei der Verarbeitung von Wörtern auf einem Papier, auf dem sich die Wörter verschieben liessen, einen kleinen Kamm verwendet hätte, wobei ich in Wirklichkeit neben dem Kamm auch ein Rasiermesser benutzt habe. Wird diese Angelegenheit nun doch ein sehr böses Ende nehmen? Ich wache auf und kann mich lange nicht erholen.       


Mittwoch, 11. November 2020

Kleine Tagung oder Lager in einem sehr schönen kleinen Hotel in den Voralpen. Ich kenne es nicht. Es ist abseits gelegen, hat einen wunderbaren Garten und eine eigene Quelle. Ein Geheimtip! Wir fahren hin, mit einer Art Postauto, das aber nicht bis zum Hotel fährt. Bei welcher Station muss man denn jetzt aussteigen? Wir kommen in ein Dorf, und alle steigen aus. Ich bleibe sitzen, der Chauffeur aber sagt, dies sei die Endstation. Ich steige nun auch aus und glaube, von hier aus das Hotel erreichen zu können. Ich vergesse aber den Rucksack. Ich rufe und winke dem Chauffeur, der schon gewendet hat und wegfährt. Er gibt mir ein Zeichen, dass er nochmals zurückkommen würde. Er hält weiter unten an, kommt aber nicht mit dem Bus, sondern mit seinem Velo zurück und wirft mir den Helm (es ist plötzlich ein Helm) mürrisch brummend auf die Strasse. Ich winke dankend, er aber verzieht keine Miene. Jetzt also geht es zu Fuss schmale Wege hinauf zum Hotel. Sollte ich in den Läden auf dem Dorfplatz noch etwas einkaufen? Vielleicht einen Orangensaft? Oder eine Schoggi? Ich bin nicht sicher, ob es auch wirklich etwas Ordentliches zu essen geben wird.


Dienstag, 10. November 2020

Hochgebirge, wir auf einer steil abfallenden Bergflanke, sehen hinab in ein verschneites baumloses breites Tal. In den hohen Bergen zur Linken löst sich eine mächtige Lawine, die hinunter ins Tal braust und durch dieses Tal weiter in die Tiefe. Bevor der Schneestrom aber das Tal verlassen kann, muss er nochmals eine kleine Anhöhe überwinden. Scheinbar endlos fliesst er dahin. Wir hingegen sollten hinabsteigen, haben dabei allerdings grosse Schwierigkeiten, denn vor uns liegt eine fast senkrecht abfallende Felswand. Wir halten uns mit beiden Händen an den Felsen fest und steigen hinab, was erstaunlicherweise möglich ist und uns nach einiger Zeit zu einem schräg in die Tiefe führenden Abhang bringt, wo wir nun, im Zickzack, problemlos weiterkommen bis zum Talgrund, wo mittlerweile die Lawine nicht mehr dahinfliesst. Hinter uns erscheint ein weiterer Berggänger, der, auf Französisch, ein Liedchen singt. Wir sehen sofort, dass es ein Dylan-Song ist, erkennen aber nicht genau, um welchen es sich handelt. Sollen wir den jungen Mann, der uns bald überholen wird, darauf ansprechen? Würde er sich freuen und etwas mit uns reden?